Jun 4, 2013 - Ugurel, Robert Nippoldt, Christine Goppel, Astrid Nippoldt; alle ... 28.2.2013), Susanne Knorr, Robert Koch, Robert Reile, Dr. Hauke Hellwig, ...
Abschlussbericht zum BMBF-‐geförderten Projekt: „Das WBGU-Transformations-Gutachten als Wissenschaftscomic1: Ein Kommunikationsprojekt zu alternativen Wissenstransferansätzen für komplexe Zukunftsthemen“ (Projekt-‐Nr. FKZ 01WJ1213, PT-‐DLR, Cehic)
Projektleitung und Berichterstattung: Prof. Dr. Reinhold Leinfelder
Direktes Projektteam: Alexandra Hamann, Claudia Zea-‐Schmidt; die Illustratoren Jörg Hartmann, Jörg Hülsmann, Iris Ugurel, Robert Nippoldt, Christine Goppel, Astrid Nippoldt; alle WBGU-‐Beiräte der 5. Berufungsperiode (1.11.2008-‐ 28.2.2013), Susanne Knorr, Robert Koch, Robert Reile, Dr. Hauke Hellwig, Anneli Rost, Nicola Leu, Steffen Sladek. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Geschäftsstelle WBGU, Regina Ulze, Julia Singer, Regine Blühdorn, Dr. Georg Heiss, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jacoby & Stuart-‐Verlags u.v.m. Adresse R. Leinfelder: Freie Universität Berlin, Institut für Geologische Wissenschaften. AG Geobiologie und Anthropozänforschung, Malteserstraße 74 -‐ 100, Haus D, 12249 Berlin sowie Exzellenz-‐Cluster "Bild Wissen Gestaltung", Philosophische Fakultät III Humboldt-‐Universität, Sophienstr. 22a, 10178 Berlin Kontakt: reinhold.leinfelder@fu-‐berlin.de Berlin, den 30. April 2014
Dieser Bericht besteht aus drei Teilen: Teil 1: Wissenschaftlicher Bericht Teil 2: Anhang 1-‐12 Teil 3: Anhang 13: Comic-‐Buch „Die Große Transformation. Klima – Kriegen wir die Kurve? ggf. zitierbar als: Leinfelder, R. (2014, coord.): Abschlussbericht zum BMBF-geförderten Projekt: „Das WBGU Transformations-Gutachten als Wissenschaftscomic: Ein Kommunikationsprojekt zu alternativen Wissenstransferansätzen für komplexe Zukunftsthemen“ (Projekt-Nr. FKZ 01WJ1213).- 67 S. + 192 S. (unveröffentlichter Projektbericht; hier Teil 1, 67 S.). (Teil 2: Anlagen 1-12, 192 S. Teil 3:Anlage 13, Transformationscomic, siehe Hamann et al. 2013) Wir bitten, diesen unveröffentlichten Bericht nur nach Absprache mit dem Koordinator zu verwenden / zu zitieren. Update 10.5.2014: • Online-‐Vorabübersichtspublikation dieses Berichts (open access): Leinfelder, R. (2014): Das WBGU-‐Transformations-‐Gutachten als Wissenschaftscomic: Ein Kommunikationsprojekt zu alternativen Wissenstransferansätzen für komplexe Zukunftsthemen – Ergebnisübersicht.-‐ 8 S., SciLogs – Der Anthropozäniker (Spektrum der Wissenschaft). http://www.scilogs.de/der-‐anthropozaeniker/trafocomicprojekt • Korrektur kleinerer, v.a. orthographische Fehler
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Inhaltsverzeichnis (Teil 1: Bericht) 1. Projektzielsetzung und Projektinhalt – Ein Überblick . ...........................................................S.5 1.1 Aufgabenstellung ...............................................................................................................................................S.5 1.2 Voraussetzungen, unter denen das Vorhaben durchgeführt wurde ............................................S.5 1.3 Planung und Ablauf des Vorhabens ................................................ ...........................................................S.6 1.4 Wissenschaftlich und technischer Stand, an den angeknüpft wurde ..........................................S.7 1.5 Zusammenarbeit mit anderen Stellen ........................................................................................................S.7 1.6 Ergebnisse und Diskussion – Zusammenfassung ..................................................................................S.8 2. Eingehendere Darstellung .............................................................................................................................S.9 2.1 Methodik .................................................................................................................................................................S.9 2.1.1 Sachcomics als Kommunikations-‐ und Popularisierungsmittel? – eine theoretische Einführung ...................................................................................................................S.9 2.1.2 Bucherstellung ..............................................................................................................................................S.13 2.1.3 Dissemination, Bekanntmachung .........................................................................................................S.15 2.1.4 Auswertungsmethoden .............................................................................................................................S.20 2.2 Ergebnisse ..........................................................................................................................................................S.22 2.2.1 Rezeption des Transformationscomics bei Lesern, Medien und Fachpublikum ..............S.22 2.2.1.1 Online-‐Leserumfrage ...............................................................................................................................S.22 2.2.1.2 Auswertung des Facebook-‐Nutzerverhaltens ................................................................................S.27 2.2.1.3 Absatzzahlen, Verkaufsrankings, Leserfeedbacks ........................................................................S.29 2.2.1.4 Auswertung der Buchbesprechungen und der Auszeichnungen ...........................................S.32 2.2.1.5 Fachdiskussionen ........................................................................................................................................S.39 2.2.1.6 Ergebnisse der Masterarbeit von Susanne Knorr, Geographie ...............................................S.41 2.2.2 Einbau des Comics in den Schulunterricht ........................................................................................S.43 2.2.2.1 Ergebnisse der Masterarbeit von Robert Koch, Didaktik der Biologie ...............................S.43 2.2.2.2 Ergebnisse der Masterarbeit von Robert Reile, Didaktik der Biologie ...............................S.45 2.2.2.3 Schulunterricht in Form eines Blockseminars an der Humboldt-‐Universität .................S.47 2.2.2.4 Impact der erstellten Lehrerhandreichungen ...............................................................................S.50 2.3 Diskussion ............................................................................................................................................................S.50 2.3.1 Generelle Herausforderung -‐ Unterstützung der Implementierung eines Gesellschaftsvertrags für eine große Transformation zur Nachhaltigkeit .........................S.50 2.3.2 Alles hängt mit allem zusammen -‐ Systemisches Denken für Kommunikation und Schulunterricht ................................................................................................ S.52 2.3.3 Sachcomics als Slow Media? Ein Vergleich zwischen den Strukturen und Möglichkeiten einer Ausstellung sowie eines Comics. ................................................................S.53 2.3.4 Die durch den Transformationscomic erreichten Bevölkerungsgruppen ...........................S.56 2.3.5 Formelle, funktionelle, inhaltliche und psychologische Aspekte des Transformationscomics. Mission accomplished? .........................................................................S.58 2.3.4 Fazit S.62 3. Ausblick ................................................................................................................................................................S.63 4. Literaturverzeichnis .....................................................................................................................................S.64 5. Verzeichnis der Anhänge 1-12 ................................................................................................................S.67 Teil 2: Anhänge 1-12 Teil 3: Anhang 13: Transformationscomic-Buch
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1. Projektzielsetzung und Projektinhalt – Ein Überblick 1.1 Aufgabenstellung Bereits der Projekttitel „Das WBGU-‐Transformations-‐Gutachten als Wissenschaftscartoon: Ein Kommunikationsprojekt zu alternativen Wissenstransferansätzen für komplexe Zukunfts-‐ themen“ (im nachfolgenden zur Vereinfachung als „Transformations-‐Comic“ bezeichnet) beschreibt sowohl Zielsetzung als auch dazu verwendeten Inhalt deutlich. Die großen Herausforderungen der Gesellschaften sind heute überaus komplexer Natur. Weder die zugehörige wissenschaftliche Analyse samt ihrer Dissemination durch Kommunikation und Bildung, noch mögliche Lösungswege können sektoral angegangen werden, sondern erfordern inter-‐ und transdisziplinäre Ansätze, sowie breiten gesellschaftlichen Dialog und Konsens (z.B. WBGU 2011, Leinfelder 2013a, Schneidewind & Singer-‐Brodowski 2013). Ein in der Jugend und Erwachsenenwelt wieder neu reflektiertes Medium sind Comics. Comics und Cartoons1 waren schon immer ein probates Mittel, um politische Sachverhalte in Zeitungen oder Zeitschriften zuzuspitzen. Auch schwierige klassische Literatur wird heute als Comics-‐Buch (bzw. als Graphic Novel) aufbereitet, unter anderem auch von insgesamt auf „anspruchsvollere“ Literatur spezialisierten Verlagen wie Suhrkamp oder dem Süddeutsche Verlag2. Als Medium zum Transport wissenschaftlicher Inhalte sind Sachcomics bislang in Deutschland jedoch eher wenig genutzt worden. Meist umfasst diese angeblich „kindgerechte“ Umsetzung einfache In-‐ halte für Vor-‐ und Grundschulalter. In der Jugend-‐ und Erwachsenenbildung galten Comics bis-‐ lang jedoch eher als ungeeignet, da nicht seriös genug erscheinend. Seit einigen Jahren erscheint das Genre des wissenschaftlichen Sachcomics jedoch in neuem Licht, so dass zwischenzeitlich doch recht viele wissenschaftliche Sachcomics auch in Deutschland erschienen sind. Für Über-‐ sichten zur Entwicklung von Sachcomics sowie von Beispielen siehe z.B. Schikowski (2009, insb. Kap. 5 und 6) sowie Hangartner (2013). Das hier behandelte Projekt hatte zum Ziel, anhand der Inhalte des überaus gesellschaftsrele-‐ vanten Transformationsgutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU 2011) -‐ an dem der Projektleiter selbst als Beiratsmitglied mit-‐ gewirkt hat -‐ zum ersten Mal ein wissenschaftliches Politikberatungsgutachten als Comic um-‐ zusetzen, um die wesentlichen Ergebnisse einem möglichst breiten Publikum zu kommunizie-‐ ren. Um die Authentifizierung der wissenschaftlichen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen zu erreichen, setzten wir auf umfassende Personalisierung und konzipierten den Comic als Set von graphischen Interviews, in denen die WBGU-‐Mitglieder zu „ihren“ Themen berichteten. In einem zweiten Schritt sollte umfassende Begleitforschung zur Rezeption und Eignung dieses Buchs als Beispiel für alternative Wissentransferansätze durchgeführt werden, um damit eine wissenschaftlich fundierte Einschätzung zum Potential von Sachcomics als neues Wissenstransfermedium für komplexe Sachverhalte bzw. Fragestellungen zu ermöglichen. 1.2 Voraussetzungen, unter denen das Vorhaben durchgeführt wurde Zur Durchführung des Projekts waren mehrere Voraussetzungen wesentlich: • Das WBGU-‐Transformationsgutachten (WBGU 2011) erfuhr eine hohe Aufmerksamkeit in der Fachwelt sowie in politischen Kreisen. Eine der Hauptaussagen des Gutachtens war allerdings, dass eine wesentliche Voraussetzung zum Gelingen einer großen Trans-‐ formation zur Nachhaltigkeit ein (virtueller) Gesellschaftsvertrag sei, in dem Wissen-‐ schaften, Wirtschaft und Gesellschaft eng kooperieren. Damit sollte auch eine
1 Zum Unterschied zwischen Comic und Cartoon siehe Kap. 2.1.1 2 z.B. w ww.sueddeutsche.de/kultur/buch-trend-bestseller-in-kleinen-bildern-1.1233182 , http://www.suhrkamp.de/graphic-novels_1013.html
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wesentliche, umfassende Zielgruppe, nämlich „die Gesellschaft“ bzw. möglichst weite Teile davon Kenntnisse der Inhalte des Gutachtens in geeigneter, d.h. speziell aufbereiteter Weise erlangen. Ein Sachcomic erschien hier als besonders interessante und innovative Testmöglichkeit. Das Wissenschaftsjahr 2012 (Zukunftsprojekt Erde) war ein überaus geeigneter Rahmen für das Projektvorhaben. Der Transformationscomic greift das Thema „nachhaltige Zukunft der Erde“ auf und präsentiert nicht nur Analysen, sondern auch Lösungs-‐ vorschläge und diskutiert deren Machbarkeiten. Weiterhin unterstreicht der Comic durch das gewählte Genre „Graphic Interviews“ mit den WBGU-‐Mitgliedern die Bedeu-‐ tung der Forschung für die Gestaltung einer zukünftigen Erde und hebt insbesondere die Notwendigkeit zu inter-‐ und transdisziplinärer Forschung hervor. Projektvorschlag sowie Projektbewilligung erfolgten erst in der fortgeschrittenen Phase des Wissen-‐ schaftsjahrs 2012. Das für das Projekt erstellte Buch, welches am 27. Februar 2013 erschien, kann damit als besonders nachhaltiges Produkt dieses Wissenschaftsjahrs gelten, da seine Verbreitung dazu beiträgt, das Zukunftsprojekt Erde zu verstetigen.
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Ohne das aufgeschlossene und innovative, aber auch hochproduktive Projektteam, aber auch die vom BMBF (insb. MinDirig. Wilfried Kraus) und dem Projektträger DLR (insb. Constance Cehic) gestaltete und unterstützte Möglichkeit der Kooperation zwischen Wissenschaftlern (alle WBGU-‐Mitglieder), der WBGU-‐Geschäftsstelle, freien Mitarbeitern (freie Redakteure, freie Illustratoren) und einem formatspezifischen innovativen Verlag (Jacoby&Stuart, Berlin) wäre das in extrem kurzer Zeit produzierte Buch nicht erstellbar gewesen. Die redaktionellen Abläufe waren hochkomplex, konnten aber dank dieser Konstellation im Zeitrahmen umgesetzt werden. Allen hier, sowie in Kap. 1.5 genannten, aber auch allen anderen Unterstützern, Beitragenden und Kooperierenden sei hiermit aus herzlichste gedankt.
1.3 Planung und Ablauf des Vorhabens Die Methodik des Projekts ist ausführlich in Kap. 2.1 beschrieben. Zur Bucherstellung wurden Hintergrundgespräche mit den WBGU-‐Mitgliedern durchgeführt. Basierend auf diesen Inter-‐ views, auf der Auswertung des WBGU-‐Gutachtens sowie auf weiterer wissenschaftlicher Recher-‐ chen wurden daraus graphische Storyboards im Comic-‐Stil erstellt sowie Textvorschläge erarbeitet und ein ausführliches Glossar erstellt. Die generelle Idee stammt von Alexandra Hamann, die in Kooperation mit Claudia Zea-‐Schmidt maßgeblich die Texte und Storyboards entwickelte. Für die generelle Buchgliederung sowie die Kontrolle der wissenschaftlichen Inhalte war Reinhold Leinfelder federführend verantwortlich, zusätzlich erfolgte regelmäßiger Abgleich mit den Mitgliedern und der Geschäftsstelle des WBGU. Alle Texte und Abbildungen wurden von den WBGU-‐Mitgliedern autorisiert. Die vielfältigen Disseminationswege, die Erstellung weiterer unterstützender Materialien sowie Evaluierungs-‐, Diskussions-‐ und Bewertungsverfahren sind ausführlich in Kap. 2.1.3 dargestellt. Das Buch erfuhr überaus hohe Aufmerksamkeit in den Medien, wurde in die Empfehlungsliste des Goethe-‐Instituts New Books in German aufgenommen und als Klimabuch des Monats, Um-‐ weltbuch des Monats sowie Lesertipp des Jahres (Bild der Wissenschaften) ausgezeichnet. Ein Pressespiegel sowie die Liste der Auszeichnungen findet sich auf der Weblogseite zum Buch (http://www.die-‐grosse-‐transformation.de) sowie als Anhänge 1 und 2. Das Buch befand sich längere Zeit auf Platz 1 mehrerer Buchkategorien beim Internetbuchhändler Amazon, das höchste Gesamtranking lag unserer Kenntnis nach am 8.3.2013 bei Gesamtrang 457 aller Buch-‐ verkäufe (s. Kap. 2.2.13). Derzeit befindet sich das Buch in der zweiten Auflage (Absatzzahl ca. 6000 Exemplare, darunter 500 frei verteilte Exemplare). Eine englische Auflage ist in konkreter Planung, eine wissenschaftliche Publikation der in diesem Bericht dargestellten Forschungs-‐ ergebnisse ebenfalls.
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1.4 Wissenschaftlich und technischer Stand, an den angeknüpft wurde Der inhaltliche Stand war mit dem WBGU-‐Transformationsgutachten (WBGU 2011) vorgegeben, zusätzlich wurden bereits einige inhaltliche Aspekte aus dem erst später erschienenen WBGU-‐ Ozeangutachten (WBGU 2013) sowie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse rund um das Thema Klimawandel und Anthropozän berücksichtigt. Der technische Stand war durch die De-‐ tailkenntnisse der Mediendesignerin und Redakteurin Alexandra Hamann, der langjährigen Er-‐ fahrung Reinhold Leinfelders mit Internetmedien, der Fachkompetenz des auf illustrierte Bücher spezialisierten Verlags Jacoby & Stuart sowie der künstlerischen Kompetenz der gewähl-‐ ten Illustratoren gegeben. Zur Storyboard-‐Erstellung wurden Adobe Illustrator, Adobe Photoshop, Adobe Indesign, Adobe Acrobat Pro sowie das Programm Comic Life 2 verwendet. Bzgl. der medien-‐ und kommunikationstheoretischen Aspekte konnten A. Hamann und C. Zea-‐ Schmidt auf umfassende Erfahrung zurückgreifen, während R. Leinfelder insbesondere prakti-‐ sche Erfahrung aus umfassenden Kommunikationstätigkeiten einfließen ließ (siehe u.a. Leinfel-‐ der 2009, 2011, 2012, 2013a,b). Darüber hinaus wurde aktive Kooperation mit Kommunikati-‐ ons-‐, Medien-‐ und Literaturtheoretikern, darunter auch Comic-‐Theoretikern und –praktikern gesucht sowie die entsprechende Fachliteratur aufgearbeitet (siehe Kap. 1.5 sowie 2.1.1). 1.5 Zusammenarbeit mit anderen Stellen Bereits weiter oben wurde die umfassende Zusammenarbeit mit dem gesamten WBGU sowie dem kooperierenden Verlag angeführt. Da insbesondere auch die Möglichkeiten der Verwen-‐ dung des Buches für universitäre, schulische und lebenslange Bildung getestet werden sollten, waren wir auch auf die Möglichkeit der Vergabe von Masterthemen an der Didaktik der Biologie der Humboldt-‐Universität, aber auch an der Geographie der Freien Universität sowie die Durchführung geeigneter Seminare und Lehrproben angewiesen. Auch wurde die wissenschaft-‐ liche Mitarbeiterin, Didaktikerin Anneli Rost3 umfassend mit in die Arbeitsgruppe integriert. Weite Teile dieser Auswertung wurden im räumlichen, inhaltlichen und kollegialen Umfeld des Exzellenzclusters Bild-‐Wissen-‐Gestaltung an der Humboldt-‐Universität zu Berlin durchgeführt (Leitung Prof. Dr. H. Bredekamp sowie Prof. Dr. Wolfgang Schäffner). Aus der langen Liste weite-‐ rer, insbesondere für die wissenschaftliche Diskussion und Bewertung involvierter Experten seien hier exemplarisch erwähnt: Prof. Dr. Annette Upmeier-‐zu-‐Belzen und Dr. Hauke Hellwig, beide Didaktik der Biologie, HU-‐Berlin, Mitglieder der Fachgesellschaft für Comicforschung (COMFOR) sowie assoziierter Wissenschaftler, insb. Dr. Clemens Heydenreich, Erlangen, Prof. Dr. Stephan Packard, Würzburg, Prof. Dr. Heike Jüngst, Würzburg, Prof. Dr. Dirk Vanderbeke, Jena, Lukas Wilde, Tübingen, Journalist und Comicwissenschaftler Lukas Plank, Wien sowie internationale Kultur-‐ und Literaturwissenschaftler als Fellows und Mitarbeiter am Rachel Carson Center München (u.a. Prof. Dr. Christof Mauch, Literaturwissenschaftler, viele weitere)), Schulrektorin Margret Rasfeld, Evangelische Schule Berlin-‐Mitte, die von R. Leinfelder (mit)betreuten Masterstudierenden Susanne Knorr (Geographie, FU), Robert Reile (Didaktik der Biologie, Lehrer, HU-‐Berlin), Robert Koch (Didaktik der Biologie, HU-‐Berlin), die Referendare Nicola Leu und Steffen Sladeck, die wissenschaftliche Hilfskraft Julia Singer sowie weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Arbeitsgruppen des Berichterstatters. Zusätzliche Lehrerhandreichungen konnten durch finanzielle Unterstützung sowie in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin (insb. Frau Regina Ultze) durch A. Hamann und C. Zea-‐Schmidt erstellt werden. Involviert waren dabei auch Anneli Rost sowie Reinhold Leinfelder. Das Projekt wurde insbesondere in formaler Kooperation mit der Freien Universität Berlin durchgeführt (Kofinanzierung durch FU-‐Berufungsgelder Reinhold Leinfelder), weitere Kosten wurden von Kooperationspartnern (insb. Reisekosten) sowie in Eigenleistung R. Leinfelder (u.a. Aufbau, Pflege und finanzielle Bewerbung von Webseite und
3 vormals Anneli Poch
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Facebookseite zum Buch, Twitterdienst, Domainkosten, umfassende Vortragstätigkeit, Buchbeschaffungen uvm) getätigt. 1.6 Ergebnisse und Diskussion – Zusammenfassung • Der Transformationscomic erfuhr durch die überaus zahlreichen Medienberichte, insge-‐ samt deutlich positive Rezensionen sowie social media-‐Begleitmaßnahmen (Webseite, Facebookseite, Twittertätigkeit) weite Verbreitung. Kritik ist teilweise vorhanden, jedoch divergierend. In der Gewichtung überwiegen die positiven Aussagen in allen Bereichen sehr deutlich. • Zielgruppen für wissenschaftliche Sach-‐Comics sind „liquid“, eine offene, jedoch klar strukturierte Form erscheint geeigneter als zu zielgruppenspezifisches Vorgehen. Am Thema vorinteressierte Leser wurden besonders gut erreicht, klassische Comic-‐Leser eher weniger. Die Verbreitung in Schulen ist durch gut darstellbare Best Practise-‐ Beispiele sowie durch die für den Transformationscomic erstellten kostenlosen Lehrer-‐ handreichungen erleichtert. Dies hilft Gruppen aus allen Sinus-‐Milieus zu erreichen. Die zwischenzeitlich durch Bundesbehörden und mehrere Landeskultusministerien auf Schulservern abrufbaren Lehrerhandreichungen sowie Informationen zum Buch erleich-‐ tern die weitere Verbreitung in Schulen. • Ein großer Vorteil für Sachcomics besteht in der Abholung aus dem „richtigen“ Leben, also in der leicht nachvollziehbaren Kontextualisierung wissenschaftlicher Themen im persönlichen Umfeld, dies gilt insbesondere auch für den Transformationscomic. • Das Comic-‐Format kann den Zugang sowie das persönliche Involvement zu komplexen Wissenschafts-‐ und Zukunftsthemen via Motivation, Visualisierung und Persona-‐ lisierung deutlich erleichtern und das Erlernen vielschichtiger Kompetenzen fördern. • Sachcomics zu inter-‐ und transdisziplinären Themen erscheinen als guter Startpunkt für transdisziplinären Unterricht. Insbesondere erscheint Projektunterricht nach der Design-‐Thinking-‐Methode als besonders geeignet für komplexe, systemisch zu erarbeitende Themen wie Klimawandel und weitere Umweltproblematiken samt Lösungsansätzen. • Die Offenheit des Comic-‐Formats ist gut für Zukunftsvisualisierungen geeignet, allerdings sollten Ausflüge in die utopische Science Fiction-‐Welt vermieden werden. • Als Slow Media sind Comics mit komplexen Ausstellungen vergleichbar. Komplexe Sachcomics erfordern eine hohe Partizipation beim Lesen, was erhöhte Memorisierung und Handlungsmotivation, aber auch das Einüben weiterer Kompetenzen erwarten lässt. • Das verwendete Graphic Interview Genre (vergleichbar mit dem neuen Genre des Comic Journalism) erfordert eine besonders klare Strukturierung, Nachvollziehbarkeit (mit Glossar und Quellenangaben) und Authentifizierung via Personalisierung, auf fiktionale und zu weitgehende emotionale Elemente sollte eher verzichtet werden. • Der Aufwand zur Erstellung und Bekanntmachung eines derartigen Comics ist hoch und nicht zu unterschätzen. • Es besteht noch weiterer Forschungs-‐ und Monitoringbedarf für derartige Projekte, ins-‐ besondere aber Bedarf für weitere vergleichbare Projekte. • Der Transformationscomic hat bereits weitere, ähnliche Projekte angestoßen. • Bedarf für Übersetzungen des Transformationscomics, ggf. in interkultureller, adap-‐ tierter Form ist vorhanden.
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2. Eingehendere Darstellung 2.1 Methodik 2.1.1 Sachcomics als Kommunikations- und Popularisierungsmittel? – eine theoretische Einführung Der Aufbau und Ausbau einer Wissensgesellschaft bedarf eines hohen Maßes an Kommunikation von Experten zu Nichtexperten. Im Unterschied von Experten-‐zu-‐Experten-‐Kommunikation, welche etablierten Regeln unterliegt (etwa Berücksichtigung von Vorarbeiten, Notwendigkeit zur Publikation, Review-‐Verfahren, Darstellung und Diskussion auf wissenschaftlichen Tagungen und Kongressen) ist der Nichtexperte frei in seiner Entscheidung, was er aufnehmen will oder nicht. Neben der notwendigen Popularisierung von Wissen werden daher zunehmend Elemente des Infotainments bzw. Docutainments verwendet, um etwa TV-‐Reportagen oder andere Formate, wie Vorträge (z.B. als Science Slams), Diskussionsrunden (z.B. als Wettbewerb) oder Informationsvideoclips (z.B. als experimentelle Filme) an möglicherweise ansonsten schwer erreichbare Zielgruppen zu bringen. Sachcomics wird zunehmend zugetraut, zu Popula-‐ risierungszwecken besonders geeignet zu sein, da sie sich insbesondere auch emotionaler Stra-‐ tegien bedienen und hierbei leisten, wissenschaftliche Texte in geeigneter Weise in gefühltes Sprechen bzw. Dialog umwandeln, um diese dadurch „ansprechend“ zu machen. Texte im (Sach-‐) comic fallen daher wissenschaftlich unter die „Language for Special Purposes“ (LSP)-‐Kategorie (Jüngst 2010). Zur Definition von Comics bzw. Sachcomics gibt es umfassende Literatur. Nach vielen Autoren (vgl. Jüngst 2010) sind Comics kein Medium (ähnlich wie Film, Fernsehen, Buch), aber auch kein Genre (da es Romane, Biographien, das Science-‐Fiction/Superhero-‐Genre, das Funny Animals-‐ Genre und beliebig mehr gibt), sondern eher ein Format, welches sich jedoch ebenfalls nicht einfach definieren lässt. Viele klassische Arbeiten, insb. McCloud (1993) sehen bereits frühe Bildspracheformen, wie sie etwa am Teppich von Bajeux oder auch an der Trajanssäule verwirk-‐ licht sind, als Vorläufer des Comics. Nach McCloud sind Comics Bildfolgen in bewusst sequen-‐ zieller Anordnung (im Unterschied zu Cartoons, die nur aus einzelnen Bildern bestehen). Unter diese breite Kategorie würden dann allerdings etwa auch viele Gebrauchsanweisungen, wie z.B. diejenigen eines bekannten schwedischen Möbelhauses fallen. Der vorliegende Bericht verwendet die Definition von Peeters (1993) in der Prototypisierung durch Jüngst (2010). Danach stellen Comics Narrative dar, die als Serie von Bildern in einem Seitenlayout arrangiert sind und in denen Text als Sprechblasen (und weiteren Varietäten wie Denkblasen), klassischen Bildunterschriften („Untertiteln“) sowie lautmalerisch verwendeten Buchstabensymbolen (Onomatopöie) 2010) zum Einsatz kommt. Variationen dieses Prototyps sind nach Jüngst (2010) möglich. Zu einer näheren Diskussion der Elemente von Comics sei insbesondere auf den Theorieklassiker von McCloud (1993/2001) verwiesen. Dieses theoretische Werk ist selbst als Comic gestaltet. Hier wird unter anderem breit auf die Bedeutung der Aufteilung der Bildfolgen in Panels eingegangen – Zeit und Raumszenen fungieren durch die Panels, aber auch deren Zwischenräume (“gutters“) als aktiv zusammenzufügendes „Kopfkino“ (Abb. 1). Ebenso werden die unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeit der Bilder (von real zu Abstraktion zu Symbolik) und damit den spielerischen Möglichkeiten der Mischung von „wahrnehmen“ (realitätsnahe Darstellung) und „erfassen“ (wobei Bildzeichen von ihrer Codierung ähnlich wie Textzeichen interpretiert werden müssen) umfassend behandelt (Abb. 2).
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Abb. 1: In den Zwischenräumen („Gutters“) zwischen den einzelnen Comic-‐Panelen verstecken sich unterschiedlichste Zeit-‐, Ort-‐ und Perspektivenwechsel, die aktive „Mitarbeit“ vom Leser erfordern. Aus Mc. Cloud (1993/2001)
Auch der Frage, wie Emotionen bildlich, spannungsmäßig (etwa durch sequenzielle Anordnung und Weglassen von Szenen) sowie lautmalerisch bzw. symbolisiert dargestellt werden können, wird breiter Raum gegeben. Die Theorie der Funktion von Bild, Text und Symbol (aber auch deren Mischbarkeit) lehnt sich an die Unterscheidung linguistischer Muster als Funktionen von „Ausdruck“ (expression, „Symptom“), „Darstellung“ (description, „Symbol“) und „Appell“ (appeal, arousal, „Signal“) an, wobei der „Ausdruck“ dem Senden von Information, die „Dar-‐ stellung“ der Beschreibung der zu vermittelnden Gegenstände und Sachverhalte und der „Appell“ der Rezeption der Information durch den Empfänger dient. Dies entspricht Bühlers Organon Modell (Bühler, 1934) in seiner Anwendung durch Jüngst (2010). Auf umfassende weitere Darstellung zur Verwendung von Bildern und Text sowie deren Kombination in Comics sei u.a. auf McCloud (1993), Eisner (2001), Alves et al. (2007), Jüngst (2010, Kaps. 3-‐8), Vogel (2013) sowie Dittmar (2013) verwiesen. Auch Anleitungsbücher zur Erstellung von Comic-‐ Zeichnungen und ganzen Comics sind hierzu hilfreich, gehen sie doch explizit auf die Möglichkeiten der Generierung von Emotionen sowie auf weitere Gestaltungselemente wie Sprechblasentypen, lautmalerische Zeichen, „speed lines“, Panel-‐Aufteilung sowie die Aspekte von Realitätsnähe versus Abstrahierung und Cartoonisierung ein (z.B. Schmidt 2003, Tschudin 2010). Nach Jüngst (2010) werden Comics meist in „entertainig“ und „educational“ unterteilt. Letztere bilden immer noch eine große Minderheit, obwohl sie zunehmend häufiger werden. Educational Comics verwenden zur Popularisierung von Wissen also ein Format, welches ursprünglich als unterhaltsam angesehen wurde. Educational comics stellen aber kein singuläres Comic-‐Genre dar, sondern beinhalten geschichtliche Comics, Faktencomics, Adaptionen von Prosa und Bühnenstücken, Anleitungscomics, Unterrichtscomics, Kampagnencomics, Gesundheitscomics und vieles mehr. Jüngst trennt daher „information comics“ als enger definierte Kategorie von allen anderen educational comics ab. In Anlehnung an Eisner (2001) unterscheidet sie zwischen den beiden Haupttypen des „technical instruction comic“ und des „attitudinal instruction comic“ und fügt diesen eine dritte Kategorie, den „fact comic“ hinzu. Jüngst (2010) weist auch darauf hin, dass sprachliche Bezeichnungen von Comic-‐Kategorien in unterschiedlichen Sprachen unterschiedlich sind. Der deutsche Begriff des Sachcomics wäre dem Begriff des „information comic“ vielleicht am adäquatesten, obwohl Sachcomics dem allgemeinen Verständnis nach als
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„non-‐fiction comics“ bezeichnet werden, ein „information comic“ jedoch zumindest in seiner narrativen Linie nicht zwingend nichtfiktional sein muss. Dolle-‐Weinkauf (1990: 332) definiert den Begriff Sachcomic einerseits als zwingend nicht-‐ fiktional und sieht ebenfalls die Informationsvermittlung im Fokus. Sie definiert aber bezüglich der Inhalte doch deutlich offener als Jüngst (2010): „Spielart der Sachliteratur, die mit den visuell-‐verbalen Darstellungsmitteln des Comics operiert. Als nichtfiktionales Genre intendiert der S. in erster Linie Information. Die Themen des S. reichen von naturwissenschaftlicher, technischer und politisch-‐gesellschaftlicher Information bis hin zu handbuch-‐artigen Formen und Ratgeberliteratur (Kochbücher, Reparaturanleitungen)“. Darauf aufbauend diskutiert Hangartner (2013) den Begriff Sachcomics erneut und sieht ihn ebenfalls nach vielen Seiten offen.
Abb. 2: McClouds grafisches Dreieck, bei der Bilder in hoher realität, piktoralisiert oder symbolisiert sein können und damit jeweils unterschiedliche Verarbeitung, Zugänge und Kontexte implizieren können (aus McCloud 1993/2001).
Selten findet im Deutschen auch der Begriff des Wissenschaftscomics Anwendung. Im Nachfolgenden verwenden wir den Begriff Sachcomic synonym mit „information comic“ sensu Jüngst (2010). Damit sind an Sachcomics folgende strukturelle Anforderungen zu stellen: • Sie verwenden das prototypische Comic-‐Format (ggf. unter leichten Abwandlungen). • Sie werden verwendet, um Informationen zu popularisieren. Unter sprachwissen-‐ schaftlichen Aspekten gehören sie damit zu den didaktisch-‐instruktiven Texten.
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sie gehören zu einem der folgenden drei Typen: technische Anleitungen als Comic; Verhaltensanleitung als Comic, Faktencomic.
Als wissenschaftlichen Sachcomic oder Wissenschaftscomic bezeichnen wir hier in Anlehnung an Jüngst (2010) solche Sachcomics, bei denen die zu kommunizierenden technischen Anleitungen, Verhaltensanleitungen oder Fakten auf wissenschaftlichen Grundlagen basieren. Tatsächlich sind allerdings auch Kombinationen der drei Inhaltstypen (technische Anleitungen, Verhaltensanleitungen, Fakten) vorstellbar, so etwa in der neuen Kategorie journalistischer Comics (Plank 2013). Auch der im Rahmen dieses Projektes erstellte Transformationscomic (Hamann et al. 2013) sowie ein früheres Prototyp-‐Projekt (Hamann et al. 2011) greifen mit dem von uns so genannten Genre der „Graphic interviews“ alle drei genannten Typen auf. Nach Hangartner et al. (2013b) sowie Keller & Oechslin (2013) beinhalten Sachcomic allerdings auch viele Klippen und Fallen. So kann die Gefälligkeit einer narrativen Geschichte die eigentliche Informationsthematik überspielen. Außerdem paust sich der Ursprung der Comics bzw. dessen Wahrnehmung als Format der Popkultur auch auf Sachcomics durch, so dass Sachcomics allein wegen ihres Comicformats gerade auch in Deutschland oft mit spitzen Fingern angefasst werden. Auch erscheint derzeit bei Sachcomics so ziemlich alles möglich, Hangartner et al (2013) vermuten daher, dass sich eine Zeit der Stabilisierung des Genres einstellen muss. Dieser Problematik stellt sich bereits Jüngst (2010), zum einen durch ihren oben behandelten strukturellen Anforderungskatalog, mit dem sie „information comics“ enger definiert, zum anderen aber empfiehlt sie auch einen eher konservativen, wenig experimentierfreudigen, eher prototypischen Ansatz , in dem die Erwartungshaltung des Lesers an das Format sowie ihm bekannte Genres erfüllt wird. Jüngst sieht zwar die großen Vorteile von „information comics“ für die Popularisierung der Wissensvermittlung – prototypische Comic-‐Komponenten, Imitation gesprochener Sprache, emotionale und informative Bildsprache sowie gut erkennbare „Donor“-‐ Genres (z.B. Superhero oder Funny Animal) und Narrative. So unterstützen Bilder und gesprochen erscheinende Texte Personalisierungsstrategien und die Erkennbarkeit der zugrunde liegenden Genres sowie die Bekanntheit der zugrunde liegenden Comic-‐Struktur machen den Comic ggf. einfacher lesbar. Auch können die Narrative Spannung und Humor hinzufügen, was wiederum zum Personalisierungseffekt beiträgt. Dennoch schließt Jüngst (2010) in ihrer umfassenden Analyse mit den Thesen (S. 325), dass • bisher keine Aussagen zur Sinnhaftigkeit von Sachcomics zu Lernzwecken gemacht werden können (wozu umfassende Studien notwendig wären, siehe hierzu jedoch z.B. Versaci 2001, Yang 2008, Prechtl 2013, sowie Kap. 2.2.2, 2.3.2); • Sachcomics kontraproduktiv sein können, wenn der Comic komplexe Probleme behandelt. Die Herausforderung für das vorliegende Projekt bestand darin, genau zu diesen Thesen einen innovativen Beitrag zu erarbeiten. Kann bzw. wie kann ein komplexes Thema wie die Große Transformation zur Nachhaltigkeit als wissenschaftsbasierter Sachcomic popularisiert werden? Erreicht eine derartige Popularisierung sehr viele oder sind, insbesondere zu Bildungs-‐ und Schulzwecken weitere Maßnahmen erforderlich? Oder könnte ein derartiges Ansatz gar kontraproduktiv sein, wie Jüngsts zweite These impliziert?
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2.1.2 Bucherstellung Zur Bucherstellung wurden lange Hintergrundgespräche in Interviewform durch die beiden Mitherausgeberinnen und Storyboard-‐Erstellerinnen Alexandra Hamann und Claudia Zea-‐ Schmidt durchgeführt und digital aufgezeichnet. Basierend auf diesen Interviews, auf der Auswertung des WBGU-‐Gutachtens sowie auf weiterer wissenschaftlicher Recherche wurden dann unter der Federführung von Alexandra Hamann graphische Storyboards im Comic-‐Stil aus von den WBGU-‐Mitgliedern zur Verfügung gestellten Fotografien und weiteren Abbildungen erstellt sowie Textvorschläge erarbeitet. Jedes Kapitel sollte Panels für jeweils 11 Druckseiten umfassen. Die Abschätzung für den Textanteil ergab in etwa vier Seiten Manuskripttext pro Kapitel. Diese wurden durch die Redakteurinnen zuerst erstellt, mit R. Leinfelder diskutiert und den WBGU-‐Beiräten zur Durchsicht, Bewertung und Korrektur vorgelegt. Danach wurden die graphischen Storyboards insb. durch Alexandra Hamann entwickelt. Abb. 3a,b zeigt zwei Storyboard-‐Beispielseiten, weitere ausgewählte Beispiele finden sich in Anhang 3. Diese Story– boards gingen ans Lektorat des Verlags und wurden dort nochmals hinsichtlich Verständlichkeit kommentiert und ggf. mit Änderungswünschen versehen. Danach wurden die graphischen Storyboards mit den redigierten Texten versehen, diese von den WBGU-‐Beiräten nochmals durchgesehen und freigegeben. Daraufhin wurden die Storyboards den Illustratoren zur Gesamtgestaltung übergeben. Auch die Endfassungen wurden nochmals von allen Herausgebern und den WBGU-‐Beiräten durchgesehen.
Abb. 3a: Ein Beispiel für die grafische Storyboard-‐Erstellung im Transformationscomic sowie deren finale Umsetzung. Dieses Beispiel basiert auf persönlichen Bildern von WBGU-‐Beirat Jürgen Schmid. Die Umsetzung bleibt eng an der Vorlage.
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Abb. 3b: Ein weiteres Storyboard-‐Beispiel mit Umsetzung aus Kap. 5 des Transformationscomic. Es zeigt die Recherche geeigneter Bilder aus verschiedenen Quellen sowie deren Umsetzung teils in enger Anlehnung an die Vorlage, teils unter größerer gestalterischer Freiheit.
Für die generelle Buchgliederung (Prolog, Überblickskapitel 1, detailliertere Situations-‐ beschreibung (Kap. 2/3), Lernen aus der Vergangenheit (Kap. 4), sowie den Lösungsansatz-‐ kapiteln (restliche Kapitel) sowie die Kontrolle der wissenschaftlichen Inhalte war Reinhold Leinfelder federführend verantwortlich, neben dem regelmäßigen Abgleich mit den WBGU Beiräten war auch die Geschäftsstelle des WBGU für Rückfragen und Konkretisierungen involviert. Die einzelnen Kapitel entsprechen nicht den Kapiteln des WBGU-‐Gutachtens, sondern wurden entlang des geschilderten „roten Fadens“ umgruppiert und jeweils einzelnen WBGU-‐ Protagonisten zugeordnet. Die WBGU-‐Beiräte werden in ihrer genuinen Arbeitsumgebung gezeigt, was eine parallele, jedoch zur inhaltlichen Geschichte häufig verknüpfte Geschichte darstellt. In der Regel wird das Kapitelende in unauffälliger Form vom darauffolgenden Kapitel aufgegriffen. So endet Kap. 1 (H.J. Schellnhuber) mit der Abbildung einer Dampfeisenbahn zur Zeit der Industrialisierung. R. Leinfelder beginnt in Kap. 2 eine Reise im heutigen ICE von Berlin nach Frankfurt, um dann zu seinem Arbeitsgebiet in der Karibik zu fliegen, die letzte Abbildung zeigt ihn dort bei Untersuchungen im Meer. Kap. 3 beginnt mit Stefan Rahmstorf bei der Probennahme an der Küste von North Carolina, usw. Echte „Sidekicks“, wie sie in Comics häufig üblich sind (durchlaufende Nebenprotagonisten, die häufig „Ärger machen“) sind bewusst nicht eingebaut, allerdings etliche Gimmicks, wie etwa der vom neuen, hybriden Dienstwagen geschockte Fahrer Dirk Messners (basierend auf einer realen Schilderung von Messner, S. 49 sowie S. 58), das reale „Leap Frogging“ am Strand (bock-‐ springende Kinder am Strand, S. 83), ein fiktionaler Dialog zwischen Elefant und Marder zum Thema vegetarische Ernährung (S. 109), oder die fiktionalen Aliens im letzten Kapitel (S. 119). Fiktionale Elemente blieben aber auf diese wenigen Beispiele beschränkt. Auch mit dem von Claus Leggewie bei WBGU-‐Sitzungen häufig thematisierten Futur II wird in den allerletzten Szenen spielerisch umgegangen (S. 109-‐111). Das Zitat der Bundeskanzlerin (auf S. 92) wurde
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anlässlich ihrer Rede zum 20. Geburtstag des WBGU tatsächlich so getätigt, was auch in der öffentlich zugänglichen Broschüre zum Event so dokumentiert ist4. All diese Nebenszenen sollen jedoch nicht von den eigentlichen Inhalten des Comics ablenken. Zur Verwendung der Grafiken unter dekorativen, komplementären, kognitiven, motivierenden und emotionalen Aspekten sowie zum Grad der realistischen Gestaltung siehe Kap. 2.2.1 sowie 2.3.5. Alle Texte und Abbildungen wurden wie oben geschildert von den WBGU-‐Beiräten autorisiert. Die Storyboards dienten als Umsetzungsgrundlage für die Illustratoren. Die Illustratoren durften die Texte nicht mehr verändern, waren aber ansonsten relativ frei in der zeichnerischen Umsetzung der Grafiken. Insbesondere aus Zeitgründen musste auf ein Team von ursprünglich drei Illustratoren zurückgegriffen werden, die sich – ebenfalls aus Zeitgründen – z.T. noch um drei Assistenten ergänzten. Eine gewisse Vielfalt der Zeichenstile war durchaus erwünscht, die Stile sollten jedoch nicht komplett divergieren. Diese Vorgabe wurde offensichtlich gut umgesetzt, denn Befragte waren häufig überrascht, wenn sie erfuhren, dass mehrere Zeichner beteiligt waren. Die Schwarz-‐Weiß-‐Gestaltung wurde nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus Authentifizierungsgründen gewählt. Aus Zeitgründen entfernten sich die Illustratoren oft nicht sehr von den Storyboard-‐Vorlagen, was möglicherweise eigene Kreativität etwas unterdrückte, andererseits aber eine größere Homogenität des Buchs ermöglichte. Dennoch gibt es etliche Beispiele für besonders kreative künstlerische Umsetzungen, die stark von den Storyboards abweichen (z.B. die Fragen von H.J. Schellnhuber an das Auditorium, S. 21, die Darstellung registrierter Extremwetterereignisse, S.89 oder auch das fiebrige Erdmännchen auf S. 19). Bewusst wurde der Stil der Sprechblasen einheitlich gestaltet, auch die in Comics oft üblichen lautmalerischen Sprech-‐ und Denkblasen wurden zur Unterstreichung des wissenschaftlichen Anspruchs nicht verwendet. Näheres zur Methodik der Gestaltung von Comics siehe Kap. 2.1.1 und 2.2.2.1. Da die Textmenge in Sprechblasen und Informationstexten innerhalb der Comic-‐Panele stark eingeschränkt ist, andererseits aber keinesfalls auf wissenschaftliche Korrektheit und Exaktheit verzichtet werden sollte, wurde ein umfassendes Glossar erstellt. Innerhalb des Comics weist das Zeichen * auf Begriffe hin, die im Glossar erklärt sind. Auch weiterführende Literatur zum Thema wurde angegeben. 2.1.3 Dissemination, Bekanntmachung Eine möglichst weite Bekanntmachung des Buches war nicht nur aus kommunikations-‐ spezifischen Gründen, sondern auch aus wissenschaftlichen Gründen sinnvoll und notwendig, damit die Wirkung des Buches hinsichtlich seiner kommunikativen Möglichkeiten für komplexe Themen auch entsprechend analysiert und bewertet werden konnte. Diese Bekanntmachung ist offensichtlich gut gelungen. Die Disseminationswege sind nachfolgend dargestellt. Das Buch wurde vom Verlag durch Werbeflyer, einen speziellen Eintrag auf der Verlags-‐ webseite, sowie durch die üblichen Buchhändlergespräche, Werbeinfos, aber auch durch Präsentation auf der Leipziger und Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Auch die Kontakte zu New Books in German sowie für einige weitere Buchrezensionen gehen auf den Verlag zurück. Der Verlag organisierte auch die Aufnahme des Buchs beim Online-‐Buchhändler Amazon, betreibt aber auch einen eigenen Webshop, bei dem das Buch nach Verlagsauskunft auch häufig bestellt wurde. Weiterhin war der Verlag bei einigen von den Herausgebern organisierten Buchpräsentationen mit Verkaufsständen vertreten. Der Verlag ließ auch eine pdf-‐basierte eBook-‐Version erstellen, die über eBook-‐Verlage zu vergünstigtem Preis (10,99 Euro statt 14.99 Euro Printversion) vertrieben wurde.
4 http://www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/symposium2012/Documentation_Symposium.pdf
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Abb. 4: Eine Gruppenabbildung des WBGU aus der letzten Szene des Transformationscomic dient sowohl für die Buchwebseite als auch für die Facebook-‐Seite als Seitenbanner. Die Schrift ist dem Buchcover entnommen. Hier ist das Banner der Webseite (www.die-‐grosse-‐transformation.de) angeben. Zu sehen sind auch die generellen Unterkategorien der Webseite. FB: Link zur Facebook-‐Seite.
Zusätzlich kümmerten sich die Buchherausgeber selbst umfassend um die Bekanntmachung des Buchs bzw. nahmen Einladungen für Vorträge und Podiumsdiskussionen an, bei denen in Absprache mit den Veranstaltern auch das Buch bzw. das Forschungsprojekt dazu bekannt gemacht werden konnte. Die Aktivitäten sind auf der Webseite sowie im Anhang 4 dokumentiert, einiges sei hier exemplarisch herausgegriffen: Die Webseite zum Buch (www.die-‐grosse-‐transformation.de) wurde von R. Leinfelder erstellt und wird seither auch von ihm gepflegt. Sie ging einige Wochen vor Erscheinen des Buchs an den Start und bietet umfassende Informationen rund ums Buch und rund ums Thema Klimawandel. Auch ein online-‐Artikel zu den Aufgaben und Impacts des WBGU findet sich dort5. Auch eine Einführung zum Forschungsprojekt findet sich, Ergebnisse aus dem Projekt werden in geeigneter Weise auch dort sukzessive veröffentlicht werden. Abb. 4 zeigt die Erkennungsgrafik sowie einzelnen Kategorien der Webseite. Technisch und strukturell stellt sie eine Mischung aus klassischer Webseite und einer dynamischen Weblogseite dar, was rasche Updates und Neueinträge ermöglicht. Die Besucherzahlen (nicht die viel höheren Klickzahlen) belaufen sich auf 25.959 (seit Launch am 5.2.2013, Stand 23.4.2014, 14:41 Uhr), mit den höchsten Besuchszahlen (6535) im März 2013, also kurz nach Erscheinen des Buchs. Die höchsten Gesamtzugriffe waren zu den Buchinformationen sowie auf den Pressespiegel, aber auch der Trailer, die Infos zum WBGU, die Lehrmaterialien, sowie Infos zu Herausgebern und Illustratoren wurden häufig nachgefragt (Abb. 5). Die mit Abstand meisten Aufrufe erfolgen aus Deutschland (19.724), gefolgt von USA, Österreich, Schweiz und Russland (Abb. 6). Die Themen der einzelnen Newsposts sind in Anhang 1 (rechte Spalte, im Blogarchiv) mit aufgeführt. Verstärkt wird die Präsenz in den neuen Medien durch eine Facebook-Seite zum Buch (facebook.com/trafocomic , die ebenfalls von R. Leinfelder gestaltet und mit Inhalten gefüllt wird, sowie teilweise durch entsprechende Twittertätigkeit von R. Leinfelder (twitter.com/rleinf). Mehrere Vorträge von R. Leinfelder zum WBGU-‐Comic bzw. unter starker Verwendung des WBGU-‐Comics befinden sich ebenfalls im Netz. Genannt seien exemplarisch ein Vortrag auf den Wissenschaftstagen München 2012 (mit Vorabmaterialien zum Comic), der im Herbst 2013 von ARD-‐Alpha mehrfach im Fernsehen gesendet wurde und seither auch online nachzusehen ist6 sowie ein Vortrag anlässlich des Runden Tisch zur UN-‐Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Herbst 2013, der ebenfalls online abrufbar ist7.
5 Leinfelder, R. & Pilardeaux, B.: Der WBGU und das Transformationsgutachten, http://www.trafo-‐ comic.blogspot.de/2013/02/der-‐wbgu-‐und-‐das-‐transformationsgutacht.html eingestellt am 5.2.2013 6 http://www.br.de/fernsehen/br-‐alpha/programmkalender/sendung-‐375308.html 7 http://www.bne-‐portal.de/aktuelles/jahresthema-‐2014/leinfelder-‐alles-‐haengt-‐mit-‐allem-‐zusammen/
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Abb. 5: Die Häufigkeit der Aufrufe für die einzelnen Neueinträge (Postings) sowie der statischen Seiten der Webseite über die Gesamtlaufzeit. Angegeben sind nicht die Klicks, sondern tatsächliche dauerhaft aufgerufene Einzelseitenaufrufe.
Das Buch erschien am 27.2.2013 (also einen Tag vor Ablaufen der 5. Beiratsperiode). Am 1. März 2013 wurde das Buch erstmalig der Öffentlichkeit und den Medien bei einer repräsentativen Buchvorstellung im Deutschen Theater in Berlin vorgestellt, bei der auch drei der WBGU-‐ Beiratsbuchprotagonisten Kurzvorträge hielten (R. Leinfelder, J. Schmid, S. Rahmstorf). Die Veranstaltung war möglich dank des Engagements der WBGU-‐Geschäftsstelle sowie von Alexandra Hamann. Weitere direkte Buchvorstellungen gab es u.a. bei 24-‐Stunden Buch (im Museum für Naturkunde Berlin, 31.5.2013) sowie bei der Langen Nacht der Wissenschaften Berlin (FU-‐Berlin, 8.6.2013). Auf spezielle Lesungen wurde wegen des Comic-‐Formats verzichtet. Insbesondere wurde das Buch aber durch viele öffentliche Vorträge unter Verwendung von Abbildungen aus dem Buch bekannt gemacht (Anhang 4).
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Abb. 6: Webseitenaufrufe über die bisherige Laufzeit nach Ländern. Dargestellt sind nur die obersten Ränge.
Das Transformationscomic-‐Projekt wurde u.a. auf folgenden Fachtagungen bzw. Expertenworkshops (durch Leinfelder, sofern nicht anders angegeben) entweder direkt vorgestellt oder zur Vorstellung und Diskussion entsprechender Fachthemen erfolgreich verwendet: • Alte Kongresshalle München: Die Große Transformation zur Nachhaltigkeit – Antwort auf den Klimawandel und globale Krisen -‐ Abschlussvortrag auf den 12. Münchner Wissenschaftstagen, 20.-‐23. Okt. 2012, Nachhaltigkeit – Basis für unsere Zukunft. • 14.11.2012, Berlin: Ressourcenschonung als Kompetenzfeld: Müssen wir etwas anderes lernen? Neue Herausforderungen für die Bildungslandschaft. Nationales Ressourcen– forum 2012 (koordiniert durch das Umweltbundesamt) • 23.1.2013, Kunsthochschule Weißensee: „Anthropozän“. Kolloquium für das Seminar Angewandte Zukunftsforschung und greenlab – Labor für nachhaltige Design Strategien. • 6.3.2013, Klimahaus Bremerhaven: Keynote: Verantwortung für das Anthropozän übernehmen. Neuartige Bildungskonzepte für die Große Transformation.-‐ 2. Bildungsforum im Klimahaus: global lernen -‐ zukunftsfähig handeln. • 29.5.2013, München: "The Great Transformation"-‐Flagship Report of the German Advisory Council on Global Change (WBGU) as a Graphic Interview Comic. Can it make a difference? Work-‐in-‐Progress-‐Expert Meeting, Rachel Carson-‐Center for Society and Environment, LMU München • 15.6.2013, München: The Anthropocene. Key Elements from a Geological Perspective. Symposium Culture and the Anthropocene, Rachel Carson Center & Humboldt-‐Network – Internationales Begegnungszentrum der LMU • 16.10.2013, Berlin: Nachhaltiges Leben und Wirtschaften. (gemeinsam mit Alexandra Hamann und Claudia Zea-‐Schmidt). Fachtagung EPIZ: Globales Lernen, Robert-‐Bosch-‐ GmbH Berlin (eine Veranstaltung der Senatsverwaltung für Bildung Jugend und Wissenschaft, Wirtschaft, Technologie und Forschung, Engagement Global und EPIZ, http://bildungsserver.berlin-‐brandenburg.de/lgz2013_oktober.html • 11.11.2013, Karlsruhe. Keynote: Zielgruppengenaue Formate in der Wissenschaftskommunikation: Das WBGU-‐Transformations-‐Gutachten als Sach-‐Comic? 6. Forum Wissenschaftskommunikation. Wissenschaft im Dialog.
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17.11.2013, Erlangen: Das WBGU-‐Transformations-‐Gutachten als Sach-‐Comic – ein neuer Wissenstransferansatz für komplexe Zukunftsthemen? (Gemeinsam mit Alexandra Hamann, Tagung „Comics und Naturwissenschaften“ 8. Wissenschaftstagung der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor), Universität Erlangen. 25.11.2013: Alles hängt mit allem zusammen -‐ Herausforderungen und Chancen für BNE im Anthropozän. Keynote zum 10. Runden Tisch der UN-‐Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung", Palmengarten, Festsaal, Frankfurt a. M. 25.1.2014: Slow Media for the Anthropocene (with H. Trischler, L. Robin). Anthropocene Curriculum Workshop, The Anthropocene Project, Max-‐Planck Institute for the History of Science, Dahlem, Berlin (intern). 19.2.2014: Zukunft? Zukünfte! Herausforderungen und Chancen zur Transformation in ein zukunftsfähiges Anthropozän. Vortrag und Podiumsdiskussion. Auftakt der Vortragsreihe Grundlagenforschung und Zukunftsveranstaltung, Max-‐Planck-‐ Gesellschaft, BBAW, Leibniz-‐Saal, Berlin, 19.2.2014 18.3.2014: Das Haus der Zukunft in Berlin. Einige inhaltliche und konzeptionelle Gedanken. Sitzung der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, Wissenschaftsforum Berlin, 11.4.2014: Die Große Transformation zur Nachhaltigkeit. Nachhaltiges Wachstum als Lösung oder als Illusion? Impulsvortrag, 2. Deutsches Nachhaltigkeitsforum. Deutsche Umweltstiftung, Berlin, http://www.deutscheumweltstiftung.de/downloads/dnf_2014_programm.pdf
Auf vielen weiteren öffentlichen Vorträgen (insg. etwa 30) verwendete R. Leinfelder ebenfalls Inhalte des Comics, darunter waren Vorträge in der Urania-‐Berlin, am Umweltbundesamt, auf Kolloquien beim IASS sowie an verschiedenen Universitäten, an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, dem Haus der Kulturen der Welt etc. Bei vielen Vorträgen, Workshops und Fachveranstaltungen ergaben sich Kontakte und Follow-‐up-‐Treffen rund um das Thema Sachcomic (siehe Anhang 4). Rund um den Transformationscomic wurden von R. Leinfelder, z.T. auch von A. Hamann zahlreiche Interviews gegeben bzw. Hintergrundgespräche geführt, u.a. mit der FAZ, dem Tagesspiegel (mehrfach), der Süddeutschen Zeitung, der B.Z. Berlin, dem Deutschlandfunk, dem rbb-‐Kulturradio, dem MDR uvm. Daraus resultierten insbesondere Rezensionen. Zahlreiche Rezensionen erfolgten auch ohne eigenes Involvement. Eine Liste der Medienberichte findet sich in Anhang 1 sowie, ständig aktualisiert auf www.die-‐grosse-‐transformation.de Aus einer online-‐Umfrage zum Buch, der entsprechenden Auswertung der Nutzer des Facebook-‐ Angebots zum Buch sowie vielen Expertengesprächen aus dem Bereich der Schuldidaktik wurde rasch klar, dass eine wichtige Zielgruppe, die Schüler nicht „automatisch“ und v.a. nicht in ihrer gesamten Breite erreicht wird (siehe hierzu Kap. 2.3.4), so dass in einer umfassenden Kooperation insb. mit der Didaktik der Biologie der Humboldt-‐Universität noch Seminare sowie Projekttage mit fortgeschrittenen Lehramtsstudierenden, Lehrkräften und Schülern durchgeführt sowie zwei Masterarbeiten vergeben wurden (die von R. Leinfelder mitbetreut wurden) (s. Kap. 2.2.2). Außerdem erstellten A. Hamann und C. Zea-‐Schmidt, basierend auf Expertengesprächen und in Kooperation mit A. Rost, R. Leinfelder sowie abgeordneten Lehrkräften an der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin (insb. Frau Regina Ultze) ausführliche Lehrerhandreichungen zum Buch (siehe Kap. 2.2.2.4, 2.3.2). Auch die methodischen Arbeiten zu einer weiteren Masterarbeit im Bereich der Geografie (FU) wirkten als Multiplikatoren, da auf einer Fachschaftstagung deutschsprachiger Geografiestudierender gleich sehr viele Studierende auf einmal erreicht werden konnten. Die gezielte Vergabe umfassender Freiexemplare (insg. ca 500 Stück via Schulen, WBGU-‐ Kontakten, WBGU-‐Mitgliedern, Experten, Medien, NGOs, Seminarklassen usw.) wirkte sicherlich ebenfalls teilweise als Multiplikator.
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Weiterhin beteiligten sich die Herausgeber auch an der Optimierung des Amazon-‐Auftritts (durch Einspeisung von Buchinformationen sowie Korrekturvorschlägen) sowie, zumindest exemplarisch, der Buchhändlerpräsentationen in Berlin. Hier wurde dem Verlag auch die Erfahrung weitergegeben, dass der Transformationscomic bessere Verbreitung findet, wenn er nicht in der Sektion Unterhaltungscomics, sondern bei Sachbüchern zu Klima und Umwelt steht. Nur wenige Buchhandlungen halten eine eigenständige Abteilung für Graphic Novels vor. Aus dem Transformations-‐Comicprojekt ergaben sich inzwischen weitere Projekte, die ebenfalls verstärkt mit Sachcomics arbeiten (insb. zur in Arbeit befindlichen Anthropozän-‐Ausstellung am Deutschen Museum sowie im Basisprojekt Anthropozän-‐Küche des Exzellenzclusters Bild-‐ Wissen-‐Gestaltung (siehe Kap. 3). Der Transformationscomic beförderte also nicht nur die Verwendung ähnlicher Formate in weiteren Projekten, sondern wird durch diese Projekte auch nochmals weiter verbreitet (so ist der WBGU-‐Comic auch im Museumsshop des Deutschen Museums zu erwerben. Dem Exzellenzcluster wurde er als Ideengeber während einer Vollversammlung vorgestellt). An beiden Projekten sind sowohl Reinhold Leinfelder als auch Alexandra Hamann beteiligt. Letztere hatte nicht nur die Idee zum Transformationscomic, sondern auch zu den beiden anderen, hier angeführten Comicprojekten. 2.1.4 Auswertungsmethoden Folgende Evaluierungs-‐ und Diskurs-‐Methoden wurden für das Projekt verwendet: Webseitenbasierte Online-Umfrage: Über ww3.unipark.de wurde eine Questback-‐Umfrage zum Transformationscomic durchgeführt (http://ww3.unipark.de/uc/leinfelderprofdr_Freie_Universit/c6ab/ospe.php?SES=af33c933da2 0b327bb5e55b840a7ead6&syid=333618&sid=333619&act=start). Der Zugang erfolgte über die Webseite zum Buch (www.die-‐grosse-‐transformation.de), bei der es während der Umfragelaufzeit (4.3.2013-‐3.11.2013) eine entsprechend gut sichtbare Unterkategorie gab. Beworben wurde die Teilnahme durch entsprechende Posts auf der Webseite und auf der Facebook-‐Seite zum Buch sowie durch Twitteraufrufe, insb. auch zum Ende der Laufzeit. Direkte Bewerbung via Infoblatt im Buch war aus Kostengründen leider nicht möglich. Der online-‐Fragebogen wurde von Reinhold Leinfelder in Kooperation mit Anneli Rost erstellt. Feedback und Nachfragemöglichkeiten waren via email-‐link bzw. kontakt@die-‐grosse-‐ transformation.de möglich. Der Fragebogen umfasste demographische Daten (Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss, Beschäftigungskategorie), Selbsteinschätzungen zum Thema Klimawandel und Umweltbewusstsein sowie konkrete Fragen zu Inhalt, Form und Leseverhalten zum Transformationscomic. Auch Volltextantworten waren möglich. Einige Fragen zielten darauf ab, mögliche Klimawandelleugner zu erkennen. Der Fragebogen war komplett anonym. Zur Beantwortung waren ca. 20 Min. notwendig. Die Teilnehmer wurden am Beginn des Fragebogens, aber auch bereits bei den Bewerbungsmaßnahmen darauf hingewiesen, dass es sich um Datengenerierung für ein wissenschaftliches Projekt handelt. Anhang 5 listet den kompletten Fragebogen samt zugehöriger Ergebnisse auf. Auswertung des Facebook-Nutzerverhaltens: Die von R. Leinfelder anlegte und gestaltete Facebook-‐Produktseite zum Transformationscomic (http://www.facebook.com/trafocomic ) erlaubt das Erstellen von anonymisierten Statistiken insbesondere zu „gefällt mir“-‐Angaben (incl. Gender-‐ und Altersangaben) Beitrags-‐ und Gesamtreichweiten sowie von Nutzerinteraktionen. Die einzelnen Postings bezogen sich auf das Buch, auf Themen rund ums Buch (Klimawandel, weitere Umweltproblematiken, Anthropozän, Lösungsvorschläge, andere Comics uvm).
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Absatzzahlen, Verkaufsrankings, Leserrezensionen: die Verkaufszahlen wurden vereinbarungsgemäß vom Verlag geliefert. Da besonders viele Direktbestellungen vorgenommen wurden, können aufgrund der Bestellliste in anonymisierter Form etliche semiquantitative Angaben zu Nutzergruppen getätigt werden. Auch das Gesamtranking sowie insbesondere Spartenranking sowie die Leserrezensionen beim Online-‐Buchhändler Amazon erlauben gewisse Aussagen. Auswertung der Buchbesprechungen und der Auszeichnungen: Neben den inhaltlichen Aussagen lässt hier insbesondere auch die Art der Medien (Fachpresse, überregionale Tageszeitungen und Journale, Boulevardpresse, Kinder-‐ und jugendspezifische Presse) spezi-‐ fische Bewertungsaussagen zu. Fachdiskussionen: Fachdiskussionen wurden mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen durchgeführt (Medien-‐ und Literatur-‐ wissenschaften, teilweise mit Spezialisierung auf Comics, Kommunikationswissenschaften und Journalismus, Didaktik der Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, z.T. auch Natur-‐ wissenschaften). Im Kapitel Ergebnisse wird insbesondere auf eine Projektvorstellung vor internationalen Fellows aus den Geisteswissenschaften am Rachel Carson Center in München (im Rahmen einer Work-‐in-‐Progress-‐Diskussionsrunde), auf Diskussionen nach einer Keynote zum Comic auf dem 6. Forum Wissenschaftskommunikation in Karlsruhe (siehe Lossau 2013), auf Buchvorstellung und Diskussionen bei der 8. Wissenschaftstagung der Gesellschaft für Comicforschung unter dem Thema „Comics und Naturwissenschaften“, an der Universität Erlangen-‐Nürnberg (siehe auch Mahrt et al. 2013), auf den Runden Tisch der UN-‐Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Frankfurt) sowie auf Lehrerfortbildungsveranstaltungen unter Einbeziehung von Fachwissenschaftlern in Bremerhaven (Klimahaus) sowie bei der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin berücksichtigt. Aber auch anlässlich aller in Anhang 4 aufgeführten Vorträge, die Aspekte aus dem Comic mit beinhalteten, ergaben sich interessante Diskussionen. Masterarbeiten: Drei von R. Leinfelder angeregte und betreute Masterarbeiten befassten sich in thematisch unterschiedlicher Weise mit dem Transformationscomic. Die Themen lauteten: 1. „„Die große Transformation. Klima – kriegen wir die Kurve?“ Das WBGU-Gutachten in Form eines Comics – ein Beitrag zur Popularisierung integrativer Themen in der Geo- graphie“ (Susanne Knorr, Gutachter PD Dr. Matthias Schmidt, Geographie, FU-‐Berlin, Prof. Dr. Reinhold Leinfelder, Geologische Wissenschaften FU-‐Berlin) 2. „Schülervorstellungen zur biologischen Vielfalt als ein Indikator für nachhaltige Entwicklung unter Einfluss des Comics „Die große Transformation“ im Biologie- unterricht in der Sekundarstufe II“ (Robert Reile, Gutachter Prof. Dr. Annette Upmeier-‐zu-‐Belzen, Fachdidaktik Biologie, HU-‐Berlin, Prof. Dr. Reinhold Leinfelder, FU-‐Berlin) 3. „Identifizierung von Kriterien zum Lehren und Lernen mit Comic ähnlichen Medien im Biologieunterricht und ihre Anwendung auf die grafische Novelle „Die große Transformation: Klima – Kriegen wir die Kurve?““ (Robert Koch, Gutachter Prof. Dr. Annette Upmeier-‐zu-‐Belzen, Fachdidaktik Biologie, HU-‐Berlin, Prof. Dr. Reinhold Leinfelder, FU-‐Berlin) Arbeit 1 befasste sich mit einer bereits vorgebildeten speziellen Zielgruppe, den Studierenden der Geographie, die durch Fragebögen mit Prä-‐ und Posttest während eines Fachschaftentreffens von Geographiestudierenden aus dem deutschsprachigen Raum durchgeführt wurden. Ansatz der Arbeit war die Tatsache des zunehmend starken Auseinanderfallens der Geographie in voneinander wenig in Verbindung stehenden Teilbereichen (Humangeographie, physische Geo-‐ graphie), die sich auch in der universitären Ausbildung stark durchpaust. Arbeit 2 basiert auf Lehrproben an Schulen zu integrativen Themen ohne und mit Unterstützung durch den Transformationscomic. Auch hier wurden umfangreiche Tests durchgeführt, die
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Teilnehmergröße war jedoch zu gering, um statistisch abgesicherte quantitative Aussagen zu erlauben, allerdings konnten interessante Trends festgestellt werden. Arbeit 3 ist eher theoretischer Natur, diskutiert verschiedene lernpsychologische Theorien sowie Medientheorien und bewertet aus dieser Sicht ein Beispiel aus dem Comic. Weitere schuldidaktische Unterstützung: Schon während der Durchführung der anonymen Online-‐Befragung sowie der Arbeiten in den Masterprojekten wurde deutlich, dass die komplette Zielgruppe Schüler nur über direkten Unterricht in den Schulen erreicht werden kann. Da die im WBGU-‐Gutachten sowie im Transformationscomic vorhandenen Themen sehr fachübergreifend sind und von ihrer Verknüpfung her am besten mit speziellen Formen von Schulunterricht umsetzbar sind, wurde in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin ein spezielles Lehrerhandreichungsheft im Kontext der curricularen KMK-‐Vorgaben „Lernen in globalen Zusammenhängen“ erstellt. Bewusst verzichtet wurde auf die klassische Form der Erstellung vorgefertigter Arbeitsblätter zum Unterricht, da die Freiheiten der Lehrer für den Unterricht möglichst hoch gehalten werden sollen. Statt dessen wurden umfassende Themen-‐ und Kompetenzzuordnung der einzelnen Kapitel des Transformationscomic zu den Rahmenlehrplänen Berlins erstellt sowie eine spezielle Form kreativer Schulprojekte in Anlehnung an die Design-‐Thinking-‐Methode (nach Hasso Plattner) vorgeschlagen und mit Beispielen versehen (Anhang 6). Die Handreichungen (Zea-‐Schmidt & Hamann 2013) sind kostenlos bei der Senatsverwaltung verfügbar und können auch als pdf vom Bildungsserver des Landes Berlin heruntergeladen werden8. Seit 23.4.2014 sind die Lehrerhandreichungen sowie auch weitere Informationen zum Transformationscomic auch auf den Seiten des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst beworben9. Außerdem wird das Projekt auf dem (bei Redaktionsschluss dieses Berichts noch nicht verfügbaren) nächsten Newsletter für alle bayerischen Lehrkräfte nochmals dargestellt. Auch über verschiedene weiterer Lehrerfortbildungsveranstaltungen sowie durch die online-‐Verfügbarkeit der Leinfelder’schen Keynote auf dem Runden Tisch der UN-‐Dekade Bildung für Nachhaltigkeit wurden umfassend Lehrkräfte erreicht. Weiterhin wurde eine Seminarklasse von Masterstudierenden der Didaktik der Biologie in Kooperation mit aktiven Lehrerinnen und Lehrern während zwei Semestern zur Mitarbeit bewegt, die in einem Projekttag mit 70 Schülern an der Humboldt-‐Aktivität endete. Ein Bericht hierzu ist in Anhang 7, die Evaluierung dazu in Anhang 8 aufgeführt 2.2 Ergebnisse 2.2.1 Rezeption des Transformationscomics bei Lesern, Medien und Fachpublikum 2.2.1.1 Online-Leserumfrage Auf den ersten Blick ergab die relativ aufwendig zu beantwortende Online-‐Umfrage eine sehr befriedigende Teilnehmerzahl von 241 Teilnehmern. Allerdings brachen viele direkt auf der Eingangsseite zur Umfrage ab. Da viele auch innerhalb der Umfrage abbrachen, insbesondere beim Erreichen der textlich zu beantwortenden Fragen, ergab sich eine Nettobeteiligung von nur knapp 40% (90 Teilnehmern) sowie eine Beendigungsquote von nur 14,52% (bereinigt, d.h. bezogen auf die Nettobeteiligung lag sie bei 39% (38 Teilnehmern). Unvollständig beantwortet haben 61% (55 Teilnehmer). 63% de Abbrüche erfolgten bereits auf der Willkommensseite, 12% bei der Seite „Buch allgemein“. Die mittlere Bearbeitungszeit lag bei 16 Minuten. Die Zugriffe waren in der 10. und 11. Kalenderwoche, also direkt nach Erscheinen des Comics am
8 entweder via Buch-‐Webseite oder direkt unter http://www.berlin.de/sen/bildung/ganzheitliche-‐bildung/globale-‐ entwicklung/ 9 http://www.km.bayern.de/lehrer/meldung/2650/lehrerhandreichung-‐comic-‐informiert-‐ueber-‐klimawandel.html
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höchsten, was sich auch durch mehrfache Nachbewerbung auf der Webseite sowie über Facebook nicht ändern ließ (siehe Anhang 5: Teil Feldbericht ). Damit können die Ergebnisse nicht als statistisch aussagekräftig erscheinen, repräsentieren jedoch einen durch (semi-‐) quantitative Daten unterfütterten klaren Trend zu einer am Comic interessierten Stichprobe von 90 Teilnehmern. In diesem Sinne sind die Antworten zur Teilbewertung des Comics von großem Interesse, da sie mit den Ergebnissen anderer Methoden verglichen werden können und bzgl. der Zielgruppen als komplementär anzusehen sind. Abb. 7: Ergebnisse der anonymen Online-‐Umfrage zur Altersstruktur der Teilnehmer (oben) sowie zur Einschätzung der Teilnehmer zur möglichen Alterseignung der Leser.
Alle Ergebnisse der Online-‐Umfrage sind in Anhang 5 dargestellt. Einiges ist nachfolgend, aus Übersichtsgründen teils in vereinfachter Form herausgegriffen. Die meisten Teilnehmer waren zwischen 26 und 55 Jahren alt, mit steigender Tendenz zu höheren Altern (Abb. 7). Selbst noch höhere Altersgruppen, bis über 75 Jahre beteiligten sich. Die meisten der Befragten sind Angestellte (35,29%), danach folgen Selbständige (20,59%), Rentner oder Pensionäre (7,35%), Beamte, Studierende sowie weitere. Nur 1,47 Prozent derjenigen, die Angaben machten, waren Schülerinnen und Schüler. 62% der Teilnehmer waren männlich, 35 Prozent weiblich, 3% machten keine Angaben. Als höchsten Bildungsabschluss hatten 71% einen Universitätsabschluss, 16% Abitur, 4,35% hatten jeweils einen Realschulabschluss, einen Hauptschulabschluss oder machten keine Angaben. Einige machten auch offene Textangaben zum Beruf, demgemäß finden sich (Natur-‐)Wissenschaftler bzw. Forscher, Buchhändler, PR-‐Beauftragte, eine Großhandelskauffrau, eine Architektin sowie Abiturienten und Praktikanten, 44,19% hatten länger als ein Jahr keinen Comic gelesen bzw. wussten es nicht. 4,65% hatten noch nie einen Comic zuvor gelesen. 58,54% haben den ganzen Transformationscomic gelesen, weitere 7,3% einen Großteil (etwa 80 Seiten), 24,39% wussten es nicht mehr genau. Etwa 50% haben das Buch wie ein klassisches Buch von vorne nach hinten
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gelesen, die anderen auch in selektiver Reihenfolge. 30% schauten sich zuerst die Bilder an, weitere 30% lasen klassisch von links oben nach rechts unten, der Rest mischte.
Abb. 8: Interesse für die jeweiligen Kapitel gemäß der Online-‐Umfrage
Abb. 8 zeigt, welche Kapitel für insgesamt besonders interessant befunden wurden. Am besten Schnitt das Technik-‐Kapitel ab, eng gefolgt vom Finanzierungskapitel, Gesellschaftskapitel sowie vom Übersichtskapitel, diese wiederum eng gefolgt vom Menschenzeit-‐, Klimawandel-‐ und Staatsregelungskapitel. Etwa 30% wollten keine Kapitel speziell hervorheben. Bei den Fragen zur Gesamtgestaltung ergeben sich folgende Aussagen (Details siehe Anhang 9). Die überwiegende Mehrzahl hält die Schrift für gut lesbar (Likertskala von + bis +++), die Kapitel für logisch aufgebaut, sinnvoll miteinander verknüpft, den Bild-‐Text-‐Anteil adäquat, und sowohl Texte als auch Bilder zum Verständnis beitragend. Für die Satzkonstruktion gilt dies mit Einschränkungen, da immerhin 33% diese für etwas, ziemlich bzw. sehr kompliziert erachten. Eine ähnliche kleinere Einschränkung gilt für die Übersichtlichkeit der Gestaltung des Buchs, mit der 26,7% etwas und 6,7% ziemlich unzufrieden sind. Besondere Ausreißer gibt es auch bei der Frage, ob Bilder oder Text zum Verständnis beitragen. Während dies mehrheitlich sehr bejaht wird, verneinen dies 10 bzw. 13% total (-‐-‐-‐). In Kombination mit textlichen Antworten (siehe nachfolgend) könnte dies auf die Beteiligung von Klimawandelleugnern hindeuten. So findet etwa die überwiegende Mehrzahl der Beurteiler die Bilder optisch ansprechend, unterhaltsam, informativ, zum Nachdenken anregend oder emotional berührend. Gleichzeitig gibt es gerade in der negativsten Kategorie (-‐-‐-‐) häufig über 10%, teilweise über 20% Ablehnung, etwa bei der Frage, ob die Bilder zum Nachdenken anregen. Noch klarer wird dies bei den Ergebnissen zur Frage „Bitte beurteilen Sie Inhalt und Text“ (Abb. 9). Auch hier sind die überwiegende Zahl der Antworten sehr zustimmend, allerdings scheinen auch hier Antworten in der negativsten Kategorie besonders vom Rest des Felds getrennt zu sein. So fühlen sich fast 26,7% durch das Buch nicht motiviert, sich weiter mit der Thematik zu befassen, 25% halten die Themen für nicht relevant, 28,6 % die Hauptfiguren für nicht glaubwürdig und 40% erscheint der Comic als einseitig manipulativ. Bei einigen anderen Fragen, etwa zur Informationsmenge streuen die Antworten stärker.
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Abb. 9: Beantwortung der offenen Fragen in der Online-‐Umfrage. Positive Einschätzungen (Likert Kategorien +, ++, +++) jeweils unterhalb der grünen Linie. Bei den beiden Fragen ganz rechts befinden sich wegen der indirekten Fragestellung die bzgl. des Buchs positiven Einschätzungen oberhalb der roten Linie. (Likert-‐Kategorien -‐-‐-‐, -‐-‐, -‐)
Von Bedeutung für die Zielgruppenforschung sind insbesondere auch die Fragen zur Vorinteressiertheit. 84% haben sich bereits bisher für die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit interessiert und immerhin 31% schätzen ihre persönliche Aktivität beim Thema Nachhaltigkeit als relativ hoch, 34,5% gar als sehr hoch ein. Entsprechend ist die Zahl derer, die nach Lektüre des Comics ihr Verhalten in Bezug auf Nachhaltigkeit verändern wollen, nicht besonders erhöht (ca. 16%). Die Klimawandelleugnerfraktion will sich mit 20% gerade erst recht nicht ändern. 74% der Befragten würden gerne noch mehr über aktuelle Forschung zum Klimawandel wissen, 22,6% lieber nicht. Knapp 51% finden den Comic überwiegend bis sehr objektiv, immerhin 38,7% überwiegend bis sehr subjektiv. Erfreulicherweise haben fast 65% die angegebenen Quellen recherchiert oder wollten dies demnächst tun. Die überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer antwortete bei der Frage, wie bewertet wird, dass Wissenschaftler in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld dargestellt werden und den Leser direkt ansprechen zustimmend. 59% fühlen sich dadurch eher direkt angesprochen, 52% erleichtert es den Zugang zum Thema, 58% finden die Vorgehensweise interessant, für 54% macht es das Thema spannender, für 50% wird dadurch wissenschaftliches Arbeiten nachvollziehbarer (für 31% jedoch überhaupt nicht), jedoch regt es nur 15% an, selbst Wissenschaftler werden zu wollen. Auch hier besteht wiederum eine hohe Abgegrenztheit zu den häufigen „-‐-‐-‐„ Antworten. Die Frage „Halten Sie die Einschätzung der Klimaforschung für richtig, dass der Mensch seit der Industrialisierung das Klima beeinflusst?“ war gezielt darauf gerichtet, Klimaskeptizismus bei den Teilnehmern bewerten zu können (Mehrfachauswahl war möglich). 52,63% halten dies für richtig und bedenklich, 5,26% für richtig, jedoch nicht bedenklich, 10,53% finden, dass der Einfluss des Menschen auf den Klimawandel minimal sei bzw. immerhin im Vergleich zu
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natürlichen Klimaschwankungen vernachlässigbar sei (15,79%), 7,89% fanden dass sich die Wissenschaft nicht einig sei. 15,79% meinen, dass Wissenschaftler gar von Lobbyisten bezahlt würde, um den menschlichen Einfluss hochzuspielen. Allerdings finden 7,89%, dass Wissenschaftler auch bezahlt würden, um den menschlichen Einfluss herunter zu spielen. Bei den offenen Fragen (ebenfalls in toto in Anhang 5 dargestellt) antworteten klassische Klimawandelleugner besonders freimütig. So finden sich bei der Frage, welche Vorteile es hat, dass der Inhalt als Comic gestaltet ist, Aussagen wie diese: „Keine. Das Gesamtkonzept ist unsinnig, überflüssig und hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Hier wird mit allen Tricks und unlauteren Mitteln versucht, die Menschen zu manipulieren und zu verängstigen. Das MUSS aufhören. Umweltschutz - ja bitte. Klimaschutz - NEIN DANKE. Es ist unsinnig und größenwahnsinnig, sich einzubilden, das Klima beeinflussen zu können. ALLES, aber auch ALLES, was der Mensch tut, um das Klima zu schützen, ist NONSENS. Hört damit auf und stampft dieses schändliche Comic-Machwerk SOFORT ein.“ oder „die offensichtliche Lächerlichkeit der gekauften Lüge entspricht dem Comicstil“ oder „Auch wurde ich so darauf aufmerksam, daß das geologische Fachwissen in diesem Gremium anscheinend kläglich versagt, wenn es darum geht, Vorhersagen der Computermodelle der Klimawissenschaften (die nach den Maßstäben der normalen Naturwissenschaften als unbrauchbar gelten da sie ohne quantitative Vorhersagefehler daherkommen und ohne Quantifizierung der Signifikanz der Prognosen) in den Kontext natürlicher Klimavariationen zu stellen.“ Ansonsten finden sich aber überwiegend sehr konstruktive Aussagen, Anregungen und z.T. auch Kritik, wie etwa „.. wenn wichtig dann kostenlos per pdf dann sprechen wir wieder drüber grrrr!!!“ oder „Man könnte es nicht ganz so ernst nehmen, was in fast allen Fällen auch zielführend ist.“ Es überwiegen jedoch Lob und Hinweise darauf, dass die Aufbereitung der
Thematik so viel besser sei, damit die Konzentrationsfähigkeit erhöht würde, sich dies gleichermaßen für Jüngere wie ältere eignen würde, Nichtwissenschaftler animieren würde, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, neue Lesergruppen erreichen würde etc. Nach der Frage zu den Nachteilen, dieses Thema in Comicform darzustellen gab es einige sehr polemische Antworten, wie „Verschwendung von Steuergeldern“, der „Begriff Sachcomic sei ein Widerspruch an sich“, „schade um die Bäume, die fürs Papier sterben mussten“, „die WBGU-‐ Beiräte würden sich „glorifizieren lassen““ etc. Daneben gab es einige wenige konkretere Kritiken wie die geringere Seriosität (für die ältere Generation) oder eine Unterkomplexität. In einem Eintrag wurde von Zeichnern gesprochen, die nicht vom Fach seien, in einem weiteren Eintrag werden Wissenschaftscomics generell kritisiert, wobei der Transformationscomic ein abschreckendes Beispiel sei. Weiter heißt es hier „Das Buch erschient mir damit als das klassiche Beipiel eines Textes für den Schulunterricht, mit dem den Schülern dann auch noch das letzte Vergnügen an einem eigentlich subversiven Medium ausgetrieben wird.“ Es gibt allerdings auch etliche Einträge, die
trotz der Fragestellung betonen, dass sie keine Nachteile erkennen können. Bei der Frage, was am Comic besonders gut gefallen habe, gibt es viele Einträge zum gelungenen Zeichenstil, darunter folgenden besonders enthusiastischen Eintrag: „Die Zeichnungen finde ich fantastisch: den Stil, die vielen Infobilder sind hervorragend durchdacht und unheimlich informativ, die Menschen gefallen mir, auch die Schrift ist sehr gut lesbar. Insgesamt die gelungene Verbindung von lässigem Comicstil und relevanter Informationsübermittlung.“ Aber auch gelegentliche Witzchen, die Breite des
abgedeckten Themenbereichs, die systemische Darstellung, die anschaulich dargestellten Fakten (nicht nur Balkendiagramme), die Unterteilung der einzelnen Kapitel und vieles mehr wurden positiv hervorgehoben. Aber auch hier sind die Klimawandelskeptiker kräftig vertreten und geben sich keine Blöße. So würde hier nur ein weiteres Mittel der Manipulation für die PIK-‐ „Forscher“ verfügbar gemacht. Immerhin sei es amüsant, „wie der Staat bzw die Hintermänner uns belügen wollen.“ Gefragt wurde auch, welche Inhalte man gerne vertieft sähe. Hier erscheint ein breites Spektrum von Antworten, mit Anregungen technische Lösungen, Mensch-‐Umweltbeziehungen, Handlungsoptionen für den einzelnen Bürger, die Interaktionen zwischen den Wissenschaftlern, die Kostenfrage, die Peak-‐Oil-‐Problematik, nachhaltige Mobilität, best practise-‐Beispiele, oder einfach alles zu vertiefen. Auch die Skeptiker melden sich und wünschen sich Vertiefungen zum Einfluss der Sonne oder Vertiefungen zur Ehrlichkeit der Macher.
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Bei der Frage, was man am Comic verbessern könnte, wäre von manchen eine Farbversion bevorzugt worden, seien einige Infografiken sehr klein bzw. schlecht lesbar, sei der Text stellenweise trocken, könnte er noch mehr Action und kreative Elemente enthalten, oder kann man sich die Zielgruppe nicht recht vorstellen. Auch die Klimawandel-‐Skeptiker kommen wieder zu Wort. Bei der abschließenden Möglichkeit, weitere Anmerkungen und Anregungen zu machen wiederholt sich vor allem die Fundamentalkritik der Skeptiker, in einem Fall mit persönlichem Appell an den Senior-‐Herausgeber, mit Dank für das Einrichten der Seite, damit auch Kritik geäußert werden kann. Aber auch ansonsten gibt es hier nochmals Dank für das Erstellen des Buchs. Die Umfrage war komplett anonym, allerdings haben die jeweiligen Teilnehmer eine Codenummer, so dass die einzelnen Antworten zu einem Profil zusammengelegt werden könnten. Gerade bei der Beurteilung, ob bei kritischen Antworten klassische Klimawandelleugner Antworten abgaben oder eher persönliche Skeptik und Kritik im Einzelfall vorhanden war, ist das Verfolgen der einzelnen Antworten nach Codenummer (S. Anlage 9) hilfreich, soll aber hier nicht weiter ausgeführt werden. Zu weiteren technischen Details der Umfrage siehe 2.1.4 2.2.1.2 Auswertung des Facebook-Nutzerverhaltens Die Ergebnisse zum Nutzerverhalten sind in Anhang 9 dokumentiert. Weitere statistische Unterlagen können bei Interesse angefordert werden. Zur weiteren Verbreitung des Buchs wurden ausgewählte Postings herausgehoben und einige Werbeanzeigen fürs Buch (erscheinend als sponsored post) geschaltet (beides unter Einsatz privater finanzieller Mittel). Folgende Ergebnisse seien zusammengefasst: Die Hervorstellung einzelner Postings hat enorme Auswirkung auf deren Verbreitung, jedoch kaum auf die gefällt-‐mir-‐Angaben fürs Buch. Umgekehrt hat die Bewerbung des gesamten Buchs deutliche Auswirkungen auf zusätzliche gefällt mir-‐Angaben10. Insgesamt dauerte es relativ lange, bis via Facebook breitere Aufmerksamkeit erfolgte. So lagen am 28.3.2013 insgesamt 49 Facebook-‐„Fans“ vor (gezählt nach gefällt-‐mir-‐Angaben) vor (die immerhin knapp 6900 Freunde der Fans durch eventuelles Weiterteilen erreichen konnten. Bei der Schlussredaktion dieses Berichts, am 29.4.2014 liegen 378 gefällt-‐mir-‐Angaben (=Fans) vor. Die erreichbaren Kennzahlen zu Geschlecht und Nutzung haben sich ebenfalls zuerst verändert. So haben sich die relativ höheren Alter der Nutzer bei Eröffnung der Facebook-‐Seite zum jüngeren hin verlagert (Abb. 10a). Bei Redaktionsschluss liegt bei den männlichen „gefällt-‐mir“ Fans der Schwerpunkt bei 18-‐24, während bei den weibliche Nutzern höheren Alterskategorien (25-‐34 sowie insb.45-‐54) dominant auftreten (Abb. 10b). Allerdings gibt es bezüglich des Altersschnitts sowie des Nutzerverhaltens teilweise deutliche Unterschiede zwischen Fans (d.h. gefällt-‐mir-‐Labels vergebenden Nutzern), erreichten Nutzern, sowie interaktiven Nutzern (welche Kommentare schreiben oder Postings weiter durch Teilen verbreiten). Entsprechend wurden in mit Stand vom 23.3.2013 65,1 % weibliche und 32,6% männliche Nutzer via Reichweitenmessung erreicht (Rest sind keine Angaben). Am 20.4.2013 war der weibliche Anteil bereits auf 46,5% gesunken, am 14.10.2013 lag der Anteil bei 52%, am 9.11.2013 bei 43% und sank in der Monatsauswertung mit Ende 24.4.2014 auf 20%. Nach einer langen Phase der Stabilität ist damit das generelle Interesse an den Beiträgen rund ums Buch bei den insgesamt erreichbaren Nutzerinnen zumindest via Reichweitenmessung wieder deutlich gesunken.
10 Zu diesen Marketing-‐Zwecken wurde ausschließlich die über Facebook eingebauten Marketing-‐Routinen verwendet. Direkte „Gefällt-‐mir“-‐Käufe über semilegale Dienste wurden selbstverständlich nicht getätigt.
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Abb. 10a: Auswertungsbeispiele der Nutzer der Facebook-‐Seite zum Buch, mit Verjüngungstrend des Publikums zwischen August und November 2013.
Abb. 10b: annähernd gleichbleibende Altersstruktur der Facebook-‐„Fans“ zwischen Nov. 2013 und April 2014.
Hingegen ist der Trend nicht vorhanden, wenn man die „Gefällt-‐mir“ Fan-‐Zahlen nach männlich/weiblichen Nutzern aufteilt. So waren am 10.8.2013 43% der „Gefällt-‐mir“-‐Fans Frauen im September und Oktober 2013 bei 39%, im November bei 38% (FB gesamt 46%), am 24.4.2013 sind sie weiterhin bei weiterhin bei 38%. Insgesamt ist das FB-‐Publikum deutlich jünger als bei den Teilnehmern der Online-‐Umfrage, wenn auch bei den Fans sowie den interaktiven Nutzern immerhin 3% älter als 65 Jahre sind (Stand 24.4.2014).
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Mit Stand vom 9.11.2013 war die Woche vom 4. August 2013 die beliebteste Woche bei den Nutzern der Facebook-‐Seite zum Buch. Die beliebteste Altersgruppe war die von 35-‐44 Jahren11. Die meisten Nutzer stammen aus Deutschland, etwa ein Fünftel aus Österreich, mit weitem Abstand folgen die Schweiz, USA, Spanien, Irak, Indien, Mexiko, UK und Frankreich. 2.2.1.3 Absatzzahlen, Verkaufsrankings, Leserfeedbacks Die Absatzzahlen des Verlags sind nicht nur von ihrer Gesamtheit her interessant: Die erste Auflage lag bei 4000 Stück, die zweite Auflage wurde ohne Verzögerung (und unter Korrektur minimaler Schreibfehler) gedruckt und ist im Verkauf. Derzeit sind nach mündlicher Aussage ca. 4500 Exemplare verkauft bzw. verteilt. Die von uns nicht beworbene, über einige eBook-‐Händler beziehbare verbilligte pdf-‐Kaufversion hatte laut Verlagsauskunft nur minimale Nachfrage. Bis zum Jahresende 2013 wurden insg. 3287 Bücher verkauft. Hinzu kommen ca. 500 Freiexemplare, die der Verlag zu Forschungszwecken, zur Unterstützung im Schulunterricht sowie für Netzwerkzwecke dem WBGU sowie den Herausgebern und den Illustratoren zur Verfügung gestellt hat bzw. direkt zu Rezensionszwecken verteilt hat. Diese Exemplare sind zwischenzeitlich ebenfalls verteilt.
Abb. 11: Verkaufssstruktur des Transformationscomic bis Ende 2013. Siehe Textblasen sowie Text zur näheren Erläuterung.
Interessant ist die Verteilung der Bestellorder, die uns der Verlag tabellarisch zur Verfügung stellte und die in Abb. 11 in anonymisierter Weise aufbereitet ist. Neben einigen großen
11 Hinweis: Facebook hat seine Angaben zu statistischen Daten mehrfach geändert, so dass nicht alle Kategorien durchgängig abfragbar sind. Auf die Einschaltung kostenpflichtiger Analysedienste wurde für diese Studie jedoch verzichtet, da die Trends genügend klar sind.
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Lieferungen an Zwischenhändler sowie direkt an den online-‐Buchhändler Amazon wurden Bestellungen in laut Verlag unüblicher Weise auch in Kleinstorders direkt beim Verlag bestellt. In der Bestellliste finden sich neben insbesondere vielen kleinen Buchläden auch viele Privatpersonen sowie Umweltverbände, Behörden und Nachhaltigkeitsinstitutionen. Ohne dass direkte Zahlen verfügbar wären, war auch der online-‐Buchhändler Amazon offen-‐ sichtlich am Verkauf kräftig beteiligt. 398 Bücher wurden von Amazon direkt beim Verlag bestellt, wie viele in der Zwischenhändlerorder von 1285 Exemplaren an Amazon ging, ist uns nicht bekannt. Das Buch, welches am 27.2.2013 erschien, war offensichtlich aufgrund von Vorbestellungen am 28.2.2013 bereits auf dem hohen Gesamtrang 11.357 aller Buchverkäufe sowie bereits auf Platz 34 in der Kategorie Bücher > Naturwissenschaften & Technik > Umwelt & Ökologie sowie auf Platz 1 in der Kategorie Bücher > Lernen & Nachschlagen > Grundlagenwissen > Natur & Technik > Ökologie & Umwelt (Anhang 10). Das beste Ranking erreichte das Buch bereits am 8.3.2013, mit Verkaufsrang 457 aller Bücher, Rang 1 in der Kategorie Bücher > Lernen & Nachschlagen ... > Ökologie & Umwelt sowie Rang 3 bei Bücher > Naturwissenschaften & Technik > Umwelt und Ökologie. Anhang 10 führt auch auf, mit welchen Titeln zusammen das Buch vergesellschaftet war. Im Bereich Ökologie & Umwelt blieb der Transformationscomic bis in den Sommer 2013 hinein auf Platz 1, ab August fiel es auf Platz 2 ab (überholt vom Buch von Hannes Jaenicke „Die große Volksverarsche“) und gefolgt vom Ökologiebuch von Townsend et al.). Am 27.4.2014 steht das Buch auf Verkaufsrang 79.328 aller Bücher sowie auf Rang 8 in Bücher > Kinder & Jugendbücher > Sachbücher & Natur & Tiere > Wind & Wetter. Zusammen mit unserem Buch kauften laut Angaben von Amazon viele Leser auch Bücher wie den Wirtschaftscomic „Economix“ (die deutsche Version ebenfalls vom Verlag Jacoby & Stuart), „Der Klimawandel“ (von Stefan Rahmstorf), „Die Klimafalle“ (von Hans v. Storch), „Damit gutes Leben einfacher wird“ (von Uwe Schneidewind), „Frühling in Tschernobyl“ (von Emmanuel Lepage) oder „Gemeinschaftsprojekt Energiewende“ (von Peter Hennicke) (Anhang 10). Am 21.4.2014 waren 13 Kundenrezensionen bei Amazon veröffentlicht, mit einer durchschnittlichen Kundenbewertung von 4 von 5 Sternen. Hierbei ist eine klare Trennung zwischen (dominanter) Zustimmung und Kritik bzw. Ablehnung vorhanden. So gaben fünf Rezensenten jeweils 5 Sterne, weitere fünf Rezensenten jeweils 4 Sterne, ein Rezensent 2 Sterne und zwei Rezensenten die schlechteste Wertung von nur einem Stern. Zumindest einer der Einsternrezensenten stammt offensichtlich aus dem Klimawandelleugnerlager, denn dem Rezensenten geht es v.a. um seine Darstellung, die Sonneneinstrahlung sei der kritische Faktor für das Klima. Hier wird mit vielen wissenschaftlich erscheinenden Scheinargumenten, die dem weniger vorgebildeten Leser möglicherweise besonders wissenschaftlich erscheinen hantiert, was den Methoden der klassischen Klimawandelleugner entspricht. 9 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich, was sie vom Verhältnis her auf den vorletzten Platz der des „Hilfreich“-‐Rankings verweist. Alle Leserrezensionen sind in Anhang 11 aufgelistet. Viele andere Feedbacks kamen aufgrund von Zeitungsberichten zum Comic, über Facebook oder über das Webseiten-‐Kontaktfeedback herein (letzteres wurde leider teilweise auch für Spam missbraucht). Aus der Vielfalt der meist sehr positiven Feedbacks seien nur zwei erwähnt. Beispiel 1: Eine Dame Jahrgang 1936 schrieb am 3.3.2013: „Mit großem Interesse habe ich den Beitrag in der Berliner Morgenpost gelesen. Ich werde mir den Comic kaufen (bin Jahrgang 1936). Als Kinder haben wir sehr sparsame (harte) Zeiten durchgemacht. Aber im Erwachsenwerden auch das „Wirtschaftswunder“ erlebt. Ich habe nie verstanden, wie viele Menschen so sorglos, ja verschwenderisch mit Energien jeder Art umgehen und damit die Zukunft unserer Kinder, Enkel usw vernichten. Nur soviel dazu. Jetzt mein Gedanke, der sich sofort einstellte, als ich die Frage las, ob Schüler wohl bereit wären, 14,95 Euro für den Comic auszugeben. Und dann, dass es eine (offene ) Kostenfrage sei, das Buch den 620 Bundestags– abgeordneten „zukommen zu lassen“ . Was soll denn das ??? Ist den Abgeordneten nicht zuzumuten, das Buch selbst zu bezahlen.? Bei Sammelbestellungen gibt es ja höchstwahrscheinlich Rabatt. – Evtl. auch für Schüler. –Für eine kurze Antwort wäre ich Ihnen dankbar. (Name)“
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Hier wurde wie recht häufig zum einen die Kostenfrage zum Comic aufgeworfen, zum anderen der Entrüstung Raum gegeben, dass die Bundestagsabgeordneten den Comic wohl kostenlos bekämen. Dies basierte auf einer Fehlinformation durch den Zeitungsartikel. Wir antworteten noch am selben Tag in folgender Weise: „Sehr geehrte Frau (Name), besten Dank für Ihre freundlichen Zeilen, das freut mich sehr. Bzgl. der Bundestagsabgeordneten hat die Morgenpost da nicht ganz richtig berichtet. Die Abgeordneten bekommen natürlich die Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) immer auch als kostenlose Drucksache, so auch das Transformationsgutachten. Bei der Buchvorstellung meinte jemand aus dem Publikum, die sollten doch auch besser den Comic bekommen. Das hat die Morgenpost so aufgegriffen. Das geht natürlich keinesfalls kostenlos, die müssen das auch kaufen. Ansonsten haben wir das Buch so günstig wie möglich gemacht, damit es gerade auch Schüler ggf. kaufen können. Wegen der Preisbindung ist da laut Verlagsauskunft leider kein weiterer Rabatt möglich. Wir werden allerdings im Rahmen eines Forschungsprojekts zum Buch auch mit Lehrern und Schülern zusammenarbeiten, um bewerten zu können, ob das eine geeignete Kommunikationsform ist bzw. inwieweit für Lehrer noch Zusatzmaterialien nötig sind. Herzlichen Dank für Ihr Interesse, mit besten Grüßen, Reinhold Leinfelder“
Die Dame meldete sich am 6.3. nochmals und bedankte sich: „Guten Tag, Herr Leinfelder, ich danke Ihnen für die Antwort. Hoffentlich findet der Comic eine weite Verbreitung und wird nicht nur gelesen, sondern bewirkt auch etwas im Verhalten der Menschen im Umgang mit den Gaben der Natur. Viel Erfolg wünscht Ihnen (Name)“
Ein zweites Beispiel vom Jan. 2014 sei ebenfalls hier wiedergegeben: „Hallo Herr Leinfelder, Durch Zufall hab ich Ihre Folien "Alles hängt mit allem zusammen gesehen". Ihre Ansätze sind zwar "nett", aber sie werden nicht funktionieren. Meinen Sie etwas tatsächlich mit COMICS, aus einer Großzahl von jetzt schon verdummten Menschen, ein paar Superwissenschaftler zu machen ? Jedes Gebiet ist mittlerweile so komplex, daß kaum einer auch nur 2 Gebiete überblicken kann. Für Wissenschaften braucht aber auch viel Mathematik, dieses Wissen muß man sich hart erarbeiten. Macht das die jüngere Generation denn noch ? Woher sollen den die Superwissenschaftler kommen ? Die müssen nicht nur viel blabla von sich geben und tolle Folien machen können, sondern auch TATSÄCHLICH die Dinge berechnen können. ... Ich befürchte, wir haben die "Kurve" aus ihren Zeichnungen jetzt schon "verfehlt". Erklären Sie mir auch, wie wir mit einem kaputten und ungerechten Finanzsystem die Dinge bewerkstelligen sollen, von denen Sie reden. Wir steuern doch gerade auf einen Kollaps des Finanzsystems zu - und zwar ungebremst ! Nur weil einige zehntausend geld- und machtgeile Menschen weltweit ihren Hals nicht voll genug kriegen können. Viel Spaß noch mit ihren Folien, die trägen fernsehüberfrachteten Menschen von heute werden ihre geplanten Comics niemals kapieren. Viele Grüße von (Name) “
Diese Mail wurde von uns nicht beantwortet. Eine kleine Internetrecherche nach dem Autor, der namentlich genannt war ergab, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach der ultrarechten Szene zuzuordnen ist. Weiterhin erwähnt sei, dass uns viele Mails von Coaching-‐Instituten (wie etwa dem Deutschen Institut für Humor, welches auch eine Besprechung des Comics vornahm) erreichten und uns viele Medien-‐ und Industrie-‐Coaches bestätigten, wie hilfreich der Comic insbesondere für Fortbildungskurse und Coaching im Bereich des Corporate Social (and Sustainable) Managements sei.
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2.2.1.4 Auswertung der Buchbesprechungen und der Auszeichnungen Die überaus zahlreichen und vielfältigen, in aller Regel sehr positiven Besprechungen und Berichte in Print-‐, Radio-‐ und TV-‐Medien sowie Auszeichnungen sind, soweit sie uns bekannt sind, im Anhang 1 und 2 aufgeführt, sie werden auch auf der Buchwebseite (www.die-‐grosse-‐ transformation.de) weiterhin nachgeführt. In diesen Listen erscheinen die Besprechungen in der Regel nur in Auszügen, sofern vorhanden sind Links zu Online-‐Versionen angegeben (für deren Beständigkeit jedoch nicht garantiert werden kann). Auf Wunsch können Artikel auch komplett als Kopie zugesandt werden. Auf eine detaillierte inhaltliche Analyse dieser Zeitungsartikel wird hier verzichtet, im Vordergrund standen meist die Berichterstattung zur Neuartigkeit des Vorgehens sowie eine kurze Inhaltsangabe zum Buch. Am Ende dieses Kapitels werden jedoch kurze Ausschnitte sowie daraus ausgewählte Keywords aufgeführt, um einen Eindruck von der Bandbreite der Medienbeiträge zu vermitteln sowie eine entsprechende Zusammenfassung ableiten zu können. Von Interesse ist auch in welchen Medien berichtet wurde. Abb. 12 zeigt eine qualitativ-‐ repräsentative, jedoch bei weitem nicht vollständige Darstellung der Titel von Medienberichten in besonders verbreiteten Journalen (Stand November 2013). Auffällig ist der hohe Anteil überregionaler Medien, wie Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, ARD-‐alpha, ORF, Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur. Bei den überregionalen Journalen sind insbesondere das GEO-‐ Magazin, Spektrum der Wissenschaft sowie das österreichische PROFIL-‐Wissen zu nennen. Bei regionalen Tageszeitungen bzw. Radiosendern dominierte der Berliner Raum, hier war auch die Boulevarpresse beteiligt (BZ-‐Berlin). Aber auch die Salzburger Nachrichten oder die Luxemburgische Wort berichten. Von besonderem Interesse für uns war, inwieweit Zeitschriften mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen bzw. mit Lehrern als Zielpublikum berichteten. Hier sind einige wesentliche auf Abb. 12 mit orange-‐farbenem Rahmen versehen. Zu nennen wären u.a. das Onlinemagazin der Bundeszentrale für politische Bildung Fluter.de, die Zeitschrift für Studierende, UNICUM, die Schülerzeitschrift yaez, die Deutsche Akademie für Kinder-‐ und Jugendliteratur, 1000 und 1 Buch – das Magazin für Kinder-‐ und Jugendliteratur des öster-‐ reichischen Instituts für Jugendliteratur, Geolino – das GEO für Kinder, sowie die Zeitschrift Eltern family. Speziell für Lehrkräfte interessant waren eine Einladung zur Erstellung eines Editorials für die Fachzeitschrift Biologie in unserer Zeit des Verbands deutscher Biologen (Leinfelder 2013c), eine Rezension in NewsForTeachers sowie umfassende Berichterstattung auf den Webseiten Nachhaltig Lernen sowie dem generellen Portal der UN-‐Dekade Bildung für Nachhaltige Ent-‐ wicklung. Ähnliches gilt für die Auszeichnungen (Anhang 2): hier stammen zwei aus der Kinder-‐ /Jugendliteratursparte, eine aus dem Umweltbereich, eine aus dem Literaturbereich für Erwachsene. Die Nominierung für das Wissensbuch des Jahres stammt aus dem Bereich des Wissenschaftsjournalismus, die Wahl zur Leserlieblingsbuchs des Jahres (Kategorie Überraschung) aus dem Leserbereich eine allgemeinverständlichen Wissenschaftszeitschrift. Um den Tenor wichtiger Artikel und Berichte kurz anzureißen, sind nachfolgend Zitate aus ausgewählten Pressestimmen wiedergegeben12. Zusätzlich wurden sie hier mit Schlüsselwörtern belegt. Der gesamte Pressespiegel findet sich im Anhang 1.
12 Entnommen aus der Seite „Pressestimmen“ der Buch-‐Webseite: http://www.trafo-‐ comic.blogspot.de/2013/03/pressestimmen.html
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Abb. 12: Auswahl repräsentativer Medienartikel zum Transformationscomic als Kollage. Orange umrahmt sind Beiträge speziell für die Zielgruppen Kinder, Schüler, Studierende, Familie, junge Erwachsene, Lehrer.
PROFIL-Wissen, 4/2013: ... Alexandra Hamann ... hatte die Idee für die grafische Umsetzung des Themas Klimawandel, als sie im Museum für Naturkunde in Berlin alte Kupferstiche des Arztes und Naturforschers Marcus Élieser Bloch in Händen hielt. „Die künstlerischen Abbildungen aus dem 18. Jahrhundert beeindruckten mich so sehr, dass ich das auf eine neue Art wieder ins Leben rufen wollte“, sagt Hamann. Dass sich das Medium Comic ideal eignet, um Wissen zu vermitteln, sei ihr schnell klar gewesen. „Text zwingt dich dazu, abstrakt zu denken. Bilder schaffen einen sinnlichen Zugang zur Wissenschaft.“ Auf welche Herausforderung sich Hamann mit der Idee eines Wissenschafts-‐Comics einließ, wurde ihr erst später bewusst. Einen wissenschaftlichen Inhalt –in ihrem Fall ein umfangreiches Gutachten – in einen Comic zu„übersetzen“, ist alles andere als einfach. Aus mehr als 400 Seiten mussten die wichtigsten Informationen destilliert und verständlich in neun Kapitel mit je elf Comic-‐Seiten zusammengefasst werden. Außerdem galt es, ein Storyboard zu entwerfen, den Comic also zu skizzieren. Denn die Illustratoren mussten genau wissen, wo sie sich künstlerisch austoben konnten und wo sie sich exakt an Vorlagen zu halten hatten. ..." Keywords: emotionaler Zugang, Wissenschaftlichkeit, Idee, „Making of“, Feature Hamann ARD alpha-Campus, 6.11.2013: Neun Wissenschaftler des von der Bundesregierung bestellten Wissenschaftlichen Beirats globale Umweltveränderungen (WBGU) propagieren die so genannte "Große Transformation" der heutigen Lebensstile, des Freizeitverhaltens und der Konsumgewohnheiten. Geo-‐ und Klimawissenschaft, Wirtschaft und Technik, Politik und Alltagskultur wirken zusammen, damit die modernen Gesellschaften lernen, den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und ein nachhaltiges Wirtschaften zu erlernen. Ein allgemeinverständlicher Comicstrip, herausgegeben von Alexandra Hamann, Claudia Zea-‐Schmid und Reinhold Leinfelder, dem Referenten dieser Sendung, soll dabei helfen. Der Titel: "Die Große Transformation. Klima -‐ Kriegen wir die Kurve?" > mehr Keywords: WBGU, Gutachten, Allgemeinverständlichkeit
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Leibniz-Journal 3/2013, Okt. 2013: Dürren, Waldbrände, Überschwemmungen, Artensterben. Wer die Auswirkungen des Klimawandels betrachtet, könnte leicht fürchten, dass nur mehr Superhelden die Erde retten können. „Die große Transformation. Klima – kriegen wir die Kurve?“ zeigt jedoch, dass diese Aufgabe in den Händen der Wissenschaft weit besser aufgehoben ist. Und zwar auf ungewöhnliche Weise: in Comicform. ... Dem Comic gelingt das. ... . Die Probleme des Planeten erhalten so ein Gesicht. Zugleich macht das Buch Mut, die Herausforderung Klimawandel anzupacken. Keywords: Umwelt, Wissenschaft, Personalisierung, Mutmacher lehrerbibliothek.de „Die große Transformation“ ist ein hervorragendes Mittel gerade im Schul-‐ unterricht, um ein Bewusstsein für unsere Situation und für die Dringlichkeit der Veränderung unseres Lebensstils zu schaffen, wenn wir die große Umweltkatastrophe verhindern wollen. Keywords: Schulunterricht, Umwelt Umweltbundesamt, 27.9.2013: "Wissenschaftliche Berichte erreichen meistens nur einen kleinen Leserkreis. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) geht nun einen anderen Weg. Er gibt sein Gutachten zum Klimawandel von 2011 als Comic heraus. Neun Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen nehmen den Leser mit auf eine Reise und erklären Ursachen und Folgen des Klimawandels und zeigen, was eine zukunftsfähige Gesellschaft dagegen tun könnte. Mit dem Comic „Die große Transformation. Klima – Wie kriegen wir die Kurve hin?“ sollen Kinder und Jugendliche für Thema sensibilisiert werden. Denn sie sind diejenigen, die von einer möglichen Klimakrise am meisten betroffen sein werden. Die Publikation ist Teil eines vom Bundesforschungs-‐ ministerium geförderten Kommunikationsprojektes und ist beim Jacoby & Stuart Verlag erschienen." Keywords: WBGU, Gutachten, Sensibilisierung, Kinder & Jugendliche, Forschungsprojekt International Network University: 27. Sept. 2013, "... a graphic novel about the consequences of climate change that has now been nominated for the German Science Book of the Year award for 2013...." > entire article Keywords: Klimawandel, Preisnominierung DER TAGESSPIEGEL, 10.8.2013 : ... „Mir war es wichtig, dass die Leser spielerisch an die Probleme der Erde herangeführt werden“, sagt Reinhold Leinfelder. Der Comic solle einerseits unterhalten, aber müsse zugleich wissenschaftlich korrekt sein. Leinfelder ist davon überzeugt, dass sich die Forscher mit ihren Ergebnissen an die gesamte Bevölkerung richten müssen, wenn sich etwas ändern soll. Denn nur wenn jeder Einzelne und alle kommenden Generationen die Auswirkungen des Klimawandels verstünden, könne die Menschheit die Zerstörung der Erde aufhalten. „Deshalb wollen wir jetzt mit dem Comic an Schulen gehen und anregen, dass er im Unterricht gelesen wird.“ In der Öffentlichkeit wurde das Buch bislang sehr positiv aufgenommen: Der mehrfach ausgezeichnete Comic ist als Wissenschaftsbuch 2013 nominiert. .. „Wir müssen also begreifen, dass der Klimawandel alle angeht“, sagt Leinfelder. „Aber der Bremsweg ist lang. Deshalb müssen wir jetzt anfangen, unser Leben zu verändern.“ .... Jetzt fehlt nur noch die Umsetzung“, sagt Leinfelder. Er ist optimistisch: „Wenn jeder seinen Beitrag leistet, können wir die Erderwärmung aufhalten.“ Notwendig sei eine Revolution, wie sie der Mensch in Zeiten der Aufklärung erlebt habe. Damals habe sich das Bewusstsein eingestellt, dass jedes mündige Wesen sein Schicksal selbst in die Hand nehmen könne. „Der Mensch hat bewiesen, dass er zu Änderungen fähig ist. Solch eine Revolution brauchen wir jetzt auch.“ Bis dahin heißt es für den Wissenschaftler: Aufklärungsarbeit leisten und die Menschen vom Klimawandel überzeugen. Mit dem Comic ist ein erster Schritt getan. Keywords: Wissenschaftlichkeit, Unterhaltsamkeit, Schulunterricht, Klimawandel, Auszeich- nungen, Feature Leinfelder Letterata, 3.8.2013: .... Wer sich bis jetzt nur am Rande mit dem Klimawandel beschäftigt hat, dem sei Die große Transformation wärmstens ans Herz gelegt. Hier wird das vielleicht wichtigste Thema unserer Zeit nicht in drögem Polit-‐Ton in einem unverständlichem Kauderwelsch abgehandelt, sondern in eindrücklichen Bildern und verständlichen Texten für alle nachvollziehbar gemacht. Die Konsequenzen sind für jeden Menschen nach dieser Lektüre eigentlich offensichtlich: Energiesparen, das Auto stehen lassen, bewusst einkaufen, Ressourcen schonen, der Wegwerfgesellschaft eine Absage erteilen, weniger Fleisch konsumieren, Strom aus erneuerbaren Energie beziehen und, falls man doch viel fliegen oder Auto fahren muss, den eigenen CO2-‐Ausstoß durch den Kauf von Emissionszertifikaten ausgleichen. Das sind im Grunde keine allzu großen Opfer, die wir da bringen müssen. Man muss es nur tun und sich seines Handelns bewusst werden. Und wenn jeder seinen kleinen Teil dazu beträgt, ist es womöglich noch nicht zu spät.
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Unsere Kinder, Nichten, Neffen, Enkel und alle, die nach uns kommen, hätten dann noch die Chance auf eine einigermaßen intakte Welt und ein Leben, bei dem die elementaren Grundbedürfnisse noch befriedigt werden können. Dafür den eigenen Egoismus einzuschränken sollte eigentlich selbstverständlich sein und uns ganz leicht fallen. Keywords: Klimawandel, Nachvollziehbarkeit, Lösungsoptionen Deutsches Institut für Humor, 1.8.2013: Bericht an die Bundesregierung in Comic-‐Form. Dieser bebilderte Bericht ist der erste seiner Art und schon allein deswegen ist der Vorstoß in neue Gefilde absolut zu begrüßen. Er richtet sich an Menschen, die den "normalen" Bericht wahrscheinlich niemals lesen würden, an Interessierte der breiten Bevölkerung, aber auch an Schüler und Studenten. ... Der Leser begleitet die Wissenschaftler durch ihren Arbeitsalltag und bekommt so auch etwas von der Welt zu sehen – vom Hörsaal in Zürich, über den Einsteinturm in Potsdam, zur Feldforschung in Panama. .... Ähnlich wird der unterschiedliche Lebensmittelverbrauch dargestellt: Drei Familien posieren vor der Menge Essen, die sie wöchentlich verbrauchen: im Tschad, in Mexiko, und in Deutschland. Während die erste Familie eine fast beängstigend überschaubare Menge an Nahrung zur Verfügung hat, ist die deutsche Familie hinter ihrem Lebensmittelberg kaum auszumachen. Gleichzeitig wird angeführt, dass jeder Deutsche jährlich 81,6 kg Essen wegwirft. So wird auch thematisiert, was man selbst als einzelner Mensch tun kann... der originellste Vorschlag: Insekten essen. In manchen Ländern der Erde ist dies ja bereits gang und gäbe (80). Und so fragt dann auch ein Erdhörnchen einen Elefanten: "Sag mal, du isst wirklich kein Fleisch? Und du bist sicher, dass dir nichts fehlt?" http://www.humorinstitut.de/media/documents/1375373271.pdf Keywords: Originalität, Comic-Narrative und Beispiele, Gimmicks. Fluter. Magazin der Bundeszentrale für Politische Bildung. 26.7.2013: .... Der illustrierte Einblick in den Arbeitsalltag der neun Wissenschaftler ist für die Herausgeber Alexandra Hamann, Claudia Zea-‐ Schmidt und Reinhold Leinfelder ein wichtiges Element: "Wir wollten nicht nur Fakten liefern, sondern auch die Menschen hinter den Ergebnissen vorstellen." Ob das Comic so eine "Große Transformation" der Gesellschaft anschieben kann? Das lässt sich nur schwer sagen. Ein spannender und neuartiger Ansatz der Wissenschaftskommunikation ist das Buch aber allemal. Keywords: Comic Narrativ, Authentifizierung, Frage nach Eignung, Originalität Pop-Zeitschrift, 7.7.2013: .... Hier geht es nicht mehr nur um Selbstbegründung oder die Erzeugung von Transparenz, sondern um die Veränderung der Wahrnehmung von Wissenschaft. Diese Öffentlichkeits-‐ arbeit der Wissenschaft bedient sich zweier Manuale: Zum einen zeigt sie Wissenschaft als gute Praxis: fortschrittlich, dem Wohle der Menschheit dienend. Zum anderen stellt sie sich – wie die Konsumenten selbst – als ethisch sensibel dar. ... Keywords: Wissenschaftswahrnehmung, Ethik Spektrum der Wissenschaft, Juli 2013: ... ein schöner Versuch, das komplexe Thema des Klimawandels für Zielgruppen aufzubereiten, die sich nicht durch schwer verständliche Artikel quälen wollen. ... gibt die Lektüre einen guten Einblick in die Arbeit der Klimaforscher und ihr Bestreben, das Schlimmste abzuwenden. Keywords: Versuch, Klimawandel, Comic-Narrativ Neue Zürcher Zeitung, 30.6.2013: Diese Form der Vermittlung ist alles andere als verstaubt und als Anstoss für den notwendigen "Wandel in den Köpfen" verdienstvoll. Keywords: Wandel, verdienstvoll ProWi-Empfehlung Juni 2013 der EMYS-Jury für Kindersachbücher: ... Wer diesen Comic gelesen und betrachtet hat, kann in Zukunft auf einem solide fundierten Basiswissen dem gesellschaftlichen Diskurs über dieses Thema folgen und wird hoffentlich auch das eine oder andere bei seiner eigenen Lebensweise überdenken und möglicherweise ändern. Der manchmal allzu gewollte Duktus verhindert, dass eine Emys für diesen Titel verliehen wird. Eine Emys-‐Empfehlung bekommt dieser Titel dennoch und mit großer Überzeugung der Jury. Er bietet sich auch als Schullektüre für die Mittel-‐ und Oberstufe zu diesem hochaktuellen Thema an. Keywords: Lebensstiländerung, Schulunterricht Biologie in unserer Zeit, 4.6.2013: Die Illustrationen des WBGU-‐Comics stehen im Vordergrund. Die Texte, auf Sprechblasenlänge reduziert, sind dennoch anspruchsvoll und wissenschaftlich geblieben. Die inhaltliche Geschichte ist jeweils mit der Arbeitsgeschichte des Beirats verschränkt. So werden der Inhalt
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und das zu vermittelnde Wissen personifiziert und leicht zugänglich. Dadurch erhoffen wir uns, dass das Buch neue Einstiegswege zu interdisziplinärem Unterricht, auch für den Biologieunterricht, ebnen möge, und insbesondere, dass es dazu anregt, themenbasierten Unterricht als Querschnitt über viele Fächer zu legen: Klima-‐ und Energieproblematik, Umwelt-‐ und Biodiversitätskrise, Ernährung, Wirtschaften und Leben in der Zukunft. Hier sind alle Schulfächer gefragt, von naturwissenschaftlichen Fächern über Mathematik, Sozial-‐, Wirtschafts-‐ und Politikwissenschaften, Ethik bis hin zur Literatur und Kunst (Gasteditorial von R. Leinfelder) Keywords: Comic-Gestaltung, Narrativ, Personalisierung, Interdisziplinärer Schulunterricht NATURFREUNDin, 1.6.2013: Ein Fazit: Technisch ist alles machbar, aber die Politik schafft es nicht allein. Darum schenkt das Buch euren Kindern, Nachbarn und Kollegen: Sie werden erst blättern, dann lesen und ganz schnell verstehen. Denn Die große Transformation reduziert Komplexität, ohne auch nur ansatzweise trivial zu sein. Keywords: Komplexitätsreduktion, Verständnisweckung 1001 und 1 Buch, Mai 2013: ..durch die Anbindung an die jeweiligen Wissenschaftler ist immer klar, dass nicht nur Fakten, sondern auch Meinungen vermittelt werden. Beides ist in diesem Buch hervorragend gelungen. Keywords: Fakten und Meinungen, authentisch Deutschlandradio Kultur, 20.5.2013: Mit ihren Beispielen -‐ wie dezentrale Energiesysteme oder Nachbarschaftsgärten in der Stadt -‐ wollen die Buchmacher Mut machen und zeigen, dass neue Wege bereits erfolgreich beschritten werden. Und so werden bei aller Wissenschaftlichkeit auch die Leser direkt einbezogen. Das letzte Kapitel heißt dann auch: "Die Politik schafft das nicht allein". Der größtenteils gelungene Versuch, in klaren, einfachen Bildern möglichst vielen Menschen das Thema Klima nahezubringen, ist dann auch ein erster richtiger Schritt in diese Richtung. Keywords: Mutmacher, Einbeziehung Leser, richtiger Schritt UNICUM – Das bundesweite Campus Magazin 05-2013: Professoren im Superheldenkostüm retten die Welt vor der nahenden Umweltkatastrophe! Zumindest fast. In der im Februar erschienenen Graphic Novel „Die große Transformation: Umwelt – So kriegen wir die Kurve“ erklären große Wissenschaftler und Professoren, wie wir die nahende Umweltkatastrophe noch aufhalten können. Das 140 Seiten dicke Kunstwerk wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt und beinhaltet Interviews mit namhaften Wissenschaftlern aus Geo-‐ und Klimawissenschaft, Wirtschaft, Technik und Politik. Nur eben ohne Kostüm. Keywords: Umwelt, Superhelden, Klima, Kunst, Interviews YAEZ - Die Jugendzeitung, yaez.de, 8.5.2013: Ein Klimabericht ist nicht gerade eine leichte Bettlektüre. Warum sollte man also nicht einmal versuchen, die komplexen Zusammenhänge der Erderwärmung verständlich und anschaulich zu erklären. ... „Die große Transformation“, so der etwas sperrige Titel, nähert sich dem komplexen, wie vielschichtigen Thema auf eine für die Wissenschaft eher ungewöhnliche Weise. Aus den 420 Gutachten-‐Seiten und den Empfehlungen zur Begrenzung der Erderwärmung wurden 144 Seiten randvoll mit gezeichneten Episoden. Keywords: Ungewöhnlich, Gutachten Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, 20.4.2013, Pressemitteilung Klima-‐Buchtipp des Monats Mai: Ein brisantes Thema wird in einem dafür ungewöhnlichen Format aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven beleuchtet! Keywords: Ungewöhnlich, Auszeichnung Umweltbundesamt Kompass-Newsletter, 24/April 2013: Der Comic „Die Große Transformation – Klima: Kriegen wir die Kurve?“ thematisiert in neun Episoden die Große Transformation zur klima-‐ verträglichen, nachhaltigen Gesellschaft. Das Buch ist Teil eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kommunikationsprojektes zur Bewertung alternativer Wissenstransfer-‐ ansätze für komplexe Zukunftsthemen. Keywords: Klima, Nachhaltigkeit, Forschungsprojekt GEOLINO 4/2013 Ein Bild sagt eben mehr als 1000 Worte: Wer das nicht glaubt, sollte zu diesem Buch greifen, das vom Klimawandel erzählt. Klar, das haben schon viele vor diesem gemacht, aber nicht so. ... Das ist kurzweilig, klar und klug gemacht. Keywords: Klimawandel, Originalität
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New Books in German Spring 2013/Issue 33 : This highly original book ... is an inspirational call for action which directly addresses young readers as the future adult generation. .... The text is straightforward and easy to understand. Because information is presented in a pithy, cartoon style, it has an immediate and poignant impact. The narrative has been stripped bare, and leaves readers with a strong sense both of the gravity of the situation and of the encouraging potential for us to make a lasting difference. >> see full review Keywords: Originalität, junge Leser, Verständlichkeit, Narrative Tagesspiegel online, 28.3.2013: Die Umweltberater der Bundesregierung haben aus 420 Seiten Bericht eine lesenswerte Bildergeschichte gemacht. ... Keywords: WBGU, Gutachten GEO-Magazin, 4/2013, 22.3.2013: Die Helden dieses Comics sind keine Supermänner, sondern ganz reale Wissenschaftler. Die gleichwohl die Welt retten wollen: vor den Gefahren der Erderwärmung. Dafür müssen die Männer und Frauen aus der Forschung Politiker mobilisieren, Unternehmer überzeugen und, vor allem, die Bevölkerung informieren. Ein Weg dazu ist der Comic selbst: Ein Novum in der deutschen Wissenschaftskommunikation .... Keywords: Klimawandel, Superhelden, Wissenschaftler, Originalität Eltern family, 4/2013: Weltuntergangsstimmung will keiner. Trotzdem: ... , die Uhr tickt, es muss sich was ändern – und wir alle sind gefragt. Nur. Wie erreicht man alle – ohne pädagogischen Zeigefinger oder, noch schlimmer, ohne so zu reden, dass alle nur Bahnhof verstehen? Hier macht’s die Form: Im Sach-‐ Comic „Die große Transformation ...“ ... bringen sie komplexe Zusammenhänge auf den Punkt, nennen Fakten, zeigen Alternativen – damit die Welt nicht aus der Kurve fliegt. Weiterdenken darf dann jeder selbst. Keywords: Klimawandel, Denkanregung National Geographic Deutschland FB, 18.3.2013: Jetzt gibt´s den Klimawandel auch als Comic. Ja, sollen wir über die bevorstehenden Katastrophen lachen? Müssen wir nicht, sollen wir nicht, und deshalb heißt dieses Buch korrekt auch 'Graphic Novel'. ... Ökologen sind dabei, Ingenieure, Wirtschafts-‐ und Sozialwissenschaftler. Wir reisen mit ihnen in kurzen Bildgeschichten rund um die Welt, machen immer mal kurze Zwischenstopps, wo eine erklärende Illustration in die Handlung eingestreut ist und nehmen am Ende drei wesentliche Erkenntnisse mit .... Keywords: Narrative, Wissenschaftler Deutschlandfunk, 17.3.2013: ... Hier werden komplexe Zusammenhänge auf 140 Seiten mit Schwarz-‐ Weiß-‐Zeichnungen locker und verständlich erklärt: Leicht lesbar, aber trotzdem voller Fakten und Ideen, über die Nachzudenken sich wirklich lohnt. Der Nachmittag, den man mit diesem Comic verbringt, ist gewonnene Zeit. > zur Rezension Keywords: Verständlichkeit, Denkanregung Ausführliche Rezension von Udo Simonis (Professor für Umweltpolitik am Wissenschaftszentrum Berlin und Kurator der Deutschen Umweltstiftung), 13.3.2013: .... nun also eine fiktive, raffinierte bildhafte Auseinandersetzung. .... Das vorliegende Comic-‐Buch über das WBGU-‐Gutachten dürfte diesen Realitätstest der potenziellen Klientel gewinnen .... müssen viel mehr Menschen als bei wissenschaftlichen Gutachten üblich und möglich für die Thematik interessiert werden. Und hierbei könnte die Comic-‐ Methode der traditionellen Druckmethode überlegen sein. ... originäre Comic-‐Buch .... müsste es auch alsbald in der Weltsprache Englisch erscheinen. Schließlich geht es beim Transformationsthema ja um nichts weniger als um die globale Funktionstüchtigkeit und harmonische Entwicklung der menschlichen und der ökologischen Systeme. >> zur Rezension auf Sonnenseite.de Keywords: WBGU, Gutachten, Originalität, Englisch Luxemburger Wort, 8.3.2013: ...Die Form des Comics verstehen die Wissenschaftler als Experiment. Sie wollen auf spielerische Art ein Publikum erreichen, dass sonst keine trockenen Klimastudien liest. Keywords: Wissenschaftler, Experiment Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.3.2013: In einer Stunde im Transatlantiktunnel von Berlin nach Moskau – mit einer Technik, die ohne Energieverluste funktioniert. Der Trick: Die Züge werden im Vakuumtunnel beschleunigt. Eine Vision, die nicht etwa von Zukunfts-‐ forschern entwickelt und hier im
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Cartoon skizziert wurde, sondern im Kreis des „Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen“, WBGU, entstanden ist. Keywords: WBGU, Gutachten, Zeichenstil, Visionen Mitteldeutsche Zeitung, 6.3.2013: ... Die Comics sind leicht zu lesen und ein interessanter Weg, sich dem Thema zu nähern. Man wird gut unterhalten und kriegt gleichzeitig Argumente und konkrete Handlungsanweisungen mit auf den Weg. Keywords: Lesbarkeit, Denkanregung Berliner Morgenpost, 2.3. 2013: Gedacht ist die Bild-‐Geschichte für Jugendliche. Im Alter nach oben ist aber keine Grenze gesetzt. "Der Comic gefällt mir besser als das zugrunde liegende Gutachten – von den Bildern und auch von der Länge der Texte", scherzt der Klimaforscher Professor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-‐Institut für Klimaforschung (PIK), einer der beteiligten Forscher. Keywords: Jugendliche, Gutachten, Feature Rahmstorf Süddeutsche Zeitung, 1.3.2013: ....Berater der Bundesregierung gehen einen ungewöhnlichen Weg, um die Grundlagen des Klimawandels, seine Folgen sowie mögliche Gegenmaßnahmen zu erklären: Mit einem Comic wollen sie ein Publikum erreichen, das bisher nicht viel Interesse an den Berichten hatte.... (sowie Süddeutsche Magazin 15/2013 vom 12.4.2013: ... das amtliche wissenschaftliche Gutachten zum Klimawandel als Comic) Keywords: Originalität, WBGU, Gutachten Tagesspiegel.de, 1.3.2013 sowie Potsdamer Neue Nachrichten, 4.3.2013 ... Das Buch mit zahlreichen Quellenbelegen und Literaturtipps soll auch dazu anregen, den eigenen Alltag zu hinterfragen -‐ vom Essen bis zum Umgang mit Energie. ... Die Bildergeschichten konfrontieren den Leser nicht nur mit der Realität sterbender Korallenriffe und überfluteter Regionen, es werden auch Lösungsansätze aufgezeigt, etwa eine „Stadt der Zukunft“. „So kriegen wir die Kurve“, lautet der Untertitel des Comics. In den aufwendig gestalteten „Graphic Interviews“ geht es weniger um Horrorszenarien und Alarmismus als um die Frage, was getan werden muss, um nachhaltiges Wirtschaften weltweit zu ermöglichen. Keywords: Literaturtipps, Denkanregung, Inhaltsbeispiele BZ-Berlin, 1.3.2013: Der Meeresspiegel steigt, die Fische sterben, der Boden erodiert, Wälder werden abgeholzt, die Erde vermüllt. Die Liste der Umweltsünden könnte einen dazu treiben, den Kopf in den Sand zu stecken. Doch damit genau das nicht passiert, hat der wissenschaftliche Beirat, der die Bundesregierung in Sachen Umwelt berät, jetzt einen Klima-‐Comic herausgebracht. „Die große Transformation“ ... will Mut machen. Mut, den Wandel auch als Chance zu begreifen. .... Keywords: Umwelt, WBGU, Mutmacher Klimaretter.info 1.3.2013: Superman, Batman und Spiderman waren gestern. Heute taucht eine neue Generation von Superhelden auf. Wissenschaftler und Vordenker, die sich mit dem Klimawandel, seinen Ursachen, Folgen und den Handlungsmöglichkeiten beschäftigen. Der Ingenieur Schmid, von Leinfelder als "Daniel Düsentrieb des WBGU" vorgestellt, sagte: "Ich hatte hier den besten Job, ich durfte einfach rumspinnen." Schmid befasste sich mit den technischen Möglichkeiten, um den Klimawandel zu bremsen, und ihrer Umsetzbarkeit. Nach seiner Aussage ist es technisch möglich, mit unterirdischen Magnet-‐ schwebebahnen innerhalb von zwei Stunden von Berlin nach New York zu kommen. "Aber mehr ist nicht drin, da schlägt uns die Erdkrümmung ein Schnippchen und die Passagiere würden an der Decke hängen." ... Keywords: Superhelden, Wissenschaftler, Klimawandel, Beispiele. Feature Jürgen Schmid
Ergebniszusammenfassung Medien: Mit Ausnahme einiger Rezensionen aus Klima-‐ wandelleugner-‐Blogs und –Zeitungen sind alle Rezensionen und Medienberichte zum Trans-‐ formationscomic insgesamt positiv. Eine einzige Ausnahme ist ein Klimablogbeitrag der Neuen Zürcher Zeitung (http://klima.blog.nzz.ch/2013/04/10/klimapolitik-‐nun-‐als-‐comic/ ), der zwar die Grafiken schön findet, jedoch die Geschichte für zu hölzern und gestellt findet. Außerdem findet er mit Ausnahme des letzten Kapitels (Claus Leggewie) zuviel Fortschrittsoptimismus im Buch. Der Tenor bei den anderen Rezensionen ist, dass der Comic hohe Originalität besitzt, verständlich, anschaulich und unterhaltsam ist und insbesondere zum Nach-‐ bzw. Umdenken anregt, sowie auch Mut macht sich zu ändern. Oft wird der Superheldenvergleich zitiert, was auf
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den Rückseitentext des Buchs zurückzuführen ist. Auf den WBGU und das Gutachten wird sehr häufig, jedoch nicht in allen Fällen hingewiesen, teilweise wird nur auf Klimawissenschaftler verwiesen. Eher selten gibt es Diskussion zum inhaltlichen Vorgehen (Graphic Interviews), die Einbindung der Informationen in die Arbeitsgeschichten bzw. –umgebung der WBGU-‐Beiräte wird jedoch – mit Ausnahme des NZZ-‐Blogbeitrags – für positiv angesehen. Auf die Zielgruppen wird unterschiedlich häufig eingegangen, auf die Eignung für den Schulunterricht relativ häufig, Hinweise dass das Buch Teil eines Forschungsprojekts darstellt, gibt es eher selten. 2.2.1.5 Fachdiskussionen Fachdiskussionen zum Comic waren teilweise deutlich kritischer als die Medienberichte, oft jedoch ebenfalls überaus positiv. Die ausführliche Darstellung vieler Diskussionen zum Buch würde für diesen Bericht zu weit führen. Einige Ergebnisse bzw. Anregungen aus ausgewählten Gesprächen bzw. Diskussionsrunden seien hier stichwortartig angeführt. • Basierend auf dem Schlussvortrag auf den Münchner Wissenschaftstagen im Herbst 2012 von R. Leinfelder zur Großen Transformation, der annähernd ausschließlich mit Buchbeispielen illustriert wurde (und von ARD-‐alpha aufgezeichnet und mehrfach gesendet wurde) ergaben sich nicht nur mit dem Publikum, sondern auch mit vielen dort anwesenden Wissenschaftskollegen und –kolleginnen, aber auch mit dem Redakteur von ARD-‐alpha anregende Gespräche und Diskussionen. Alle waren von den neuen Möglichkeiten von Wissenschaftscomics nicht nur für Darstellung von Problematiken, sondern auch zur Diskussion von Handlungsoptionen überaus angetan (das Buch war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht erschienen). • Alle ähnlichen (Kurz-‐)Vorstellungen, etwa auch als Impuls für Podiumsdiskussionen im wissenschafts-‐ oder umweltpolitischen Umwelt, aber auch bei Umweltstiftungen und Verbänden ergab ein sehr ähnliches Bild. Auch hier ging es wieder darum, auf welche Weise komplexe Sach-‐ und Handlungsinhalte kommuniziert werden könnten. Im Transformationscomic und erwartbaren weiteren Beispiel sah man ein sehr hohes Potenzial. • Sehr unterschiedlich ist das Bild wenn man mit ausländischen Wissenschaftlern spricht. Kultur-‐ und Geisteswissenschaftler, welche als Fellows am Rachel Carson Center for Environment and Society (LMU München) weilten, und denen der Comic in verschiedenen Gruppen und zu verschiedenen Anlässen näher gebracht wurde (z.B. im Format Work-‐in-‐Progress, oder auch bei einer Klausursitzung des Clusters), waren zwar von der Grundidee angetan, meinten aber teilweise, dass der Comic wegen der zu hohen Wissenschaftlichkeit, aber auch wegen der Überbetonung der Protagonisten nicht funktionieren könne. Dies galt insbesondere für US-‐amerikanische Kollegen, die meinten, dieses Buch würde so keinesfalls im anglosächsischen Markt funktionieren können. Auch seien Genderfragen nicht genügend beachtet worden. Trotz des internationalen Themas würden die Protagonisten von weißen Männern dominiert, seien kritische Bilder wie die beiden telefonierenden Frauen (Stichwort Ressourcenverbrauch durch Mobiltelefone, S. 30 im Buch) tendenziell diskriminierend, was auch durch eine sprichwörtlich ressourcenverschlingende männliche Figur (S. 28) nicht kompensiert würde, das sie in einem anderen Bild sei. Auch die eher mit undeutlichen Gesichtszügen gezeichneten afrikanischen Frauen (S. 77) im Vergleich zu den deutlichen Gesichtszügen des weißen Protagonisten (Nakicenovic) sei kritikwürdig. Außerdem würde wegen der Dominanz der Protagonisten dieser Comic etwa in den USA keinesfalls funktionieren. Hier lag aus unserer Sicht ein fehlendes Verständnis zur Authentisierungsstrategie für di WBGU-‐ Beiräte vor. Vieles der Kritik richtete sich aber insgesamt auch weniger an das Buch selbst, sondern eher an das aus Sicht mancher Diskutanten angeblich zu wissenschaftsautokratische Selbstverständnis des WBGU. Deutlich war hier jedoch das
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Meinungsbild von der Gruppenzusammensetzung abhängig. So ergab sich bei einem Symposium mit anderen Kulturwissenschaftlern, aber auch mit Literaturwissen-‐ schaftlern (Culture and the Anthropocene), welches ebenfalls u.a. vom Rachel Carson-‐ Center organisiert wurde, eine überaus positive Einschätzung des Transformations-‐ comics. Von besonderem Interesse waren für das Projekt Gespräche und Diskussionen mit Bildwissenschaftlern und Designwissenschaftlern. Hier ergab sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ein deutlich positiveres Bild. So wurden nach einem überaus gut besuchten Seminarvortrag vor Studierenden und Wissenschaftlern an der Kunsthochschule Weißensee die Möglichkeiten mit Comics ausführlich diskutiert und insbesondere in der Art des Transformationscomics für hervorragend eingestuft. Gemäß Diskussionen mit anderen Designern, etwa von der Hochschule Sachsen-‐Anhalt hätte die Piktogramm-‐Sprache für einige Grafiken eingesetzt bzw. verbessert werden können (siehe hierzu z.B. McCandless, D. 2009). Aus diesen Diskussionen ergab sich übrigens eine weitere studentische Abschlussarbeit zum Informationsdesign unter Co-‐Betreuung von R. Leinfelder (Jahn 2012). Bildhistoriker vermissen einen gewissen theoretischen Ansatz beim Einsatz der Bilder, wobei hier die Comic-‐Bildtheorien etwa von McCloud (1993) nicht allgemein bekannt waren. Auch die Einschätzung von Comicspezialisten zur besonders geglückten bildlichen Darstellung (z.B. Jüngst 2013) läut hier konträr. Ganz offensichtlich ist hier noch wesentlicher Diskussions-‐ und Kooperationsbedarf zwischen den einzelnen Fächern nötig. Tatsächlich gibt es inzwischen jedoch, wie weiter oben bereits angeführt, in Deutschland eine zunehmend größere Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich auf Comics spezialisiert haben und insbesondere in der Gesellschaft für Comicforschung (Comfor) organisiert sind. Auch hier ist die Gruppenzusammensetzung z.T. heterogen und gliedert sich insbesondere in zwei Gruppen: Literaturwissenschaftler und Bild-‐/Medienwissenschaftler. Weiterhin gibt es eher Puristen, die Comics eng definieren (siehe hierzu auch Kap. 2.1.1) und mehr pragmatische Sichtweisen, die offen auch für hybride Formate sind. Anlässlich der Teilnahme an der Jahrestagung der Comfor im November 2013, aber auch im Vorfeld bzw. nachlaufend, ergaben sich hier äußerst fruchtbare Diskussionen. Die Vorstellung des Transformationscomic-‐Projekts auf der Tagung war von viel positivem Echo begleitet. Besonders interessant für uns waren drei Diskussionsstränge: Wie weit kann man sich in Narrativen bei Wissenschaftscomics von den Fakten entfernen? Wie stark können bei komplexen Themen Bilder und Texte verschränkt sein, wo beginnt die Illustration eines klassischen Textes und wo beginnt ein Comic? Und funktionieren Protagonisten, die monologartig ihre Botschaften im Stile von „Talking Heads“ erzählen? (siehe hierzu auch Mahrt et al. 2013: Bericht zur Tagung). Eine, wenn auch sehr dominante Einzelmeinung eines anerkannten Comic-‐Spezialisten, dass genau dieses „Talking Heads“-‐Format den Transformationscomic nicht funktionieren lasse, ergab umfassenden Widerspruch anderer Spezialisten, gerade weil eben– wie häufig bewusst für Comics gemacht – die Wissenschaftler nicht allesamt im weißen Kittel, mit Bart und Reagenzglas stereotypisiert wurden (was Talking-‐Head-‐Formate dann wirklich langweilig machen würde), sondern weil eben ein höchstmöglicher Grad auch an Authentifizierung der WBGU-‐Beiräte erreicht werden sollte. Siehe hierzu insb. Jüngst (2013, auch als Anlage 12), die insbesondere auf die Bedeutung des „Zu Wort kommen von Experten“ anstelle von „durch die Lüfte fliegenden Superhelden oder einer den Zeigefinger erhebenden Maus“ fokussiert, die die Infografiken sowie alle Illustrationen ausgezeichnet gelungen findet und insb. in den Kapiteln Leggewie und Schlacke die besonders gelungene emotional ironische Bebilderung hervorhebt. „... wird die Möglichkeit genutzt, im Bild die eine und im Text die andere Geschichte zu erzählen. Das verlangt aufmerksames Lesen, widerlegt sehr schön die ad nauseam wiedergekäute These, dass Comics Analphabetenliteratur seien und nutzt die Eigenschaften des Formats, um mehr zu bieten als eine gezeichnete 40
Fernsehdokumentation.“ (Jüngst 2013). Auch Diskussionen und Austausch mit dem Journalisten und Comicspezialisten Lukas Plank war hierzu hilfreich. Plank definierte ein neues Comic-‐Genre, das er als Comic Journalism bezeichnet (Plank, 2013), und welches besonders große Übereinstimmung zu dem von uns auch als Graphic Interviews bezeichneten Genre hat (siehe hierzu auch Kap. 2.3.5). 2.2.1.6 Ergebnisse der Masterarbeit13 von Susanne Knorr, Geographie Die Masterarbeit der Geographie-‐Studierenden Susanne Knorr, die im Rahmen des Transformationscomicprojekts vergeben und von R. Leinfelder betreut wurde (Knorr 2014) versuchte zu eruieren, ob das Lesen des Transformationscomics bei Studierenden der Geographie ein höheres Problemverständis für integrierte und komplexe Thematiken, die jeweils über die beiden Grundpfeiler Humangeographie und physische Geographie hinausgehen, erreichen könnte. Knorr liefert eine kritische und zeitgemäße Situationsanalyse der deutschen Geographie, insbesondere unter der Fragestellung, wie integrativ die Geographie sei und inwieweit eine thematische Integration für die Zukunft der Geographie von Bedeutung sei, also ob die Geographie nicht eine gemeinsame Identität anstelle einer aufsummierten Multidisziplinarität benötigen würde (z.B. Zahnen 2005). Knorr betont auch die Notwendigkeit eines einigenden Kriteriums, etwa dem System-‐Begriff. Sie diskutiert auch, dass der gemein-‐ same Forschungsgegenstand „Mensch-‐Umwelt-‐Interaktion“ die größte aktuelle Heraus-‐ forderung darstelle, aber (etwa laut Ehlers 2005) auch eine neue Möglichkeit böte, um sich neu zu orientieren. In diesem Zusammenhang verweist sie auf das neue Konzept des Anthropozäns unter entsprechenden Literaturangaben. Diese Kurzanalyse ist zielführend auf die Fragestellung und verwendete Methodik ausgerichtet: Frau Knorr erörtert nämlich vier Beispiele geographischer Themen des WBGU-‐Hauptgutachtens (WBGU 2011) sowie deren Umsetzung in den Sachcomic, um dann durch eine stark strukturierte Befragung die Popularität integrativer Themen sowie deren mögliche Veränderung durch den Comic sowie weitere Fragestellungen zu untersuchen. Insgesamt versucht sie damit zu klären, ob ein Sachcomic mit einer interdisziplinären Darstellung der Thematik des Globalen Wandels ein geeignetes Medium sein kann, das Interesse von Geographiestudierenden an integrativen Themen zu steigern. Geographische Themen findet Knorr insb. in Kap. 1 des Gutachtens, daneben auch in den Kapiteln 4, 5 und 6 sowie in den Handlungs-‐ und Forschungs-‐/Bildungsempfehlungen. Am Beispiel von Kap. 1 des WBGU-‐Gutachtens, welches besonders viele geographische Themen beinhaltet, identifiziert sie die von ihr weiterverfolgten Hauptthemen Landnutzung, Wasser (Ozeane, Süßwassernutzung), Entwicklungsthematik und Urbanisierung. Um auf der erwähnten Tagung die Befragung der Studierenden konsequent durchführen zu können, mussten – auch aufgrund der notwendigen Begrenzung für ein Masterarbeitsprojekt – einige Einschränkungen gemacht werden: zwei Kapitel des insgesamt aus 11 Kapiteln bestehenden Sachcomics wurden den zu Befragenden zum Lesen gegeben. Diese beiden Kapitel werden in Kap. 3.1 der Masterarbeit umfassend vorgestellt und diskutiert. Sie heißen „Die Erde in der Menschenzeit“, sowie „Eine Aufgabe für die ganze Welt“. Es ist überaus bemerkenswert, wie analytisch detailliert Frau Knorr hier vorgeht, indem sie überaus gekonnt insb. (1) die Aussagen im Gutachten mit denen im Comic vergleicht, (2) die Bilder im Comic hinsichtlich ihrer Fähigkeit zum Transport von Information bzw. zur Verknüpfung mit dem Text vergleicht, (3) beurteilt, ob bzw. wie Authentifizierung umgesetzt ist und (4) ob bzw. wie es gelingt, Komplexitäten darzustellen und gleichzeitig Anschaulichkeit zu erreichen. In Zwischenfazits fasst sie die Analysen für jedes geographische Thema getrennt zusammen. Hervorzustellen ist auch, dass sie durchaus Kritikwürdiges findet. So betont sie etwa, dass in Grauschattierungen dargestellte
13 Masterarbeiten stellen Prüfungsleistungen dar, weshalb die drei nachfolgend näher beschriebenen Arbeiten nicht direkt als allgemein zugängliche Angaben mitgeliefert werden können. Die Ergebnisse sollen jedoch in Bälde in geeigneter Weise öffentlich publiziert werden. Auf konkrete Anfrage können die Arbeiten jedoch eingesehen bzw. zur Verfügung gestellt werden. Die nachfolgenden Auflistungen der Ergebnisse (und z.T. Methodik) basiert teilweise auf den durch Betreuer R. Leinfelder geschriebenen Gutachten zu den Arbeiten.
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Karten manchmal schwer zu dechiffrieren sind oder dass in einem Fall auch eine Legende fehlt, so dass der Leser in diesem Fall eher „allein gelassen“ werde. Sie kritisiert in jeweils einem Fall auch deutlich, dass verschiedene nebeneinander gezeigte Trends eher unkommentiert hinsichtlich ihrer Kausalitäten blieben. Beim Thema Entwicklung konstatiert sie, dass ein Vortragssaal voller männlicher Teilnehmer gezeichnet sei, dass in einem Fall der Sprecher einer Sprechblase unklar bliebe, oder dass in einem anderen Fall ein Bruch in der Narrationsebene vorhanden sei. Insgesamt aber kommt Frau Knorr in ihrer Analyse zu einem insgesamt deutlich positiven Bild. So erscheint ihr die Form insgesamt gut gewählt, die Information verständlich und leicht zugänglich aufbereitet, die Panels als Kommunikationsmittel geeignet, die Textstruktur einfach und leicht lesbar und die Wortwahl auch für Laien verständlich. Insgesamt sei das Format hilfreich, die Zusammenhänge zwischen Themen darzustellen, die Vertiefungsmöglichkeiten (durch Fußnoten, Glossar und Literaturangaben) gut, und die Eignung zum Abbau von Berührungsängsten vor langen wissenschaftlichen Texten und zur Interesseweckung hoch. Aus dieser Vorabanalyse entwickelt Knorr dann Problemstellungen, Thesen und einen Umfragebogen zur weiteren Bewertung durch Studierende der Geographie. Hierzu entwickelt sie fünf Thesen, zu deren Verifizierung bzw. Falsifizierung dann eine Fragebogenaktion beitragen soll. Die Umfrage basierte auf Prä-‐ und Posttest. Auf einen zweiten „Follow-‐Up“ Posttest musste jedoch verzichtet werden, so dass eher Aufmersamkeits-‐ und Lernfähigkeit der Befragten, weniger die langfristige Memorisierung abgefragt werden konnte, wessen sich Knorr allerdings bewusst ist. Die Umfrage wurde auf einer Tagung der deutschsprachigen Fachschaften Geographiestudierender durchgeführt. Es konnten 78 verwertbare Prä-‐Post-‐ Testpaare erreicht werden, die zwar in quantitativer Weise nicht repräsentativ für die Gesamtheit aller Geographiestudierenden an deutschsprachigen Universitäten sein können, aber dennoch interessante Trends darlegen. Die wesentlichen Ergebnisse in Kurzform: • Das Interesse an integrativen Themen war bereits vor dem Lesen bei den allermeisten vorhanden, stieg allerdings nach der Lektüre nochmals an. Dies gilt sowohl bei direkter Fragestellung als auch bei indirekter (basierend auf Präferenzwahl von Seminarthemen).
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Interessanterweise ist aber insgesamt auch das Interesse an physisch-‐geographischen Themen sehr stark (+17,7) angestiegen, während die Popularität von anthropo-‐ geographischen Themen abnahm. Auch die Volltextantworten zur Begründung sind durchaus interessant, hier wurden im Posttext merklich klarere und ausführlichere Antworten gegeben.
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Nicht uninteressant waren die Fragen zur eventuellen Erhöhung des Bekanntheitsgrads des WBGU durch Lesen des Comics, auch wenn diese Fragen nicht von hoher Relevanz für das eigentliche Arbeitsthema waren.
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Besonders interessant ist dann wiederum die Einschätzung der Alterseignung des Sachcomics durch die Befragten, die -‐ im Unterschied übrigens zu freien Umfragen, etwa via anonymer Umfrage auf der Webseite zum Buch – recht genau dem tatsächlichen Altersbild der Befragten entsprach.
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Auch die Aufforderung zu positiver wie negativer Kritik ergab interessante Daten. So äußerten sich 93% der Befragten insgesamt positiv, aber 74,4% der Befragte gaben auch negative Kritiken ab.
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Verwunderlich und weiter zu analysieren erscheint die Tatsache, dass insg. 34,6% angaben, das Wissensangebot im Comic erscheine einseitig manipulativ (aufsummierte Likert-‐Kategorien von trifft eher zu, trifft zu und trifft absolut zu). Deutliche, oftmals hohe bis sehr hohe Zustimmung gab es allerdings bei Fragen zum hohen Niveau des Comics, zur Glaubwürdigkeit der Hauptfiguren, zur Relevanz, Aktualität und Angemessenheit der Themen, zur Informationsmenge, zur kritischen Darstelllung des Wissens und zum Zuwachs an „Weltverständnis“. 42
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Weitere Frageergebnisse, insb. zum Wissenszuwachs, aber auch zur Motivation ergeben eher geringere Werte, was von der Autorin mit der hohen Vorbildung der Befragten erklärt wird. Sie interpretiert diese Tatsache im Zusammenhang mit den anderen Ergebnissen in ihrer allgemeinen Ergebnisbewertung (Knorr 2014: Kap. 4.6) tentativ in der Weise, dass sich die Befragungsgruppe nicht als die insgesamt geeignete Zielgruppe ansieht, da sie das durch den Comic erreichbare Wissen schon hat, dass allerdings die Befragten das Buch als gut aufbereitet und für Laien geeignet und insgesamt die geographischen Themen als korrekt dargestellt betrachten.
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Die Frage nach dem Bekanntheitsgrad des WBGU erkennt die Autorin zu Recht als etwas suggestiv. In ähnlicher Weise könnte die indirekte Frage zur Popularität integrativer Themen via potenzieller Seminarthemen von weiteren Faktoren beeinflusst sein.
Knorr resümiert, dass auch Geographie-‐Studierende, die keine wissenschaftliche Karriere anstreben (im untersuchten Fall also z.B. die Lehramtsstudierenden) durchaus an integrativen und interdisziplinäre Themen interessiert sind, dies jedoch einer starken weiteren Förderung bedarf. Formate wie der Transformationscomic können dazu einen Beitrag leisten, ggf. auch bei der Ausbildung der Studierenden, müssen jedoch durch andere geeignete Maßnahmen weiter unterstützt werden. 2.2.2 Einbau des Comics in den Schulunterricht Neben den empirischen, (semi-‐)quantitativen und qualitativen Analysen zur Rezeption des Comics im der möglichst breiten Bevölkerung sollte beim Projekt Transformations-‐Comic ein Fokus auch auf der potentiellen Verwendung des Comics im Schulunterricht gerichtet sein. Nachfolgend werden einige wesentlichen Ergebnisse aus den beiden weiteren Masterarbeiten, den Diskussionen in Lehrerfortbildungsveranstaltungen und zur Erstellung der Lehrer-‐ handreichungen sowie die Ergebnisse aus dem Schülerprojekt an der HU vorgestellt. 2.2.2.1 Ergebnisse der Masterarbeit von Robert Koch, Didaktik der Biologie Koch (2014) erstellte eine theoriebasierte Arbeit mit dem Titel „Identifizierung von Kriterien zum Lehren und Lernen mit Comic ähnlichen Medien im Biologieunterricht und ihre Anwendung auf die grafische Novelle „Die große Transformation: Klima – Kriegen wir die Kurve?“. Laut Koch erfordert die Verwendung multimedialer Lernmittel im schulischen Unterricht gewisse psychologische wie auch gestalterische Hintergrundinformationen, damit die Schüler nicht überfordert werden und der Lernerfolg vermindert wird. Aus psychologischer Sicht besitzt das menschliche Gedächtnis drei Hauptsysteme: das sensorische Gedächtnis, das Arbeitsgedächtnis und das Langzeitgedächtnis. Psychologisch-‐kognitive Theorien gehen von der begrenzten Kapazität des Arbeitsgedächtnisses und der Informationsaufnahme über verschiedene Informationskanäle aus. Nach der Cognitive Load Theorie (Chandler & Sweller 1991) werden drei unterschiedliche Quellen kognitiver Belastungen im Arbeitsgedächtnis dargestellt: der Intrinsic Cognitive Load, der Extraneous Cognitive Load und der Germane Cognitive Load. Der Intrinsic Cognitive Load beschreibt die Anforderungen an das Arbeitsgedächtnis, welche von dem Lerngegenstand ausgehen. Der Extraneous Cognitive Load umfasst die Lernbelastungen, welche durch die Gestaltung des Arbeitsmaterials und somit durch die Einflussnahme der Lehrkraft auf den Wissenserwerb des Lernenden einwirken. Mit dem Germane Cognitive Load werden die freien kognitiven Ressourcen bezeichnet, die für die Schemakonstruktion und den damit verbundenen Lernprozess im Arbeitsgedächtnis verfügbar sind. Ziel ist es, die Belastungen des Arbeitsgedächtnisses zu reduzieren, um möglichst viele Ressourcen für den Germane Load zur Verfügung zu haben.
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Während das sensorische Gedächtnis Umgebungsinformationen nahezu vollständig aufnimmt, ist also die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses begrenzt (7 +/-‐ 2 Einheiten). Die Kapazität des Langzeitgedächtnisses ist nahezu unbegrenzt und kann in Verbindung mit dem Arbeitsgedächtnis wieder abgerufen und nutzbar gemacht werden. Die Menge und Art der Informationsaufnahme wird maßgeblich vom Vorwissen der Lerner beeinflusst. Nach der kognitiven Theorie multimedialen Lernens (CTML) (Mayer 2001) werden Informationen über den auditiv/verbalen oder visuell/bildhaften Kanal aufgenommen. Informationen aus Text-‐Bild-‐Kombinationen werden jeweils über den visuellen Kanal aufgenommen, wodurch die absolute Aufnahmekapazität begrenzt ist. Dennoch ist eine Kombination aus Text und Bild lernförderlicher als reiner Text, da Informationen auf Grundlage eines Bildes selektiv aufgenommen werden können, sofern die bildgestalterischen Besonderheiten beachtet werden. Im Arbeitsgedächtnis werden die Informationen analysiert, verarbeitet und in Verbindung mit dem Langzeitgedächtnis zu mentalen Modellen integriert. Koch nähert sich den didaktischen Möglichkeiten mit Comics auch von der Bild-‐ und Bildtheorieseite her. Hier wird nochmals die Bedeutung von Bildern gerade für den Unterricht in Biologie und Naturwissenschaften herausgestellt und dann detailliert auf die möglichen Funktionen von Bildern eingegangen. Interessant ist auch, dass Koch auch die Möglichkeit visueller Tests sieht und hierzu einige interessante Anregungen gibt. Auch hier gibt es wieder einen direkten Bezug zum Transformationscomic.
Abb. 12: Funktion von Bildern nach Niegemann et al. 2008 (aus Koch 2014)
Um Inhalt und Intention eines Bildes effektiv darzustellen, wird in Steuerungs-‐ und Darstellungscodes unterschieden. Darstellungscodes, die von der jeweiligen Lehrkraft beantwortet werden sollten, sind eindeutige Figur-‐Grund-‐Trennung, Komplexität und Bildgröße, veränderte Proportionen, eindeutige Schattierungs-‐ und Farbinformationen, ein vertrauter Blickwinkel sowie eine entsprechende Kontextualisierung. Steuerungscodes dienen der Aufmerksamkeitssteuerung und können explizit eingefügt (z.B. Pfeile) oder durch Veränderung der Darstellungscodes (z.B. andere Farbe oder Größe) erstellt werden. Koch erstellt einen Kriterienkatalog, in dem er die wichtigsten Eigenschaften multimedialer Medien bzw. multimedialen Lernens umreißt und der als Leitfaden zur Bewertung von Lernmedien dienen. Er wurde an Teilen der graphischen Novelle „Die große Transformation. Klima – kriegen wir die Kurve?“ getestet. Gemäß Koch (2014) sind die theoretischen Möglichkeiten des Arbeitens mit Sachcomics hervorragend und erlauben verbesserte Zugangsmöglichkeit und Lernerfolge. Allerdings gilt dies nicht insgesamt für multimediale Medien jedweder Art, sondern nur bei geeigneter, klar bildlich und textlich strukturierter Gestaltung des Mediums. Ansonsten besteht die Gefahr der kognitiven Überlastung und damit der Überforderung im Schulunterricht. Die weit verbreitete Grundannahme, Bilder seien leichter als Text zu lesen und zu interpretieren, ist ebenfalls nicht
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grundsätzlich richtig sei. Der Umgang mit Medien ist sowohl von Lehrkräften wie Schülern entsprechend vorzubereiten bzw. zu üben. Allerdings sind bildliche Darstellungen auch in klassischen Schulbüchern gerade auch im Bereich der Naturwissenschaften weit verbreitet und aus dem Unterricht nicht wegzudenken, so dass hier eine gute Voraussetzung für die erweiterte Verwendung von bilddominierten Medien vorhanden ist. Bilder haben insgesamt unterschiedliche Funktionen (kognitiv, motivational, dekorativ, kompensatorisch) (Abb. 12). Dabei kann ein und dasselbe Bild unterschiedliche Funktionen haben. Außerdem können sich die Funktionen einzelner Bilder je nach Bearbeitungsgrad im Unterricht auch im Zeitablauf ändern. Insbesondere aber weist er auf die didaktischen Stärken von Bildern im Lern-‐ und Lehrprozess hin. Im günstigen Fall gibt es laut Levie & Lentz (1982) bei der richtigen Verwendung von gemischten Bild-‐Text-‐Medien eine durchschnittliche Steigerung der Lern-‐ leistung von 36%. Bilder und Text können auch bei Comics in ihrem Informationsgehalt bewusst redundant oder komplementär angelegt werden. Vorbildung, vorhandene Bearbeitungszeit und die spezielle Bild-‐Textgestaltung können hier entscheidende Unterschiede in der richtigen Wahl ergeben. Weitere gerade auch für Lehrkräfte hilfreiche Ausführungen zu Bildtypen, Bildgestaltung, Bildverstehen (natürlich, indikatorisch) und Codes in Bildern finden sich bei Koch (2014). Insgesamt sieht Koch (2014) Comics als „intermediales Medium“, „soziale Gebilde“ und für unangenehme, brisante Themen gut geeignet an. Koch sieht den Transformationscomic anhand der von ihm näher untersuchten Kapitel als Möglichkeit, hiermit sehr komplexe und fachüber-‐ greifende Themen in der Schule zu erarbeiten. So könnten nach Koch auch nur einzelne Bildsequenzen behandelt werden, um daraus ggf. ganze Unterrichtseinheiten abzuleiten. Koch spricht dem Transformationscomic auch einen durchaus möglichen motivierenden Einfluss zu, da genügend Raum für offene Fragen und damit Wecken von „Grundneugier“ vorhanden seien. Im Idealfall sieht er Schüler hier selbstständig weiterarbeiten. Gleichzeitig weist er aber auch auf die Grenzen von comic-‐artigen Medien im Unterricht am Beispiel des Transformationscomics hin: Comics lieferten zum Teil zu wenige Informationen, was die Notwendigkeit zur Nutzung weiterer Informationsmaterialien mit sich bringt, außerdem müsse auch Fachsprache zum Teil zusätzlich erläutert werden. Den Transformationscomic schätzt Koch als sinnvolle Ergänzung zum Schulbuch ein, insbesondere um übergreifende Inhalte und unterrichtsfächerverbindende Themen zu erarbeiten. Er sieht eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Klassenstufen und Schultypen. 2.2.2.2 Ergebnisse der Masterarbeit von Robert Reile, Didaktik der Biologie Reile (2013) verwendet den Transformationscomic sozusagen als Aufschlag zur Erarbeitung von Schülervorstellungen zur Biodiversität sowie zu deren Veränderlichkeit, die er zum einen mit eher klassischem Unterricht, zum anderen unter der Verwendung des Comics im Schulunterricht zu eruieren versucht. Die ursprüngliche Zielsetzung, eine quantitative Untersuchung zum Impact der Comicverwendung im Schulunterricht war jedoch aus diversen Gründen (insb. wegen des nahen Schuljahrsende) so nicht direkt umsetzbar. Reile baute daraufhin die ursprünglich geplante quantitative Untersuchung zu einem standardisierten Fragebogeninterview um, um dessen Ergebnisse dann methodisch zu testen. Insbesondere aber wurde der theoretische Teil der Arbeit umfassend ausgebaut. Reile scheute sich dabei auch nicht vor gesellschaftspolitischer Kritik, etwa an der Tatsache, dass die Verantwortlichkeit für nachhaltige Entwicklung bislang fast ausschließlich auf den schwächsten Gliedern der Gesellschaft, nämlich den Schulkindern ruhe, während der Rest der Gesellschaft an der starken Konsum-‐ und Wachstumsorientierung festhalte. Nach diesem wichtigen Statement, das BNE an Schulen in einen korrekten Kontext setzt, kritisiert er aber auch die derzeitige Implementierung von BNE (von der Aufgabe der gescheiterten Umwelterziehung der 70er-‐Jahre hin zur Umweltbildung der heutigen Jahre). Im Kap. Schülervorstellungen vergleicht er verschiedene Studien, die für seine eigene Arbeit wichtige Grundlagen schufen, fasst darauf basierend die gängigen Schülervorstellungen gut zusammen und diskutiert die Conceptual Change Theorie, an die er seine eigenen
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Untersuchungen später eng, jedoch durchaus reflektiert anlehnt, in ausführlicher Weise, wobei er das Fehlen motivationspyschologischer Aspekte bei dieser Theorie besonders betont (Abb. 14). Sehr interessant ist auch das Unterkapitel Basiskonzepte, bei der er dem Vorteil der besseren Verknüpfbarkeit von Einzelthemen sehr berechtigt die Gefahr eines reinen Benennungsverfahrens sowie einer zu starken monokausalen Vereinfachung entgegenstellt. Abb. 14: Conceptual Change-‐Prozess: Erweitert durch motivationspsychologische Komponenten. Die neue Vorstellung enthält am Ende immer noch Aspekte der alten Vorstellung. (Aus Reile 2013, verändert nach Krüger 2007)
Schwerpunkt der theoretischen Erörterung ist dann das Kapitel Kompetenzen, in dem Medien-‐, Bewertungs-‐ und Gestaltungskompetenzen auf sehr hohem Niveau und jeweils immer mit Blick auf den Fokus der Arbeit diskutiert werden. Die folgende Relevanzanalyse fokussiert u.a. auf Lernen mit Text und Bild, wobei sich die Thematik auch durch weitere folgende Unterkapitel zieht. In vielen dieser Unterkapitel finden sich hochaktuelle Aussagen, etwa zur notwendigen Erweiterung der meist überbetonten kognitiven Komponenten beim Kompetenzerwerb der Schüler durch emotionale, motivationale und soziale Komponenten, Verhaltensanteile, Werte und Elemente der Selbstwahrnehmung. Diesen Vielebenenansatz verbindet Reile später in geeigneter Weise mit dem Comic. Im Unterkapitel Gesellschaftliche Relevanz bemängelt Reile das Fehlen des Themas Priorisierungen beim Sustainable Development. Bei der Relevanz für die Fachdidaktik stellt er die Lücke zwischen vorhandenen Regelungen/theoretischen Möglich-‐ keiten und der Schulwirklichkeit heraus. Dies mündet dann alles „trichterförmig“ in die eigent-‐ liche Problemstellung zur Arbeit „Wie können Schülervorstellungen zur Nachhaltigkeit, am Beispiel der Biodiversität, ausgehend vom Biologieunterricht in Richtung einer fachlich adäquaten Vorstellung entwickelt werden?“. Reile sieht den Transformationscomic als hilfreiche Verbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und schülerfreundlicher Aufarbeitung der Inhalte, so dass er folgende Arbeitshypothese formuliert: „Wenn der Comic „Die große Transformation“ ein wirkungsvolles Medium für die Vermittlung von Wissen über die Nachhaltigkeit darstellt, dann können Schüler ihre Vorstellungen mit seiner Hilfe besser zu wissenschaftlich adäquaten Vorstellungen entwickeln als mit traditionellen Unterrichtsmedien.“ Reile erläutert, dass der Comic nicht nur Biodiversität im Kontext des Klimawandels behandelt, sondern auch die Zusammenhänge zur eigenen Lebensweise erläutert, dass also nicht nur naturwissenschaftliche, sondern auch gesellschaftliche und persönliche Kontexte vorhanden sind. Die Erläuterung des Untersuchungsdesigns für die empirische Durchführung basiert auf einem Zweigruppen-‐Pretest-‐ Posttest-‐Plan, der wegen der geringen Teilnehmerzahl in einer qualitativen Fallstudie (mit Ähnlichkeiten zu Interviewauswertungen) mündet. Die Reliabilitätsanalyse des Fragebogens ergab positive Ergebnisse. So zeigten sich im Experiment bei einer Intervention mit dem Comic
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durchaus deutliche Veränderungen hin zu stärker wissenschaftlichen Vorstellungen im Vergleich mit der (sehr kleinen) Kontrollgruppe, bei der die Veränderungen weniger auftraten, bzw. sogar z.T. gegenläufig waren (also z.T. noch stärkere Verankerung in alltagstypische Vorstellungen bewirkte). Gerade bei der zusammenfassenden Gegenüberstellung der Fälle mit und ohne Comic (4.2.3) geht Herr Reile nochmals stark auf die Funktion von Comics zur Erklärung seiner Untersuchungsergebnisse ein. So erfüllen die Bilder im Comic mehrere Funktionen (Zeige-‐, Situierungs-‐, Konstruktionsfunktion). Das Multimedia-‐Principle scheint damit hier ganz besonders zu funktionieren, da zu den multiple sensory channels eben auch eine multiple Verarbeitung (multiple memory systems) erfolgt. Im Idealfall, so leitet Herr Reile ab, erfolgt aufgrund der besseren Verknüpfung der Informationen auch ein klareres Verständnis des dargebotenen Wissens. Reile versäumt es allerdings ähnlich wie Koch (2014) nicht, darauf hinzuweisen, dass auch kognitive Überlastung vermieden werden muss. In seinem Fazit drückt sich Reile nochmals bewusst vorsichtig hinsichtlich seiner Untersuchungsergebnisse aus („... legt die Vermutung nahe, dass der Comic in der Lage ist im Schüler einen kognitiven Konflikt zu erzeugen, der einen Vorstellungswechsel möglich macht. Getragen wird dieser hauptsächlich durch die Zeigefunktion der Bilder im Comic .... Das Medium kann scheinbar wirkungsvoller als auch zur Differenzierung im Unterricht eingesetzt werden.“). Der inhaltliche Teil der Arbeit schließt mit einem interessanten Ausblick, bei der er auf weitere Studien und Einsatzmöglichkeiten des Comics hinweist (etwa Förderung von Kompetenzen, insb. der Medienkompetenz, aber auch der Bewertungs-‐ und Gestaltungskompetenz, da gerade auch die Dimension „vorausschauend denken und handeln“ durch den Comic besonders adressiert würde). Er weist allerdings auch darauf hin, dass hier das Arbeiten mit dem Comic eindeutig aus dem Rahmen einer einzelnen Fachdisziplin herausführen würde und regt an, in einer Folgestudie den Comic in Form einer Projektwoche auf dessen interdisziplinäre Einsatzfähigkeit hin zu testen. Er geht soweit, hierzu bereits eine weitere Hypothese ab-‐ schließend zu formulieren: „Der Comic eignet sich als wirkungsvolles Medium für die Generierung fächerverbindender Schülervorstellungen über das Konzept der Nachhaltigkeit.“ 2.2.2.3 Schulunterricht in Form eines Blockseminars an der Humboldt-Universität Das in Kap. kurz geschilderte Seminar, welches von Referendaren geleitet, von weiteren Lehrkräften unterstützt und mit insgesamt 70 Schülern durchgeführt wurde ist als umfassender Bericht der Beobachterin und Transformationscomic-‐Erstherausgeberin A. Hamann (Hamann, 2014, Anhang 7) sowie auch von der Ergebnislage in Form einer von den beiden Referendaren organisierten und dokumentierten Evaluierung (Leu & Sladeck, 2014, Anhang 8) dokumentiert und diesem Bericht beigefügt. Aus Umfangsgründen wird daher auf diese beiden Anlagen verwiesen. Stellvertretend werden einige Ergebnistabellen und Grafiken aus Leu & Sladeck (2014) nachfolgend aufgeführt.
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Abb. 15: Evaluierung des Blockseminars durch die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, aus Leu & Sladek, 2014, s. Anhang 8.
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Abb. 16: Evaluierung des Blockseminars durch die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, aus Leu & Sladek, 2014, s. Anhang 8.
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2.2.2.4 Impact der erstellten Lehrerhandreichungen Die in Kap. 2.1.3 näher vorgestellten, Ende 2013 erschienenen Lehrerhandreichungen zum Transformationscomic (Zea-‐Schmidt & Hamann 2013) wurden zwar seit ihrem Erscheinen auf vielen Präsentationen und Fortbildungsveranstaltungen vorgestellt und diskutiert – etwa auf der EPIZ-‐Fachtagung Globales Lernen in Berlin, dem 6. Forum Wissenschaftskommunikation in Karlsruhe, dem Runden Tisch der UN-‐Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung in Frankfurt, dem Umweltbundesamt in Dessau oder dem 2. Deutschen Nachhaltigkeitsforum der Deutschen Umweltstiftung in Berlin (zu den Terminen siehe Anhang 4). Dort fanden die Handreichungen ein überaus positives Echo. Echte Erfahrungen im Schulunterricht unter Verwendung der Handreichungen sind uns allerdings bis Redaktionsschluss nicht bekannt. Allerdings folgte das oben näher geschilderte Blockseminar mit 70 Schülern den Empfehlungen der in den Handreichungen näher dargestellten und aufbereiteten Projektmethoden gemäß der Design Thinking-‐Theorie zumindest in Teilen. Als Ergebnis darstellbar ist auch, dass (auf Initiative von Alexandra Hamann sowie einem Begleitschreiben der WBGU-‐Geschäftsstelle) nun auch das bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst ein Webseitenfeature zu den Lehrerhandreichungen gibt und dazu im nächsten Rundbrief alle Lehrkräfte der bayerischen Schulen informieren wird (http://www.km.bayern.de/lehrer/meldung/2650/lehrerhandreichung-‐comic-‐informiert-‐ ueber-‐klimawandel.html ). Mit Schreiben vom 11.3.2014 an Alexandra Hamann informierte auch das Kultusministerium Sachsen-‐Anhalt, dass die Lehrerhandreichungen als sehr hilfreich sowohl für die Fort-‐ und Weiterbildung, als auch für die Erarbeitung von Lehrplänen in den betreffenden Schuljahrgängen sehr hilfreich sein wird und dass die Broschüre auch dem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-‐Anhalt zugeleitet wurden. Weitere, ebenfalls angeschriebene Kultusministerien anderer Länder haben bislang noch nicht reagiert. 2.3 Diskussion 2.3.1 Generelle Herausforderung - Unterstützung der Implementierung eines Gesell- schaftsvertrags für eine große Transformation zur Nachhaltigkeit Eine der Hauptfragen des Projekts war die Frage, ob durch die „Übersetzung“ eines wissenschaftlichen Politikberatungsgutachtens in ein Sachcomic-‐Format spezifische Zielgruppen erreicht werden können. Da der Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation zur Nachhaltigkeit die Kernbotschaft des WBGU-‐Gutachtens (WBGU 2011) war und dieser Gesell-‐ schaftsvertrag eben nicht durch die Politik eingerichtet werden kann, sondern von der Gesellschaft gestaltet und getragen werden muss, wäre es wünschenswert, möglichst weite Teile der Bevölkerung zu erreichen. Von Bedeutung war uns auch die Tatsache, dass es sowohl Gegenbewegungen gegen die Empfehlungen des WBGU, insbesondere, jedoch nicht nur aus der Klimawandelskeptikerecke gibt, dass aber auch weite Teile der Bevölkerung zwar einerseits der Wissenschaft vertrauen, wenn deren Ergebnisse das persönliche Leben verbessern bzw. nicht weiter beeinflussen, aber durchaus auch skeptische bzw. Selbstentschuldigungsattituden entwickelt werden können, falls bei Akzeptanz der Handlungsempfehlungen auch persönliche Verhaltensveränderungen damit verbunden wären. Auch Schuldzuweisungen sind ein wichtiger Escape-‐Mechanismus („das muss die Politik richten“, „ich alleine kann eh nichts bewirken“, „warten wir doch lieber auf noch bessere technologische Lösungen“ etc.). Entsprechend werden nicht nur Forschungsergebnisse relativiert, sondern auch darauf basierende Szenarien zumindest von Klimawandelleugnern als alarmistisch abgetan, darauf basierende Handlungs-‐ empfehlungen ggf. sogar als „missionarisch“ oder gar „ökodiktatorisch“ bezeichnet (Abb. 17). Ausführliche Diskussionen zu diesem Thema finden sich u.a. in Leinfelder (2012a) bzw. Leinfelder (2013a,b) oder Leinfelder 2014(b,c)
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Abb. 17: Wertschöpfungskette Forschung, Szenarienbildung, Handlungsoptionen (grün), und ihre Verzerrungsmöglichkeiten in Lobbygruppen, Medien und Gesellschaft (rot), sowie Lösungsansätze, die insbesondere auf Partizipation, Visualisierung, Visionsbildung und Ausprobieren basieren. Sachcomics erfüllen viele dieser Voraussetzungen für Lösungsansätze. Modifiziert nach Leinfelder (2010a, 2011).
Moderne Wissenschaftskommunikation muss genau an diesen drei Punkten ansetzen. Forschungsergebnisse müssen „authentifiziert“ werden, dies kann dadurch geschehen, dass insbesondere die Forschungsprozesse, nicht nur die Forschungsergebnisse betont werden, dass die beteiligten Wissenschaftler auch bekannt gemacht werden (Personalisierung) oder dass sich auch Laien partizipativ an der Forschung beteiligen (Citizen Science, siehe z.B. Leinfelder 2010a, b). Weiterhin ist es wichtig, nicht nur Kurven und komplexe wissenschaftliche Grafiken von Szenarien zu präsentieren, sondern neue Narrative zu erzählen, Zukunftsvisionen zu entwickeln, oder auch mögliche Szenarien in „Reallaboren“ vorweg zu nehmen und auszuprobieren. Ähnliches gilt bei den Handlungsoptionen, auch hier sind Partizipation, ausprobieren, Aktionen initiieren essenziell, um einen Gesellschaftsvertrag zur Transformation zu gestalten. Zu allen drei Punkten kann, so war unsere These, ein Sachcomic beitragen. Die Form der Graphic Interviews, mit den WBGU-‐Beiräten im Mittelpunkt innerhalb ihrer Arbeitsumgebung sollte zur Personalisierung und Authentifizierung beitragen. Erklärung von Prozessen und deren Veranschaulichung in Bildfolgen und Grafiken sollte weiter die Forschung authentifizieren, aber auch Szenarien veranschaulichen und durch Visualisieren helfen, Visionen zu entwickeln (etwa durch Visualisierung früherer Transformationen, neuer Wohn-‐ und Fortbewegungsformen, neue politische Aktivitäten, neue Wertvorstellungen etc.). Auch das Initiieren von Handlungsoptionen war unser Ziel, daher sind viele Prototypen („Reallabore“), wie die Prinzessinnengärten in Berlin, mögliches Essen von Insekten, Elektromobilität, Vertauschen von Wünschen unterschiedlicher Ordnung, umwelt-‐ und tierschutzverträgliche Produktion von Lebensmitteln u.v.m. mit eingebaut. Reales Ausprobieren ist nicht direkt mit Hilfe eines Comics möglich, jedoch soll der Comic dazu anregen, sich an entsprechenden Initiativen zu beteiligen.
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Außerdem sind die zum Comic erstellten Lehrerhandreichungen dazu gedacht, eben solches Handeln etwa innerhalb eines nach Design-‐Thinking-‐Theorieaspekten gestalteten Projekt-‐ unterrichts spielerisch auszuprobieren (Rollenspiele, geplante und durchgeführte Aktionen etc., siehe Beispiele in Zea-‐Schmidt & Hamann 2013 sowie nachfolgend). 2.3.2 Alles hängt mit allem zusammen - Systemisches Denken für Kommunikation und Schulunterricht. Der sektorale klassische Schulunterricht, aber auch die sektorale universitäre Ausbildung sind häufig überfordert, wenn komplexe, systemische Zusammenhänge zwischen Natur, Wirtschaften und Konsum zu vermitteln sind. Eine Wertschöpfungskette in der Bildung muss also vom Wecken von Interesse (etwa durch emotionale Zugänge), einem Verständnis des wissenschaftlichen Vorgehens (Legitimierung von Forschung), geeignetem Faktenwissen (etwa zu systemischen Wechselwirkungen), Wissen um Szenarien und Handlungsoptionen (Business as Usual, Hindernisse beim Beschreiten neuer Pfade etc.), bis hin zu weltbildlichen und ethischen Aspekten (Weltgesellschaft, Intra-‐ und Intergenerationengerechtigkeit) gehen. Hierbei ist also insbesondere die Fähigkeit zu systemisches Denken gefragt. Systemisches Denken beschäftigt sich mit der Gesamtheit einer Situation und umfasst nach Ossimitz (2000) vier zentrale Schlüsselkomponenten, nämlich (1) vernetztes Denken, (2) Denken in Zeitabläufen („dynamisches Denken“), (3) Denken in Modellen und (4) systemgerechtes Handeln. Der WBGU schlägt in seinem Transformationsgutachten (WBGU 2011) vor, im Unterricht transformationsrelevante Themen fächerübergreifend bzw. fächerverbindend zu behandeln, so dass systemisches Denken alltagsnah erfahrbar und Wirkzusammenhänge nachvollziehbar gemacht werden. Von besonderem Interesse könnte hier der Ansatz des „design thinking“ sein, der aus dem Produktdesign stammt (Kelley & Littman 2002, Plattner et al. 2012), heute jedoch auch zunehmend für neuartige Bildungs-‐ und partizipative Kommunikationsansätze angewandt wird (Rasfeld & Spiegel 2012). Für Projektarbeit wird hier ein kreativer Prozess angestoßen, der auf Gruppenarbeit zielt (und somit auf die für die menschlichen Gesellschaften so wichtigen Kleingruppen-‐Effekte fokussiert), ein phasenweises Vorgehen vorsieht, sich an selbstgesetzten Standards und Regeln (etwa dem Zulassen ungewöhnlicher, auf den ersten Blick vielleicht abwegig erscheinender Ideen) orientiert und durch Einbeziehung unterschiedlicher Kompetenzen, Persönlichkeiten, kultureller Wurzeln und des Involvementgrads einen vielschichtigen Blick auf Themen ermöglicht und somit den integrativen Aspekt in der Gruppe betont. Der eigentliche Prozessablauf ist in dem ihm Rahmen dieses Projekts erstellten Lehrerhandreichungen zum Transformationscomic (Zea-‐Schmidt & Hamann 2013) geschildert. Er findet über die folgenden Phasen statt (Abb. 18): (1) verstehen (eine Herausforderung oder Aufgabe), (2) beobachten (eigene Daten zum Thema generieren, etwa durch Bekannten-‐Befragungen, Umwelt-‐Monitoring), (3) Sichtweisen definieren (Hineindenken in unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen, mögliche Vorbehalte identifizieren etc.), (4) Ideen finden (Brainstorming zu möglichen Lösungsansätzen), (5) Prototyp entwickeln (z.B. Skizzen, Pläne, kleine Modelle), (6) testen (z.B. ausgewählten, zielgruppenrelevanten Personen), (7) umsetzen (z.B. Demonstration, Comic-‐Buch, Webseite, Recycling-‐Markt, School Gardening), (8) reflektieren (Verbesserungsvorschläge, Konsequenzen, Anregungen an Schulleitungen, Zeitungen, Politik weitergeben uvm).
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Abb. 18: Die Möglichkeiten von Projektunterricht basierend auf der Design-‐Thinking-‐Theorie. Aus Zea-‐ Schmidt & Hamann 2013, weitere Erläuterungen siehe Text.
Derartige reflektiv-‐kreativ-‐partizipative Wirkungskreisläufe vom Verstehen zu partizipativen Problemlösungsansätzen bis hin zum Ausprobieren von Lösungsansätzen und dem dann wieder erfolgenden Reflektieren könnten die wichtigste Form neuer Kommunikationsansätze für einen emotional positiven Zugang zu den spannenden integrativen Prozessen für die große Transformation werden und somit nicht nur Kompetenz für systemische Zusammenhänge, sondern auch Lust an ihrem Verstehen zu ermöglichen. Gerade weil aus der Umweltpsychologie immer mehr ersichtlich wird, dass komplexes Lernen rein aus kognitiver Einsicht besonders schwierig ist (siehe z.B. Pelletier u. a. 1998, Pintrich 2003, Gormley 2011), erscheinen Partizipation, Selbsteinbindung in kreative Gruppen, aber auch Motivation und Vorbilder wesentlich. Nach Leinfelder (2014c) kann Partizipation auch über das Lesen und Behandeln von Sachcomics sowie durch Ausstellungsbesuche erreicht werden (siehe auch nachfolgend). 2.3.3 Sachcomics als Slow Media? Ein Vergleich zwischen den Strukturen und Möglichkeiten einer Ausstellung sowie eines Comics. Comics setzen per se auf die Verknüpfung von sprachlichen, lautmalerischen, gebärdenbasierten und räumlichen Kommunikationsmodi durch den Leser, wobei das Lesen eines Comics dann zu einem aktiven, partizipativen und komplexen, aber vergnüglichen Kopfprozess wird, der die oft jüngeren Leser „darauf vorbereitet, ihre Meinungswelten besser zu verhandeln.“ (Jacobs 2007, siehe auch nachfolgend). Ausstellungen zu Zukunftsthemen könnten ebenfalls vermehrt diesem fordernden, jedoch emotional positiven und intensiven, verknüpfenden Kopfprozess vertrauen und systemische Themen zwar strukturiert, aber offen und durch die Besucher selbst verknüpfbare Weise anbieten (Leinfelder 2014c).
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Sachcomics für die Wissenskommunikation können also als „Slow Media“ in einer gemeinsamen Kategorie mit musealen Ausstellungen gesehen werden (z.B. Leinfelder 2014a), da hier die freie Einteilung des Voranschreitens, aber auch ein evtl. „Zickzack-‐Kurs“ möglich ist, während Filme, TV, Radio, aber auch das klassische Lesen dominant zeitlinear sind. Am Beispiel der Museumsdidaktik ist besonders gut abzulesen, welche Bedeutung Motivation und partizipative Eigenaktivität besitzen. So ist der Wissenstransferanspruch etwa bei naturwissenschaftlichen Museen überaus hoch. Hierzu werden komplexe Vermittlungskonzepte erarbeitet, auch um hohen Erwartungshaltungen entgegenzukommen. Ausstellungen bieten heute oft komplexe Möglichkeiten der Interaktion sowie der soziokulturellen Kon-‐ textualisierung, haben häufig eine unauffällige Besucherführung und gehen auf spezielle Interessen und Vorkenntnislagen ein (Falk & Dierking 2000; siehe Abb. 19).
Abb. 19: Das Lernen beeinflussende Schlüsselfaktoren, Erwartungshaltungen und Kontextualisierung am Beispiel naturwissenschaftlicher Ausstellungen, aus Falk & Dierking (2000, S. 137)
Tatsächlich allerdings werden diese großen Möglichkeiten durch zu lineare Zusatzformate, insbesondere durch Gruppenführungen häufig wieder zunichte gemacht. So konstatiert Cox-‐ Peterson et al. (2003) basierend auf Post-‐Tests nach Museumsführungen: „... student’s responses to interview questions indicated high satisfaction with the tours but low levels of science learning.“ Entgegen der persönlichen Wahrnehmung einer hochinteressanten Museumstour werden also bei linearen Führungen eher weniger Wissensinhalte vermittelt als ggf. bei eigener Aktivität innerhalb des Museums möglich gewesen wäre. In einer großangelegten Studie, bei der sich 17 Science Center aus 13 Ländern beteiligten und über 13.000 Teilnehmer in einem Zeitraum von 6 Monaten befragt wurden und keine durchgängig geführten Touren zur Bewertung kamen, traten aufgrund des meist deutlich stärkeren partizipativen und interaktiveren Ansatz von Science Centern, welcher individuelle Aktivität beim Besuch erfordert, interessante Ergebnisse zum Vorschein. So hatte sich nicht nur die „Science Literacy“ bei Tests nach den Science Center-‐ Besuchen deutlich erhöht, sondern auch die freiwillige Beschäftigung mit Wissenschaftsthemen außerhalb des Science Centers stieg deutlich an. Auch der Neugierde-‐Level erhöhte sich nach Science Center-‐Besuchen. Kreativität und Problemlösungskompetenz waren insbesondere bei Erwachsenen nach Science-‐Center-‐Besuchen erhöht, wogegen bei Jugendlichen eher weniger Unterschiede zum Vorschein kamen. Insgesamt korrelieren häufigere Science Center-‐Besuche mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit zum Ergreifen von Wissenschafts-‐ und Techno-‐ logieberufen, bei bereits Berufstätigen mit einer Wahrscheinlichkeit des Aufgreifens eines entsprechenden Hobbies, bei Schülern mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für besonders Schulengagement im MINT-‐Bereich (Falk et al. 2014).
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Nach Yang (2003) und weiteren Wissenschaftlern (siehe nachfolgend) ergeben sich auch durch (Sach-‐)Comics Vorteile für die Bildung und Wissenskommunikation. Folgende Vorteile kommen hierbei zum Tragen: • Motivierend: positiver Zugang, Bildsprache ggf. tief im Menschen verwurzelt (Beispiele Trajansäule, Teppich von Bayeux, Altamira etc.) • Visualisierend: „puts a human face on a given subject“ (Versaci 2001), baut eine persönliche, emotionale Verbindung zwischen Leser und Charakteren eines Comics. Erleichtert das Lesen uvm. • Permanent: im Unterschied zu Film gibt der Leser die Geschwindigkeit des Vorankommens vor, hat Vor-‐ und Rückschaumöglichkeiten, verordnet Zeit räumlich (McCloud 1993), „slow media“ • Intermediär: vermittelt zwischen Text und Bild, zwischen verschiedenen Disziplinen und Konzepten (z.B. Versaci 2001) • Populär: überbrückt die Kluft zwischen Leben innerhalb und außerhalb der Schule (Morrison et al. 2002), erlaubt Schülern das Studium aktueller Lebensstile, Mythen und Werte (Brocka 1979) Wie sehr sich hier die einzelnen Elemente, Herangehensweisen und Aktivitäten des Lesens eines Sachcomics mit der Besichtigung einer modern konzipierten (d.h. weder linear aufgebauten, noch linear vorgeführten) Ausstellung gleichen, mag Abb. 20 verdeutlichen.
Abb. 20: Förderung multimodaler „Literacy“ durch Sachcomics. Zusammengestellt insbesondere nach Jacobs (2007)
Ob bzw. inwieweit die Einschätzungen, Ergebnisse aus Umfragen, Masterarbeiten und sonstigem erlauben, diesem oben geschilderten theoretischen Anspruch mit dem Transformationscomic gerecht geworden zu sein, soll im nachfolgenden näher diskutiert werden.
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2.3.4 Die durch den Transformationscomic erreichten Bevölkerungsgruppen Gemäß der Sinus-‐Milieu-‐Studien (z.B. in Wippermann & Wippermann 2007), welche die deutsche Bevölkerung je nach sozialer Lage und wertemäßiger Grundorientierung kategorisiert, sind die einzelnen Milieukategorien überwiegend gleichmäßig verteilt. So verteilen sich die prozentualen Anteile etwa von Konsum-‐Materialisten, Hedonisten, Traditionsverwurzelten, Bürgerlicher Mitte, Postmateriellen, Modernen Performern und Etablierten zwischen 10% und 15%. Lediglich Experimentalisten (8%), Konservative und DDR-‐Nostalgische liegen nach dieser Studie darunter (jeweils 5%). (Abb. 21 oben) Vergleicht man mit dem Absatz von Kinder-‐ und Jugendbüchern in diesen Milieukategorien (op.cit), ergeben sich insbesondere positive Verschiebungen bei der Bürgerlichen Mitte (+2%), den Konservativen (+4%) sowie den Postmateriellen (+21%), bei denen mehr Kinder-‐ und Jugendbücher gelesen werden, als es dem Milieuanteil entspricht. Umgekehrt schrumpfen die entsprechenden Anteile bei den Konsum-‐Materialisten (-‐7%), den Hedonisten (-‐9%), den Modernen Performern (-‐4%), den Experimentalisten (-‐4%), aber auch den Traditionsverwurzelten (-‐4%), während der anteilige Absatz bei den Etablierten sowie den DDR-‐Nostalgischen annähernd gleich bleibt (Abb. 21 unten). Auch wenn Ausleih-‐ und Wiederverkaufsverhalten (was ggf. vermehrt bei den sozial niedriger rangierenden Konsum-‐Materialisten auftreten mag) nicht berücksichtigt sind, zeigen diese Zahlen doch den Trend, dass bei der bürgerlichen Mitte sowie den Postmateriellen deutlich mehr Kinder-‐ und Jugendliteratur gelesen wird, als in den anderen Gruppen. Es darf auch angenommen werden, dass die Postmateriellen auch als Trendgeber für die bürgerliche Mitte angesehen werden kann. Damit scheinen allein von der generellen Lesestruktur her diese Gruppen weit besser auch durch den Transformationscomic erreichbar, als andere Gruppen, obwohl gerade die Notwendigkeit eines breit verankerten Gesellschaftsvertrags notwendig machen würde, dass gerde auch Konsum-‐Materialisten, Hedonisten, aber auch Etablierte, Konservative und Traditionsverwurzelte erreicht werden. Alle von uns empirisch generierten Daten, seien sie qualitativer oder quantitativer Art belegen, dass die Verbreitung des Comics tatsächlich weder ein klassisches Comicpublikum von alleine erreicht, noch insbesondere in der Sinusebene „untere Mittelschicht/Unterschicht“ automatisch ankommt. Auch wurden nicht automatisch Jugendliche erreicht. Tatsächlich scheinen zumindest laut Online-‐Umfrage vor allem Erwachsene mittlerer Jahrgänge erreicht worden zu sein, die gut gebildet und für das Thema vorinteressiert waren, und bei Abgleich mit den Sinusmilieus am häufigsten in die Gruppe der Modernisierung, teilweise auch der Neuorientierung fallen. Dies mag auch an den Medienberichten liegen, bei denen direkt nach Veröffentlichung vor allem überregionale Zeitungen berichteten und dabei den WBGU-‐Bericht häufig in den Vordergrund stellten. Insbesondere die Facebook-‐Präsenz, verbunden mit einigen Werbemaßnahmen, vielleicht auch die im Laufe der Monate deutlich häufigeren Artikel in Zeitschriften für Jugendliche, Schüler und Studierende bewirkte dann offensichtlich eine gewisse Verjüngung des Publikums. Kursorischer Abgleich von „gefällt-‐mir“ Profilen zeigte, dass hier die „Wertebreite“ sowie die „Schichtenausdehnung“ der Jugendlichen wohl eher zunahm. Interessant war aber auch die Einschätzung der dominant älteren Teilnehmer der Online-‐Umfrage, dass der Comic durchaus für ältere Kinder und Jugendliche geeignet sei. Ebenso interessant ist auch die Aussage der befragten fortgeschrittenen Studierenden der Geographie, dass der Comic gerade für ihre Altersgruppe geeignet sei.
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Abb. 21; oben: Sinus-‐Milieus und ihre Anteile in Deutschland. Grün eingekreist: Milieus erscheinen mit dem Thema des Transformationscomic erreichbar. Rot eingekreist: Milieus erscheinen schwieriger erreichbar. Unten: Absatz von Kinder-‐ und Jugendbüchern in den Sinus-‐Milieus. Grün erscheint auch unter dem Filter des Absatzes von Kinder-‐ und Jugendbüchern besonders gut erreichbar, rot schwer erreichbar, hellgrün mittelschwer erreichbar. Aus Wippermann & Wippermann (2007), ergänzt durch die angegebenen Ringe.
Dennoch sind aber besondere Maßnahmen erforderlich, um auch andere Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Die sinnvollste Maßnahme erschien uns, das Buch auch für den Schulunterricht nutzbar zu machen. Dies gelang zumindest in exemplarischer Weise. Darüber hinausgehende Features speziell für Lehrkräfte, wie Weiterbildungsseminare, Blockseminare mit Schülern, die Erstellung der Lehrerhandreichungen mit genauen Angaben zu Lehrplan-‐ und Kompetenzrelevanz, aber auch Vorschlägen für unterschiedliche Behandlungsformen des interdisziplinären Themas im Schulunterricht (s. Abb. 22) wurden hervorragend aufgenommen, und scheinen sich nun zunehmend rasch zu verbreiten, da sich wie geschildert auch andere Bundesländer an der Verbreitung beteiligen. Damit besteht die berechtigte Hoffnung, dass das Buch zukünftig häufig für Unterrichtszwecke genutzt wird. Auch die von Leinfelder vielfach
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erprobte Möglichkeit, weite Teile von öffentlichen, aber auch fachpublikumsspezifischen Vorträgen sowie universitären Vorlesungen und Weiterbildungsveranstaltungen, darunter auch für die Industrie zu Themen wie Klima, Umwelt, Große Transformation oder Anthropozän teilweise bis fast ausschließlich mit Abbildungen aus dem Transformationscomic zu bestreiten, war erfolgreich, wie das positive Feedback zum Ausdruck bringt.
Abb. 22: Cover der Lehrerhandreichungen zum Transformationscomic (Zea-‐Schmidt & Hamann 2013) sowie drei Möglichkeiten vierdimensionalen interdisziplinären Unterrichts aus diesen Handreichungen.
Anbetracht dieser Ergebnisse war es richtig, den Transformationscomic nicht auf spezielle demographische, sozioökonomische oder psychographische Merkmale zuzuschneidern oder gar von jedem ein bisschen zu nehmen. Beim vorliegenden Thema war jede Art übertriebener „Anbiederung“ oder Aufweichung der non-‐fiktionalen Gegebenheiten Tabu, da dies erwartbare Kritik und hämische Berichterstattung erbracht hätte. Statt dessen erscheint uns das Vorgehen grundsätzlich richtig gewesen zu sein, hohe Maßstäbe an den zu vermittelnden wissenschaftlichen Inhalt sowie die Kernbotschaften des WBGU anzulegen, aber auch die Grafiken im Sinne einer höchstmöglichen Authentifizierbarkeit der Inhalte und Botschaften, aber auch der künstlerischen Qualität zu gestalten (Kap. 2.3.5). 2.3.5 Formelle, funktionelle, inhaltliche und psychologische Aspekte des Transformationscomics. Mission accomplished? Wie dieser Bericht auszuführen versucht, sind nicht nur Comics allgemein, sondern auch Sachcomics im Speziellen ein weites und nicht sehr gut erforschtes Feld. Nach Jüngst (2010) sind bei Sachthemen eindeutig erkennbare Genres einzuhalten, um den Leser nicht zu verwirren. Auch hält sie komplexe Themen für nicht wirklich geeignet, um in Form von Sachcomics
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verwirklicht zu werden. In ihrer später vorgenommenen Bewertung des Transformationscomics hält sie das Projekt jedoch für überaus geglückt (Jüngst 2013, siehe Anhang 12). Das Lob dieser ausgewiesenen Sachcomic-‐Expertin bedeutet also eine Revision ihrer eigenen Einschätzung, da der Transformationscomic ja überaus komplexe Themen behandelt. Es erschien aber sehr sinnvoll, die generelle Gliederung des Gutachtens zu durchbrechen und strikt in (unerwartete, historische) Einleitung, Übersichtskapitel, Problemanalyse, Mutmacher, Lösungsansätze und ein finales Involvementkapitel klar zu differenzieren. Einige vermissten comic-‐typischere Narrative. Auch die Personalisierung und die Authentifizierung erscheinen geglückt, wenn auch einige wenige Befragte dies anders sahen. Insgesamt zeigen alle Umfrageergebnisse und Diskussionen, nicht nur mit Lesern, sondern auch mit Wissenschaftlern und Comic-‐Spezialisten, dass hier Meinungen doch sehr divergieren können. So sind viele von den geschilderten Arbeitsumgebungen der Protagonisten angetan, einige halten dies für eher langweilig. Die Illustrationen und Umsetzungen der Infografiken halten viele für sehr gelungen, einige wenige kritisieren sie. Emotionale Zugänge sind vorhanden, etliche finden sie zu gering, anderen sind sie bereits zu viel und damit manipulativen Charakters. Die meisten halten die Verkürzung der Texte auf Sprechblasen und kurze Kastentexte für gelungen und betrachten die Texte als sachlich, jedoch gut verständlich. Manchen sind sie zu komplex, einigen zu langweilig. Da kein Buch, sei es Sachbuch oder Prosa nur Gefallen finden kann, und bei grafischen Formaten die Meinungen gerne noch weiter auseinandergehen, ist aus unserer Sicht wegen der doch ganz überwiegend positiven Kritik und Einschätzung aller befragten, rezensierenden oder wissenschaftlich (etwa im Rahmen von Masterarbeiten) daran arbeitenden Personen das Projekt als insgesamt sehr gelungen anzusehen. Ein Vorbehalt gilt jedoch weiterhin. Auch insgesamt sehr positiv einschätzende Personen, wie etwa die Studierenden der Geographie oder die am Projektunterricht beteiligten Schüler sahen die Inhalte zwar richtig und verständlich wiedergegeben, die Lektüre zum Denken anregend und Mut auf Beteiligung machend. Dennoch meinten etliche dieser Personen bei entsprechenden Fragen auch, dass Comics allgemein zu „flach“ oder zu „unseriös“ seien, was die Geschichte der Sachcomics sowie ihre aktuelle Vielfalt verkennt und wohl teilweise deutschlandspezifisch ist, da Deutschland etwa im Unterschied zu den USA, Frankreich oder Japan über eine nur mäßig ausgeprägte Comic-‐Kultur verfügt. Obwohl Jüngst (2013) ja meint, der Transformationscomic „widerlegt sehr schön die ad nauseam wiedergekäute These, dass Comics Analphabetenliteratur seien“ sitzt das entsprechende Vorurteil dennoch weiterhin bei vielen tief. Gefördert werden kann der Eindruck auch dadurch, dass etliche Sachcomics, etwa zum Thema Plastikmüll in den Ozeanen zwar künstlerisch wertvoll sind und auch Problembeschreibungen liefern, jedoch hohe Anteile an fiktionalen Elementen beinhalten, etwa echte Superheroes (z.B. Harris & Morazzo 2013), oder fiktionale Technologien wie die eines auf Plastik spezialisierten Magneten, der Plastik aus dem Meer ziehen kann, darstellen (Klobouk 2012) (Abb. 23). Darüber hinaus erinnern sich die meisten Leser an viele fiktionale klassische Comics, in denen Wissenschaftsintegration ohne Wahrheitsanspruch verwendet wurde oder wird. Zu nennen wären hier etwa Daniel Düsentrieb aus den Donald Duck-‐Comics, Superman, Batman und ähnliche Superheldengeschichten, aber auch das gesamte Science-‐Fiction Comic Genre.
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Abb. 23: Beispiele aus Comics zum Thema Plastikmüll in den Meeren mit stark fiktionalen Elementen, siehe Text.
In diesem Kontext und unterstützt durch alle geschilderten Ergebnisse sind wir in Anlehnung, aber auch Modifikation der Thesen von Jüngst (2010, vgl. Kap. 2.1.1) sowie der Kriterien zur Erstellung journalistischer Comics von Plank (2013) der mit diesem Projekt begründeten Ansicht, dass die Vermittlung komplexer, zukunftsrelevanter Wissenschaftsthemen in Verbindung mit transdisziplinären Elementen, wie Handlungsempfehlungen, darunter auch Empfehlungen zur Werteveränderung gelingen kann, wenn • fiktionale Elemente vermieden bzw. bestenfalls als Gimmicks oder sich eher zurücknehmende Sidekicks verwendet werden,
•
die Ansprüche an Authentizität und Dokumentation ähnlich hoch sind wie bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen, und mindestens so hoch, wenn nicht höher wie bei sehr gut recherchierten klassischen Medienartikeln sind,
•
die Texte dennoch leicht verständlich, jedoch nicht simplifizierend sind, 60
•
die Illustrationen ästhetisch, aber auch leicht erkennbar, mit einer klaren Tendenz zu realitätsnahen Darstellungen gestaltet werden,
•
Text und Bildsequenzen sich in geeigneten Fällen zwar komplementär verhalten können, gerade bei schwierigen Passagen jedoch eher sich gegenseitig stützend, also verstärkend verhalten sollen,
•
emotionale Elemente sowohl in Wort als insbesondere auch im Bild zwar verwendet werden, insgesamt jedoch eher zurückhaltend eingesetzt werden,
•
der Leser nicht mit einer Situationsanalyse allein zurückgelassen wird, sondern konkrete Handlungsoptionen zumindest diskutiert werden und sich der Leser hierbei einbezogen fühlt.
Insgesamt kann auch aufgrund unserer Untersuchungen angenommen werden, dass die Behandlung komplexer Zukunftsthemen auch komplexes, vielschichtiges Lernen in der Schule befördern, sofern ein geeignetes Medium, wie etwa ein dem Transformationscomic entsprechender Sachcomic als Ausgangsmaterial verwendet wird. Nach Prätsch (2006) geht es im Schulunterricht um den Erwerb insbesondere folgender Kompetenzen (kursiv die klassi-‐ schen Aktivitäten bzw. Kategorien zum Kompetenzerwerb). Wir postulieren, dass die Behandlung des Transformationsthemas im Unterricht mit Hilfe des Transformationscomics sowie der Lehrerhandreichungen (insb. bei Verwendung der Design-‐Thinking-‐Methode) den Erwerb all der nachfolgend aufgelisteten Fähigkeiten insgesamt unterstützen kann: Kompetenzen
Allgemein
Erwerb von Kultur-Fähigkeiten
Schreiben, Lesen, Rechnen
Erwerb von Information
Verfügungswissen, Bildungswissen Klaviervirtuose
Erwerb von handwerklichem Können
Erwerb sozialer Umgangsformen Erwerb von Gefühlen und gefühlsmäßigen Einstellungen Erwerb von grundsätzlichen Haltungen und Werteinstellungen Erwerb von Ich –Bewusstsein, Identität und Selbstwirksamkeit
sprachliche Auseinandersetzung statt Schlagen, Benehmen im Restaurant, im Museum Diskussionen und diverse Aktivitäten im sektoralen Unterricht
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Mit Hilfe des Transformationscomic- Projekts Umgang mit Visionen, Wahrscheinlichkeiten etc. vernetztes Wissen reparieren, gärtnern, kochen, gestalten, Redetechniken beherrschen, kreative Ideen umsetzen bei Diskussionen zu Ernährung, Klima, Normen etc. Eigene empirische Datenerfassung z.B. in Interviews oder partizipativ, Rollenspiele, Entwicklung von Prototypen, Umsetzung von Projekten.
2.3.4 Fazit: • Der Transformationscomic erfuhr durch die überaus zahlreichen Medienberichte, insgesamt deutlich positive Rezensionen sowie social media-‐Begleitmaßnahmen (Webseite, Facebookseite, Twittertätigkeit) weite Verbreitung. Kritik ist teilweise vorhanden, jedoch divergierend. In der Gewichtung überwiegen die positiven Aussagen in allen Bereichen sehr deutlich. •
Zielgruppen für wissenschaftliche Sach-‐Comics sind „liquid“, eine offene, jedoch klar strukturierte Form erscheint geeigneter als zu zielgruppenspezifisches Vorgehen. Am Thema vorinteressierte Leser wurden besonders gut erreicht, klassische Comic-‐Leser eher weniger. Die Verbreitung in Schulen ist durch gut darstellbare Best Practise-‐ Beispiele sowie durch die für den Transformationscomic erstellten kostenlosen Lehrerhandreichungen erleichtert. Dies hilft Gruppen aus allen Sinus-‐Milieus zu erreichen. Die zwischenzeitlich durch Bundesbehörden und mehrere Landes-‐ kultusministerien auf Schulservern abrufbaren Lehrerhandreichungen sowie Informationen zum Buch erleichtern die weitere Verbreitung in Schulen.
•
Ein großer Vorteil für Sachcomics besteht in der Abholung aus dem „richtigen“ Leben, also in der leicht nachvollziehbaren Kontextualisierung wissenschaftlicher Themen im persönlichen Umfeld, dies gilt insbesondere auch für den Transformationscomic.
•
Das Comic-‐Format kann den Zugang sowie das persönliche Involvement zu komplexen Wissenschafts-‐ und Zukunftsthemen via Motivation, Visualisierung und Personalisierung deutlich erleichtern und das Erlernen vielschichtiger Kompetenzen fördern.
•
Sachcomics zu inter-‐ und transdisziplinären Themen erscheinen als guter Startpunkt für transdisziplinären Unterricht. Insbesondere erscheint Projektunterricht nach der Design-‐Thinking-‐Methode als besonders geeignet für komplexe, systemisch zu erarbeitende Themen wie Klimawandel und weitere Umweltproblematiken samt Lösungsansätzen.
•
Die Offenheit des Comic-‐Formats ist gut für Zukunftsvisualisierungen geeignet, allerdings sollten Ausflüge in die utopische Science Fiction-‐Welt vermieden werden.
•
Als Slow Media sind Comics mit komplexen Ausstellungen vergleichbar. Komplexe Sachcomics erfordern eine hohe Partizipation beim Lesen, was erhöhte Memorisierung und Handlungsmotivation, aber auch das Einüben weiterer Kompetenzen erwarten lässt.
•
Das verwendete Graphic Interview Genre (vergleichbar mit dem neuen Genre des Comic Journalism) erfordert eine besonders klare Strukturierung, Nachvollziehbarkeit (mit Glossar und Quellenangaben) und Authentifizierung via Personalisierung, auf fiktionale und zu weitgehende emotionale Elemente sollte eher verzichtet werden.
•
Der Aufwand zur Erstellung und Bekanntmachung eines derartigen Comics ist hoch und nicht zu unterschätzen.
•
Es besteht noch weiterer Forschungs-‐ und Monitoringbedarf für derartige Projekte, insbesondere aber Bedarf für weitere vergleichbare Projekte.
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3. Ausblick: Dieses Projekt hat nicht nur unzählige neue, oftmals unerwartete Verbindungen interdisziplinärer Art geschaffen, insbesondere was die Verknüpfung dieses Formats mit weiteren Formen von Wissenskommunikation für komplexe Themen angeht, sondern auch selbst weitere entsprechende Projekte angeregt. Genannt werden sollen zwei weitere Projekte, die ebenfalls mit Hilfe von Sachcomics durchgeführt werden und auf die Erfahrungen, aber auch Kontakte mit dem Transformationscomic zurück gehen. Weiterhin weisen wir auf den vielfachen Wunsch nach Übersetzungen des Transformationscomics, ggf. in kulturell adaptierter Form und stark gekürzter Form hin. Ausstellungscomic: Kontextualisierung von 30 Dauerausstellungsobjekten des Deutschen Museums als künstlerische Comics. Anlässlich der im Spätherbst 2014 eröffnenden, vom Berichterstatter initiierten Sonderausstellung Anthropozän am Deutschen Museum sollen anthropozän-‐relevante Objekte wie Dampfmaschine, Dieselmotor, Satelliten, Gentechnik, Nanotechnologien uvm. über großformatige Comic-‐Blätter in die Dauerausstellung mit eingebunden werden. Dieser Comic wird auch in Buchform erhältlich sein. Das partizipative Projekt wird mit einer Kunstseminarklasse der Universität der Künste Berlin unter Leitung von Prof. Wagenbreth, UdK und Alexandra Hamann, in Kooperation mit Reinhold Leinfelder, FU-‐ Berlin und Helmuth Trischler, Deutsches Museum München durchgeführt. Anthropozän-‐Küchencomic als partizipatives, interkulturelles Projekt des Basisprojekts „Die Anthropozän-‐Küche. Das Labor der Verknüpfung von Haus und Welt“ (Sprecher Leinfelder) als Teil des Exzellenzclusters Bild-‐Wissen-‐Gestaltung (Federführung Horst Bredekamp, Wolfgang Schäffner, FU-‐Berlin). Es ist geplant, Ressourcenflüsse, aber auch kulturelle und strukturelle Bedingungen rund ums Essen in ausgewählten Narrativen in 10 Ländern der Welt zu erzählen. Die Storyboards sollen hierbei mit Partner vor Ort entwickelt, die Illustrationen mit Zeichnern vor Ort erstellt werden. Die interaktive, interkulturelle und partizipative Entwicklung der Storyboards soll dazu dienen, Recherche-‐ und Forschungsbedarf zu identifizieren und auszulösen. Konzeption: Alexandra Hamann, Reinhold Leinfelder, Jens Kirstein, in Kooperation mit vielen anderen. Gemeinsam mit dem Transformationscomic werden alle drei Projekte Grundlage für einen Summerschool-‐Workshop zu Slow Media im Projekt Anthropocene Curriculum (als Teil des Projekts The Anthropocene Project am Haus der Kulturen der Welt, Berlin) sein. Workshop-‐ Leiter werden neben Reinhold Leinfelder auch Helmuth Trischler (Deutsches Museum) sowie Libby Robin (Australian National University) sein. Viele internationalen Kontakte waren vom Transformationscomic begeistert, bedauerten jedoch das Fehlen von Übersetzungen. So besteht insbesondere großer Bedarf für eine englische Auflage (die nun aller Voraussicht nach direkt vom WBGU gemanagt wird), aber auch für anderssprachige Auflagen (insb. französisch, spanisch/portugiesisch, evtl. arabisch, chinesisch). Kapitel 1 ist kostenlos auf englisch online verfügbar, derzeit wird für eine argentinische Zeitschrift Kap. 1 ins Spanische übersetzt. Gerade auch Kontakte in anderen Kulturkreisen würden jedoch angepasste, nach Möglichkeit kostenlose Broschürenversionen benötigen. Wir schlagen vor, das Übersichtskapitel (Kap. 1, Schellnhuber) sowie die beiden Situations-‐ analysekapitel (Kap. 2: Leinfelder, Kap. 3. Rahmstorf) direkt zu übersetzen und ein weiteres Handlungsempfehlungskapitel im kulturübergreifenden Kontext, dennoch basierend auf dem Gutachten neu zu konzipieren. Dazu fielen neben den Übersetzungskosten nochmals Story-‐ boardkosten sowie Grafikerkosten für dieses neue Kapitel an. Damit wäre allerdings dann die Große Transformation auch international bestens bekannt gemacht.
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5. Verzeichnis der Anhänge (Die Seitenangaben beziehen sich auf die pdf-‐Seitenzahl im digitalen Anhang) Anhang 1: Pressespiegel zum Buch (Stand April 2014) .......................................................pdf S.2 Anhang 2: Liste der Buchauszeichnungen (Stand April 2014)............................................pdf S. 15 Anhang 3: Storyboards, Auswahl .................................................................................................... pdf S. 16 Anhang 4: Vorstellungen und Vorträge Herausgeber zur Bekanntmachung und Diskussion des Buchs bzw. des Projekts. ......................................................pdf S. 38 Anhang 5: Online-‐Fragebogen Ergebnisse .................................................................................pdf. S. 41 Anhang 6: Lehrerhandreichungen ... ..............................................................................................pdf S. 76 Anhang 7: Bericht zum Schüler-‐Blockseminar/Projekttag ... ..............................................pdf S. 142 Anhang 8: Evaluierung des Schüler-‐Blockseminars .... ...........................................................pdf S. 151 Anhang 9. Auswertung des Facebook-‐Nutzerverhaltens ......................................................pdf S. 177 Anhang 10. Amazon ranking, weitere Marketingprodukte .................................................pdf S. 183 Anhang 11: Amazon-‐Leserrezensionen ........................................................................................pdf S. 187 Anhang 12: Exemplarische Rezension durch Comicwissenschaftlerin Heike Jüngst (Jüngst 2013) ..........................pdf S. 192 Anhang 13: Der Transformationscomic (Hamann et al. 2013) Anhang 1-12 sind als Teil 2 dieses Berichts zusammengefasst, Anhang 13 stellt Teil 3 dar.
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