Ausblicke - Kantonsschule Enge

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2. Jahresbericht 2009/2010. Inhaltsverzeichnis. Kantonsschule Enge Zürich – Jahresbericht 2009 / 2010. Editorial. 4. Schulchronik 2009 / 2010. 8. AKROPOLIS  ...
Jahresbericht 2009 / 2 010

Ausblicke

Jahresbericht 2009/2010

2

Inhaltsverzeichnis Kantonsschule Enge Zürich – Jahresbericht 2009 / 2010

Editorial4

M at u r f e i e r 2010

Schulentwicklung

Schulchronik 2009 / 2010

Matur 2010: Programm und beste Leistungen 30

Bildungstagung 2010 in Wilen: «Überfachliche Kompetenzen»

56

Organisation der Weiterbildung

58

HMS – dank Reform optimistisch in die Zukunft

59

60

8

Akropolis der Bildung Jacques Schaders Schulanlage – ein Denkmal der europäischen Baukunst

12

Matur 2010: Tilla Theus

31

«Sarkozy stoppt Maturanden»

34

Personen Beat Wüthrich – Abschied und Zukunft

38

Keine neuen IMS-Klassen an der KEN – weshalb man auf etwas verzichtet, das einem lieb ist

Die Schulanlage Enge-Freudenberg – ein Denkmal der euphorischen Jahre 1950–1965 16

Thomas Limacher –vom Lehrer zum Schulleiter und zurück

42

Akzent Internationale Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit

62

«Akropolis der Bildung»

20

12 Jahre Prorektor an der KEN43

Architekturführung22

Hausdienst46

Informatik an der Kantonsschule Enge – ein Dorf wird umgebaut

64

Plan der Ausstellung

Verabschiedung von Lehrer/innen

47

Nach der Enge wohin? Der Berufsberater Stefan Gerig weiss weiter

48

Mensa – die neue Küchenchefin

50

Von der KEN an die Yale University 

51

50-KEN-3015

Verabschiedung von Rektor Beat Wüthrich

36

Eine Bildreportage

15

24

Quartier Enge – Lebensraum für Mensch und Natur27

Emotion Is in the Air

V e r a n s ta lt u n g e n 68

U n t e r r i c h t, P r o j e k t e u n d Arbeitswochen

Gospelkonzert mit Freddy Washington

69

Wahlkursangebot im Überblick

94

Die Arbeit des Elternvereins der KEN zeigt Kontinuität

«Hamlet» – Theater an der KEN

70

Projektunterricht im Überblick

95

Ehemaligenverein115

«Berlin brennt!»

71

Projektkurs Molekulare Küche

96

Schülerorganisation116

Projekttage der Kontaktgruppe

72

Schulkommission117

Mit Mike Müller und Viktor Giacobbo auf der Bühne

YES-Miniunternehmungen: Gründungsversammlung98

73 76

100

Verzeichnisse

Sporttag ist wie Weihnachten

YES-Miniunternehmungen – eine Zwischenbilanz W3i in San Francisco

102

Gäste aus San Francisco 2009 

103

Projekt Schweiz – Slowakei

104

Umwelteinsätze der Akzentklassen

106

Quantensprung der KEN-Renner78 Schriftsteller zu Besuch an der KEN79 Am Spieltisch – mit dem Pingpongschläger

81

Prämierung der Maturitätsarbeiten 

83

Prämierte Arbeiten 2010

84

Pa r t n e r u n d O r g a n i s at i o n e n

Sozialeinsatz107 Reise nach Russland 

108 110

Musischer Tag in Augusta Raurica und im Schaulager Basel

88

Wirtschaftswoche Klassen N2b und N2c

Begehbare Camera obscura im Schöllergut

89

Maturitätsarbeit – Hürden, Freuden, Zeitnot 111

Kunst im öffentlichen Raum – eine Annäherung mit Text und Bild

90

3 114

Schulkommission120 Rektorat120 Lehrerinnen und Lehrer

121

Lehrerinnen und Lehrer im Ruhestand

126

Personal128 Vereine128 Schülerinnen und Schüler

129

Adressen133 Impressum133

Jahresbericht 2009/2010

Editorial

4

Von Christoph Wittmer, Rektor

Der vorliegende Bericht der Kantonsschule Enge hat den Bildungsbetrieb der Jahre 2009 und 2010 zum Inhalt. Er schildert Wandel und Konstanz und einen ausgesprochen ereignisreichen Schulalltag mit vielerlei Facetten. Dazu gehören das Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen der Schulanlage – mit einer Jubiläumsschrift an Stelle eines Jahresberichts –, der Wechsel in der Schulleitung auf allen Positionen, die Entwicklung der Organisations- und Führungsstruktur, die Ausarbeitung eines neuen Schulprogramms, eine Weiterbildungsveranstaltung des Kollegiums zum Thema «Überfachliche Kompetenzen», Maturitäts- und Eröffnungsfei-

ern, Konzerte in unserer Aula – u.a. mit David Helfgott und Freddy Washington –, Autorenlesungen, Sozialeinsätze, Theatervorstellungen, Reisen und Exkursionen und viele tausend Unterrichtsstunden. Der Bericht vereinigt Artikel, die in den letzten zwei Jahren in unserer Schulzeitung kenzeichen erschienen sind, mit neuen Beiträgen, die von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern verfasst und von Urs Bigler, Andreas Haag und Markus Kachel redigiert und gestaltet worden sind. Er bietet einen breiten und abwechslungsreichen Blick auf eine Schule, die sich dank ihren Angehörigen und ihrer Bereitschaft, sich für die Gemeinschaft einzusetzen, so lebendig präsentieren kann.

an Innovationen geprägt ist. Die Lehrer/innen äussern sich ausgesprochen positiv über den offenen Geist der Schule und die Zusammenarbeit im Kollegium. Die Schüler/innen geben an, den Unterricht an der Kantonsschule Enge gerne zu besuchen und das hohe pädagogische Engagement der Lehrer/innen sehr zu schätzen. Dieses Profil der Kantonsschule Enge wollen wir bewahren und in einzelnen Bereichen noch deutlicher zur Geltung bringen. Als wichtigste Handlungsfelder sehen wir für die kommenden Jahre neben der Organisationsentwicklung die Konsolidierung unserer Lehrgänge, die Überprüfung und punktuelle Verbesserung der Handelsmittelschule und die Entwicklung einer Strategie für die Informatik.

Standortbestimmung

Neue Gesichter in der Schulleitung

Mit einer externen Evaluation wurde im Jahr 2009 eine Standortbestimmung der Kantonsschule Enge vorgenommen. Der Schlussbericht hält fest, dass unsere Schule in der Zürcher Bildungslandschaft gut positioniert und vernetzt ist und über ein sehr gutes Arbeits- und Lernklima verfügt. Mit den Profilen Wirtschaft und Recht und Neue Sprachen und mit der Handelsund Informatikmittelschule führt die Kantonsschule Enge ein breites, aber überschaubares Bildungsangebot. Sie präsentiert und versteht sich als eine Schule, die durch Toleranz und Freude

Nach 14 bzw. 12 Jahren im Amt sind Rektor Beat Wüthrich und Prorektor Thomas Limacher im Februar 2010 gemeinsam zurückgetreten. Sie haben die jüngere Vergangenheit unserer Schule geprägt und der Kantonsschule Enge zusammen mit der Lehrerschaft ihr aktuelles Gesicht verliehen. Drei Bildungsdirektionen und einige bedeutende Neuerungen der Bildungspolitik haben ihre Amtszeit begleitet, darunter die Einführung des neuen Maturitätsanerkennungsreglements, seine nachträgliche «kleine Reform», der Übergang zu teilweiser Autono-

Prorektor Stephan Giess, Prorektorin Nicole Brockhaus-Soldenhoff, Prorektorin Beeke Rusch, Rektor Christoph Wittmer

mie der Zürcher Mittelschule, die Einführung der Informatikmittelschule, aber auch mehrere Sparpakete des Kantons. Am 1. März 2010 hat ein neues Team die Arbeit aufgenommen. Mit Beeke Rusch, Nicole Brockhaus-Soldenhoff, Stephan Giess und Karin Böni sind Persönlichkeiten in die Schulleitung eingetreten, die in der Vergangenheit bereits in vielfältiger Weise Verantwortung für die KEN übernommen haben: Prorektorin Beeke Rusch, geboren 1971, ist Mutter von zwei Mädchen. Sie absolvierte die Ma-

turität am Gymnasium Kohlenberg in Basel, studierte anschliessend an der ETH Zürich Mathematik und unterrichtet seit 1996 die Fächer Mathematik und Informatik an der Kantonsschule Enge. Ab 2006 war Beeke Rusch Mitarbeiterin der Schulleitung; in dieser Funktion betreute sie Aufnahme- und Abschlussprüfungen, Notenkonvente und bereits eine grosse Anzahl an Klassen. Beeke Rusch ist in der neuen Schulleitung verantwortlich für das Profil Wirtschaft und Recht, das Aufnahmeverfahren, die Notengebung und Zeugnisse, für alle

Abschlussprüfungen, das Prozess- und Dokumentenmanagement, den Stundenplan und die Fachschaften Phil. II und Sport. Prorektorin Nicole Brockhaus-Soldenhoff, geboren 1970, hat einen Sohn und eine Tochter. Nach der Maturität an der Kantonsschule Büelrain Winterthur studierte sie an der Universität St. Gallen Wirtschaftswissenschaften. Seit 1999 unterrichtet sie an unserer Schule die Fächer Wirtschaft und Recht, Volkswirtschaft und Rechnungswesen. Als Mitglied des Teams IMPULS MITTELSCHULE war Nicole BrockhausSoldenhoff zwischenzeitlich für die Öffentlichkeitsarbeit aller Zürcher Gymnasien zuständig. Sie prägte als Verantwortliche für die Informatikmittelschule und als Präsidentin des Konvents die Entwicklung unserer Schule. Nicole Brockhaus-Soldenhoff betreut in der Schulleitung die HMS und IMS und ist darüber hinaus zuständig für Finanzen, Veranstaltungen, Informatik, das Jahresprogramm, die Öffentlichkeitsarbeit und für die Fachschaften Bildnerisches Gestalten, Musik, Informatik, Geografie und Wirtschaft und Recht. Prorektor Stephan Giess wurde 1969 geboren und ist Vater von zwei Knaben. Nach der Maturität an der Alten Kantonsschule Aarau studierte er Geschichte und Englische Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Seit 1999 unterrichtet Stephan Giess die Fächer Englisch und Geschichte an der Kantonsschule Enge. Er war Mitglied des Strategieteams, Vizepräsident des Konvents, Koordinator der Schulentwicklung und während Urlaubsvertretungen Mitarbeiter der Schulleitung. Zu seinen Aufgabenbereichen gehören das Profil Neue Sprachen, die Koordination der Unterrichts- und Schulentwicklung, das Qualitätsmanagement, das Disziplinar- und Absenzenwesen, die Betreuung der Wahlkurse,

5

Jahresbericht 2009/2010

der Maturitätsarbeiten, des Schüleraustauschs und der Beziehung zu Partnerschulen sowie die Zweisprachige Maturität und die Anliegen der Fachschaften Phil. I.

6

Adjunktin Karin Böni

Adjunktin Karin Böni wurde 1965 geboren. Sie lebt mit ihrem Mann in Birmensdorf und absolvierte im vergangenen Jahr einen Lehrgang für Betriebswirtschaft und Führungskompetenz in der öffentlichen Verwaltung an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. Seit 2008 leitet Karin Böni das Sekretariat der Kantonsschule Enge. Die neue Stelle der Adjunktin umfasst die Verantwortung für die Administration der Schule, für das Personal, die Verwaltung und den Betrieb, die Liegenschaften, die Infrastruktur und das Rechnungswesen.

Organisationsentwicklung Der Erweiterung der Schulleitung um zwei Stellen – um ein Prorektorat und eine Adjunktin – liegt die Erkenntnis der Bildungsdirektion zugrunde, dass die Schulleitung in der Vergangenheit aufgrund vieler zusätzlicher Aufgaben überlastet war. Die Kantonsschule Enge blickt

auf ein stetiges Wachstum von Schüler- und Lehrerzahlen zurück, und das ungünstige Verhältnis von je drei Schulleitungsmitgliedern bzw. Mitarbeiterinnen der Administration auf der einen und über 1000 Schulangehörigen auf der anderen Seite hätte auf die Dauer die Qualität der Organisation gefährdet. Die Erweiterung ist uns auch zugestanden worden, da wir im vergangenen Jahr im Rahmen des Projektes Führung und Organisation die Grundlagen für eine neue Organisationsform entwickelt haben; daraus hervorgegangen sind ein neues Organisationsmodell, eine Strategie der Schule, ein Personalentwicklungskonzept und die Einführung von Prozessmanagement mit dem Ziel der Verbesserung der administrativen Abläufe. Dieser Entwicklungsprozess ist in ähnlicher Form in den kommenden Jahren für alle Mittelschulen im Kanton vorgesehen. Wir versprechen uns von dieser Erweiterung nicht nur bessere Bedingungen für den Unterricht und die Bewältigung der Administration, sondern auch mehr Handlungsspielraum für die Schulleitung: Sie soll sich in Zukunft intensiver mit der strategischen Ausrichtung der Schule befassen, die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer besser unterstützen können und für die Anliegen der Schülerinnen und Schüler mehr Zeit zur Verfügung haben.

Schulprogramm 2012 Im Jahr 2012 werden die Maturitätsprüfungen erstmals vor den Sommerferien durchgeführt; Zürich folgt damit dem Beispiel der anderen Kantone und trägt dem Umstand Rechnung, dass die Hochschulen den Studienbeginn unlängst neu angesetzt haben. Diese Vorverlegung ist ein Vorteil für die Maturanden, die ohne Zwischenjahr in ein Studium einsteigen wollen – sie erhalten eine Pause zwischen Klas-

senzimmer und Hörsaal. Ein Nachteil ist der neue Termin aber für die Schule: Die Zeit für das Erreichen der Lernziele ist am Gymnasium knapp bemessen, und der Verlust von sechs Unterrichtswochen stellt für die Lehrerinnen und Lehrer eine grosse Herausforderung dar. Die Kantonsschule Enge hat auf die Neuerung reagiert und das Jahres- und Schulprogramm des Gymnasiums einer gründlichen Überprüfung unterzogen. Die Verkürzung kann zwar nicht restlos kompensiert werden, sie wird aber zu einem grossen Teil aufgefangen: Wir konzentrieren Spezialveranstaltungen auf bestimmte Zeitfenster, schaffen lange, ungestörte Zeiträume für den Fachunterricht und führen an Tagen, die heute unterrichtsfrei sind (z.B. Aufnahme- oder Maturitätsprüfungen), Unterrichtseinheiten mit selbst organisiertem Lernen ein. Ausserdem bemühen wir uns weiterhin darum, die Stundenausfälle zu minimieren. Trotz dieser Massnahmen wird es aber in einigen Fächern unumgänglich sein, die Lehrpläne anzupassen – eine schwierige Aufgabe für die Fachschaften, da einerseits die Vorbereitung auf die Hochschule nicht in Frage gestellt werden darf und andererseits ein überladenes und gedrängtes Programm echte Bildungsprozesse, die auf Zeit und Musse angewiesen sind, behindern kann. Die Verschiebung der Maturitätsprüfungen hat auch zur Folge, dass die Spezialwochen an unserer Schule neu vor die Herbstferien zu liegen kommen. Mit dem Ziel, das Verständnis für Technik und Naturwissenschaften im Gymnasium zu stärken, führen wir in den ersten Klassen neu eine Technikwoche durch. Sie soll den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, im Kontakt mit Personen, die einen technischen Beruf ausüben, mitzuerleben, wie Forschung funktioniert, Technik unseren Alltag bestimmt

und unsere Zukunft beeinflusst. Zum Spezialprogramm gehören zudem eine Arbeitswoche oder ein Umwelteinsatz in der zweiten Klasse, eine Projektwoche in Verbindung mit dem Projektunterricht in der dritten Klasse (u.a. Besuch einer Partnerschule, Sozialeinsatz, Theater) und eine Arbeitswoche im Ausland in der vierten Klasse. Ausserdem führen wir für die Schülerinnen und Schüler der N-Klassen weiterhin eine Wirtschaftswoche durch, in der sie in spielerischer Weise Wirtschaftsprozesse simulieren, und für alle Klassen des Gymnasiums eine Staatskundewoche, in der mit Podiumsdiskussionen, Referaten und Exkursionen das politische Wissen gefördert wird.

Konzept überfachliche Kompetenzen Das Schulprogramm war im vergangenen September auch Gegenstand der zweitägigen Weiterbildungsveranstaltung der Kantonsschule Enge in Wilen am Sarnersee. Zusammen mit Gastreferenten und Schülern befasste sich das Kollegium mit dem weiten Feld der «Überfachlichen Kompetenzen» – dazu gehören kritisch-forschendes Denken, Neugierde, Wissenschaftlichkeit, Engagement, Team- und Kommunikationsfähigkeit – und ihrer Verankerung im Schulprogramm. Neben dem hohen fachlichen Niveau kommt im Hinblick auf den Übergang in die Arbeits- und Hochschulwelt diesen Kompetenzen und insbesondere dem selbständigen Lernen und Arbeiten eine immer grössere Bedeutung zu. Lehrerinnen und Lehrer der Kantonsschule Enge haben im vergangenen Jahr neue Unterrichtseinheiten zu überfachlichen Kompetenzen entwickelt, die nach einer Phase der Erprobung in den Normalunterricht der jeweiligen Fachschaft integriert werden. Unser Konzept berücksichtigt aber auch das Bestehende: In den letzten

Jahren wurden Gefässe geschaffen, in denen Kompetenzen eingeübt und angewendet werden können, z.B. die genannten Projekt-, Wirtschafts- und Staatskundewochen, aber auch Akzentmodule, Kolloquien zur Maturitätsarbeit sowie interdisziplinäre Projektkurse und die Führung von «Miniunternehmungen» in der Handelsmittelschule. Die Kantonsschule Enge beteiligt sich ausserdem in den Fächern Chemie, Geografie und Wirtschaft und Recht am Projekt SELF! der ETH Zürich, mit dem neue Formen des selbständigen Arbeitens eingeführt und von der Hochschule begleitet werden. Schliesslich wurden in den letzten Jahren zusätzliche schulische Grundlagen für die Förderung von persönlichem Engagement und für die Übernahme von Verantwortung geschaffen (Umwelteinsatz, Projekte «Sozialeinsatz» und «Humanitäre Hilfe»).

Schülergenerationen Am 23. August 2010 durften wir 250 neue Schülerinnen und Schüler in unserem Haus begrüssen, die der Schule wie die vorangehenden Generationen ein neues Gesicht geben werden. Diese jungen Menschen haben sich für einen Weg der Bildung entschieden, der sie in eine Vielfalt von Fachgebieten einführen wird. Eine Schweizer Maturität zielt nach wie vor auf einen breiten Horizont; sie bedeutet Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Welten, mit Sprachen, Mathematik, Naturwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften, Kunst und Sport – bis zur Maturität lassen wir eine Verengung des Blickfeldes nicht zu. Mittelschulbildung bedeutet deshalb auch, dass die Schüler mit einer Vielzahl von Fachexperten im Dialog stehen, mit Lehrerinnen und Lehrern, die sich in ihrem Studium in eine Materie vertieft haben. Die Schüler erkennen in diesem Dialog viel mehr, als es bei

einer oberflächlichen Berührung der Themen möglich wäre. Sie sind aufgefordert, der Sache auf den Grund zu gehen und in ihrer Bildung tiefe Wurzeln zu schlagen. Am Ende dieses Wegstückes angelangt sind die Maturandinnen und Maturanden, die wir am 7. September 2010 in der Aula in einer Feier verabschiedet haben. Sie sind als Generalisten gut auf ein Studium oder die Berufswelt vorbereitet und können sich nun in einzelnen Fachgebieten spezialisieren. Dass es neben der Verantwortung des Wissens auch eine Verantwortung des Umsetzens gibt, ist ihnen bewusst. Die Kantonsschule Enge hat sie auf diese doppelte Aufgabe vorbereitet: Die Maturanden haben in den vier Jahren den Raum erhalten, sich zu engagieren und ihre Person in den Schulalltag einzubringen. Der Sinn unserer Institution ist es, eine Schulgemeinschaft zu bilden, in der Bildung nicht nur als edles Konsumgut verstanden wird, sondern in der alle ihre eigenen Wege gehen und Autoren ihrer Bildung werden können. Bildungsprozesse brauchen ein gutes Umfeld, tragfähige Rahmenbedingungen und viel Unterstützung. Ich danke allen, die sich für die Kantonsschule Enge einsetzen und dieses Umfeld schaffen, und ich wünsche Ihnen eine anregende und kurzweilige Lektüre des Jahresberichts!

7

Jahresbericht 2009/2010

Schulchronik 2009 / 2010 Ein Rückblick auf die vergangenen Schuljahre

2009

8

2009/2010

14.1.

Orientierungsveranstaltung zu Anmeldung und Aufnahmeprüfung 2009

17.8.

Beginn des Schuljahres 2009/2010, 48 Klassen. Eröffnungsfeiern mit Begrüssungsworten von Rektor Beat Wüthrich

29.1.

Informationsabend für Eltern und Schüler/innen zum Thema Austauschjahr

25.8.–27.8.

Mündliche Maturitätsprüfungen

4.2.

KEN-EXPO: Präsentation der Arbeiten aus dem Projektunterricht (3. Klassen) und der Maturitätsarbeiten (4. Klassen); Schneesporttag (1. Klassen)

8.2.–13.2.

Schneesportlager in Grindelwald

3.3.–6.3.

Aufführungen des Theaters Hamlet unter der Leitung von Michael Aeschbach

5.3./6.3.

Öffentliche Besuchstage

6.3.

Präsentation und Prämierung ausgewählter Maturitätsarbeiten

6.3.

«Slam-Ateliers» im Fach Französisch

27.4.–5.5.

Besuch von Schüler/innen der Partnerschule in Sered‘ (Slowakei)

4.6.

Fensterklang: Konzert von Musiklehrer/innen der Kantonsschulen Enge und Freudenberg

8.6.–12.6.

Sternwoche ■■ 1. Gymnasialklassen: Arbeitswochen in der Schweiz/Umwelteinsatz ■■ 2. Gymnasialklassen: Projektwoche ■■ 3. Gymnasialklassen: Arbeitswochen im Ausland ■■ 4. Gymnasialklassen: Tutoratswoche; HMS- und IMS-Klassen: verschiedene Programme

15.6.–19.6. 21.6. 25.6.

Gründungsversammlung der Miniunternehmungen (YES)

29.6.–2.7.

Mündliche Diplomprüfungen HMS

2.7.

Letzter Schultag der Maturanden

6.7.–10.7.

Schriftliche Maturitätsprüfungen

7.7.

Berufsmaturitätsfeier im Liceo artistico

8.7.

Serenade (Blasorchester und Chöre der Kantonsschulen Enge und Freudenberg)

9.7.

Abschlussfeier H3a, H3b, I3a und Berufsmaturanden IMS

25.8.–28.8.

Rahmenprogramm während Maturitätsprüfungen 1. Klassen: Erstklässlertag und Arbeitstechnik ■■ 2. Klassen: Soziale Beziehungen und musischer Tag ■■ 3. Klassen: Sporttag und Schulreise ■■ 4. Klassen: Studien- und Berufswahltage ■■

2.9.

Maturitätsfeier 2009, Ansprache von Rektor Beat Wüthrich

3.9.

Studieninformationstag Universität und ETH Zürich für Schüler/innen der 4. Klassen

25.9.–30.9.

«Akropolis der Bildung»: Die Kantonsschule Enge feiert das 50-jährige Jubiläum der Schulanlage Freudenberg-Enge und das 30-jährige Jubiläum der Namensgebung Kantonsschule Enge mit einem Festakt, mit Veranstaltungen zur Schulgeschichte und Architektur und mit einer Ausstellung

20.10.

Konzert von David Helfgott in der Aula

31.10

Konzert von SCHERZO in der Aula (Jubiläum des Vereins der Russischlehrer/innen)

9.11.–27.11.

Sprachaufenthalt der Klasse W3i in San Francisco

6.11.

Gospelkonzert mit Freddy Washington und dem Chor der Kantonsschulen Enge und Freudenberg

23.11.–27.11.

Staatskundewoche «Schweiz und EU»

Schriftliche Diplomprüfungen HMS

30.11.

Kammermusikkonzert (Saal Liceo artistico)

Jubiläumskonzert Versailles Baroque in der Tonhalle (Chöre der Kantonsschulen Enge und Freudenberg)

17.12.

Weihnachtskonzert des Chors in der Kirche Enge

18.12.

Weihnachtskonzert des Blasorchesters in der Aula

2010

2010/2011

13.1.

Orientierungsveranstaltung zu Anmeldung und Aufnahmeprüfung 2010

23.8.

Beginn des Schuljahres 2010/2011, 47 Klassen. Eröffnungsfeiern mit Begrüssungsworten von Rektor Christoph Wittmer

3.2.

Präsentation der Arbeiten aus dem Projektunterricht (3. Klassen)

30.8.–3.9.

Mündliche Maturitätsprüfungen

5.2.

Verabschiedung von Rektor B. Wüthrich (Festakt in der Aula)

30.8.–3.9.

6.2.

Verabschiedung von Prorektor Th. Limacher (Brunch in der Schule)

10.2.

Präsentation der Maturitätsarbeiten (4. Klassen)

11.2.

Schneesporttag (1. Klassen)

21.2.–26.2.

Schneesportlager in Grindelwald

1.9.

Amtsantritt von Adjunktin Karin Böni

1.3.

Amtsantritt der neuen Schulleitung: ■■ Rektor Christoph Wittmer ■■ Prorektorin Beeke Rusch ■■ Prorektorin Nicole Brockhaus-Soldenhoff ■■ Prorektor Stephan Giess

2.9.

Die Besten der Besten (Veranstaltung des Ehemaligenvereins in der Aula)

4.9.

Akzentklasse sammelt Geld für Haiti

7.9.

Maturitätsfeier 2010, Ansprache von Tilla Theus, Architektin

Öffentliche Besuchstage

16.9.

Architekturführung für die Gemeinnützige Gesellschaft Enge

5.3.

Präsentation und Prämierung ausgewählter Maturitätsarbeiten

27.9./28.9.

9.3.–12.3.

Aufführungen des Musicals Berlin brennt unter der Leitung von Michael Aeschbach und Beat Dähler

Weiterbildungsveranstaltung der Schule in Wilen am Sarnersee (Thema Überfachliche Kompetenzen)

30.9.

Probezeit-Apéro (Informationsabend für Eltern der 1.-Klässler/innen)

7.10.

Informationsabend für Eltern der 4.-Klässler/innen zum Thema Studien- und Berufswahl

4.11.

Informationsabend für Eltern der 3.-Klässler/innen zur Maturität 2012 (Wahlkurssystem, Maturitätsarbeiten)

5.11.

Fussballnacht der Ehemaligen

18.11.

Generalversammlung des Ehemaligenvereins

6.11.–27.11.

Sprachaufenthalt der Klasse W3i in San Francisco

4.3./5.3.

22.4.

KEN-Comedy (Präsentation von satirischen Texten von Schüler/innen)

20.5.

Generalversammlung des Elternvereins

2.6.

KEN-Schülertexte bei Giacobbo/Müller im Casinotheater Winterthur

7.6.–11.6.

Sternwoche ■■ 1. Gymnasialklassen: Arbeitswochen in der Schweiz/Umwelteinsatz ■■ 2. Gymnasialklassen: Projektwoche ■■ 3. Gymnasialklassen: Arbeitswochen im Ausland ■■ 4. Gymnasialklassen: Tutoratswoche; HMS- und IMS-Klassen: verschiedene Programme

21.6.–25.6.

Schriftliche Diplomprüfungen HMS

24.6.

Serenade (Blasorchester und Chöre der Kantonsschulen Enge und Freudenberg)

5.7.–9.7.

Mündliche Diplomprüfungen HMS

7.7.

Zürcher Schulleiterkonferenz und Vertreter der Bildungsdirektion zu Gast im Schoellergut (Jahresabschlussessen)

8.7.

Letzter Schultag der Maturanden

12.7.–16.7.

Schriftliche Maturitätsprüfungen

12.7.

Verabschiedung von Lehrer/innen

13.7.

Berufsmaturitätsfeier im Liceo artistico

15.7.

Abschlussfeier H3a, H3b, I3a und Berufsmaturanden IMS

Rahmenprogramm während Maturitätsprüfungen 1. Klassen: Erstklässlertag und Arbeitstechnik ■■ 2. Klassen: Soziale Beziehungen und musischer Tag ■■ 3. Klassen: Sporttag und Schulreise ■■ 4. Klassen: Studien- und Berufswahltage ■■

29.11.

Kammermusik-Konzert (Liceo artistico)

6.12.–10.12.

Staatskundewoche «Schweiz und EU»

7.12.

Gründungsversammlung der Miniunternehmungen (YES)

23.12.

Weihnachtskonzert des Blasorchesters in der Aula

9

10 Jahresbericht 2009/2010

Akropolis der Bildung

11

Akropolis der Bildung

Jahresbericht 2009/2010

12

Jacques Schaders Schulanlage – ein Denkmal der europäischen Baukunst Rede von Tilla Theus, Festakt «50 Jahre Freudenberg-Enge», 25. September 2009, Aula

Tilla Theus

Sehr geehrte Damen und Herren Im Februar 1963, das weiss ich genau, malte ich mir meine Zukunft besonders intensiv aus: in traumhaften Farben, aber nicht ohne Angst vor der eigenen Courage. Es war der Tag, an dem ich als End-Teenager von der Kleinstadt Chur in die Grossstadt Zürich fuhr, um mich an der ETH nach meinen Möglichkeiten für ein Architekturstudium zu erkundigen. Weil ich damals ein Persönchen war wie heute, gelang es mir nur mit Anstrengung, das eichenschwere Hauptportal zu öffnen. Die imposante Halle verschlug mir den Atem. Die Korridore empfand ich in ihrer Länge, Breite und Höhe als bedrohlich. Darum beschleunigte ich meine Schritte wie Rotkäppchen im Walde. Das hätte ich besser nicht getan. Die eigens für diese wichtige Reise gekauften Stöckelschuhe gaben mir zwar Grösse und inneren Halt, doch keinen auf dem rutschglatten Boden. Ich fiel hin und landete in einer filmreifen Szene. Galant half mir ein Mann auf die Beine – ich war geschmeichelt –, duzte mich ungalant – ich war beleidigt –, fragte nach meinem Wohin, hörte sich meine verhaspelte Erklärung an, schob mich energisch in ein Büro und trug dort dem mir noch unbekannten Professor

Charles-Edouard Geisendorf meinen Wunsch vor: kurz, bündig, erfolgreich. Das Landei war strahlend perplex. Happy End. Und Happy Beginning: Es war die erste Begegnung mit Jacques Schader, dem ich zu Füssen lag. Wie damals, so erlebte ich ihn auch als Studentin und Architektin: hilfsbereit, kräftig zupackend, blitzschnell ein Problem erfassend, zielstrebig die Lösung im Auge, ausgestattet mit der Fähigkeit und der Freude, sich durchzusetzen. Für die internationale Reputation eines Architekten bieten sich die vielfältigsten Begründungen an: das angeborene Talent, das Befreiungsvermögen aus der Konvention, die kreative Ader, der innovative Höhenflug, die verblüffende Idee. Das alles ist richtig und gilt für Jacques Schader. Nur: die Qualität zur Aussergewöhnlichkeit beginnt früher – früher und auf dem soliden Boden der Realität. Sie begann für Jacques Schader mit der Beherrschung des Handwerks. Sie setzte sich fort mit seinem Fleiss, mit seiner Selbstkritik, mit seiner Leidenschaft. Er war Architekt während 24 Stunden, jeden Tag. Architektur verstand er als Diskussion im hartnäckigen Ringen um die beste Lösung. Sein Klärungsbedarf war enorm. Die Erkenntnisse der Recherchen ordnete er mit eiserner Systematik und cartesianischer Logik.

Bei Professor Schader studierte ich im Kreis begeisterter Kommilitonen in den Katakomben des Poly-Hauptgebäudes vier Semester. Genauer: wir hausten in den Katakomben und richteten uns mit dem Überlebensnotwendigen ein: Italienische Espressomaschine und Herdplatte für den obligaten Risotto gehörten zur Ausrüstung. Den Campus erlebten wir im sportlichen Wortsinn als Dauer-Camping. Diese Studienform der permanenten Präsenz war die Voraussetzung, den Ansprüchen unseres Lehrers zu genügen. Aber es gab nicht nur den strengen Professor mit seinem klaren Blick für logische Entwicklungen des architektonischen Prozesses, es gab auch den schalkhaften Jacques Schader, den Basler, der Feste feiern konnte. Fabelhaft und endlos. Es bleibt die Erinnerung an eine extrem intensive, herrlich fordernde Zeit. Sie hat uns Studenten geprägt und eine starke Diskussionskultur gefördert. Der wunderbare Mensch Jacques Schader ist auch der wunderbare Architekt Jacques Schader. Er vollendete sich in der Schulhausanlage Freudenberg. Er antwortete mit dem Freudenberg weiterführend auf seine Vorbilder Frank Lloyd Wright und Ludwig Mies van der Rohe. Er erwarb sich europäischen Rang – und zürcherischen Rang dazu. Es wird zu fragen sein, was schwieriger war.

Akropolis der Bildung

Jacques Schader: 1917 in Basel geboren, Matura, Fachklasse für Innenausbau an der Basler Kunstgewerbeschule, Architekturstudium an der ETH Zürich, eigenes Büro, Redaktor der Zeitschrift Bauen+Wohnen mit Richard P. Lohse, 1954 Gewinner des Freudenberg-Wettbewerbs, Professor an der ETH, ab 1970 wieder als Architekt sein eigener Herr. Erbauer u. a. des Kirchgemeindehauses Aussersihl, des IBM-Hauptsitzes am General-Guisan-Quai und der Eisenbahner Wohnsiedlung in Spreitenbach, die zu seinem Alterswerk wurde. Er starb 2007 mit neunzig. In den fünfziger Jahren entstanden wegweisend – unvollständig aufgezählt – > das Unesco-Gebäude in Paris von Breuer, Nervi und Zehrfuss, > die Unité d’Habitation in Marseile, von Le Corbusier; > Berlin lieferte an der IBA 1957 neue architektonische Richtmasse mit Aalto, Eiermann, Jacobsen, Niemeyer, Ruf oder Taut. Fürs moderne Bauen gab es eine europäische Perspektive und einen europäischen Schub. Ohne kräftigen Schub von aussen, sondern gegen herrschende Zaghaftigkeit und aus eigenem Wollen musste sich hierzulande – in den fünfziger Jahren – eine jüngere Architektengeneration den Weg zur Moderne erkämpfen. Als Zeugnisse der Eroberung neuer Horizonte kennen wir in Zürich etwa > die Schulhäuser Letzi und Auhof von Ernst Gisel, > das Schwesternhochhaus von Jakob Zweifel > und eben den Freudenberg Jacques Schaders. Sein Gelingen muss als fruchtbare Fügung bezeichnet werden. Von den Rahmenbedingungen her hätte die Antwort auf die Notwendigkeit zusätzlichen Schulraums durchaus kleinmütig

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ausfallen und die «Chance Schader» aus lauter Bedenkenträgerei vertan werden können. Und erst noch wären für den schiefen Lauf der Dinge in Richtung eines harmlosen Zweckgebäudes die Ausreden bequem zur Hand gewesen. Denn heikler hätte das Baugelände nicht sein können. Die Lage als Hügel zwischen EngeHügel und Hürlimann-Hügel war exponiert. Der 50’000-Quadratmeter-Park mit seinem Baumbestand bildete eine der schönsten Grünflächen. Die abzubrechende klassizistische Bodmer-Villa besass architektonische und kulturgeschichtliche Bedeutung. Eine Fülle von Argumenten hätte es leicht gemacht, sich vom Schulhaus-Projekt entweder erschrocken zu verabschieden oder eine langweilig brave Lösung anzustreben. Das Gegenteil ist zum Glücksfall geworden. Er hat seit fünfzig Jahren Bestand. Es gebührt der Jury, den kantonalen Behörden, namentlich Baudirektor Paul Meierhans, und den Schulverantwortlichen, namentlich Rektor Walter Corrodi, alle Hochachtung für ihren Weitblick und ihre Standfestigkeit. Das damals kühn bejahte Zukunftsprojekt bewundern wir heute als Meilenstein in der Architekturgeschichte. Er ist sensibel und respektvoll renoviert worden. Benedikt Loderer nennt den Freudenberg einen «Sehnsuchtsort»: als Aufbruch der Schweiz aus der selbstgefälligen Isolation. Schader habe das Gelände genau studiert: «Er baute nicht auf den Hügel, sondern verstärkte ihn architektonisch». Der Entwurf sei aus dem Geiste des Geländes geboren worden. Loderer bringt damit eine der hervorstechenden Qualitäten Jacques Schaders präzis auf den Punkt. Martin Schlappner würdigt die Kunst der räumlichen Organisation: «Jacques Schaders Freudenberg ist eines der bedeu-

tendsten und inspirativsten Beispiele für jenes Raumverständnis, das als die Auffassung vom Raum als einem Element des Fliessenden bekannt ist. Wahrgenommen wird der Raum nicht aus der statischen und hierarchischen Ordnungsperspektive, sondern aus der Bewegung der ihn durchschreitenden Bewohner». Die Kantonale Denkmalpflege-Kommission, die den Freudenberg aus Anlass der Renovation begutachtete, lobt Jacques Schaders Transparenz und dessen Gefühl für Rhythmus: «Innenraum und Aussenraum sind in dieser Architektursprache unauflöslich miteinander verbunden: sie bilden ein Kontinuum. Aussenhülle, Decken, Wände und Böden stellen demzufolge ‹durchlässige› Raumgrenzen dar. Ein hoher Ordnungsgrad ist die Voraussetzung für das Gelingen dieser Konzeption. Folgerichtig sind die Wände, Mauern, Brüstungen und Glasflächen zurückhaltend behandelt, um das Gleichgewicht zwischen Materie und Raum nicht zu zerstören; konstruktive Elemente und stoffliche Wirkungen sind äusserst zurückhaltend eingesetzt – als Mittel zum räumlich-formalen Zweck. Diesem Prinzip ist nicht nur die Disposition aller Bauten der Anlage verpflichtet, sondern auch jede Wand und jede Treppe, aber auch ihre Detailausbildung in Material und Abmessung». Soweit die Laudatio unserer Kommission in Form unseres Gutachtens. Sie wäre mit einer Vielzahl berufener und rühmender Stimmen zu verlängern. Sämtliche Hindernisse, die einer Stadt aufgebürdet werden können – finanzielle, denkmalpflegerische, naturschützerische, seldwylerische –, meisterte das Projekt Jacques Schaders brillant, auch die Hürde der Volksabstimmung. Stufe um Stufe stieg der Freudenberg auf in den Rang einer zürcherischen Architektur-Ikone. Sie strahlte und strahlt national aus und erwarb sich eu-

ropäische Anerkennung. Bei allem klugen Bedacht auf die der Funktion folgende Form, bei aller ästhetischen Austarierung der Baukuben, bei aller grandiosen, den Baumbestand einbeziehenden Inszenierung: der Freudenberg präsentiert sich als Selbstverständlichkeit. Das Perfekte ist von packender Schlichtheit. Die Kunst der Zürcher Konkreten hat hier ihre architektonische Entsprechung. Jede Frage, die der Bau aufwirft, beantwortet er überzeugend selber. Er tritt mit den Menschen in den spannenden und erhellenden Dialog. Diese so intelligente wie einfache Sprache wird über die Grenzen hinweg verstanden. Sie besitzt europäischen Klang und europäischen Rang. Der Freudenberg hat bereits Generationen von Schülerinnen und Schülern gute Architektur vor Augen geführt und erlebbar gemacht. Auch damit erfüllt er exemplarisch seinen pädagogischen Auftrag. Vielleicht wäre ich ohne Jacques Schader nicht Architektin geworden. Jedenfalls stellte er mich auf die Füsse und auf den richtigen Pfad: als Helfer im Korridor, als Professor und später im übertragenen Sinne immer wieder als Kollege. Es hat mich berührt, diese Rede halten zu dürfen. Uns allen wünsche ich, dass das Werk Jacques Schaders, dem wir die heutige Hommage ausrichten, uns Freude für den Mut schenkt, Architektur von Rang zu wagen. Herzlichen Dank.

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«Das Windmühlenprinzip habe ich immer gerne gehabt – nicht nur im Bodenbelag. Hier umgeben immer vier grosse Quadrate ein kleines und zugleich vier kleine ein grosses.» Jacques Schader

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50-KEN-30 Eine Bildreportage Andreas Haag, Anja Rumberger (W2d)

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Die Schulanlage Enge-Freudenberg – ein Denkmal der euphorischen Jahre 1950–1965 Rede von Prof. Dr. Walter Kronbichler, Festakt «50 Jahre Freudenberg-Enge», 25. September 2009, Aula

Walter Kronbichler

Am 4. März 1956 bewilligten die Stimmbürger des Kantons Zürich den Kredit von 26,1 Millionen Franken für das Kantonsschulprojekt Freudenberg mit der komfortablen Mehrheit von 61,2 %. Der Regierungsrat hatte in seiner Weisung an die Stimmberechtigten vorgerechnet, was sich für ein grosser Nachholbedarf im Bereich der Kantonsschulbauten seit Jahrzehnten aufgestaut hatte. Bei der Vorberatung dieser Kreditvorlage im Kantonsrat am 9. Januar 1956 wurde gesagt: «Es gibt keine andere Schulstufe, wo man der Lehrer- und Schülerschaft ein solches Mass an Unzukömmlichkeiten zumutet wie bei der Kantonsschule.» Als zeitgenössischer Zeuge dieser Abstimmung kann ich diesen Aussagen nur zustimmen. 1956 war meine Kantonsschulklasse im Schanzenberg untergebracht, einem Gebäude gewiss nicht ohne Charme, das aber doch für ein Schulhaus nicht wirklich geeignet ist. Bei seinem ersten Elternbesuchstag hat mein Vater die engen Holztreppen nachdenklich angeschaut und nur gesagt: «O jeh, wänn‘s bi eu emal brännt!» Gebrannt hat es dann zweimal, aber zum Glück ohne böse Folgen. 1956 also haben die Stimmbürger den grosszügigen Kredit für das Projekt Freudenberg mit eindrücklicher Mehrheit bewilligt. Nach weni-

gen Jahren zogen aber bereits dunkle Wolken auf: 1965 kam der Kredit für die architektonisch ebenso ambitiöse Schulanlage Ramibühl mit 52,9% Ja-Stimmen gerade noch knapp über die Hürde. 1967 schliesslich wurde die Kreditvorlage für die Kantonsschule Oerlikon vom Stimmvolk mit einem Neinstimmenanteil von 63,4% verworfen. Als der Kantonsrat am 2. Oktober dieses Jahres daran ging, die Scherben nach diesem Volksverdikt aufzusammeln, sagte ein Ratsmitglied: «Bei der heutigen angespannten Finanzlage des Kantons müssen wir auf Massanzüge verzichten und uns mit preiswerter Konfektion begnügen». Der Abschied von kostspieliger «Massanfertigung» war meines Erachtens ein Zeichen für einen tiefergreifenden politisch-gesellschaftlichen Klimawandel. Wenn diese Vermutung richtig sein sollte, stellt sich die Frage, welche «klimatische» Konstellation im Jahr 1956 für das Freudenberg-Projekt so offenkundig günstig war. Für diese Untersuchung ist ein Blick ziemlich weit zurück unverzichtbar. Nach dem 1. Weltkrieg setzte eine lange Periode scharfer sozialer Konflikte ein (Generalstreik 1918). Die anhaltende wirtschaftliche Depression erlebte ihren Tiefpunkt in der Weltwirtschaftskrise um 1930.

Während des 2. Weltkrieges prophezeiten viele Sachverständige folgerichtig für die Nachkriegszeit eine ebenso trostlose wirtschaftliche Entwicklung. Zur grossen Überraschung kam es aber aus Gründen, die hier nicht erläutert werden können, ganz anders. Gegen 1950 zeichnete sich in den bereits hochentwickelten Ländern des Westens ein wirtschaftlicher Aufschwung in noch nie gesehener Form ab. Sensationell war, dass sich der von Jahr zu Jahr wachsende Wohlstand auch auf breite Bevölkerungsschichten auswirkte, ein Wohlstand, von dem frühere Generationen nicht einmal träumen konnten. Um ein Bild zu gebrauchen: Wer sich 1938 den Kopf darüber zerbrechen musste, wie er ein neues Fahrrad finanzieren konnte, durfte gut 10 Jahre später ernsthaft an die Anschaffung eines VWKäfers denken. Bedenken wir noch eines: Seit je lastete auf der überwältigenden Mehrzahl der Menschen die begründete Angst vor einem Alter in Armut. «Wie komme ich über die Runden, wenn ich einmal nicht mehr arbeiten und Geld verdienen kann?» Dieser Angst wurde mit der Einführung der AHV 1948 die Spitze gebrochen. So wird es begreiflich, dass das Klima der Jahre zwischen 1950 und 1965 von Zuversicht, Aufbruchsstimmung, ja von Euphorie geprägt war. Der wachsende Volkswohlstand wirkte sich (über das Steueraufkommen) rasch positiv auf die Staatsfinanzen aus. Unter «Staat» verstehe

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ich die drei Ebenen Gemeinden, Kantone und Bund, ohne diese im Weiteren auseinanderzuhalten. Die Steuerquellen sprudelten von Jahr zu Jahr munterer. Die steigenden Steuereinnahmen waren aber auch bitter nötig. Der Staat hat ja die Aufgabe, die für das Wachstum unentbehrliche Infrastruktur zu schaffen und zu unterhalten. Die von Sachverständigen erarbeiteten Studien und Berichte präsentierten zum Teil atemberaubende Wachstumsszenarien; die Bevölkerung des

Kantons Zürich werde sich in höchstens einem Jahrhundert auf 2 Millionen verdoppeln, und für den Bezirk Affoltern am Albis beispielsweise wurde im Endausbau eine Wohnbevölkerung von 200‘000 Einwohnern vorausgesagt. Der Staat war also gefordert, sich mit aller Kraft für den Ausbau der Infrastruktur einzusetzen, sei es bei den Verkehrsnetzen (1959 begann der Bau der Autobahnen), sei es in der Energieversorgung (im Gebirge wurde ein Wasserkraftwerk nach dem anderen errichtet), im Bau

von Spitälern und Altersheimen oder auch im Bildungswesen. Damit sind wir wieder zu unserem eigentlichen Thema zurückgekehrt. Unsere Politiker pflegen in ihren Sonntagsreden zu betonen, dass für ein rohstoffarmes Land wie die Schweiz bestausgebildete und hochqualifizierte Arbeitskräfte überlebenswichtig seien. Zwar relativieren manche Politiker diese Einsicht, wenn in einem Parlament das Budget zur Debatte steht: Aber der Grundsatz ist doch unbestritten.

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In der Wachstums- und Aufbruchsepoche um 1950 nahm das Bildungswesen eine zentrale Position ein. Die beklemmende Frage war: «Woher holen wir für dereinst vielleicht doppelt so viele Einwohner die nötigen Ärzte, Richter, Lehrer, Ingenieure, Architekten usw.?» Den Mittelschulen fiel eine Schlüsselrolle zu, denn der Weg zu den akademischen Berufen führte damals in jedem Fall über die Maturität. Die expandierende Wirtschaft ihrerseits meldete einen wachsenden Bedarf an gut qualifizierten, für Kaderpositionen geeigneten Leuten, wie sie in den Handelsdiplomschulen ausgebildet wurden. Soweit ich sehe, blieben die Handelsdiplomschulen eher am Rande der bildungspolitischen Diskussionen, nicht etwa, weil sie als weniger wichtig betrachtet wurden, davon kann keine Rede sein, sondern weil sie seit Jahrzehnten etablierte und anerkannte Bildungsgänge anboten, an denen niemand ernsthaft rütteln wollte. Durchaus im Bewusstsein, dass Wurzeln und Stamm der Kantonsschule Enge die Handelsdiplomschule war, konzentriere ich mich im Folgenden auf die Maturitätslehrgänge, denn in diesem Segment fanden sich die Probleme, die grosse bildungspolitische Debatten auslösten. Es ist den Bildungspolitikern jener Zeit und der darauffolgenden Jahrzehnte hoch anzurechnen, dass sie zwei Irrwege rechtzeitig erkannt und zum Glück vermieden haben: Der eine Irrweg wäre die Versuchung gewesen, die Prozentzahl der Maturanden pro Jahrgang spektakulär zu erhöhen, indem die Anforderungen radikal gesenkt worden wären. Aber die Hochschulen hätten rasch Mittel und Wege gefunden, sich gegen eine drohende Überschwemmung mit teils unterqualifizierten Studenten zu wehren. Im Klartext: Das Maturitätszeugnis hätte nur mehr die Berechtigung enthalten, sich

an die Aufnahmeprüfung einer Hochschule anzumelden. An einem solchen Verfahren hätten unsere Maturanden gewiss keine Freude. Zum Glück öffnet noch immer das Maturitätszeugnis die Türen aller schweizerischen Hochschulen, von einigen Notmassnahmen an medizinischen Fakultäten abgesehen. Der andere Irrweg wäre gewesen, die bestens bewährte duale Berufsbildung im Schatten der privilegierten Maturitätsschulen verkümmern zu lassen. Mit «dualer Berufsbildung» ist die praktische Ausbildung in einem Betrieb, verbunden mit dem theoretischen Unterricht in der Berufsschule, gemeint. Noch immer ist dieser Weg für einen grossen Teil unserer Jugend der richtige, und er hat inzwischen ganz erheblich an Attraktivität gewonnen, denn nach dem Lehrabschluss stehen verschiedene weiterführende Ausbildungswege offen bis hin zu den Fachhochschulen, und von dort aus sogar an die Hochschulen. Aber um das Jahr 1950 liess das noch wenig ausdifferenzierte Bildungssystem keine andere Wahl, als die Maturitätsschulen kräftig auszubauen, denn nur so konnte der dringend gesuchte Nachwuchs an Hochschulstudenten binnen nützlicher Frist einigermassen gesichert werden. Diese Bestrebungen wurden von zwei ganz unterschiedlichen Standpunkten aus, dem ökonomischen und dem sozialen, mit starken Argumenten unterstützt: Erstens die ökonomische Sichtweise: Die nicht eben billige Ausbildung über Maturitätsschule und Hochschule generiert hochwertiges Humankapital, das sich volkswirtschaftlich längerfristig mit Zins und Zinseszins auszahlt. Zweitens die soziale Sichtweise: Jeder junge Mensch hat Anspruch darauf, die zu seinen Talenten und Neigungen passende Ausbildung zu bekommen, sei es über die Berufsbildung, über

eine berufsvorbereitende Diplommittelschule oder über eine Maturitätsschule, um so später in eigener Verantwortung ein erfülltes Leben zu gestalten und – hier treffen soziale und ökonomische Argumente zusammen – seinen bestmöglichen Beitrag an das Volkswohl und an das Volkseinkommen zu leisten. Wenn ein Talent unerkannt und unausgebildet verkümmert, bedeutet das ökonomisch für die Volkswirtschaft einen Verlust und für den Betroffenen, dass er aus seinem Leben nicht machen kann, wozu er befähigt gewesen wäre. Der Erziehungsrat des Kantons Zürich sprach in einem Bericht vom «grossen Reservoir an Intelligenz und Energie», das geöffnet werden müsse. «Ausschöpfung der Begabtenreserven» lautete die Losung der Stunde. Dem standen freilich noch massive Hindernisse im Weg. Die grösste Schwierigkeit lag in der Tatsache, dass es 1950 nur in den Städten Zürich und Winterthur Mittelschulen mit Maturitätslehrgängen gab (das Lehrerseminar Küsnacht war ein spezieller Fall). Potentielle Mittelschüler aus abgelegenen Regionen des Kantons hatten keine realistische Chance, das begehrte Maturitätszeugnis anzusteuern, es sei denn in sehr teuren Internaten. Wer in Fischenthal, Trüllikon oder Maschwanden wohnte und keine reichen Eltern hatte, der hat eben Pech gehabt. Eine entschlossene Dezentralisation der Mittelschulen war die einzige Lösung für das Problem der sogenannten «regionalen Chancenungleichheit». 1952 stimmte das Zürcher Volk der Errichtung der Kantonsschule Zürcher Oberland in Wetzikon zu. Dieses Pilotprojekt wurde mit grosser Skepsis in Angriff genommen. Zur allgemeinen Überraschung erlebte die erste Landmittelschule im Kanton Zürich einen stürmischen Zulauf. In der Folge wurden weitere dezentrale Kantonsschulen in Bülach

gen, aber konnte es auf unabsehbare Zeit so weitergehen? Politik und Wirtschaft fanden sich immer weniger in den immer schnelleren und oft widersprüchlichen wirtschaftlichen Turbulenzen zurecht. 1973 überschritt die schon längere Zeit ansteigende Inflation die Schreckensmarke von 10%. Ehrbare Geldsparer, also die meisten Schweizer, rechneten sich in schlaflosen Nächten aus, wann wohl ihr letzter Sparbatzen dahin geschmolzen sein würde. Im selben Jahr 1973 drosselten die erdölexportierenden Länder des Nahen Ostens aus politischen Gründen ihre Produktion. Der Bundesrat verfügte mehrere autofreie Sonntage, um Benzin zu sparen. Velofahrer tummelten sich fröhlich auf den leergefegten Autobahnen. Das Volksvergnügen tröstete allerdings nur wenig über die Angst hinweg, im kommenden Winter in ungeheizten Wohnungen frieren zu müssen. Zwar gab es dann doch genug Erdöl, aber zu so hohen Preisen, dass sich eine lang-anhaltende Wirtschaftskrise entwickelte. Die Verwundbarkeit des Wohlstandes war nunmehr offensichtlich. Die beruflichen Perspektiven verdüsterten sich, gerade auch im Bereich der akademischen Berufe. Das ungemütliche Wort «Akademikerschwemme» kam in Umlauf. Entschlossene Pessimisten brauchten sogar das Wort «Akademikerproletariat». Lohnte sich eine lange, anspruchsvolle und kostspielige Ausbildung überhaupt noch bei derart unsicheren Zukunftsaussichten? Dass die vermeintlich Mächtigen in Politik und Wirtschaft in diesen stürmischen Zeiten einen eher hilflosen Eindruck machten, war obendrein Grund genug, dass sich Verunsicherung und Angst ausbreiteten. Zukunftsangst und Besorgnis statt Aufbruchsstimmung und Wachs-

tumseuphorie – mit diesen gewiss plakativen Wörtern mochte ich den «Klimawandel» der Jahre ab 1965 umreissen. Heute aber ist Feiern angesagt. Wir feiern den fünfzig Jahre zurückliegenden Einzug der Lehrer und Schüler in unsere Kantonsschulanlage Freudenberg. Mir scheint, es sei ein ausgesprochener Glücksfall, dass dieses Bauprojekt mitten in der Aufbruchszeit der 1950er Jahre geplant und realisiert worden ist. Ein Dutzend Jahre später wäre die Chance wohl bereits verpasst gewesen. Jede Epoche hinterlässt die zu ihrem Klima passenden Gebäude, die oft mehr über die Epoche aussagen als lange Erörterungen. Geniessen wir also unser Privileg, dass unsere Schulgebäude, dass unsere ganze Anlage ein beeindruckendes Denkmal der wachstumsfrohen, ja euphorischen Jahre 1950–1965 sind.

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und Urdorf aufgebaut. Alle diese Projekte waren erfolgreich. Halten wir noch einmal fest: Die grosszügige Zustimmung der Stimmbürger zum Bauprojekt Freudenberg 1956 fand statt in einer von Zuversicht, ja Euphorie geprägten Aufbruchsstimmung. Den beiden nächsten grossen Projekten – Ramibühl 1965, Oerlikon 1967 – blies bereits ein frostiger Gegenwind ins Gesicht. 1981 gab der Regierungsrat offiziell den vorläufigen Abschluss der Dezentralisation der Mittelschulen bekannt. Die «Ausschöpfung der Begabtenreserven» war an ihr vorläufiges Ende gekommen. Die Versuchung ist gross, von einem «Klimawandel» ab den mittleren sechziger Jahren zu sprechen. Es wird zu zeigen sein, dass in weiten sozialen und politischen Bereichen tatsächlich ein Klimawandel stattgefunden hat, der sich selbstverständlich auch auf das Bildungswesen ausgewirkt hat. Der Begriff «Klimawandel» schliesst die Vorstellung eines abrupten Richtungswechsels aus. Der Wandel vollzieht sich langsam und wird anfänglich kaum wahrgenommen. Erst im Rückblick lassen sich viele Zeichen deuten. Mit ein paar Skizzenstrichen soll gezeigt werden, dass der schulpolitische Wandel in den Rahmen eines grossen, viele Lebensbereiche umfassenden Wandels eingepasst war. Im Lauf der 1960er Jahre wurde langsam klar, dass der Aufschwung seinen Preis hatte: Zersiedelung des Landes, Explosion der Bodenpreise, Verschmutzung von Wasser und Luft, kurz: Übernutzung der Ressourcen. 1972 erschien der Report des Clubs of Rome mit dem aufschreckenden Titel Die Grenzen des Wachstums. Nur wenige lasen diese Studie, aber jedermann kannte den Titel des Buches. Ein Anstoss zum Nachdenken war jedenfalls gegeben. Bisher war es steil aufwärts gegan-

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«Akropolis der Bildung» Eine Ausstellung, die Wind und Wetter trotzt

von Marco Zanoli

Von der Jubiläumsausstellung «50 Jahre Schulanlage Freudenberg»… Die Schulanlage Freudenberg-Enge feierte ihren 50. Geburtstag – zu diesem Jubiläum entstand im Frühjahr 2009 die Idee einer Ausstellung «Akropolis der Bildung» als gemeinsames Produkt der beiden Kantonsschulen Enge und Freudenberg. Im Organisationskomitee wurde bald klar, dass eine solche Ausstellung im Areal selbst Platz finden müsste und Besuchern hauptsächlich die Gedanken des Architekten zu seinem Werk näherbringen sollte. Mir war zu diesem Zeitpunkt zwar bereits bekannt, dass der Name der Anlage in Architekturkreisen ein Begriff ist, aber als Unwissender wandelte ich täglich durch den Beton, ohne meine Augen für die speziellen Arrangements, die weiten Rund- oder die besonderen Durchblicke zu öffnen. Erst als ich begann, für die Ausstellung Architekturzeitschriften aus den 1960er Jahren zu studieren und mich in der einschlägigen Literatur über den Freudenberg weiterzubilden, wurde mir bewusst, wie bedeutend diese Anlage überhaupt ist. Plötzlich sah ich jeden Tag einen neuen Aspekt, eine neue Perspektive, einen neuen Winkel – eine Faszination, die mich bis heute nicht loslässt. In jedem veränderten Licht, jeder Wetterstim-

mung oder Jahreszeit wirkt Schaders Bau anders und strahlt dennoch eine in sich selbst ruhende Gelassenheit und Unaufgeregtheit aus. Fast schon klassisch, könnte man mit Blick auf aktuell entstehende moderne Bauten in ZürichWest bemerken. Nachdem ich mit Caroline Müller von der KFR im Archiv des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) der ETH Zürich eine ganze Reihe hervorragender Aufnahmen im Nachlass von Jacques Schader für eine Ausstellung ausgewählt hatte, blieb nur noch die Frage,

Vorschlag bereits wie geschaffen für uns schien. Die alten Aufnahmen sollten zusammen mit erklärenden Texten auf originalen Baumaterialien aufgezogen werden und innerhalb und ausserhalb der Gebäude an architektonisch interessanten Punkten aufgestellt werden, wo eine Perspektive auf jeweils einen Aspekt der Gesamtidee Schaders möglich wäre. In den Innenräumen sah Buchser Platten aus Holz vor, im Aussenbereich aus Muschelkalk vom gleichen Steinbruch, aus dem die Fassadenplatten stammen. Mit finanzieller Unterstützung von der Bildungsdirektion

konnten wir dieses tolle Projekt auch tatsächlich realisieren. Die definitive Ausstellung umfasste 18 Tafeln an neun Stationen, auf denen sich Bilder und Texte fanden, die Christoph Wittmer und Hans Spuhler in aufwändiger Recherchearbeit zusammengetragen hatten. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten wurden neben Besuchergruppen alle Klassen der KEN

von speziell hierfür von der Kunstgeschichtslehrerin Valeria Soriani vorbereiteten Schülern und Schülerinnen durch die Ausstellung und das Gelände geführt. Das Ziel war es, den Bewohnern und Bewohnerinnen unseres Hauses die Augen zu öffnen und ihren Blick auch für die Besonderheiten der Architektur zu schulen.

…zur Architekturausstellung der KEN Die Ausstellung war so konzipiert, dass sie bis in den Winter 2009 im Gelände bleiben und spätestens nach dem Einbruch des Winters wieder

abgebaut werden sollte. Während der Ausstellungsteil der Kantonsschule Freudenberg wie vorgesehen verschwand, beschloss Christoph Wittmer – nun neuer Rektor der KEN – unseren Beitrag noch etwas länger stehen zu lassen. Die Ausstellung sollte nun weniger für die Öffentlichkeit als für die Schüler/innen bewahrt werden, die jedes Jahr neu in die Anlage einziehen. Im Frühjahr zeigte sich dann, dass die Platten doch noch einmal teilweise überarbeitet werden mussten, besonders an den Orten, die der Witterung stark ausgesetzt waren. In Zusammenarbeit mit Adrian Buchser wurde die Ausstellung auf die wesentlichen Standorte um die KEN reduziert und die Platten so neu arrangiert und wiederhergerichtet, dass sie für die nächsten paar Jahre Wind und Wetter standhalten können. Es blieben fünf Stationen im Freien, wovon zwei so angelegt sind, dass sie auch Passanten, die zwischen Bahnhof Enge und dem Hürlimann-Areal unterwegs sind, auf die Anlage aufmerksam machen. Pünktlich zur KEN-Woche zu Beginn des Herbstsemesters 2010 war die neue Ausstellung fertig und ich konnte zusammen mit Hans Spuhler und Valeria Soriani erneut sämtliche erste Klassen ums Haus führen und ihren Blick auf unser besonderes Gebäude lenken. Wir hoffen, damit eine neue Tradition begründen zu können, so dass künftige Generationen von KEN-Absolvent/innen die Anlage nicht als «grauen Betonbunker» in Erinnerung behalten, sondern als ein «Architekturdenkmal von Weltrang», das jedes Jahr von unzähligen Fotografen und Architekturinteressierten aus aller Welt besucht wird. Auch diese werden vielleicht einen oder zwei Blicke auf unsere Ausstellung werfen.

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wie eine solche Bildausstellung zu präsentieren wäre. Gefragt war eine zündende Idee, wie mit vertretbarem finanziellem Aufwand eine ansprechende Form gefunden werden könnte. Die Ausstellung sollte im Freien stattfinden und deshalb auch wetterbeständig sein. Schliesslich holten wir uns Rat beim Ausstellungsmacher Adrian Buchser, dessen erster

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Architekturführung

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Tiffany Sigg (N3b), Dorian Wiederkehr (H2a)

Die KEN veranstaltet gelegentlich Architekturführungen. Eine solche fand am 16. September letzten Jahres statt. Tiffany Sigg (N3b) und Dorian Wiederkehr (H2a) nahmen daran teil und berichten im folgenden Artikel darüber. In der grossen Halle wurden wir von den Rektoren Schatzmann und Wittmer empfangen. Uns fiel auf, dass wir unter dem eher älteren Publikum die Jüngsten waren. Das machte uns nichts aus, wir waren gespannt auf die Führung. Um 18.00 Uhr war es dann so weit, Herr

Wittmer, Herr Zanoli und Herr Schatzmann (Rektor KFR) teilten die Anwesenden in zwei Gruppen ein und der Rundgang begann. Wir verliessen die KEN durch den Haupteingang (Stundenplan) und erfuhren draussen auf der Treppe, wie günstig der Kanton damals in den Besitz des Grundstücks gelangt war: Der Freudenberg wurde 1948 mitsamt der gleichnamigen Villa zum spitzen Preis von 5.8 Millionen Franken dem Kanton verkauft, der danach den Bau der Kantonsschule Zürich in die Wege leitete. Viele Informationen über die Architektur folgten, unter anderem, dass die Anlage aus einem Wettbewerb entstand, den Jacques Schader gewonnen hatte, dass die nicht vorhandene Farbgebung einem bewussten Konzept des Architekten entspricht und dass der Bau damals den Charakter eines Pionierprojekts hatte. Nach der Besichtigung der grossen Halle begaben wir uns zum Haupteingang, wo uns die Geschichte der Schule nähergebracht wurde. Obwohl wir als Schüler/innen schon einiges wussten, konnten auch wir profitieren von den witzigen Anekdoten. Nach einer sachlichen Rede über die schulische Vergangenheit der Stadt Zürich wurden einige Fachbegriffe der Architektur geklärt. Dabei kam zur Sprache, dass unsere Schule eigentlich nach baustatischen Überlegungen konzipiert ist, die auch für eine Brücke gelten. Die motivierten Architekturfans fragten immer wieder interessiert nach, falls etwas unklar war. Die gute Stim-

mung litt darunter nicht und wir fanden immer wieder Gelegenheiten zum Schmunzeln. Nach einem Rundgang durch die Anlage ergriff Rektor Schatzmann im Hauptgebäude seines Hauses das Wort und zeigte uns seine Schule von der besten Seite. Besonders in Erinnerung ist uns geblieben, dass die Nachbarschule quadratisch (die unsrige rechteckig) angelegt ist und dass die frühere Villa Freudenberg ihr weichen musste. Am Ende wurden noch einige Details zum Besten gegeben, denen wir alle gebannt lauschten. Zum Beispiel erfuhren wir, dass der Pavillon – als Provisorium gedacht – mit Baumaterial aus der DDR errichtet wurde oder dass ein Baumangel, die Rede ist von der einzigartigen Deckenheizung, die neuste Technologie von anno dazumal repräsentiert. Immer noch von der Architektur schwärmend und von früher erzählend, kamen die Gruppenleiter auf ein ganz anderes Thema zu sprechen, das uns aufmerksam werden liess: Unter dem Gebäude befinden sich weitläufige Katakomben. Gerne hätten wir mehr darüber erfahren, doch leider neigte sich die Führung dem Ende zu, sodass wir unseren Wissensdurst aufschieben mussten (wir hoffen, in der nächsten Ausgabe des kenzeichens über einen Rundgang berichten zu können). Nach einem Schlusswort der Rektoren, die im Namen der Schule einen Gutschein entgegennahmen, wurde den Gästen ein Aperitif angeboten. Damit klang der entspannte und lehrreiche Abend aus.

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Plan der Ausstellung «Akropolis der Bildung» Marco Zanoli

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Quartier Enge – Lebensraum für Mensch und Natur

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Andreas Haag

Pro Sekunde wird in der Schweiz 1m2 Land für Siedlungsraum und Strassen zugepflastert. Dadurch leidet auch die Biodiversität, die Vielfalt der Lebewesen. Weltweit ist ein dramatischer Verlust an Lebensräumen von Pflanzen und Tieren zu verzeichnen. Das ist insofern problematisch, als die Biodiversität für uns alle wichtig ist, weil die Produktion wesentlicher Güter und die Erbringung wichtiger Dienstleistungen auf unserem Planeten davon abhängen. Das Jahr 2010 wurde deshalb von der UNO zum Internationalen Jahr der Biodiversität erklärt. In einer Stadt würden eigentlich die privaten Gärten und öffentlichen Grünanlagen ein hohes Potential für eine Vielfalt von beispielsweise Schmetterlings-, Wildbienen-, Käfer- oder Vogelarten bieten. Oft sind es aber nur aufge-

räumte, sterile Grünflächen mit ortsfremdem Grün, die sich letztlich als fast wertlos für die Natur erweisen. Die Zürcher Kirchgemeinden haben deshalb in Zusammenarbeit mit dem WWF Zürich das Pilotprojekt Biodiversität in Grünanlagen der Stadtzürcher Kirchgemeinden initiert, dessen Ziel es ist, mit einer naturnahen Gartengestaltung, die bestehenden Grünflächen im Areal der Kirche Enge für Mensch und Natur aufzuwerten.  In der ersten Etappe, im April und Mai 2010, wurde die Umgebung des Kirchgemeindehauses naturnah gestaltet, exotische Pflanzen durch einheimische ersetzt sowie eine Feuchtwiese neu angelegt. Die nicht genutzten Grünflächen werden dann nur noch zwei- bis dreimal pro Jahr gemäht, und die grosse Wiese im Park erhält jeweils Ende Mai ihren ersten von jährlich

vier bis fünf Schnitten. In der zweiten Etappe wird die Umgebung des alten Pfarrhauses und des Gemeindedienstes neu gestaltet und die dritte Etappe ist für die Umgebung der Kirche vorgesehen (Quelle: www.kirche-enge.ch). Die beiden Kantonsschulen Freudenberg und Enge freuen diese Bestrebungen, unter anderem auch, weil sie im Jahre 2004 den Biologiegarten naturnah mit Weihern, Kiesflächen, Steinmauern und vielen einheimischen  Pflanzen umgestaltet haben. Vielleicht ergibt sich durch die räumliche Nähe des aufgewerteten Kirchgemeindeareals auch für die Natur eine Vernetzung über die Bederstrasse hinweg?

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Matur 2010: Programm und beste Leistungen

Beste Leistungen

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N4a: 7 Schülerinnen, 7 Schüler

• Simon Meier: Schnitt: 5.22 / 11.0 Punkte ■■

N4b: 13 Schülerinnen, 3 Schüler

• Zara Zatti: 5.22 / 11.0 ■■

N4c: 10 Schülerinnen, 2 Schüler

• Deborah van Gulpen: 5.06 / 9.5 ■■

N4d : 11 Schülerinnen, 5 Schüler

• Luzie Louisa Richt: 5.22 / 11.00 ■■

Programm ■■

Musik

• Johann Sebastian Bach: Bourrée und Gigue aus der Suite D-Dur • Henry Mancini: Peter Gunn • Mixery, Eigenkomposition der Ausführenden • Blues, Eigenkompositionen der Ausführenden ■■

Begrüssung: Rektor Christoph Wittmer

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Maturrede: Tilla Theus

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Würdigung Maturitätsarbeiten und beste Leistungen/Übergabe der Zeugnisse

W4a: 6 Schülerinnen, 13 Schüler

• Simon Spirig: 5.11 / 10.0 ■■

W4c: 5 Schülerinnen, 6 Schüler

• Thaddäus Lenzin: 4.89 / 8.0 ■■

W4d: 7 Schülerinnen, 12 Schüler

• Norina Gassmann: 5.17 / 10.5 ■■

W4e: 5 Schülerinnen, 13 Schüler

• Sarah-Nathalie Waser: 5.17 / 10.5 ■■

W4i: 9 Schülerinnen, 11 Schüler

• Mara Bernat: 5.22 / 11.0 • Andrina Brunner: 5.22 / 11.0 • Alejandro Pellegrino: 5.22 / 11.0 • Marlene Schenck: 5.22 / 11.0

Maturfeier 2010

Matur 2010: Tilla Theus Rede zur Maturfeier am 7. September 2010

Tilla Theus, dipl. Arch. ETH/SIA/BSA, Zürich

Wenn Sie jemals Marc Aurel uneingeschränkt zustimmen, dann heute: «Mensch bedenke, dass du Flügel hast.»

Liebe stolze Maturandinnen und Maturanden, liebe nicht weniger stolze Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, lieber mit uns im Stolz verbundener Rektor

Sollten Sie befürchten, meine aufmunternden Worte seien lediglich die Ouvertüre für einen langen Reigen eindringlicher Warnungen und moralinsaurer Klugheiten, dann rennen Sie gegen die Wand.

Herzliche Gratulation! Die Lernenden und die Lehrenden haben ein wichtiges Ziel erreicht. Den Geprüften und den Prüfenden ist der grossartige Erfolg beschieden. Die unterstützenden und mitleidenden Eltern können aufatmen. Nach dem Daumendrücken, Bangen und Hoffen kommt jetzt das befreite Lachen. Ihnen allen gelten meine Glückwünsche, in erster Linie den Maturandinnen und Maturanden: Freuen Sie sich, freuen Sie sich über alle Massen – ich freue mich mit Ihnen. Das Maturitätszeugnis ist ein Schlüssel: der Schlüssel zur Welt. Die Welt steht Ihnen offen. Die Welt öffnet sich in einer Weite, wie wahrscheinlich nie mehr in Ihrem Leben. Sie dürfen tun oder lassen, was Sie wollen. Ihre Seele schwebt. Die Freiheit zeigt sich von ihrer generösesten Seite.

Stopp also! Hätte ich vor reichlich vierzig Jahren am Tag meiner Maturitätsfeier in Chur auf die gut gemeinten Ratschläge gehört, wäre ich nicht geworden, was ich in sehr glücklicher Weise bin, nämlich Architektin. Gegen alle Erwartungen und Ermahnungen setzte ich meinen Kopf durch und studierte an der ETH Zürich einen damals männlich beherrschten Beruf, einen, der für die stimmrechtslosen Frauen meiner Zeit nicht klassisch geziemend war. Meine Oppositionshaltung gegen gängige Entscheidungsregeln und konformistische Verhaltensanweisungen hat sich ein Leben lang bewährt: nicht immer kostenlos, aber stets lohnend. Ich teile die Erkenntnis von Thomas Erwin, der sich heute als Schriftsteller und Maler Thomas Klingenstein nennt: Die Jugendzeit ist die Phase, in der die Erfahrung den Willen noch nicht besiegt, in der der eigene Wille die Erfahrung überspielt, austrickst, selbstbewusst missachtet.

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Stellt sich die Erfahrung mit dem Alter ein – oder bedingt die Erfahrung den Alterungsprozess? Müssten wir jung bleiben auf Teufel komm heraus? Natürlich ist der Jugendwahn falsch. Es gibt keine ewige Jugend, auch wenn eine ganze Industrie daran arbeitet mit Salben, Skalpell und Botox. Doch das jugendliche Ungestüm, das gegen jede Erfahrung mit dem Kopf und dem Herzen durch die dickste Mauer will, sollte lebenslang bestimmend bleiben. Was Ludwig Marcuse an Platon lobte, ist eine Richtschnur: «Das Erbauliche an seinem Leben ist nicht, was er erreicht hat, sondern was er versucht hat. Das Traurige an unserer Zeit ist aber nicht, was sie nicht erreicht, sondern was sie nicht versucht. Im Versuchen aber liegt der echte Idealismus.» Ich wünsche und hoffe, liebe Maturandinnen und Maturanden, dass er Ihnen voraus leuchtet. Es war wider jede Vernunft, mit achtundzwanzig als frisch Diplomierte im mir unbekannten Glarnerland ein Altersheim zu bauen, freiwillig zwischen den Ambos der Theorie und den Hammer der Praxis zu geraten, freiwillig zwischen Vertrautes und Unvertrautes und in schlaflosen Nächten zu spüren, dass ich mich über meinen Kompetenzen und Erfahrungen engagierte. Dieses damals nicht nur unangenehme, sondern quälende Gefühl hat sich in die Dankbarkeit dafür verwandelt, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit begreifen zu können, was Architektur ausserhalb der Hörsäle bedeutet, was es anbringt, ein Wagnis einzugehen. Gute Ratschläge sind ein Laufgitter, das vom wahren Leben trennt. Menschen, die in jeder Situation schlafwandlerisch um das Richtige und das Falsche wissen, empfanden es als abenteuerlich, dass ich in der Zürcher Innenstadt einfachheitshalber keine alten Häuser abreissen liess, sondern sie

in einem hochkomplexen Verfahren umfunktionierte zu einem Fünfstern-Hotel, dem «Widder». Die aus Prinzip Vorsichtigen schüttelten entgeistert den Kopf, als ich auf einem Zürichberg-Grundstück mit vertrackten Auflagen, unter höllischem Termindruck und mit dem Weltfussball-Verband als denkbar anspruchsvoller Bauherrschaft die Home of Fifa baute. Nicht einmal FussballKenntnisse konnte ich vorweisen. Ehrlich zugegeben: Die Realisierung beider Projekte ging mir an die Substanz. Gerade deshalb möchte ich die Herausforderungen nicht missen. Ich bin gegen jede Erfahrung reifer geworden und um prägende, schöne Erfahrungen reicher. Es müsste wirklich nicht sein, akkurat auf dem Gipfel des Aroser Weisshorns ein neues Restaurant zu bauen. Ein bisschen daneben und ein bisschen darunter wäre nach rationaler Beurteilung famos gewesen: bewährt, konfliktfrei, nervenschonend. Leider nicht bloss bewährt, konfliktfrei und nervenschonend, sondern mir auch zu beschaulich in der Ausführung und zu belanglos in der Wirkung. Die Bündner Proteste gegen mich als Bündnerin und gegen das Top-Restaurant on the top kosteten mich Zeit und ärgerten mich – ich gestehe es ein – grün und blau. Aber mit Anpassung statt Widerstand und ohne Blessuren wüsste ich nicht, was es heisst, für eine erkämpfte Idee vor Bundesgericht – Recht – zu bekommen. Dieses Balsam-Erlebnis ist nachhaltig fabelhaft. Die Beispiele mögen begründen, weshalb ich sehr, sehr reserviert bin, wenn es ums Erteilen von Ratschlägen an andere geht. Die Ratschläge sind aus der bekannten Vergangenheit abgeleitet und lassen sich nur höchst bedingt auf die unbekannte Zukunft übertragen.

Klar und ohne jeden Zweifel: Der allermeiste Blödsinn wäre vermeidbar, würden Unerfahrene auf Erfahrene hören – und hätten die Erfahrenen den Mut, die Unerfahrenen fest am Kragen zu packen und ihnen laut und deutlich zu sagen, unverzüglich auf die Bremse zu treten, um nicht ins Unglück zu rasen. Ich frage mich nur, ob für banale Lebenshilfe-Pädagogik eine Maturitätsfeier den passenden Rahmen bildet. Wohl kaum. Denn ich nehme die Tatsache ernst, dass Ihr heutiges Diplom nicht irgendein Diplom ist, sondern ein Reifezeugnis in sämtlichen Bedeutungen des Wortes. Das bitte wollen Sie zur Kenntnis nehmen und nicht vergessen. Auch wenn es Sie und mich Überwindung kostet: Wenigstens eine Andeutung von schweizerischem Zeigefinger muss an einer schweizerischen Feier erlaubt sein. Die Welt, liebe Maturandinnen und Maturanden, steht Ihnen offen. Die Globalisierung erleben Sie konkret. Sie können die Erdkugel umarmen. Der Mensch besitzt Flügel. So ist es. Es ist indessen auch so, dass es sich bei der Ihnen offen stehenden Welt als Ihre Chance um jene Welt handelt, die Ihnen wir, die Älteren, anvertrauen. Ich zögere mit der Behauptung, meine Generation brilliere mit der Hinterlassenschaft. Sie können nicht oder nur gefahrvoll in grosse Teile Afrikas, Asiens oder Südamerikas reisen, weil dort Kriege oder kriegsähnliche Konflikte herrschen. Seit Jahren und teils seit Jahrzehnten. Im Verlaufe Ihrer aktiven Lebenszeit wird die Weltbevölkerung um die Hälfte auf 9.2 Milli-

Es ereignet sich vor dem Hintergrund der Klimaveränderung. Die Einladung, die offene Welt zu betreten und zu gestalten, ist eine Prüfung. Sie erben die damit verbundene Verantwortung. Das Erbe ist belastend, weil die Generation vor Ihnen der Verantwortung nicht umfassend gerecht geworden ist.

«Das Erbauliche an seinem Leben ist nicht, was er erreicht hat, sondern was er versucht hat.»

Dennoch: kein Menetekel, liebe Maturandinnen und Maturanden, keine Kassandrarufe. Das Dorf, zu dem sich die Welt gewandelt hat, verzeichnet auch grandiose Fortschritte. Es bietet auch atemberaubende Schönheit. Auch seine kulturellen Leistungen bleiben phantastisch. Im Weltdorf leben und arbeiten auch Menschen, die sich wissenschaftlich, wirtschaflich, politisch, kulturell, humanitär einer menschenwürdigen und menschengerechten Zukunft verpflichten bis an die äussersten Grenzen ihrer Möglichkeiten. Ich wünsche Ihnen, dass Sie solch vorbildlichen Menschen begegnen. Ich wünsche Ihnen, dass beispielhafte Menschen Ihnen begegnen wollen. Ich wünsche Ihnen die Kraft und die Überzeugung für dieses doppelte Gelingen. Meine Generation, liebe Maturandinnen und Maturanden, setzt in Sie Hoffnungen. Das ist als Lob und Ermutigung gemeint. Allerdings: ehrlicherweise haben wir gar keine andere Wahl, als lobend und ermutigend auf Sie zu hoffen. Denn was wir begonnen und versucht haben, zu Teilen gescheit, zu Teilen dumm, können einzig und allein Sie verbessern und vollenden. Das klingt so vertrauensvoll und so souverän, als hätte ich selber an der Welt gebaut.

Mitnichten. Ich habe Häuser gebaut im Bemühen, dass sich Menschen darin wohlfühlen, und im Bestreben, dass die Bauten mit der Umgebung in einen spannenden Dialog treten.

Maturfeier 2010

arden Menschen ansteigen. Das ist hinsichtlich Arbeit, Ernährung, Gesundheit und Bildung ein bedrohliches Szenario.

Es ist zu einer meiner Spezialitäten geworden, Altbauten zu sanieren und zu renovieren und mit Neuem zu ergänzen. Ein Umbau ist für mich nicht einfach der Auftrag, Veraltetes durch Modernes auszuwechseln. Mir geht es immer darum, den Altbau neu zu interpretieren, indem ich seine Stärken betone und seine Schwächen beseitige. Ich studiere den Bestand neugierig wie eine Detektivin bis in den hintersten Winkel, um die verborgenen Qualitäten zu entdecken und das Veränderungspotenzial zu erkennen, damit sich der Charakter des Baus von der vorteilhaftesten Seite zeigt. Müsste ich die Altwelt sanieren und renovieren, würde ich in gleicher Weise vorgehen: Stärken und Schwächen eruieren, die Stärken herausarbeiten, die Schwächen mindern. Das tönt wie ein Ratschlag. Um am Schluss meiner Rede nicht doch noch in diese Falle zu tappen, füge ich blitzschnell eine Einschätzung Robert Walsers bei: «Unsere Staatsform ist die Republik. Wir dürfen machen, was wir wollen.» Das Zitat ist nicht als Anweisung gemeint, sondern als Vorschlag: zu machen, was Sie wollen, und alles zu machen, damit Sie es können. Herzliche Gratulation. Ich wünsche Ihnen das erdenklich Beste. Vielen Dank.

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«Sarkozy stoppt Maturanden» Zürichseezeitung Bezirk Horgen, Donnerstag 9. September 2010

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Verabschiedung von Rektor Beat Wüthrich Christoph Wittmer

Im Februar 2010 haben die Lehrerinnen und Lehrer Rektor Beat Wüthrich mit einem grossen Fest aus dem Amt verabschiedet und damit ihre Wertschätzung für die Arbeit und den Einsatz für unsere Schulgemeinschaft zum Ausdruck gebracht. Beat Wüthrich hat die Schule in seiner 14-jährigen Amtszeit mit grosser Übersicht und viel Geschick geleitet. Drei Bildungsdirektionen und einige bedeutende Stationen der Bildungspolitik fallen in seine Zeit, darunter die Einführung des neuen Maturitätsanerkennungsreglements, die nachträgliche «kleine Reform», der Übergang zu teilweiser Autonomie der Zürcher Mittelschulen, die Einführung der Informatikmittelschule, aber auch mehrere Sparpakete des Kantons. In seinem «Lebenslauf» und in einem Gespräch blickt er auf die Vergangenheit an der Enge zurück.

Eine Art Lebenslauf Von Beat Wüthrich Geboren an Weihnachten 1945 in Zürich, wuchs ich in Oberrieden am Zürichsee auf. Mit Stolz besuchte ich nach der Volksschule die Oberrealschule in Zürich (heute: MNG), wo ich nach viereinhalb Jahren mit der Maturität Typus C abschloss. Damals war es üblich, gleich mit dem Studium zu beginnen. So wählte ich das Mathematikstudium an der Abteilung IX der ETH Zürich. Immer in den Semesterferien im Sommer leistete ich meine Militärdienste, als Rekrut, als Unteroffizier und frisch gebackener Leutnant in den Rekrutenschulen der Fliegerabwehr. Die Studienlücken, welche sich durch die vielen Militärdienste ergaben, veranlassten mich,

die Studienrichtung zu wechseln und mit Physik weiterzufahren. Meine Erwartung, dass es etwas einfacher werden würde, wurde aber nicht ganz erfüllt. 1970 schloss ich das Studium mit dem Diplom über einen speziellen Effekt von Gallium bei der Tieftemperatursupraleitung ab. Und – Lehrer wollte ich auf keinen Fall werden! Doch schon in den letzten Studiensemestern besserte ich meine finanzielle Studentensituation durch Vikariate und Hilfslehreranstellungen am Literar- und am Realgymnasium Rämibühl auf. Infolge der damaligen Mangelsituation auf dem Markt der Physik- und Mathematiklehrer wurde

mir bald eine feste Stelle angeboten, was gar verlockend war. So wurde ich bereits im Herbst 1970 zum Hauptlehrer für Physik ans Realgymnasium Rämibühl gewählt. Nebenbei begann ich auch an der eben gegründeten Kant. Maturitätsschule für Erwachsene (KME) zu unterrichten. Ebenfalls 1970 gründete ich eine Familie. Meine vier Söhne sollten dann im Laufe der Jahre zu meiner Freude alle das Realgymnasium absolvieren. Die Arbeit an der Schule mit den heranwachsenden Jugendlichen (alles noch junge Männer) gefiel mir sehr gut. Neben dem Unterricht im Kernfach war es mir erlaubt, im Gruppenunterricht

Kantonsschulen Rämibühl, das mir zu Beginn der 80er Jahre übertragen wurde, sehr recht. Auch meine zweite Karriere, die in der Schweizer Armee, entwickelte sich Schritt für Schritt. Als Hauptmann übernahm ich 1975 das Kommando über eine Fliegerabwehr-Lenkwaffenstellung im Zürcher Oberland, als Major eine mobile Fliegerabwehr Abteilung mit RapierLenkwaffen in einer mechanisierten Division. Der Kalte Krieg war damals eine unbestrittene Realität, auch die damit einhergehende Bedrohung der militärischen Sicherheit des Landes. An den Kantonsschulen hatte sich mittlerweile vieles geändert. Die Koedukation wurde überall

eingeführt, ebenso der neusprachliche Gymnasialtypus D, auch am Realgymnasium. Nach wie vor machte mir der Physik- und Mathematikunterricht viel Freude, doch der Wunsch, am Gymnasium eine leitende Funktion übernehmen zu können, wuchs. Und nach zwei Anläufen klappte es wirklich: 1991 wurde ich am RG zum Prorektor gewählt. Die neuen Aufgaben nahm ich mit Freude und Engagement in Angriff, besonders gerne betreute ich neben den naturwissenschaftlichen Fächern die Abteilung Musik und organisierte das Aufnahmeverfahren der Schule. Die beiden Aufgabenbereiche (Schulleitung und Fachlehrperson) gefielen mir so gut, dass ich mich für die Rektorstelle an einer Kantonsschule bewarb. Die damalige Situation an der Kantonsschule Enge machte es schliesslich möglich, dass ich als Aussenstehender in dieses Amt gewählt werden konnte. Im Frühling 1996 trat ich die Stelle an, ausgerüstet mit viel Optimismus und einem Mac-Computer auf dem Schreibtisch. Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Sowohl das Schulleiterteam wie auch die Lehrerschaft und das Schulpersonal und natürlich die Schülerinnen und Schüler setzten alles daran, das Projekt KEN zum Erfolg werden zu lassen. Differenzen wurden ausdiskutiert und erledigt, neue Aufgaben und Herausforderungen angepackt und mit Engagement, Ideenreichtum und Zähigkeit erfüllt. Der härteste Brocken war dabei sicherlich die fast völlige Umgestaltung des Schulprogramms gemäss den Vorgaben des Maturitätsanerkennungsreglementes MAR ab 1998 mit Profilen statt Typen und einer parallel dazu verordneten Verkürzung der Gymnasialdauer. Die Totalsanierung unserer ganzen denkmalgeschützten Schulanlage von Jacques Schader, welche von 1994 bis 2002 dauern sollte, passte da ausgezeichnet zu den genannten Umwälzungen. Die grossen Belastungen aus all diesen Vorha-

ben, die sich meist über grosse Zeiträume erstreckten, führten zu einem Zusammenwachsen der Schulangehörigen der Kantonsschule Enge. Es begann sich eine immer noch andauernde Öffnung der Schule abzuzeichnen, welche sich unter anderem in permanenten Austauschprojekten (Slowakei, Deutschland, USA) und der Gründung einer konzeptionell an die Handelsmittelschule angelehnten Informatikmittelschule zeigte. Mit Genugtuung und nicht ohne Stolz darf man registrieren, dass die KEN heute zu jenen Zürcher Gymnasien gehört, welche den Sprung ins 21. Jahrhundert geschafft haben. Sie ist offen für Neuerungen und Vorgaben von innen und aussen. Aus all diesen Aufgaben und Auflagen hat sie die Chancen erkannt und ein unverwechselbares KEN-Profil erarbeitet. Ein letztes Mal sei meine Militärkarriere erwähnt. Nachdem ich Mitte der 80er-Jahre als Oberst das Fliegerabwehr Lenkwaffenregiment geführt hatte, wurde ich in den Stab der Luftwaffe umgeteilt, wo ich bis 2008 diverse Aufgaben übernehmen durfte, zuletzt die Funktion des Chefs Befehlsgebung (es geht dabei darum, die Mittel der Luftwaffe einzusetzen, also z.B. die Helikopter für Friedenseinsätze in Indonesien oder im Kosovo). 2004, am quatorze juillet, habe ich zum zweiten Mal geheiratet. Meine damalige Schulfreundin aus der Volksschule in Oberrieden, wo ich jetzt wieder wohne. Damit schliesst sich der Kreis beinahe. Und eine Tochter samt Familie habe ich so auch noch erhalten. Meine Hobbys sind bekannt, ich nenne die wichtigsten: Kultur und Musik, Singen in verschiedenen Chören und Beschäftigung mit der Technik in jeder Form. Nun erwarte ich nach meiner Pensionierung im Frühling 2010 gerne neue Herausforderungen!

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und in Wahlkursen den Schülern Automobiltechnik und die Anfänge der Digitaltechnik und der Mikrocomputerrevolution beizubringen bzw. mit ihnen zu erleben. Da mich die Naturwissenschaften am Gymnasium allgemein interessieren, ich andrerseits auch gerne organisatorische Aufgaben übernehmen wollte, war mir das Amt des Abteilungsvorstandes Naturwissenschaften der

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Beat Wüthrich – Abschied und Zukunft Lara Kaiser (D10) führte mit Beat Wüthrich ein Interview über seine Zeit als Rektor und seine Zukunftspläne.

Lara Kaiser (D10)

Freuen Sie sich auf Ihren neuen Lebensabschnitt? Wie wird dieser aussehen? Haben Sie irgendwelche Pläne oder Ziele für die Zukunft? Natürlich freue ich mich, besonders auf längere Erholungsphasen und Aktivitäten, für die ich bisher noch keine Zeit hatte. Die Pensionierung bedeutet für mich zudem, dass ich öfter Kurse besuchen und mehrmonatige Reisen unternehmen kann, was bisher leider nicht möglich war, weil ich als Rektor höchstens ein bis zwei Wochen am Stück weggehen konnte. Auf diese neue Freiheit freue ich mich fast am meisten. Konkrete Ziele habe ich noch keine, aber es gibt viele Möglichkeiten. Ich könnte mir vorstellen, wieder einmal Vorlesungen an der ETH zu besuchen, um mich in der Physik, meinem Fachgebiet, weiterzubilden. Ausserdem möchte ich noch mehr Sprachen lernen. Zum Beispiel Spanisch. Diese Sprache finde ich wunderschön, und ich würde sie gerne beherrschen. Meine recht guten Italienisch- und Französischkenntnisse werden mir das Lernen erleichtern. Russisch würde ich auch gern lernen.

Was wird Ihnen fehlen, wenn Sie nicht mehr jeden Tag zur KEN kommen? Ich werde den Wecker um Viertel nach sechs vermissen (lacht).

Ausserdem muss ich nicht mehr jeden Morgen Dutzende von Mails beantworten. Was mir aber sicher nicht leicht fallen wird, ist, ohne die straffe Struktur und den täglichen Umgang mit Schülern und Schülerinnen auszukommen. Es bot sich mir auch schon öfter die Möglichkeit, in eine andere Berufsbranche zu wechseln, doch die Vorstellung, nicht mehr mit Schülern und Schülerinnen zu arbeiten, hielt mich immer wieder von einem solchen Schritt ab. Was ich teilweise vermissen, aber sicherlich auch geniessen werde, ist der Wegfall des enormen Zeitdrucks. Natürlich gibt es das eine oder andere Tagesproblem nicht mehr, und ich hoffe, ich werde ein beschaulicheres Leben führen.

Welche Hürden haben Sie auf Ihrem Weg zum Rektor der KEN überwunden? Ich war lange Zeit Physiklehrer. Irgendwann begann ich mich für Organisatorisches und für die Verwaltung zu interessieren. Ausserdem machte ich im Militär weiter und dachte, ich könnte die dabei gewonnenen Erfahrungen auch in den Beruf einbringen. Bald wurde ich Fachvorstand der Naturwissenschaften an der Kanti Rämibühl und dadurch wurde man auf mich aufmerksam. Man fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, in einer Schulleitung mitzuwirken. Im zweiten Anlauf wurde ich dann am Realgymnasium zum Prorektor gewählt. Als 1996 an der KEN der Rektor

zurücktrat, ergaben sich im Nachfolgeverfahren Schwierigkeiten. Der damalige Erziehungsdirektor kam auf mich zu und fragte mich, ob für mich ein Schulwechsel in Frage komme und ich für diese Stelle zur Verfügung stünde. Zum Glück nahm ich diese Gelegenheit wahr und durfte im Frühling 1996 das Amt des Rektors an der Kantonsschule Enge antreten.

Seit 2000 existiert eine Amtszeitbeschränkung für Schulleiter (drei Amtszeiten zu vier Jahren). Was halten Sie von dieser Beschränkung? Davon halte ich nicht allzu viel. Gerade wenn ein junger Rektor im Amt ist, wie auch Herr Wittmer einer sein wird, ist man nach zwölf Jahren keineswegs ausgebrannt und könnte ruhig noch eine bis zwei Amtszeiten anhängen. Ich finde ausserdem, dass eine gewisse Kontinuität für eine Schule sehr wichtig ist. Diese Amtszeitbeschränkung wurde eingeführt, weil man dachte, die Rektoren blieben sonst zu lang im Amt und seien dadurch eine Belastung. Aber meines Wissens kommt das sehr selten vor, vor allem, wenn die Kontrollinstanzen gut funktionieren. In meinem Fall spielt diese Regelung jedoch keine Rolle, da ich ohnehin nächstes Jahr pensioniert würde.

Gab es besonders schöne bzw. schwierige Momente an unserer Schule? Es gab natürlich beides. Schwierig ist es, wenn

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man ganze Lehrpläne neu überarbeiten muss. Kaum hatte ich die Stelle an der KEN angetreten, stand eine tiefgreifende Lehrplanänderung auf dem Programm. Damals waren die Vorgaben des Eidgen. Maturitätsanerkennungs-Reglements (MAR) umzusetzen, das 1998 an der KEN eingeführt wurde. Auch die HMS wurde zu dieser Zeit völlig neu konzipiert und musste sich zuerst bewähren. Die HMS, wie sie heute existiert (drei Jahre Schule plus ein Jahr Praktikum), besteht erst seit 1995. Davor galt es, vier Jahre Schule ohne ein Praktikum zu absolvieren.

Wenn etwas neu eingeführt wird, gibt es nicht nur positive Reaktionen. Manche Leute würden halt lieber alles beim Alten lassen. Besonders schön finde ich aber, dass der Wille zusammenzuarbeiten in der Schüler- und auch in der Lehrerschaft gewachsen ist. Dadurch kann man schwierige Phasen gemeinsam überwinden. Das Positive überwiegt fast immer.

Was lag Ihnen in Bezug auf die Gestaltung oder Prägung der KEN besonders am Herzen? Was mir besonders am Herzen lag – oder, bes-

ser gesagt, immer noch liegt –, ist die Schulkultur. Und zwar auf vielen Ebenen. Wenn man von Schulkultur spricht, meint man damit auch das gesamte Schulklima. Die Schüler/innen müssen eine kontinuierlich gute Leistung erbringen und dabei von den Lehrerinnen und Lehrern unterstützt werden. Gegenseitiger Respekt ist für das Lernen ebenso wichtig wie die Bereitschaft zur Leistung. Viele behaupten, unsere Schule bilde bloss Fachidioten aus, nur Schüler/innen, die sich für nichts anderes als für Finanzen interessier-

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ten. Ich finde, das trifft überhaupt nicht zu, denn wir führen sehr viele musische Lehrangebote, für die eine rege Nachfrage besteht, wie zum Beispiel den Theaterunterricht, die Gesangsausbildung im Chor, das Spiel in kleineren Bands und der Auftritt an Konzerten mit auswärtigen Künstlern – Freddy Washington sei hierbei erwähnt. Zudem bietet die KEN viele Freifächer an, unter anderen das Freifach «Journalismus». Auch mit dem offiziellen Fächerangebot ist die KEN bemüht, einem kulturellen Anspruch gerecht zu werden. Wir haben zum Beispiel am Gymnasium Kunstgeschichte als Fach eingeführt, denn wir möchten, dass sich die Schüler/innen nicht nur in Mathematik, sondern auch in Kunst auskennen. Ein Blick auf den Stundenplan zeigt überdies, dass die Sprachfächer den entsprechenden Stellenwert haben.

Haben sich die Schüler/innen während Ihrer Zeit hier verändert? Nein, nicht wirklich. Man hört von den Erwachsenen immer wieder den Vorwurf, Jugendliche interessierten sich für nichts mehr. Nach dem Motto: «Null Bock, no future.» Es heisst, sie wollten am liebsten nur das Zeugnis und nichts anderes. Es wird moniert, sie lernten nur noch für die Prüfungen, alles, was die Lehrer nicht prüften, werde nicht gelernt. Solche Klagen wurden während meiner Amtszeit immer wieder laut. Wenn man aber genauer hinsieht, sind sie unberechtigt. Damals wie auch heute erlebte bzw. erlebe ich Absolventinnen und Absolventen unserer Schule als junge und sehr ernsthafte Leute, die wohl ab und zu Schabernack treiben, sich aber viel Mühe geben und ihre eigene Persönlichkeit entwickeln. Es sind dies ganz und gar keine uninteressierten Menschen, wie es oft behauptet wird.

Was für einen Rat möchten Sie Herrn Wittmer, Ihrem Nachfolger, mit auf den Weg geben? Ich kam von aussen an diese Schule und ich musste damals ein Referat halten, um mich vorzustellen. Ich gab diesem Referat den Titel – jetzt dürfen Sie nicht lachen, ich meine das im vollen Ernst – «Lose, luege, laufe». Wenn Sie sich erinnern, so bringt man kleinen Kindern mit diesem Spruch das Über-die-Strasse-Gehen bei. Die darin enthaltene Weisheit möchte ich Herrn Wittmer nahelegen – im Bewusstsein, dass er die KEN natürlich viel besser kennt, als ich das zu Beginn tat. Er soll zuerst genau «luege», was an dieser Schule läuft, er soll auf die einzelnen Meinungen und Auffassungen «lose», und wenn er das getan hat, soll er seinen Weg «laufe». Dies wird er viel schneller in die Tat umset-

zen, als ich es konnte. Mir war es damals sehr wichtig, dass ich alle Wünsche und Bedürfnisse kannte. Niemand darf vergessen werden, und jeder sollte seine Meinung mitteilen können. Das ist mein Rat an ihn.

Wie lange und hektisch ist ein Rektorentag? Das variiert natürlich. In letzter Zeit habe ich mich etwas zurückgenommen und mir freie Wochenenden erlaubt, was früher fast nie möglich war. Ich hatte immer irgendetwas zu tun, auch in den Ferien. In den ersten zehn Jahren begann ich meinen Arbeitstag frühmorgens, denn damals wohnte ich noch auf der rechten Seeseite und brach früh auf, um nicht in den Stau zu geraten. Meist war ich morgens um sieben bereits hier. Und abends fuhr ich auch

Beschäftigen Sie schwierige Schüler/innen auch in Ihrer Freizeit? Das kommt vor. Oft zeigt sich, dass die sogenannt schwierigen Schüler/innen grosse Probleme haben, die vielleicht einfach nur falsch angegangen werden. Das beschäftigt mich dann auch in meiner Freizeit. Es ist schon geschehen, dass ich mich mehr mit dem Anwalt als mit dem Schüler auseinandersetzen musste. Ich erinnere mich zum Beispiel an Sommerferien, da schickten der Anwalt eines Schülers und ich einander täglich E-Mails hin und her. Und das kostete mich natürlich viel Zeit und Nerven. Man kann ja auf E-Mails von Anwälten nicht schnell, schnell zurückschreiben, man muss sich jeden Satz genau überlegen. Zwei bis drei Stunden hielt mich dieser Mailverkehr pro Tag auf Trab. Zum Glück sind solche Auseinandersetzungen eher selten.

Wie bereiten Sie sich auf den Ruhestand vor? Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mich überhaupt nicht vorbereite. Ich habe bis jetzt nur beantragt, dass mir der Lohn bzw. die Rente ausbezahlt wird. Denn das geschieht nicht automatisch. Ausserdem gehe ich sozusagen ein Jahr zu früh in Pension. Ich mache mir natürlich Gedanken, wie ich die Zeit nach der

Pension gestalten könnte. Als Berater für Schulleitungen aktiv zu werden, wäre eine Option. Oder ich könnte auch Privatstunden in Physik geben. Wieso nicht? Ich möchte aber alle Termine selbst bestimmen. Was ich nicht besuche, sind Vorbereitungskurse für Menschen, die vor der Pensionierung stehen. Wofür ich aber gewiss Zeit reservieren will, sind die drei Enkel meiner Stieftochter, Dominik, Lena und Julia. Der Junge ist 13, und die zwei Mädchen sind drei und viereinhalb. Ich habe einige Ideen, was ich mit ihnen unternehmen könnte.

Sie haben also noch gar nichts Konkretes geplant? Nein, überhaupt nichts. Eines meiner Privilegien wird sein: Man muss nicht mehr, sondern man darf nur noch. Sie haben sicher schon gehört, dass viele Pensionierte für nichts mehr Zeit finden, denn sie haben oft einen volleren Terminkalender als jene, die noch arbeiten. Die Pensionierten sind oft auf mehrmonatigen Reisen oder mit tausend Dingen beschäftigt. Ich hoffe, dass es mir anders ergeht. Was ich aber noch sagen kann, ist, dass ich in verschiedenen Vereinen tätig bin. Ich engagiere mich zum Beispiel in einem Museumsverein für militärische Anlagen und in Offiziersgesellschaften. Und ich setze mich für zwei Chöre ein, unter anderem als Präsident – Sie sehen, ich bin und werde beschäftigt sein.

Möchten Sie zum Schluss noch etwas sagen? Ja – obschon es noch eine Weile geht, bis ich mein Amt niederlege, und obschon ich es im Februar nochmals sagen werde: Ich bin sehr dankbar für all das, was ich an der KEN erleben konnte. Die ganze Schülerschaft hat mir viel gegeben. Immer wieder wurde mir dies an

Diplom- und an Maturfeiern bewusst, wenn ich junge Erwachsene verabschieden durfte, die ich vier bzw. drei Jahre zuvor an unserer Schule als Jugendliche begrüsst hatte. Solche Anlässe sind für mich immer auch mit einer gewissen Melancholie verbunden. Denn gerade an ihnen erinnere ich mich an das, was ich mit diesen jungen Menschen in ihrer Ausbildungszeit Positives erlebt habe, und es tut mir weh, sie aus den Augen zu verlieren.

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immer erst nach sieben Uhr nach Hause, um nicht im Berufsverkehr stecken zu bleiben. Meine Woche entspricht sicher nicht der üblichen 42-Stunden-Woche. In den Stressphasen sind es viele Stunden mehr. Man sollte natürlich auch nicht glauben, ein Rektor habe fünf Wochen Sommerferien. Es gibt immer noch etwas zu erledigen. Übers Jahr gerechnet habe ich insgesamt vielleicht zwei Wochen frei. Und ich bin sicher, dass Herr Wittmer zurzeit nicht einmal in den Genuss von zwei Wochen Ferien kommt.

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Thomas Limacher – vom Lehrer zum Schulleiter und zurück

Stephan Giess

Nach 12 Jahren in der Schulleitung der Kantonsschule Enge ist Thomas Limacher im Februar 2010 zurückgetreten. Er bleibt der KEN aber als Wirtschafts- und Sportlehrer erhalten. Seine Wahl in die Schulleitung auf das Frühlingssemester 1998 war eine kleine Sensation, war doch Thomas Limacher damals noch nicht einmal 34-jährig. Seine jugendliche Energie passte jedoch sehr gut zur damaligen Situation der Zürcher Mittelschulen, an denen fleissig um- und angebaut wurde. Im ganz besonderen Sinne traf dies auf die Kantonsschule Enge zu, deren Gebäude einer Gesamtsanierung unterzogen wurden. Als Vertreter der Schule in der Baukommission setzte sich Thomas Limacher beispielsweise erfolgreich dafür ein, dass als Grundlage für eine moderne Informatik ein Glasfasernetz eingerichtet wurde. Neben der Erneuerung der Infrastruktur oblag ihm auch die Führung in der Umsetzung von anderen Neuerungen, die auf die Schulen zukamen. So musste sich die KEN erstmals einer sogenannten Selbstevaluation unterziehen, in der ein selbst gewähltes Thema vertieft analysiert und neue Lösungsansätze entwickelt werden

konnten. Das Kollegium votierte für die Thematik «Absenzen.» Aus diesem Prozess ging das Absenzenkontrollsystem unserer Schule hervor, das in weiter entwickelter Form heute noch zur Anwendung kommt. Eine weitere Neuerung war die Einführung der Globalbudgets an den Zürcher Mittelschulen, womit den Schulen zwar mehr Freiheit bei der Bestimmung ihrer Ausgaben, aber auch mehr Verantwortung für die Ausgabenplanung und den Einsatz der knapper werdenden Mittel übertragen wurde. Thomas Limacher nahm sich dieser Aufgabe erfolgreich an und wirkte auch in der Kommission für Finanzen der Schulleiterkonferenz der Mittelschulen mit, wo sein Fachwissen ebenfalls gefragt war. Ebenfalls eine Baustelle war schon damals die Handelsmittelschule HMS. Für sie musste eine neue Stundentafel erstellt und die Erweiterung um ein Praktikumsjahr organisatorisch bewältigt werden, womit die HMS zur HMS+ wurde. Thomas Limachers Fachwissen in diesem Bereich steht der KEN auch bei der gegenwärtig laufenden Reform zur Verfügung, leitet er doch bis zum Abschluss der Reform die Fachstelle HMS im Auftrag der neuen Schulleitung. Neben den Grossprojekten galt es, die Alltagsgeschäfte im Auge zu behalten. Thomas Limacher war für die Fachschaften Bildnerisches Gestalten, Sport und Wirtschaft und Recht zu-

ständig. Vor allem in letzterer gab es in seiner Amtszeit grosse personelle Umwälzungen, was mit zeitintensiven Wahlverfahren verbunden war. Umwälzungen technischer Art waren in der Informatik zu bewältigen, wo unter seiner Führung laufend in neue Infrastruktur investiert wurde. Jetzt soll es also wieder etwas weniger hektisch zu- und hergehen in Thomas Limachers Leben. Wenn er auch ein Standbein in seinem früheren Wirkungskreis beibehält, so ist er nun doch wieder vor allem Wirtschafts- und Sportlehrer. Wir danken ihm für seinen langjährigen Einsatz als Schulleiter und sind froh, ihn mit seiner herzlichen und zuvorkommenden Art in unserem Kollegium zu behalten. Wir wünschen ihm bei der Arbeit an unserer Schule weiterhin viel Freude und Befriedigung.

12 Jahre Prorektor an der KEN

Personen

Lara Kaiser (D10)

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Im Februar gaben Sie das Amt des Prorektors ab, Sie bleiben uns aber als Lehrer auch weiterhin erhalten. Als Prorektor gestaltet man eine Schule massgeblich mit. Welche Projekte tragen Ihre Handschrift oder lagen Ihnen besonders am Herzen? Wichtige Entscheidungen werden an einer Schule immer vom gesamten Kollegium gefällt und getragen. So ist jedes gelungene Projekt das Resultat der beteiligten Lehrpersonen oder einer gesamten Schule. Als Schulleiter kann man Impulse geben oder persönliche Wertvorstellungen einbringen. Eine meiner wichtigen Aufgaben während der letzten 12 Jahre war der Neuaufbau der Fachschaften Wirtschaft und Recht und Sport. In der Fachschaft W&R stellte ich viele Studenten ein, die gerade daran waren, ihr Studium zu beenden. Es war halt damals von der Arbeitsmarktsituation her schwierig, ausgebildete W&R-Lehrer zu verpflichten, und viele der älteren Lehrer wurden pensioniert. Was das Fach Sport angeht, so hatte ich das Glück, dass die KEN ein attraktiver Arbeitsplatz ist, daher konnte ich jeweils aus vielen ausgezeichneten Bewerbern und Bewerberinnen auswählen. Heute haben wir zwei Fachschaften mit hervorragenden Lehrpersonen, auf die eine Schule nur stolz sein kann.

Zusammen mit Herrn Wüthrich holte ich die IMS an die KEN, weil wir der Ansicht waren, dass ein moderner Lehrgang, der Informatik mit Wirtschaft verbindet, gut an die KEN passt. Neben ihr lag mir auch die Weiterentwicklung der HMS+ sehr am Herzen, die man in den letzten Jahren stark den erhöhten Anforderungen aus Bildung und Wirtschaft anpassen musste. Engagiert habe ich mich auch für das AKS (Absenzen-Kontroll-System). In allen Schulen ist das Absenzenwesen ein beträchtliches Problem, das zu sehr ärgerlichen und unnötigen Konflikten und damit Energieverlusten führt.

Zusammen mit Schülern und Schülerinnen entwickelten wir ein System, das ungerechte Behandlungen und Bestrafungen verhindern und zu mehr Gesprächen über Absenzen führen sollte. Ich finde es nach wie vor ein gutes System, weil es den Schülern zu Beginn mehr Verantwortung überträgt und wir bei häufigen Absenzen mehr über die Gründe des Fehlens erfahren, was für alle Beteiligten sehr wichtig sein kann. Im Grunde ist es schwierig, ein Lieblingsprojekt zu benennen. Während einer Amtszeit von zwölf Jahren kommen da so einige zusammen.

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Zu erwähnen sind gewiss auch noch die Sanierung des Schulhauses, die Gestaltung der neuen Website, der Aufbau des Info-Teams, die schnelle Entwicklung der gesamten Informatik mit Internetcafé, WLAN und allem, was dazu gehört. Aber auch die Einführung von Sonderveranstaltungen wie zum Beispiel von der Lern&Arbeitstechnik, den Studienberatungstagen, der Tutoratswoche und dem Schneesporttag sollte hier nicht vergessen werden.

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Wie fühlt es sich an, die Verantwortung als Schulleiter abzugeben und sich wieder ganz dem Lehrerberuf zu widmen? Viel Verantwortung ist eine grosse Belastung, aber auch etwas Schönes. Man kann einiges bewirken und hat Kontakt zu allen Schülern und Lehrern. Ich finde es wichtig, dass ein Schulleiter auch unterrichtet – die Gefahr besteht allerdings, dass der Unterricht wegen der vielen anderen Aufgaben nicht immer im Zentrum aller Anstrengungen steht. Jetzt kann ich mehr Klassen übernehmen und mich wieder voll auf das Unterrichten und auf die einzelnen Schüler konzentrieren. Ich bin nicht mehr für die ganze Schülerschaft, sondern nur noch für meine Klassen zuständig. Als ehemaliger Schulleiter weiss ich viel über die Schule, habe einen recht guten Überblick und viel Erfahrung. Ich werde das bestimmt sinnvoll in den Unterricht einbringen können.

Wieso verzichten Sie auf eine erneute Wiederwahl? Die Entscheidung, ob ich nach zwölf Jahren eine erneute Wiederwahl anstreben und damit nochmals vier weitere Jahre im Amt bleiben möchte, ist mir nicht leicht gefallen. Ich habe lange hin- und herüberlegt. Für den Verzicht waren letztlich drei Gründe ausschlaggebend.

Erstens finde ich, dass eine Rotation einem Schulleitergremium und einer Schule grundsätzlich gut tut, weil damit eingeschliffene Muster hinterfragt werden und neue Ideen einfliessen. Der zweite Grund ist, dass ich auf eine schöne Zeit zurückblicke und ich nicht weiss, ob die Zukunft noch besser werden könnte. Ich bin dankbar für die Erinnerungen und denke, dass es bereichernd ist, sich nach zwölf Jahren anderen Herausforderungen zu stellen. Der dritte Grund ist persönlicher Natur. Die letzten zwei, drei Jahre waren sehr anstrengend. Wegen der vielen zusätzlichen administrativen Aufgaben, die auf die Schulleiter zukamen, entstand häufig eine gewisse Überlastung, verbunden mit Nachtarbeit und wenig Erholung. Ich hatte dadurch wenig Zeit für meine Familie und für mich selbst.

Was ändert sich für Sie nach der Abgabe des Prorektoren-Amtes? Wie vorhin schon erwähnt, werden sich meine Aufgaben stark in Richtung Unterricht im Klassenzimmer verlagern. Ich habe zudem gewünscht, auch wieder etwas Sport unterrichten zu dürfen – darauf freue ich mich besonders. Ich weiss nicht, ob ich weniger arbeiten werde, da mir mein Beruf sehr gefällt. Meine Agenda war aber oft überfüllt mit Terminen für Sitzungen, Gespräche usw. Ich gehe davon aus, dass ein grosser Teil davon wegfallen wird und ich meine Zeit wieder mehr und autonomer für Unterrichtsvorbereitung und Korrekturen einteilen kann.

Gibt es etwas, was Sie schon immer tun wollten, wofür Sie aber keine Zeit hatten? Ich habe vieles vor. Während der letzten Jahre kam der Sport zu kurz. Ich brauche Bewegung,

aber ich hatte zu wenig Gelegenheit dazu. Zudem möchte ich mehr Zeit für meine Familie haben, besonders an den Wochenenden. Auch werde ich wieder Feierabende geniessen, an denen ich mich entspannen und Kraft gewinnen kann. Wenn ich es schaffe, werde ich mehr mit meinen Freunden und Kollegen unternehmen.

Was werden Sie von Ihrer Zeit als Prorektor vermissen? Die Möglichkeit mitzugestalten. Schulpolitisch als auch in der Schulentwicklung. Oder wenn es um Anschaffungen oder um ein neues Reglement geht. Es werden mir auch nicht mehr alle Informationen zukommen. Die gute Atmosphäre im Schulleiterteam wird mir fehlen. Und natürlich auch die Zusammenarbeit mit der SO, mit der ich einige hervorragende Events organisieren konnte.

Gab es besonders positive oder negative Augenblicke während Ihrer Amtszeit? Einzelne Augenblicke zu nennen ist schwer. Was ich in guter Erinnerung behalten werde, sind die Matur- und Diplomfeiern. Das sind immer grossartige emotionale Ereignisse, wenn man sieht, wie die Absolventen und Absolventinnen ihre wohlverdienten Abschlusszeugnisse auf der Bühne entgegennehmen. Des Weiteren gibt es viele gelungene Events, auf die wir zurückblicken. Natürlich schaue ich auch gerne auf meine Tätigkeit als Lehrer zurück, denn ich gebe sehr gerne Schule, aber diese Tätigkeit wird mir erhalten bleiben, und ich freue mich darauf, wieder in den Klassenzimmern vollen Einsatz zu leisten. Negative Augenblicke erlebte ich, wenn ich völlig am Anschlag war und einfach nicht weiterkam. Aber ich glaube, dieses Problem kennt

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jeder. Wenn man weiss, dass man etwas schon längst hätte erledigen müssen, aber es zeitlich einfach nicht schafft. Sonst fallen mir keine besonders negativen Erlebnisse ein.

Wie wurden Sie Prorektor der KEN? Bei meiner Wahl war ich 33 Jahre alt. Ich hatte Urlaub genommen, um mich mit meiner Doktorarbeit zu beschäftigen. Damals suchte man an unserer Schule gerade einen neuen Prorektor. Ich wurde angefragt, weil ein Wirtschaftslehrer in Betracht kam. Pluspunkte waren wohl, dass ich auch Sport unterrichte und im Kollegium Anklang fand. Nach meiner Wahl war ich für längere Zeit der jüngste Prorektor im Kanton Zürich. Das fiel oft auf, vor allem während Schulleiter-Versammlungen, an denen ich immer der Jüngste war.

Ein Schlusswort? Ich bin für die schöne Zeit als Prorektor an der KEN dankbar. Es gibt so viele spannende Menschen, Lehrpersonen und Schüler/innen, mit denen man zusammenarbeiten kann. Am meisten gefällt mir in meinem Beruf der Kontakt zu den Menschen. Des Weiteren möchte ich Herrn Wüthrich und Herrn Wittmer für die tolle Zusammenarbeit danken. Der neuen Schulleitung wünsche ich viel Erfolg bei der neuen anspruchsvollen Herausforderung. Natürlich unterstütze ich sie nach Möglichkeit und stehe ihr mit Rat und Tat zur Seite.

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Hausdienst

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Der Hausdienst des Hauptgebäudes der Kantonsschule Enge: V. l. n. r.: C. De Meira Carneiro, M. Coelho, M. Jusmani, M. Vaz, M. Clement, H. Rüfenacht, M. Günthart (Hausmeister), S. Günthart, A. Camara, R. Fernandes De Macedo, A. Borsci

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Verabschiedung von Lehrer/innen Im Juli 2010 wurden die folgenden acht Lehrerinnen und Lehrer nach langjähriger Tätigkeit für die Kantonsschule Enge verabschiedet: Die Schulleitung dankt den Kolleginnen und Kollegen herzlich für die Arbeit und ihren Einsatz für unsere Schule!

Lehrer /innen

Wilfried Bossard, Mathematik und Physik Heiner Forster, Französisch Martin Häberle, Englisch Daisy Hartmann, Geografie Thomas Lenzhofer, Wirtschaft und Recht Jürg Merz, Englisch Lilo Shann, Englisch Charles Spillmann, Deutsch und Geschichte

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Nach der Enge wohin? Der Berufsberater Stefan Gerig weiss weiter Tiffany Sigg (N3b) unterhielt sich mit Stefan Gerig, von dem sich die KEN-Schüler/innen kostenlos beraten lassen können.

Tiffany Sigg (N3b)

Berufsberatung – besteht die vorwiegend aus einer Persönlichkeitsanalyse? Oder aus Auskunft über alle möglichen Studiengänge? Es gibt zwei verschiedene Aspekte in der Berufs- bzw. Studienberatung. Zum einen informiere ich Schüler/innen, indem ich auf Websites hinweise und Unterlagen verteile, und zum anderen berate ich sie in einem Gespräch. In diesem will ich herausfinden, wo die Interessen und Fähigkeiten liegen und was für ein beruflicher Werdegang sich daraus ergeben könnte.

Kommen die Schüler/innen hauptsächlich aus den Abschlussklassen zu Ihnen? Ja, meistens melden sich Schüler/innen aus den höheren Klassen, aber nicht immer. Die Fragen sind sehr unterschiedlich, natürlich wollen viele wissen, wohin sie der Weg nach der Matur führen soll, aber auch diejenigen, die zwischenzeitlich etwas Mühe haben an der Schule, holen sich Rat. Dadurch haben sie nachher vielleicht ein neues Ziel vor Augen und finden die nötige Motivation, die Schule abzuschliessen.

Wie gehen Sie vor in einer Beratung? Jede Beratung ist individuell, darum gestaltet sie sich immer etwas anders. Einstiegsfragen erlauben es mir, in Gedanken ein grobes Schema

festzulegen. Häufig informiere und berate ich, aber es gibt auch Schüler/innen, die nur Informationen wollen. Diese möchten zum Beispiel nur wissen, wo sie am besten studieren, denn sie sind sich im Klaren über die Studienrichtung.

Bereiten sich Schüler/innen auf ein Gespräch mit Ihnen vor? Eine perfekte Beratung bestünde tatsächlich

darin, dass die Leute erste Schritte unternommen und sich schon einige Informationen besorgt hätten. Das ist aber keineswegs Voraussetzung, wir beraten jeden, der Interesse hat.

Was machen Sie, wenn sich der Schüler bzw. die Schülerin als beratungsresistent erweist? Meine Aufgabe ist es lediglich, Tipps und Ratschläge zu geben, nicht jemandem etwas vor-

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zuschreiben. Es kann natürlich auch vorkommen, dass diese Tipps und Ratschläge meinem Gegenüber gar nicht gefallen oder es gar nicht interessieren, dann kommen wir nicht mehr weiter. Zum Glück geschieht das aber selten, da die Beratung freiwillig ist.

Brotlose Studienrichtungen wie Phil. I – wie wichtig ist die Existenzfrage in Ihrer Beratung?

«Ich werde sehr häufig mit der Existenzfrage konfrontiert, die, wie ich feststellen muss, in der heutigen Generation von enormer Wichtigkeit zu sein scheint.»

Ich werde sehr häufig mit der Existenzfrage konfrontiert, die, wie ich feststellen muss, in der heutigen Generation von enormer Wichtigkeit zu sein scheint. Vor allem im Zusammenhang mit Sprachfächern und Studiengängen wie beispielsweise Philosophie und Soziologie, die keinen handfesten Nutzen bzw. ein klares Berufsziel bieten, wird immer wieder nach Sicherheit und Perspektiven gefragt. Es kann dann vorkommen, dass diese Studienrichtungen aufgrund der ungewissen Zukunft nicht gewählt werden, was möglicherweise nicht in jedem Fall die richtige Entscheidung sein muss. Grundsätzlich sollte doch immer auch das Interesse für ein Fach im Vordergrund stehen. Selbstverständlich unter Berücksichtigung existentieller Rahmenbedingungen.  

Welches sind die akademischen Berufe, die zuoberst auf der Wunschliste der Schüler/ innen stehen? Die Klassiker unter den Studiengängen sind: Medizin, Psychologie, Jura und Wirtschaft. Hierbei interessieren sich die Männer eher für die technischen, ökonomischen und juristischen Vorlesungen, und die Frauen begeistern sich mehr für soziale und sprachliche Studien.

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Mensa – die neue Küchenchefin Früher ging ich nie in die Mensa.

Vanessa Amberg, Marina Graf (N2a)

Michelle Andres aus Dietikon hat schon vieles in Gang gesetzt. Seit April leitet sie unsere Mensa und erfreut uns Tag für Tag mit Engagement und neuen Ideen. Jeden Morgen macht sie sich um 05.00 Uhr mit dem Fahrrad auf den Weg zur Arbeit, um alles für uns vorzubereiten.

Guten Tag Michelle. Kannst du uns schildern, wie dein Alltag aussieht? Wenn ich ankomme, backe ich Cookies, mache frische Salate, belege die Sandwiches für den Pausenkiosk und bereite gegen 11.00 Uhr das Essen vor. Nach dem Mittagsservice steht Putzen und Aufräumen an. Wenn die Mensa schliesst, heisst das für mich noch lange nicht Feierabend: Ich setze mich ins Büro, um Lieferscheine zu prüfen und Umsätze zu berechnen. Das erfordert viel Zeit.

Wie bist du zu dieser Arbeitsstelle gekommen? Bevor ich nach Wiedikon wechselte, hatte ich die Kanti Freudenberg besucht. Nach der Matura arbeitete ich in der Migros an der Kasse, da ich mir nicht sicher war, was ich studieren sollte. Aber mir war schon immer klar, dass ich einen Beruf wählen würde, in dem ich Kontakt zu Menschen habe. Während des Praktikums im Hotel Uto Kulm merkte ich, dass Gastronomie

genau mein Gebiet ist. In einem Weinhandelsgeschäft, wo ich später arbeitete, verrichtete ich Büroarbeiten. Dabei stellte ich fest, dass mir der Kontakt zu Menschen fehlte, und ich beschloss, ins Gastgewerbe zurückzugehen. Im Internet erfuhr ich von der freien Stelle als Chefin der Mensa und bewarb mich ohne zu zögern. Vorteilhaft an dieser Stelle ist, dass sie regelmässige Arbeitszeiten bietet, was für das Gastgewerbe eher unüblich ist, und dadurch meine Beziehung zu meinem Freund nicht leidet.

Was willst du in der Mensa verändern? Früher war ich selbst nie in der Mensa, und nun möchte ich verhindern, dass die Schüler/innen der Kantine ebenso fernbleiben. Deshalb arbeite ich viel und suche neue Ideen, um sie attraktiver zu machen. Positiv haben sich die Aktionswochen ausgewirkt. Ausserdem möchte ich sie allgemein einladender gestalten und aufpeppen, zum Beispiel mit Pflanzen, neuen Vorhängen und stimmigen Dekorationen. Leider ist das etwas teuer. Auch ein Umbau würde zurzeit ein beträchtliches Loch in die Kasse reissen. Das Mensabudget ist momentan ziemlich im Minus, und ich muss mit allen Kräften den Umsatz steigern. Zum Glück sind wir auf Kurs. Reich werde ich natürlich nicht, denn ich verdiene nicht mehr als eine Migros-Kassiererin. Es ist immer wieder eine Herausforderung, faire Preise zu bestim-

men und beste Qualität möglichst günstig zu erwerben. Ein weiteres Ziel für mich ist es, das Problem des langen Anstehens zu bewältigen. Auch dafür werden wir bestimmt eine Lösung finden und mehr und mehr die Mensa in einen Ort verwandeln, wo man gut wie auch preisgünstig essen und sich wohlfühlen kann.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg beim Umgestalten unserer Mensa!

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Von der KEN an die Yale University

Von Sunnie Tölle

Mein erster Besuch an der Yale University (USA) dauerte nur knapp eine Stunde, doch ich verliess den Campus mit der Gewissheit, dass ich gerade den wunderbarsten Ort der Welt entdeckt hatte. In der information session erzählte uns ein Yale-Student von seinen hervorragenden Professoren, den unzähligen Yale-Austauschprogrammen, der grossartigen Unterstützung, die Yale seinen undergraduates bietet, und von vielem mehr. Es war jedoch nicht der Inhalt, der mich damals fesselte, sondern die enthusiastische und lebensfreudige Art dieses Studenten. Er pries Yale nicht wie ein Produkt an, sondern sprach von dieser Universität in einem Ton, der von echter Bewunderung zeugte. Seither sind über zwei Jahre vergangen, in denen ich die Maturität sowie einige amerikanische Universitätsvorprüfungen bestanden, ein Zwischenjahr eingelegt und mein Studium an der Yale University aufgenommen habe.

Yale im Überblick

Der Innenhof des Timothy Dwight Residential Colleges – Blick von meinem Fenster.

Die Yale-Universität befindet sich 120 km nordöstlich von New York in New Haven (Connecticut), einer Hafenstadt mit 125 000 Einwohnern. Sie ist eine mittelgrosse Universität, deren 11000 Studenten aus allen 50 US-Staaten sowie aus über 110 Ländern kommen. Diese werden von einem 2000-Mitglieder-starken Lehrkörper unterrichtet, der aus führenden Wissenschaft-

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lern und Wissenschaftlerinnen auf ihrem jeweiligen Gebiet besteht. Die Studenten leben in residential colleges, die nach dem Vorbild der englischen Universitäten Oxford und Cambridge in zwölf separate Wohngemeinschaften aufgeteilt sind. Jede dieser Gemeinschaften umfasst ca. 450 Mitglieder. Auf diese Weise bietet Yale den Studenten und Studentinnen sowohl die Intimität einer kleinen Hochschule als auch die Möglichkeiten einer großen Universität. Jedes residential college ist um einen Innenhof angelegt und erstreckt sich über ungefähr einen Block.

Mein erstes Semester «Welcome to Yale!!!» Als ich mit ca. 60 anderen internationalen Studenten am 24. August 2008 mit dem Car auf dem Old Campus eintraf, erwartete uns eine Horde Studenten, die in Jubel und Geschrei ausbrach, als wir ausstiegen. «I finally made it!», schoss es mir durch den Kopf – ein unvergesslicher Augenblick. Sofort eilte ein britischer Student herbei, half mir mit den Koffern und zeigte mir mein vorübergehendes Zimmer. Während der nächsten Tage kümmerten wir uns mit der Hilfe von OIS (Organization for International Students) um Notwendigkeiten wie die Einrichtung eines amerikanischen Bankkontos, eine amerikanische Natelnummer und anderes. Wir nahmen auch an verschiedenen Infoveranstaltungen und zahlreichen socializers teil, an denen wir uns besser kennenlernten. So erfuhr ich von einer Inderin Näheres über die indische Politik bezüglich Pakistan, von einem Italiener mehr über die Machtverhältnisse in der Regierung seines Landes und von einer Neuseeländerin mehr über die Ozonlochproblematik und deren Auswirkungen. Eine Woche später zogen wir in unsere endgültigen dorm rooms ein, worauf ich bald meine

drei amerikanischen Mitbewohnerinnen kennenlernte. Man richtete sich ein, besuchte weitere socializers und Einführungen und verlief sich zunehmend weniger auf dem Campus – ein gutes Gefühl. Am Samstag, 30.08.2008, bevor es dann endlich mit dem Studium losging, wohnten man als freshman (Student im ersten Studienjahr) schliesslich der Freshman Assembly bei, an der der Präsident und andere Dekane uns als Teil der Yale community willkommen hiessen. Bald darauf folgte mein erster Uni-Tag, der gleichzeitig den Anfang der sogenannten shopping period markierte. Darunter verstehen Yalies jene zwei Wochen, in denen sie Vorlesungen «shoppen» können. Man wählt dabei im Voraus aus über 2000 Kursen jene Vorlesungen, die am interessantesten scheinen und testet die eigene Wahl dann unverbindlich. Da ich mich auch nach der KEN für Wirtschaftsthemen interessierte, entschied ich mich schliesslich für Capitalism and Its Critics, Game Theory, Multivariable Calculus und French Conversation and Culture. Seit jenen ersten Wochen ist viel passiert, ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt und meine Weltanschauung hat sich in mancher Hinsicht erweitert. Eindrücklich waren zum Beispiel zwei GameTheory-Vorlesungen, in denen am Schluss fast 300 Studenten aufstanden und Prof. Polak für seine brillante Lektion applaudierten. Auch die master‘s teas, an denen die Masters der jeweiligen residential colleges bekannte Persönlichkeiten und Yale-Studenten zu sich zu Tee und Gebäck einladen, waren beeindruckend. So sprach ich u. a. mit der Basketballlegende Kareem Abdul Jabbar, dem New York-ChiefBusiness-Writer, mit Matthew Bishop von The Economist oder dem führenden Energieexperten Daniel Yergin.

Ebenso genossen habe ich Halloween, als neben den college parties, wie man sie vom Film her kennt, auch ein lustiges Yale-SymphonyOrchestra-Konzert stattfand. Die verkleideten Musikanten vertonten live eine von Studenten produzierte Komödie, in der diese, aber auch der Präsident und andere Dekane Hauptrollen hatten. Schliesslich ist noch das freshman Christmas dinner zu erwähnen, an dem alle Erstsemestrigen im Smoking und Cocktailkleid in der wunderschön geschmückten Commons Dining Hall zusammen speisten. Krönender Abschluss bildete dabei die food parade, an der die hauseigenen Köche ihr meisterliches Können unter Beweis stellten.

Wieso Yale? Mancher wird sich fragen, wieso eine Schweizer Gymnasialschülerin zweimal den vierstündigen Scholastic Aptitude Test (SAT), dessen Fokus auf Mathematik und englischer Sprachkenntnis liegt, sowie drei fächerspezifische einstündige SATs absolviert, dann ein mehrstündiges TOEFL-Examen ablegt, um sich anschliessend um Empfehlungsschreiben, Übersetzungen der Zeugnisse und Kurzaufsätze für die Collegebewerbungen zu kümmern. Weitere Bedenken kommen auf, wenn man die Aufnahmequote in Betracht zieht: Universitäten wie Yale, Harvard und Princeton nehmen nur einen Bruchteil von den Bewerbern auf (Yale 2008: 8.3%). Die Tatsache, dass eine amerikanische Ausbildung zudem erheblich teurer ist als eine äquivalente universitäre Ausbildung in der Schweiz, macht die Angelegenheit wohl noch unverständlicher. Für mich war und ist der ausschlaggebende Grund das fundamental verschiedene Verständnis von universitärer Bildung. Das amerikani-

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Harkness Tower

Vor der Sterling Memorial Library, Yale’s grösster Bibliothek. Sie enthält über vier Millionen Bücher.

Am «Freshman Assembly» in der Woolsey Hall, an dem uns der Präsident und die Dekane an der Yale University willkommen hiessen (S. Tölle rechts).

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sche Bildungssystem hat auf dem undergraduate level (Bachelor) eine sogenannte liberal arts education zum Inhalt. Darunter versteht man laut dem ehemaligen Yale-Präsidenten A. Giamatti Folgendes: «Yale’s liberal arts education is an education meant to increase in young people a sense of the joy that learning for the sake of learning brings, learning whose goal is not professional mastery or technical capacity or commercial advantage, but the commencement of a life-long pleasure of the human exercise of our minds, our most human part.” Dieser Gedanke, dass man lernt, weil Lernen ein integraler Teil des Lebens ist und entsprechend mit Genuss verbunden sein darf und sollte, war mir in der Schweiz noch nie so klar kommuniziert worden und durchzog mit etwas Glück einzelne Fächer, nie aber den Fächerkanon als Ganzes. Lernen wurde von Schüler- als auch von Lehrerseite oft mit einer Strapaze verglichen, wobei das Minimalprinzip und die häufigen Prüfungen den Schulalltag beherrschten. An der Yale-Universität habe ich nun erstmals die Freiheit und somit auch die Verantwortung, meine eigene Bildung zu formen. Niemand schreibt mir vor, welche Fächer ich zu studieren habe: Ich alleine bestimme durch meine Kurswahl den Fächerkanon. Es ist zwar so, dass man sich nach zwei Jahren für einen Major endgültig entscheiden muss, aber man hat auch

danach noch die Möglichkeit, Fächer aus allen Richtungen zu studieren. Zudem bietet Yale unglaublich viel Ausserschulisches: Nebst 200 Freifächern aus den Bereichen Sport, Musik, Theater und vielen anderen Themenbereichen findet man in allen Teilen der Welt Austausch-, Sprach-, Forschungs- und Praktikumsprogramme, die oft auch von Yale (mit)finanziert werden. Bezüglich Finanzen sei an dieser Stelle vermerkt, dass Yale – als eine der wenigen amerikanischen Universitäten – auch internationalen Studenten finanzielle Unterstützung bietet. Schliesslich ist zu erwähnen, dass die Menschen, die von aller Welt hier zusammenkommen, Individuen sind, die in vielerlei Hinsicht bereits Unglaubliches vollbracht haben und ein reges Interesse an der Welt und ihrem Umfeld haben. Die Yale community ist kulturell sehr durchmischt, tolerant und vor allem liberal– egal woher man kommt und wer man ist, Yale bietet meiner Meinung nach beinahe jedem die Möglichkeiten, die er sucht.

Schulentwicklung

Schulentwicklung

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Bildungstagung 2010 in Wilen: «Überfachliche Kompetenzen» Bereits zum fünften Mal führte die Kantonsschule Enge eine zweitägige Weiterbildung durch, an der rund 100 Lehrpersonen teilnahmen. Dieses Jahr traf man sich in Wilen im Kanton Obwalden; das Hotel Waldheim mit seiner direkt am Sarnersee liegenden Parkanlage bot den idealen Rahmen für einen intensiven Austausch zum Thema «Überfachliche Kompetenzen».

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KÜKKEN – ein mittelfristiges Ziel der KEN Das Thema der Bildungstagung 2010 ist aktuell: Verschiedene Expertisen der vergangenen Jahre zeigen, dass das Gymnasium noch stärker überfachliche Kompetenzen fördern soll, um erfolgreiches selbstständiges Lernen und Studieren zu gewährleisten. Die Kantonsschule Enge ist deshalb dabei, ein Gesamtkonzept zu entwickeln, das die Förderung überfachlicher Kompetenzen für die vier Jahre Gymnasialzeit zum Ziel hat. Mit KÜKKEN (Konzept überfachliche Kompetenzen Kantonsschule Enge) wird ein Konzept erarbeitet, das bestehende Unterrichtsformen und neue Unterrichtseinheiten als Bestandteile zusammenführt und Leitlinien in der Förderung überfachlicher Kompetenzen setzt, ohne dabei die Lehrfreiheit zu begrenzen. Die Tagung mit dem geplanten intensiven Erfahrungsaustausch stellte einen Meilenstein in diesem Prozess dar.

Zweigeteilte Tagung: Aspekte des Lernens und Überfachliches an der KEN Wovon wird das überfachliche Lernen im Allgemeinen beeinflusst? Und wie wird es von

KEN-eigenen Rahmenbedingungen im Speziellen bestimmt? Diese beiden Leitfragen führten uns durch die Weiterbildungstage. Im Fokus des ersten Tages waren die Aspekte, die das überfachliche Lernen beeinflussen können, wie zum Beispiel die Wahl der Unterrichtsmethode, das Vorwissen der Lernenden, das Geschlecht, die Persönlichkeit der Lehrperson, die Schulstruktur, Erwartungen der Hochschulen u.a. Mit drei Vorträgen und zwei Diskussionsateliers, die von externen Fachleuten, Lehrpersonen und einer Schülergruppe der KEN geleitet wurden, war dieser Tag mit Inhalt vollgepackt, aber auch äusserst anregend. Im Kulturprogramm, beim Jazz-Apéro und anschliessendem Essen wurden die Diskussionen weitergeführt und endeten erst, als Alexander Ionovs Balalei-

ka die Gedanken weg von Bildungszielen zu philosophischeren Lebensfragen lenkte. Am zweiten Tag stand die Kantonsschule Enge selbst im Mittelpunkt. Anhand einer von der Lehrerschaft präsentierten «Show» erprobter Unterrichtseinheiten wurde zunächst gezeigt, welche Erfolge, aber auch Problemfelder auftreten können, wenn überfachliche Kompetenzen gefördert werden. Die Themenvielfalt reichte von der «Französischen Revolution» über «Bewusste Auseinandersetzung mit Bildmaterial» bis hin zu «Miniunternehmungen». Gewonnene Einsichten dienten den folgenden Diskussionen als Grundlage, damit Empfehlungen und Wünsche an die Adresse von Schule und Fachschaften formuliert werden konnten.

Konkrete Ergebnisse bei weitgefasstem Thema Neben diesen konkreten Ergebnissen wurde aber vor allem ein Hauptziel der Weiterbildung 2010 erreicht: Die Tagung bot dem Kollegium viel Zeit und Raum für den formellen und informellen Austausch. Und: Die Intensität der Diskussionen, die sehr offen, konstruktiv, häufig auch kontrovers geführt wurden, war ein Hinweis dafür, dass mit der Tagung weit mehr als nur die Grundlage für ein erfolgreiches KüKKen gelegt wurde.

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Organisation der Weiterbildung Christin Bernet

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Dass ich mich für die Weiterbildungskommission melden würde, war mir klar, als ich erfuhr, dass die zweitägige Veranstaltung in meiner alten Heimat, im wunderschönen Obwalden stattfinden würde. Ich selber machte vor 16 Jahren an der Kanti Sarnen meine Matur und kam nach Zürich, um zu studieren. Dass ich hier geblieben bin, hat auch damit zu tun, dass mir Obwalden dann doch etwas zu klein geworden ist. Da ein grosser Teil meiner Familie in Obwalden sehr verwurzelt ist und den halben Kanton kennt, war es für mich eine dankbare Aufgabe, mich um den Kulturteil des Programmes zu kümmern. In vielen Mails und Telefonaten stellte ich ein Programm zusammen, das für jeden Geschmack etwas zu bieten hatte. So konnten einige Lehrer/innen die Wohn- und Wirkungsstätte des Bruders Klaus, die Kavernenzentrale des Kraftwerkes Giswil, das Historische Museum Sarnen besuchen, andere die Natur und Kleintierwelt des Kantons erkunden, einen Einblick in das Druckereimuseum Alpnach nehmen, im Park des Hotel Waldheims Bogen schiessen und auf dem Sarnersee Kanu fahren. Auch die Kommunikation mit dem Hotel oblag mir. Ich hatte nur beste Erinnerungen an das Hotel Waldheim, weil meine Maturfeier in dessen Räumlichkeiten stattgefunden und es meine Familie und mich auch später immer wieder in kulinarischer Hinsicht verwöhnt hatte. Dank der Nähe zum Hotel Wilerbad war es eine dank-

bare Aufgabe, die Unterkunft zu organisieren, denn Einzelzimmerwünsche konnten restlos alle erfüllt werden. Während ich mit dem Kulturprogramm, der Hotel- und Reiseorganisation beschäftigt war, füllte der Rest des Teams die zwei Tage mit Inhalten. Ein wichtiger Teil der Arbeit lag damit schon hinter uns, als wir uns am Vorabend der Tagung im Parkhotel Waldheim am Sarnersee einfanden. Plakate wurden aufgehängt, Stellwände platziert, Zimmerpläne ein letztes Mal mit der Rezeptionistin besprochen, Abläufe erörtert – alles in allem eine intensive Vorbereitung mit einem gewissen Erwartungsdruck, so dass sämtliche Beteiligte danach wohl in einen etwas unruhigen Schlaf fielen. Am Morgen mussten Busse geholt und Getränkeflaschen verteilt werden, und ich erwartete gespannt die Ankunft aller Lehrpersonen, immer mit der bangen Frage im Hinterkopf, ob die Reise wohl reibungslos verlaufen sei. Auf Hans Spuhler aber, der bis anhin die strukturelle Organisation von vergleichbaren Tagungen unter seinen Fittichen gehabt hatte, war Verlass; er brachte alle Lehrpersonen zu uns und meine Bedenken erwiesen sich als gegenstandslos. Nach dem Zimmerbezug konnte ich den Rednerinnen und Rednern des Vormittages einigermassen entspannt zuhören, auch wenn ich in Gedanken schon beim Kulturprogramm war und mir hundert Fragen stellte: Wo sind alle Schlüssel zu den fünf Transportbussen? Wer fährt welchen Bus wohin? Welche Gruppe

hat nun mehr Teilnehmer als vorgesehen und braucht noch zusätzliche Fahrer? Wissen alle, wann sie wieder zurück sein sollten? Können die Beifahrer die Karten lesen, die ich mitgegeben habe? Natürlich waren meine Sorgen unbegründet: Alles ging gut. Zum Apéro auf der Terrasse um 19.00 Uhr waren alle wieder rechtzeitig zurück und ich konnte nun etwas abschalten: Ich verteilte die Kärtchen auf den Tischen und freute mich insgeheim über die Idee, die das Tagungsteam am Ende einer langen Sitzung einmal gehabt hatte: die Platzierung streng nach dem Alphabet vorzunehmen und so für spannende Kombinationen zu sorgen. Den zweiten Tag konnte ich dann wirklich geniessen. Ich nahm an spannenden Gesprächen teil, ohne mit den Gedanken immer wieder zum Organisatorischen zu schweifen. Nach den Schlussworten von Christoph Wittmer sah ich einigen Lehrpersonen nach, wie sie das Hotel verliessen und den Hang hinauf zum Extrabus stiegen. Dabei dachte ich mir, dass eine Weiterbildung aus der Sicht einer Mitorganisatorin einen beträchtlichen zusätzlichen Gewinn bedeutet: Das Inhaltliche ist vertrauter und das Kollegiale noch intensiver als ohnehin schon, wenn man zwei Tage so nah miteinander zusammenarbeitet.

Thomas Limacher, Projektleiter «Zukunft der HMS» Nicole Brockhaus-Soldenhoff, Prorektorin

Das Berufsbildungsgesetz anerkennt die Handelsmittelschule HMS als profiliertes Bildungsangebot. Will die HMS  auf einen eidgenössisch anerkannten Titel – das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) – vorbereiten, muss sie ihren Bildungsgang auf die Anforderungen der kaufmännischen Grundbildung abstimmen. Die dafür notwendigen Reformen werden innerhalb des Projektes «Zukunft der HMS» entwickelt und sollen bereits im nächsten Schuljahr umgesetzt werden. Vorerst gilt festzuhalten, dass an den bewährten strukturellen Elementen des Schultypus nichts verändert wird. Das erfolgreiche Modell «3 plus 1» – drei Jahre Vollzeitschule und ein Jahr Berufspraktikum – bleibt bestehen, ebenso wird die Berufsmaturität weiterhin die von den Fachhochschulen erwartete erweiterte Allgemeinbildung garantieren. Die Handelsmittelschulen sollen auch in Zukunft auf die Berufsmaturität vorbereiten. Unsere erfolgreichen Absolvent/innen werden das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) und die kaufmännische Berufsmaturität erlangen. Die wichtigsten Veränderungen beziehen sich demzufolge auf die Integration beruflicher Praxis in die Bildung, die mit geschicktem Einbau von anspruchsvollen Anwendungselementen in den Unterricht vollzogen werden soll. Obwohl das letzte Wort in Bezug auf den neuen

Lehrplan noch nicht gesprochen ist, zeichnen sich für unsere künftigen HMS-Schüler/innen ein paar Veränderungen ab: In den Fremdsprachen sollen zum Beispiel unsere Schüler/innen noch stärker gefördert werden, wenn es um das Erlangen von internationalen Sprachzertifikaten geht. Ebenso sollen sie mehr Lektionen in der Fächergruppe Information, Kommunikation und Administration (IKA) erhalten. Ausserdem soll in Zukunft an der HMS im Unterricht dank fächerübergreifenden Projekten, wirtschaftlich-rechtlichen Fallstudien sowie problemorientierten Methoden die gelernte Theorie noch stärker angewendet werden können. Damit haben unsere künftigen HMS-Absolvent/ innen auch im Hinblick auf Fachhochschulstudien, die auf wissenschaftliche Anwendungen ausgerichtet sind, ausgezeichnete Startchancen. Es ist nicht das erste Mal und es wird auch nicht das letzte Mal sein, dass sich unsere traditionsreiche Handeli dem Wandel im wirtschaftlichen Umfeld anpassen muss. Ein Schultypus, der den Anspruch hat, sowohl auf die kaufmännische Praxis als auch auf die Fachhochschulen vorzubereiten, muss sich dieser Herausforderung stellen. Die Arbeiten rund um diese Reform laufen auf Hochtouren. Sowohl die kantonale Projektgruppe als auch die Kollegien der Zürcher HMS-Schulen sind bestrebt, den bewährten Bildungsgang so weiterzuentwickeln, dass auch in Zukunft arbeitsmarktfähige Mittelschüler/innen mit breiter Allgemeinbildung in der Praxis oder an den Fachhochschulen Tritt fassen können.

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HMS – dank Reform optimistisch in die Zukunft

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Keine neuen IMS-Klassen an der KEN – weshalb man auf etwas verzichtet, das einem lieb ist Die Schulleitung und das Kollegium der Kantonsschule Enge beschliessen im Juli 2010, dass ab 2011 keine neuen IMS-Klassen mehr geführt werden.

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Nicole Brockhaus-Soldenhoff, Prorektorin

Seit 2002 nahm die Kantonsschule Enge am Pilotversuch Informatikmittelschule/IMS teil und führte jedes Jahr eine Klasse zum Doppelabschluss mit den Bezeichnungen «EFZ Informatiker/in Richtung Applikationsentwicklung» und «kaufmännische Berufsmaturität». Vorteilhaft an diesem Lehrgang ist, dass sich Absolventen der IMS über eine breite Allgemeinbildung und vertiefte Wirtschaftskenntnisse ausweisen und einen eidgenössischen Lehrabschluss besitzen, was seitens der Unternehmungen in der Informatikbranche sehr geschätzt wird. So wird unseren Abgänger/innen immer wieder

attestiert, dass sie «hinter das Offensichtliche» schauen könnten, dass sie gelernt hätten, Dinge nicht einfach zu lesen, sondern auch zu verstehen und zu hinterfragen. Das ist eine Kompetenz, die wir an einer Mittelschule vermitteln können, da wir uns nicht nur mit Ausbildung, sondern mit Bildung im ganzheitlichen Sinn beschäftigen und uns die Zeit nehmen können, uns gemeinsam mit unseren Schüler/innen in unsere Fächer zu vertiefen. Die Beschäftigung mit Lebenskonzepten in der Literatur, mit Modelldenken in den Naturwissenschaften, mit vernetzten Sichtweisen in den Sozialwissenschaften und mit dem Vergleich zwischen wirtschaftswissenschaftlichen Modellen und der Praxis prägt unsere Schüler/innen und gibt ihnen die Möglichkeit, sich auf Bildung einzulassen. Zudem lernen sie in Fächern wie Sport oder im Projektunterricht, sich in sozialen Räumen zu bewegen und gemeinsam Ziele zu erreichen. Daneben werden sie an der Berufsschule Bildungszentrum Zürichsee (BZZ) in Applikationsentwicklung ausgebildet und kommen so mit der Kultur der Berufsbildung in Kontakt. Im vierten Jahr der Ausbildung übergeben wir die Schüler/ innen der Praxis, sie lernen in dieser Zeit, ihre Bildung und ihr theoretisches Wissen im unternehmerischen Berufsalltag einzusetzen. Kurz: Die IMS ist ein attraktives Ausbildungsangebot, auf das die Unternehmungen mit Begeisterung reagieren und das die Absolvent/

innen optimal auf ihren Beruf und ihre Rolle in der Gesellschaft vorbereitet. So haben wir jedes Jahr mehr Angebote an Praktikumsstellen, als Schüler/innen unsere Schule verlassen, und die Rückmeldungen der Kolleginnen und Kollegen, die IMS-Klassen unterrichten, ist überwiegend positiv. Warum trennen wir uns von einem solchen Erfolgsmodell? ■■ Wir haben nicht genügend Schüler/ innen, die bei uns diese Ausbildung absolvieren möchten. Die IMS-Klassen blieben trotz guter Kommunikation und vielfältiger Öffentlichkeitsarbeit seitens der KEN und der Informatikverbände klein. So schlossen in den acht Jahren jeweils zwischen 9 und 17 Schüler/innen die Ausbildung bei uns ab. Dies führte auch dazu, dass die IMS an der KEN immer ein Sonderfall blieb und auch als solcher behandelt wurde. ■■

Der Kanton Zürich führt drei IMS-Schulen an drei Standorten – alle Klassengrössen sind vergleichbar klein.

Die Situation an den Kantonsschulen Hottingen Zürich und Büelrain Winterthur ist mit derjenigen der KEN vergleichbar; bei Lichte betrachtet sind drei Standorte im Kanton ein Luxus und

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Die vielfältige Ausbildung der IMS-Klassen hat einen hohen Aufwand zur Folge.

beschränkte Anzahl Jugendlicher die Voraussetzungen mitbringt. Aufgrund von Gesprächen mit Berufsberater/innen und Verantwortlichen der Lehrlingsausbildung bezweifeln wir, dass wir mehr vom Potential an leistungsfähigen und -bereiten Sekundarschüler/innen abschöpfen können. Ein Wachstum der Informatikmittelschule würde dementsprechend auf Kosten der

wir auf etwas, das wir als Erfolgsmodell betrachten und das doch nicht richtig seinem Erfolg gerecht werden kann. Wir sind aber überzeugt, dass die Kantonsschulen Hottingen und Büelrain nun die Möglichkeit haben, mit ihren Informatikmittelschulen Klassen zu bilden, die gross genug sind, um ihren Platz in der Schulkultur zu finden und als Nischenangebot für Jugendliche eine attrak-

Die Führung des IMS-Lehrganges beansprucht wesentlich mehr Zeit und Ressourcen als die unserer drei anderen Lehrgänge. So ist die Absprache zwischen den beteiligten Bildungspartnern (KEN, KSH, KBW, BZZ, ZLI, BBT, MBA, EBMK, I-ZH, I-CH) anspruchsvoll, die Terminplanung der IMS-Klassen aufwändig (Informatikmodule während der Unterrichtszeit und in den Ferien), die Anrechnung von Lernleistungen komplex, die Datenverwaltung (Noten aus verschiedenen Systemen) kompliziert und der Abstimmungsaufwand zwischen der technischen Berufsbildung, der allgemeinbildenden Mittelschule und der kaufmännischen Berufsmaturität hoch. Für die beschränkten Ressourcen der Schulleitung stellt sich hier die Frage, ob dieser Aufwand im Gesamtsystem vertretbar ist – oder ob diese Zeit nicht besser für unsere traditionellen Schultypen eingesetzt werden soll. Die Frage, ob es überhaupt genügend gute Sekundarschüler/innen gibt, die sich für die IMS entscheiden, ist offen. Schüler/innen, welche die Anforderungen erfüllen, die IMS zu absolvieren, haben häufig auch das Potential, ein Gymnasium zu besuchen oder sind für die attraktiven Informatik-Lehrstellen mit Berufsmaturität interessante Kandidat/innen. Innerhalb der Informatik-Ausbildung ist die Applikationsentwicklung (also jene Fachrichtung, die komplexe Programmierungen zum Inhalt hat) die Königsdisziplin, für die nur eine

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entsprechen nicht dem Ansinnen, Steuergelder effizient einzusetzen. Deshalb wurden die drei Rektoren angefragt, sich auf eine Reduktion auf zwei Standorte zu einigen.

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bestehenden Lehrstellen resp. des Gymnasiums gehen. Beides unterstützen wir nicht – die IMS hat als Nischenangebot ihren Platz, eine weitere Ausdehnung kann nicht im Sinne des schweizerischen Bildungssystems sein, das sowohl auf die akademische als auch auf die berufsbezogene Maturität setzt. Aus diesen vier Gründen schlug die Schulleitung der Kantonsschule Enge dem Kollegium vor, den IMS-Standort KEN zugunsten der beiden anderen Schulen aufzugeben. In diesem Sinne verzichten

tive Alternative darstellen. Für die Kantonsschule Enge setzt der Verzicht auf die IMS Ressourcen frei, die wir für das Wirtschaftsgymnasium, die neusprachlichen Gymnasiumsklassen und die Handelsmittelschule einsetzen können. Und so verzichten wir auf etwas, das uns lieb ist – weil loslassen immer auch eine Chance für das Losgelassene bedeutet und weil wir uns auf alles andere konzentrieren können, was uns ebenfalls lieb und wichtig ist.

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Akzent Internationale Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit

Olivier Burri, Urs Battaglia

Akzentmodule als Grundlage einer vernetzten Zukunft Im Laufe des vierjährigen Akzent-Lehrganges Internationale Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit finden zehn Akzentmodule statt. Sie dauern jeweils fünf Halbtage, wobei die durchführenden Lehrerequipen individuell die Dauer anpassen. In der Anzahl der Module unterscheiden sich die Lehrgänge Internationale Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit nicht. Lehrerteams der ersten Jahrgänge geben ihre Ideen den nächsten Lehrerequipen weiter. Das einzelne Akzentmodul wird jeweils im Folgejahr entsprechend den Stärken der Lehrpersonen angepasst. Dank dem überfachlichen Zugang zu einem Themengebiet ergibt sich ein spannender Dialog sowohl zwischen den beteiligten Lehrpersonen wie auch innerhalb der Klasse. Der Bogen der Unterrichtsformen ist sehr weit gespannt: Von informierenden Unterrichtseinstiegen bis selbst organisiertem Lernen werden alle Lerntypen gefördert und gefordert.

Beispiele & Erfahrungsberichte Die neusprachlichen Akzent-Klassen untersuchen im ersten Quartal des zweiten Schuljahres mit je einer Lehrkraft der Fächer Spanisch und Geschichte das Phänomen Bodenbesitz

der zwei Länder Kuba und der Schweiz. Anhand von zwei Spezialisten auf dem Gebiet der Geschichte dieser beiden Länder (Eduardo Galeano und Ulrich Imhof) sowie Filmmaterial werden die mentalitätsgeschichtlichen und konkreten politischen Umstände ausgeleuch-

tet, die in den beiden Ländern zu unterschiedlichen Ausformungen von Bodenbesitz führten. Mit Unterstützung der Russischlehrkraft tragen Schüler/innen der Russischteilklasse ihre Sicht der Dinge bei, um weltgeschichtlich relevante Krisenmomente (u.a. Kubakonflikt) genauer

ren-Weihnachtsbeleuchtung der Bahnhofstrasse, an ausgesuchten Schaufenstern vorbei, in Bijouterien, Cafés und Warenhäuser führte. Den dabei entstandenen Hunger stillten wir bei einem gemütlichen Spaghettiplausch. Wie alle zweiten Klassen der KEN absolvierten auch die Akzentklassen im Juni eine Projektwoche. Diese stand ganz im Zeichen der Energie und wurde von den Fachschaften Chemie und Physik organisiert. In der Vorbereitung ergaben sich viele interessante Einblicke in den Unterricht und die Begriffsbildung des jeweils andern Fachs, ein Prozess, der die Zusammenarbeit der beiden Fachschaften nachhaltig beeinflusste. Das Resultat der aufwändigen Vorbereitung ist eine Energie-Werkstatt, in der die Schüler/innen mit insgesamt 30 Experimenten verschiedene Energieformen und Energieumwandlungen sinnlich kennen lernen können. So entsteht zum Beispiel ein neues Verständnis für das Schlagen von Rahm, die Farben des Feuerwerks und die Funktion eines Wasserkraftwerks. Die Schüler/innen erlebten die beiden Fächer auf lebendige Weise, gestützt auf Anwendungen und Beobachtungen fern von Formeln und Berechnungen. Parallel zu den Experimenten, die beiden Klassen N2a und W2a wurden dazu in gemischte 2er-Gruppen aufgeteilt, konnten die Teams in einem Quiz ihr Energie-Wissen unter Beweis stellen. Am Ende der Woche erhielten die drei erstplatzierten Teams je einen Energie-Preis, das Siegerteam durfte zusätzlich den Wanderpokal in Empfang nehmen. Den Abschluss einer äusserst erfolgreichen und abwechslungsreichen Woche bildete eine Exkursion ins Kernkraftwerk Beznau, während der nicht nur die Sonne strahlte.

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erfassbar zu machen. Die Spanischteilklasse kümmert sich um Aspekte der 500 Jahre Geschichte Kubas im Austausch mit Europa. Die Geschichtslehrkraft vergleicht Kuba mit kleinräumigen, protodemokratischen bäuerlichen Genossenschaften des europäischen Mittelalters (Bannwaldpflege in Schweizer Alptälern; hofübergreifender Deichbau in Holland; Transhumanz in den Pyrenäen). So gelingt es Jahr für Jahr, das Bewusstsein für die Gestaltbarkeit der politischen Systeme weiter zu stärken. In einem ersten Schritt absolvierten die AkzentKlassen Anfang Dezember das Modul mit dem Titel Nachhaltige Lichterzeugung und Lichtnutzung unter der Leitung von Biologie- und Physiklehrpersonen, mit dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler für die Einflüsse des Lichts auf Menschen, Tiere und Umwelt zu sensibilisieren. Dafür stand eine Auswahl aus vier Themen zur Verfügung: «Gesundheit – physiologische Einflüsse auf den Menschen», «Wohlbefinden – psychologische Einflüsse auf den Menschen», «Tiere und Pflanzen – ökologische Einflüsse», «Sparlampen – sinnvoll oder nicht?» Diese Themen wurden Vierer- und Fünfergruppen zugeteilt und von diesen selbständig während drei Halbtage bearbeitet. Dabei wurden die Schüler/ innen mit den Schwierigkeiten der Informationsbeschaffung und insbesondere mit den Problemen bei der Überprüfen von Quellen (z.B. Verlässlichkeit von Internetforen) konfrontiert. Als Präsentationsform konnten die Gruppen zwischen einem A0-Poster und einer Diskussion wählen, wobei sich die meisten für das klassische Poster entschieden. Das Highlight des Moduls war ein Rundgang durch Zürich, den die Gruppe mit dem Thema Wohlbefinden psychologische Einflüsse auf den Menschen organisieren und leiten musste und der uns an einem kalten und dunkeln Dezemberabend an der Neonröh-

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Informatik an der Kantonsschule Enge – ein Dorf wird umgebaut Mit dem Wechsel in der Schulleitung und dem aktuellen F&O-Prozess wurde die Informatik an der KEN neu organisiert. Ein Rück- und Ausblick. Für die Informatik-Abteilung, Nicole Brockhaus-Soldenhoff, Prorektorin

Die Aufgaben der IT-Infrastruktur und die Ansprüche der Lehrpersonen und Schüler/innen haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich gewandelt. Reichte es Ende des letzten Jahrtausends noch, Computer zu vernetzen und den Schüler/innen die digitale Welt näherzubringen, so sehen wir uns heute der Generation der digital natives und komplizierten Schnittstellen in Anwendungen und Geräten gegenüber und sind mit der Herausforderung konfrontiert, eine zusehends komplexere Informatik angemessen zu unterrichten. Die Kantonsschule Enge war lange eine der führenden Schulen im Bereich der Informatik-Infrastruktur und schaffte mit innovativen Projekten eine attraktive Grundlage, die den Bedürfnissen von engagierten Lehrpersonen oder interessierten Fachschaften entsprach. So wurde sichergestellt, dass sich der Unterricht (auch) in digitalen Dimensionen entwickeln konnte und individuelle Konzepte möglich waren. Das Resultat dieser Strategie war ein IT-Dorf, in dem mit viel Engagement neue Häuser gebaut und mit grossem Einsatz die Verbindungswege angelegt wurden. Da nicht alle Dorfteile optimal zueinander passten, mussten Brücken gebaut, Wege umgeleitet und Sonderlösungen gefunden werden. Dies ist sowohl in der Städte-

planung als auch in der IT ein normaler Prozess, der allerdings viele Ressourcen bindet und nicht immer hindernisfrei umsetzbar ist. Zudem liegt die Verantwortung für das Funktionieren und Zusammenspiel der Elemente bei einigen wenigen Fachleuten, die rund um die Uhr verfügbar sein müssen und das gesamte (informelle) Wissen jederzeit abrufen können. Die Möglichkeit, in dieser operativen Hektik innezuhalten und das Dorf von oben zu betrachten, ist meist begrenzt und würde zu Verwerfungen führen, die im Alltag nicht zu bewältigen sind. Deshalb nahmen die neue Schulleitung und die IT-Verantwortlichen der KEN den Wechsel zum Anlass, unsere IT einer umfassenden Prüfung zu unterziehen. Dabei unterstützt wurden sie von einem externen IT-Berater. Das Resultat dieses Prozesses lässt sich wie folgt zusammenfassen: ■■

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Aufbau einer neuen IT-Architektur, welche die Hauptbedürfnisse erfasst und diese in einer einheitlichen Struktur sicherstellt. Identifikation von Make-or-buy-Entscheidungen (Infrastruktur, Wartung und Support der IT-Strukturen) Implementierung einer IT-Governance (Organisation der Informatik-Abteilung) sowie die Verteilung der Verantwortung auf mehrere Personen

Bereits umgesetzt wurde Punkt 3 mit dem neuen IT-Team KEN – der Gruppe von Kolleginnen und Kollegen, die sich als Informatikdienstleister in der Kantonsschule Enge positioniert und im Alltag dafür sorgt, dass sich die Lehrpersonen nicht um IT-Probleme kümmern müssen und die Informatik reibungslos im täglichen Gebrauch einsetzen können. Es sind dies Ueli Anderegg, Gregor Lüdi, Marc Philip, Stefan Vollenweider und Marco Zanoli. Seit September 2010 leisten sie täglich wichtige Arbeit, um Ruhe in das System zu bringen und die IT an der KEN nutz-, aber nicht spürbar zu machen. In einem nächsten Schritt steht nun die Gestaltung einer neuen IT-Architektur an – also die Planung unseres Dorfes. Dabei setzen die Verantwortlichen auf die sogenannte Virtualisierung, ein Konzept, das es erlaubt, alle Anwenderprogramme geräte- und ortsunabhängig einzusetzen, die Verwaltung der User einfacher zu gestalten und vor allem unsere Geräte länger zu nutzen. Fest damit verbunden sind Make-orbuy-Entscheidungen (Punkt 2) – die Klärung der Frage, welche Infrastruktur und Dienstleistungen die Kantonsschule Enge selber kauft, welche Geräte sie wartet und zur Verfügung stellt und wo eine Verlagerung auf externe Partner (z.B. Bezug von Serverleistungen statt Kauf eines Servers) strategisch und operativ sinnvoll ist. Dabei berät uns die Abteilung Informatik des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes in der Umsetzung

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der Strategie und steht mit Fachwissen und Kontakten als wichtige Partnerin zur Verfügung. Wie für alle Bereiche der Kantonsschule Enge gilt dabei: Informatik soll eine Dienstleistung für die Lehrer/innen sein und mithelfen, den Unterricht attraktiv zu gestalten. Der Dorfplan

muss also den Bedürfnissen seiner Bewohner/ innen entsprechen und ist nur dann sinnvoll, wenn dieses Ziel im Zentrum steht. Deshalb freuen wir uns über Rückmeldungen und Ideen in der Planungsphase und werden unseren Dorfplan auch in Zukunft nicht als starres Kon-

strukt, sondern (insbesondere bei kollektiven Bedürfnissen) als grundsätzliche Dorfstruktur verstehen.

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Emotion Is in the Air David Helfgott in der Aula

Marina Graf (N3a) 68

Die Aula tobt. Mehr als 300 Schüler/innen applaudieren mit einem Lächeln auf den Lippen, während er immer wieder die Hände mit ausgestreckten Daumen in die Luft hält und von einem Bein auf das andere hüpft. Er, David Helfgott. Doch wer ist er genau? Viele haben den oskarprämierten Film Shine – Der Weg ins Licht gesehen, der sein Leben rührend darstellt: David Helfgott wurde 1947 als Sohn einer jüdisch-polnischen Familie geboren. In Australien aufgewachsen, vom Vater im Klavierspielen gefördert und als Wunderkind entdeckt, bestritt David viele Wettbewerbe. Er zerbrach unter der Autorität seines Vaters. Mit 19 Jahren gewann er ein Stipendium fürs Royal College of Music in London. Dort triumphierte er mit dem 3. Klavierkonzert von Rachmaninow. Schliesslich traten Symptome einer nervlichen Störung auf und David Helfgott erlitt einen schweren Zusammenbruch. Wieder in Australien, blieb er deswegen für zehn Jahre in psychologischer Behandlung. Seit seiner Heirat mit der Astrologin Gillian Murray, die ihn immer und überallhin begleitet und unterstützt, gibt er wieder Konzerte weltweit. Wie auch in jener Woche in der Zürcher Tonhalle: Das Orchester erhebt sich und die Zuschauer halten gespannt den Atem an, es wird ruhig im Saal. Plötzlich, ganz unerwartet, flattert ein leuchtend rotes Hemd geschwind zwischen den

schwarzen Anzügen und Kleidern hindurch. Dieser Mann in Farbe schüttelt allen Musikern die Hand und verteilt grosszügig Wangenküsse. Die ganze Tonhalle schmunzelt vergnügt über den speziellen Pianisten, der alle Zuschauer mit eifrigem Winken begrüsst.

Wohltuend und erfrischend ist Herr Helfgott, ganz im Gegensatz zu den sonst so ernsten Musikern. Keiner steht wie er nach jedem Satz auf und umarmt den Dirigenten abermals und schüttelt die Hände der Geiger, keiner rennt wie er zum Bühnenrand und küsst jene in der

Gospelkonzert mit Freddy Washington

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vordersten Reihe. Auch während seine Hände flink über die Tasten gleiten, hat David Helfgott seine Eigenheiten: Versunken singt er zur Musik, die aus seinen Fingern fliesst und blickt ab und an zu den Konzertbesuchern, um mit gerunzelter Stirn zustimmend zu nicken. Was berührt, ist weniger die Perfektion als das Gefühl, das er in die Musik legt. Er scheint sich im Stück zu verlieren und mit dem Klavier zu kommunizieren. Beim Spielen wirkt er nicht so zappelig wie sonst. Helfgott zeigt auch grosse Emotionen vor und nach dem Auftritt. Er begrüsst und schüttelt Hände, er umarmt und küsst, und das jeden, der gerade in seiner Nähe steht. David Helfgott scheint in jedem Menschen eine gute Gestalt zu sehen und kennt wie ein Kind keine Grenzen, Hemmungen oder Vorurteile. Es gibt kaum jemanden, der sich nicht mit David versteht, da er unglaublich offen und liebend ist. Auch in der Aula der Kanti Enge zauberte er mit Musik und Sympathie ein warmes Lächeln auf die Lippen seiner Zuhörer/ innen. Zu verdanken haben wir diesen ungewöhnlichen Besuch eines Pianisten den drei wichtigen Personen, die im Hintergrund wirkten: Martin Jäger, Musiklehrer und Förderer dieses Projektes, Mario Beretta, Dirigent und Freund David Helfgotts, und Gillian Murray, Ehefrau und Begleiterin des Musikers. Sie ermöglicht David die Auftritte und setzt seine Grenzen, sie ist für ihn da, wenn er Zuneigung braucht. Und wahrscheinlich wurde jeder im Saal auf irgendeine Weise berührt, ob durch die Aufopferung von Gillian für ihren Gatten, Davids Kindlichkeit oder seine unglaubliche Herzlichkeit.

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Golzar Piranfar (N3a)

Am Montag, dem 2. November 09, war es endlich so weit: Voller Neugier und Vorfreude machten wir uns auf in die Aula, wo wir zum ersten Mal Freddy Washington begegnen sollten. Und da war er: ein kleiner, kräftiger afroamerikanischer Mann, der vor Vitalität sprühte. Sofort hatte er die Sympathie des Chors auf seiner Seite. Für den einen oder anderen Lacher sorgte er mit seinem Schalk, und mit viel Witz zauberte er eine vergnügliche Stimmung in die Aula. Alle hatten ihn sofort in ihr Herz geschlossen. An den Proben übertrug sich seine enthusiastische Freude am Gospel auf uns. Wir übten die Songs ohne Noten, dafür wiederholten wir sie oft, und am Schluss waren alle mehr oder weniger sattelfest, auch die Alt-Stimmen, welche die höchsten Hürden zu nehmen hatten. Endlich war es Freitag: der Tag der Auffüh-

rung! Alle waren wir ein bisschen aufgeregt, als wir dort vorne in der City- Kirche St. Jakob standen und zu singen begannen. Doch die Nervosität legte sich schnell wieder, und von Lied zu Lied war der Chor stärker (auch die Alt-Stimmen!) und wurden die Klänge imposanter. An Emotionen fehlte es nicht; es wurden Songs angestimmt, die das gesamte Publikum zum Tanzen anregten, am ergreifendsten aber war die Ballade God is here – sie liess sogar den Chormitgliedern Tränen in die Augen steigen. Mit tosendem Applaus wurde das Konzert belohnt, und rückblickend kann man sagen, dass dem Chor wieder einmal eine Glanzleistung gelang. Man erinnert sich mit Freude an diesen Abend und summt jetzt noch ab und an unbemerkt einen dieser Gospelsongs. Oh happy day…

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«Hamlet» – Theater an der KEN Urs Bigler

Auch dieses Jahr standen sie wieder auf der Bühne der Aula – Schüler und Schülerinnen der KEN, die während des Wintersemesters den Theaterprojektkurs unter der Leitung von Michael Aeschbach, Annette Ehrlich und Sandro Paproth belegten. Und auch dieses Jahr beeindruckten sie mit einer Produktion, die sich durch viel Liebe zum Detail und ausgereiftes Bühnenhandwerk auszeichnete. In den Rollen des von Michael Aeschbach für die Schule neu bearbeiteten Stücks Hamlet traten auf: Marten Gransow (der Boss), Woula Goutziomitros (Gertrude), Till Stöckli, Joëlle Stocker (Hamlet und dessen Alter Ego), Ilija Vukadin (Claude Legrange), Philipp Lässer (Osric), Marlene Schenck (Polonia), Denis Weinberg (Laertes), Nadia Kaufmann (Ophelia), Ramija Sivasubramaniam (Rosencrantz), Saskja Weilenmann (Guildenstern), Nathalie Moser (Estragon), Vera Zugliani (Horatia/Holly), Andrina Brunner (Marcella), Domagoj Odrljin (Bernard), Patricia Roth (Rania), Marten Gransow (Ronia), Roger Meier (FoTinBas), Nina Rothenberger (Shui Ta). Es lohnt sich übrigens, einen Blick ins Begleitheft zur Aufführung zu werfen. Darin befasst sich Sandro Paproth unter anderem mit dem Elisabethanischen Drama und William Shakespeare und geht auf verschiedene Deutungen der berühmten Tragödie ein. Er bietet damit all jenen eine kleine Fundgrube, die ihr Wissen über Hamlet und den bekannten Dichter umfassend auffrischen wollen.

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«Berlin brennt!» Musical an der KEN

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Lara Kaiser (H3a)

Die Geschichte des Musicals an sich existierte bereits – sie basiert auf den Geschehnissen rund um die RAF (= Rote Armee Fraktion) in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Michael Aeschbach, der am Theaterprojekt der KEN bereits achtmal massgeblich mitwirkte, schrieb sowohl Lieder- als auch Rollentexte des Stücks. Dieses beginnt damit, dass Anna (Lara Fritschi) die Kommune 13 in Berlin kennenlernt, in der ihre ältere Schwester Lisbeth (Kim Kleiber) zurzeit wohnt. Das Musical gewinnt mit dem Auftritt von Luzius Grünbein (Jeremy Notz), dem «Bösewicht» des Stücks, an Dramatik. Die Handlung eskaliert mit einer Bombenlegung und der Entführung der Staatsanwältin Anke Wannemann (Rilindje Missini), überrascht mit einer un-

erwarteten Wendung, als die Terroristen von der Verräterin Petra Urbach (Martina Liniger) erfahren und endet mit der Überwältigung der Staatsfeinde, wobei offengelassen wird, was mit ihnen geschieht. Nicht nur mir, sondern auch vielen anderen hat die diesjährige Aufführung um einiges besser gefallen als die vorangehenden. Das kann an den originellen und zeitgerechten Kostümen und dem passenden Bühnenbild liegen, aber auch an der Aktualität des Themas. Denn das Musical führt uns vor Augen, dass Terrorismus nicht nur eine Plage unserer Zeit ist – täglich hören wir von Schreckenstaten aus fernen Ländern – , sondern auch schon in den sechziger und siebziger Jahren in unserem Nachbarland die Menschen in Angst und Schrecken versetzte und die Geschichte spürbar prägte. Mit ihrer Leistung überzeugten mich besonders

Basil Saner in der Rolle des englischsprechenden Kriegsdienstverweigerers Harry Rawman (Gitarren- und Gesangssolo), die zwei Hippies (Rebecca Blum und Tamara Jovic) und der «Bösewicht» Luzius Grünbein (Jeremy Notz). Positiv aufgefallen ist mir auch Rilindje Missini, die zuerst eine Terroristin, dann nach kurzem Kostümwechsel die Staatsanwältin verkörperte. Das Einzige, was man bemängeln könnte, wäre, dass die Musik manchmal im Verhältnis zu den Sängerstimmen zu laut war. Gespürt hat man, dass alle Beteiligten enorm viel Zeit in das Musical investierten.

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Projekttage der Kontaktgruppe Anne-Marie Aisslinger, Ruth Caspar, Martin Lüscher

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Mittlerweile weiss die ganze Kantonsschule Enge, was die Kontaktgruppe ist und was sie tut. Deshalb soll sie hier nicht weiter vorgestellt werden. Vielmehr möchten wir dieses Jahr über unsere Projekttage berichten. Es sind dies zwei pro Jahr. Der eine findet im Juni statt zum Thema «Gewalt nach innen und aussen». Der andere mit dem Titel «Soziale Beziehungen in Schule, Alltag, Internet» ist Ende August angesagt.

Workshop zum Thema «Gewalt nach innen und aussen» Gewalt tritt sehr verschieden auf. Mit «Gewalt nach innen» meinen wir selbstschädigendes Verhalten wie Gewalt gegen uns selbst, also beispielsweise Selbstverletzung, Drogenmissbrauch, Essstörungen und Suizidalität, und mit «Gewalt nach aussen» sind Gewaltformen wie verbale und nonverbale Aggression, Tätlichkeiten, Mobbing und sexuelle Grenzbereiche und Übergriffe gemeint. Am Mittwochmorgen, 9. Juni 2010, wurde einmal mehr der Workshophalbtag «Gewalt nach innen und aussen» durchgeführt. Alle 2. Klässler/innen wurden dabei in nach Geschlechtern getrennte Gruppen eingeteilt und durften je einen eineinhalbstündigen Workshop zum Thema Gewalt nach innen und Gewalt nach aussen besuchen. Geleitet wurden diese Workshops von 13 externen Fachpersonen mit psychologischem Ausbildungshintergrund.

In der Pause wurden die Teilnehmer/innen vom Elternverein mit Getränken und einem Znüni verwöhnt. Dem Elternverein sei hier einmal mehr für den grossen Einsatz und die Finanzierung ganz herzlich gedankt!

Workshop zum Thema «Soziale Beziehungen in Schule, Alltag, Internet» Der zweite Projekttag fand am Dienstag, den 31. August 2010, statt und richtete sich an die Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassen. Rektor Christoph Wittmer zeigte in seiner kurzen Begrüssung zum Auftakt des Tages auf, wie wir alle in Beziehungsnetzen eingebunden sind: an der Schule, in der Familie, im Freundeskreis, und dass unser Verhalten und Handeln immer auch Auswirkungen auf unser Umfeld hat. Anschliessend stimmten drei Schülerinnen und Schüler pro Klasse ihre Kolleginnen und Kollegen sowie ihre Klassenlehrperson mit Aufwärmübungen zum Thema auf das Theater Multipleoption_14 ein. Die Moderatorinnen und Moderatoren hatten sich in der vorangehenden Woche auf ihre Aufgabe vorbereitet und meisterten sie mit Bravour! Die Bühne unserer Aula war von der Gubcompany in ein TV-Studio umfunktioniert worden. Drei Schauspielerinnen und zwei Schauspieler produzieren eine Fernsehshow, in welcher sie wahre Biografien inszenieren. Sie schlüpfen in die Rollen der portraitierten Hauptfiguren: den Gamer David, das Model Tina, die Rapperin Julia und den Schläger Diego. Ebenso spielen sie die Rollen deren Mütter, Väter, Lehrer und einer

analysierenden Psychologin. Sie sind nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera, sie schreiben, filmen, vertonen und sparen dabei nicht mit pointierten persönlichen Kommentaren. Die temporeiche Aufführung war eine Testsendung, das anwesende Publikum ein Testpublikum. Nach der Pause tauschten die Schülerinnen und Schüler wieder im Klassenverband ihre Beobachtungen aus und diskutierten über die portraitierten Jugendlichen. Viele fanden die Figuren ziemlich übertrieben gezeichnet – jedoch wussten der eine oder die andere von Bekannten, denen ähnliches widerfahren war. Der Nachmittag widmete sich ganz dem Thema Internet, seinen Chancen, seinen Möglichkeiten, seinen Risiken. Angesprochen wurden Themen wie Facebook, Abzocken im Internet, Mobbing, Sucht im Internet, Sicherheit im Netz. Unter der Leitung der IMS-Klasse wurden die verschiedenen Gebiete sozusagen als Postenlauf in Gruppen diskutiert und die Resultate ausgewertet. Auch wenn bestimmt vielen solche Themen bekannt vorkamen, wurden die Schülerinnen und Schüler auf diese wichtigen Themen der heutigen Zeit sensibilisiert. Bestimmt konnte der Tag einiges dazu beitragen, dass die Jugendlichen das Internet bewusster nutzen. Bei meinem Kontrollgang am Nachmittag war jedenfalls eine Klasse, inkl. deren Klassenlehrer, dermassen in Diskussionen vertieft, dass sie mein Kommen nicht bemerkten. Leise ging ich wieder hinaus und dachte: «Dänn isch ja guet.»

Veranstaltungen

Mit Mike Müller und Viktor Giacobbo auf der Bühne Nubia Sivec (H3b)

Was ist die Belohnung, wenn man einen guten Text schreibt? Ein Einkaufsgutschein? Wohl eher weniger. Die Belohnung besteht doch tatsächlich darin, an einem eigentlich freien Tag eine Reise durch Zürichs Stau zu unternehmen, um dann in Winterthur verregnet zu werden. Wochen zuvor: Wir werden im Deutschunterricht beauftragt, einen witzigen Text für Giacobbo und Müller zu schreiben. Wie verzweifelt sind die zwei, frage ich mich, dass sie sogar die Schüler um Hilfe bitten? Glauben sie etwa, dass sie uns mit dem «Ach-was-für-en-Plausch-für-d‘Schüeler» so leicht herumkriegen? Nicht gerade mit übersprudelnder Motivation machen wir uns in Zweiergruppen daran, lustig zu sein. Der Anfang fällt mir schwer. Nachdem meine Partnerin aber mit ein paar Sätzen gestartet ist, sprudeln die Ideen und Sprüche. Wo sie die speziellen Wörter wie «Göppel» oder «Trulla» einbringt, ergänze ich den Text mit meinem leicht biederen Humor. So entsteht schliesslich nach ca. 20 Min. ein Dialog, den zwar wir ein klein wenig lustig finden, uns jedoch nicht die kleinste Hoffnung gibt, in die engere Auswahl zu kommen. Umso grösser die Überraschung: Unser Text wird an der KENComedy (Donnerstag, 22. April) mit anderen Texten von anderen Klassen der KEN vorgelesen und kommt in der Endauswahl unter die Topdrei. Am Mittwoch, dem 4. Juni, fahren wir nach Winterthur, ohne uns wirklich vorstellen zu

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können, was uns im Casinotheater erwarten wird. Wir werden von der Managerin, Karin Grob, und dem Headwriter von Giacobbo, Domenico Blass, empfangen. Im Schnelldurchlauf wird uns erklärt, wie sich der Abend in etwa abspielen wird. Das Erste, was mich erstaunt, ist, dass Giacobbo und Müller unsere Texte aus dem Stegreif vorlesen werden. Eine Tatsache, die mir nicht richtig gefallen will, denn meiner Meinung nach ist unser Text doch mit einem ziemlich speziellen Humor ausgeschmückt,

was möglicherweise für Verwirrung sorgen kann. Das Zweite, was mich irritiert (wegen schrecklicher Frisur und schnellen Errötens), ist, dass wir während der Aufführung auf der Bühne sitzen müssen. Die ganze Veranstaltung beginnt pünktlich um 20:00 Uhr. Mit Erstaunen, aber auch Erschrecken muss ich feststellen, dass der Saal voll ist mit sowohl Eltern, aber hauptsächlich auch mit Leuten, die Eintrittskarten gekauft haben. Die Dialoge werden schulhausweise vorgelesen.

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Die Kantonsschule Zürcher Oberland macht den Anfang, darauf folgt die Kantonsschule Büelrain und nach einer Pause kommen auch wir von der Kantonsschule Enge zum Zug. Insgesamt neun Texte werden inszeniert, je drei pro Schulhaus. Meine leichte Anspannung verfliegt nach jedem vorgetragenen Dialog mehr und mehr. Die ersten sechs Texte vor der Pause sorgen für viel Gelächter und ausgelassene Stimmung im Saal. Keiner der Dialoge zieht eine peinliche Stille nach sich. Was aber bestimmt auch den Improvisationen von Giacobbo und Müller zu verdanken ist. Als wir Schülerinnen und Schüler von der Kantonsschule Enge nach der Pause auf der Bühne sitzen und mir das Scheinwerferlicht ins Gesicht prallt, fühle ich mich klein und unbeholfen. Ich sehe gerademal die erste Reihe, der Rest vom Saal ist stockfinster. Unsere Dialoge werden vorgelesen und das Ergebnis ist eindeutig: Die Texte der KEN sind die Publikumslieblinge. Da aber von jedem Schulhaus nur ein Text weiterkommt, können wir uns nicht alle drei Medaillen umhängen. Die Krone jedoch gehört uns am Ende trotzdem. Der Dialog von David Kürsteiner wird mit stärkstem Applaus zum Siegertext geklatscht. Fazit des Abends: gelungen und eine neue Erkenntnis bietend, die ich mir nur mit Mühe eingestehen kann: Auch die Schule kann etwas Nichtspiessiges organisieren.

Im Zug

Der Wurm und der Vogel

Dialog von Kujtim Bilali und Jonas Frick, H3b

von David Kürsteiner und Simon Oppikofer, W4b

A: Äh, ja tschuldigung, isch da no frei? B: (Nimmt Kopfhörer aus dem Ohr) Was wotsch du, man? A: Excusez, ha nur wölä frägä, öb da no frei isch! B: Ja, scho klar, man, was frägsch so blöd? A: Du bisch mer aber au no en freche Burscht. B: Gsesch ja, dass frei isch! Was frögsch denn so schräg? A: Du Säulüdi du, hesch au no en freche Latz, wenn ned augeblicklich bremsisch, räbbleds! B: Was schnurrsch du «räbble»? A: Schwiizerdütsch isch das, du Papierlischwiizer! B: Ja was wetsch mache, uf karton schribe oder was? A: Du weisch ja nöd mal, was das heisst! «Papierlischwiizer»! B: Ja und, du kennsch nöd mal s‘ Wort «Kanacke»! A: Ja mol doch, eigentlich kenn ich’s, aber…. B: …aber du kennsch es doch nöd. A: Mol, han ja grad gseit, dass ich‘s kenn! B: O.K., säg, was heisst‘s? A: Ja, äh, so en Uusländer halt! B: Hesch öppis geg Uusländer? A: Ja, gopfriedstutz nonemal, jetzt hesch du doch gfrögt, was es heisst! B: Sterneföifi! Meinsch ich cha nöd au so schnure? A: Ja, wieso machsches dänn nöd, wenns scho chasch? B: Ja weisch, ich han en Ruef, nöd so wie du. Du hesch eh kei Kollege. A: Ja was! Ich chönnt der grad drü usem Ärmel schüttle. B: Ok, mach! A: Aso da hämmer de Ueli, de Ruedi, de… B: O.K. O.K.! Isch guet! Ich glaub dier! A: Chaibe Frechdachs nonämale! B: Chasch du nöd eifach ein normale Satz uselah? A: Du Burscht, das isch mini Sprach, und dadezue stahn ich. Für mich isch das vollkommä normal. B: Du meinsch vollkome schwul. A: Musi jetzt au no t’Schmier hole, will’t so fräch bisch? A: Bulle, nennt mer das hützutags. B: Potzmillionä, giz eich no än kompliziertere Mänsch als du? Ich glaub ehner nöd. A: Lueg, hock doch eifach ane, denn hemmer alli eusi Rueh. B: Äntlich, das hani doch die ganzi Ziit scho wölä ghöre.

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(Siegessicher) Aha en Wurm… (Gleichgültig) Aha en Vogel… Jawohl en Vogel! Das hämmer doch schomal gha, oder? (Verwundert) Und du häsch kei Angscht? (Überrascht) Nei, wieso? Na ja, du weisch doch, dass ich din natürliche Frässfind bin. Ja, und? Was söll dis sälbschtsichere «Ja, und»? Du söttisch versuäche, schreiend vo mir wegzchrüche, so wies all andere Würmer tüend. Weisch du, hüzutags schined all extrem vill vo dere «Nahrigschetti» z‘halte. Aber ich mach da nümme mit. Ich will nume mis wurmige Läbe läbe, ohni debii gschtört z werde, und jetzt verpiss dich! (Genervt) En Momänt mal: Die Nahrigschetti existiert scho sitt über 3.5 Milliarde Jah… Nei, du losisch mir gar nöd zue. Wenn du mir nüüt machsch, dänn mach ich dir au nüüt, klaro?! Du bisch de widerlichschti und perversischti Wurm woni je gseh han. Weisch was, ich han gar kei Luscht meh, dich z’frässe. Also, häsch verschtande? Ja klar, als nöchschts fangi mit dem poetische Chäfer am Baum det äne e Konversation über d’Sozialrevolution ah. (Siegessicher) Ich han doch gwüsst, dass du en Individualischt bisch. Han ich doch scho vo Afang ah din Pioniercharakter erchännt. (Frisst den Wurm) Schmatz, schmatz, schlabber. (Mit vollem Mund/ bestätigend) 1:0 für d’Natur, würdi säge.

Dialog von Nubia Sivec und Janine Waldvogel, H3b

A: B: A: B: A: B: A: B:

Herr Meier? Ja woll, das wär denn ich. Chömed Si doch bitte ine, min name isch Schlatter. Haha, voll die Verarschig! Wie de dumm Komiker da, de Beat! Das isch min Unkel… Ou, sorry Mann, das hani ächt ned dänkt. Obwohl, vom Ranze her passts scho, geile Siech. Ähm ja… Wo hend Si denn vorher gschaffet? Läck mer am Arsch, sind das Ziite gsi… Ab und zue easy sträng, so Züri abchlopfe und so, chille mit denä verhängte Bitsches isch au ned immer so eifach gsi, glaubs mer. Denn hani letschti no min alte Göppel

A: B:

A: B: A:

gflickt – so ne Schiissi ächt- etz gaht er gar nümm, aber das isch bestimmt ned mini Schuld gsi! Ah, ehm… ja, beschtimmt nöd… Was i no han welle wüsse, Herr Meier, sind Si verhüratet? Ja, aber das isch scho chli länger her… die Trulla isch au für nüt z‘bruuche gsi. Da hani si halt usegrüert. Und geschter bini wider-emale im RED LIPS gsi, chasch mers glaube, Schlatti, das sind dänn anderi Kaliber. Dich hani dete no nie gseh… Chum doch au mal mit, sisch immer e geili Abwächslig. Nei danke, Herr Meier, kei Bedarf! Was chönd Si susch no über Ihri Vergangeheit brichte, händ Si scho Erfahrige im Bereich Kommunikation? Aso, das wetti etz da ned verzelle, isch mir denn scho chli z’privat. Wie bitte?

B: Hallo? Dänksch, ich schnurre da über mini Calljobs? A: Wie meined Si Calljobs? B: Was ächt! Läck du mir am Tschööpli! Häschs Gfühl, ich verzelle dir da, wie mini drüüer mit Manne und Fraue durchs Telifon ablaufed?! A: WAS HÄND SI GMACHT? B: Sägi dir ned. A: Ich bin im Fall de HERR Schlatter. B: Ja, häsch scho mal gseit, freut mi. A: Würdet Si mich bitte sieze. B: Ja, voll chillig. Also Sieze, was wetsch no wüsse? A: (Seufzt) Da isch Hopfe und Malz verlore… Was sind denn Ihri Stärke und Schwäche? B: Was isch verlore? A: Das, wo im Bier drin isch! B: Ja, Bier hani au gärn Sieze. Du au gäll, dis Ränzli zügt dervo. A: (Murmelt) Bringed mers zänd… Was sind Ihri Stärke und Schwäche, Herr Meier? B: Ja, aso, i würd sage, i bin en sehr ehrliche, ufrichtige, zueverlässige Mänsch. I cha au guet mit Froue umgah. Im Usgang gangi voll ab. Bin au huere pflägt- wäsche mich all vier Täg! Und zu dä Schwächene chani ned vil säge, chasch susch mis Mami fröge, si seit immer: Klaus, du bisch so en guete Purscht! Okey, villicht bin ich ab und zue echli z’pingelig und z’mitfühlend. Und i bi ned immer allzu direkt, wet ja niemerd verletze. Ich meine, i würd dir etz au ned säge, dass dini Auge mich a die vo eusem Huusschwein, ehm Franzi, erinneret. A: Sapperlot nonemal! Das isch etz aber under de Gürtellinie! B: Ah sorry, de Gürtel gsehni under dem Ranze ebe ned… A: Loset Si, mir mäldet eus denn no bi Ine. B: Isch guet, tschüüss, seisch am Beat en Gruess, gäll. A: Mer gsehnds denn, uf Widerluege, Herr Meier.

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Das Vorstellungsgespräch

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Sporttag ist wie Weihnachten

Teresa Laino (Sport)

«Sporttag ist wie Weihnachten, ist wie Ostern, ist wie …», erklärt mir grinsend ein Kollege. Alle Jahre das gleiche Vorgehen. Nach 25 Jahren im Sportlehrerberuf erscheint es mir gleich einem Ritual: planen, organisieren, Pläne schreiben, Pläne in letzter Minute korrigieren, Weisungen formulieren, früh aufstehen, Mengen an Material schleppen, Spielfelder markieren, hoffen auf gutes Wetter, hoffen auf einen unfallfreien Tag… und, und, und… Wohl nur für mich bedeutet der Sporttag insgeheim auch – Muskelkater. Tatsächlich, Mittwochmorgen – der Tag danach – in gequältem Gang arbeite ich mich die Treppen hinunter in die Küche und fühle mich wie von tausend Huftritten getroffen. Trotzdem bin ich guter Laune, und eine gewisse Zufriedenheit breitet sich aus, denn – ein Sporttag ist und bleibt… Früher, als wir Kinder waren, erwarteten wir den Sporttag mit Sehnsucht. Damals versprachen wir uns einen Tag der grossen Ereignisse, Abwechslung zum Alltag, einen Tag der sportlichen Leistungen, einen Tag mit viel Spass. Wir freuten uns, denn die glücklichen Sieger würden Lorbeerkränze ernten (um genauer zu sein – in den 70er Jahren wurden Plüschtiere als Preise verteilt).

Stafetten, Sackhüpfen, Völkerball, Geräteturnen, Weitsprung, Hochsprung, Ballwerfen und Kurzstreckenläufe waren die gängigen Disziplinen. Jeder und jede wollte sich auf dem Feld messen, wollte Leistung erbringen. Wer war die Schnellste? Wer sprang am höchsten? Welche Mannschaft gewann die meisten Spiele? Fragen, die uns schon vor den Begegnungen tagelang beschäftigten und uns zu Spekulationen anregten. Und heute? Heute ist alles anders. Wirklich? Ich vermute, ein Teil der Schüler erwartet den Tag mit gemischten Gefühlen, der andere mit etwas Neugierde vielleicht, und nur wenige mit Spannung. Sporttag bedeutet heute ebenfalls Abwechslung zum Alltag, verlangt nach wie vor sportliche Leistungen, bedeutet Spass, bedeutet Neues erfahren, bedeutet Begegnung, bedeutet für die glücklichen Gewinner, Siegestrophäen abzuholen (um genauer zu sein – in modernen Zeiten werden Gutscheine für Kino und Mensa verteilt). Modern-Jazzdance, Badminton, Biken, Boxen, Hip-Hop, Selbstverteidigung, Squash, Tischtennis, Trampolin (daher mein teuflischer Muskelkater), Yoga, Tennis, Volleyball, Uniho-

ckey und Herrenfussball sind die diesjährigen Disziplinen. Nicht zu vergessen – man höre und staune – nicht weniger als 70 Mädchen haben sich für Frauenfussball angemeldet. So viele Angebote, so viel Dynamik – was für ein Ereignis dieser Sporttag! Ein Sporttag ist und bleibt der Tag, an dem Menschen etwas bewegen, sich begegnen, sich treffen, an dem Menschen gemeinsam friedliche und fröhliche Momente erleben. Eben – wie Weihnachten! Lächelnd geniesse ich meinen Morgenkaffee, Muskelkater hin oder her, denn eines ist gewiss, wir alle, Organisatoren und Teilnehmer, Lehrer und Schüler, wir alle haben auf sportliche und spielerische Weise am Sporttag der KEN einen Beitrag für eine gute Gemeinschaft geleistet.

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Veranstaltungen

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Quantensprung der KEN-Renner Markus Meyer

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Unter idealen äusseren Bedingungen fand die diesjährige SOLA-Stafette statt. Am Start waren über 700 Mannschaften aus dem In- und Ausland. Von der Kantonsschule Enge war diesmal wieder eine Mannschaft dabei, und die zeigte eine beachtenswerte Leistung. Sämtliche Läuferinnen und Läufer des Teams KENRenner liefen ihre Strecken in beachtlichen bis sehr guten Zeiten, so dass der 125. Schlussrang resultierte. Dies ist eine Verbesserung um sage und schreibe 110 Ränge! Bravo! Hervorragend waren diesmal Nicole Tschumi (W4e, Rang 77), Daniela Wüthrich (W4a, Rang 79), Sascha Gusev (MA09, Rang 92), Amaru Mendoza (H3b, Rang 128) und Michael Weiss (MA09, Rang 146). Bester Lehrer war (natürlich) Stefan Vollenweider (227). Stolz auf seine Leistung sein darf aber auch Marcel Hensch, unser ehemaliger Chemie-Lehrer. Nach einem 9. Rang im Jahr 1992 schaffte er es nun bei seiner allerletzten Teilnahme im Alter von 70 (!) noch auf den 310. Rang! Ich bedaure es, einen solch treuen Läufer zu verlieren. Aber vielleicht rücken nun ebenso treue Läuferinnen oder Läufer nach. Am Abend jedenfalls feierten wir unsere Teamleistung mit einer Pizza und einigen Durstlöschern. Und einige warten schon gespannt auf die nächste SOLA am 7. Mai 2011.

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Schriftsteller zu Besuch an der KEN Perikles Monioudis bei der W4b und der W2d

Christa Miloradovic-Weber

Wer ist er? Gespannt warten die Schüler/innen gegen Ende der Pause auf den Autor. An der Wandtafel steht: Herzlich willkommen, Herr Monioudis! Während sie aus den Fenstern schauen auf die breite Terrasse zwischen Freudenberg und Enge, wetten sie, wie wohl der Autor aussieht. Gross oder klein, dick oder dünn? Nett oder unfreundlich… Plötzlich sehen sie einen Mann, der zwischen all der Schülerschaft etwas orientierungslos über das Schulhausareal schlendert. Das muss er sein! Fünf Minuten später betritt dieser gleiche Mann das Schulzimmer und wird von zwei Lehrerinnen und einem Lehrer herzlich empfangen.

Elvis Seine Lesung beginnt mit dem Song In The Ghetto von Elvis Presley. Das Lied zielt auf Grafik und Inhalt der Erzählung Der Appetit meines Bruders, welche die Klassen als Vorbereitung auf diesen Anlass gelesen und besprochen haben. Darin geht es aus der Sicht eines fiktiven Bruders von Elvis (in Wirklichkeit hat sein Zwillingsbruder die Geburt nicht überlebt) um dessen exzessiven Hamburger- und Drogenkonsum. Er habe, erklärt Monioudis, als Soziologe, damals, als er die Geschichte schrieb, viel über Biographien gearbeitet, sei unterdessen

selber (er klopfte sich auf den Bauch) zehn Kilo schwerer geworden. Das wegen einer Auftragsarbeit. Für eine Anthologie über Essen. Er zeigt uns das Buch, hält es in die Höhe. Auftragsarbeiten seien immer wieder nötig und auch durchaus vergnüglich.

Der Autor als Unternehmer Als Autor in der heutigen Zeit müsse man halt sein eigener Unternehmer sein, mit Agenten zusammenarbeiten, nicht nur mit Verlagen. Denn rosig sei es nicht für Autoren in der Schweiz.

Für seinen Roman Land habe er etwa 40 000 Franken Vorschuss erhalten, später noch einmal so viel für einen Preis, also insgesamt 80 000 Franken. Dabei habe er drei Jahre an diesem Buch gesessen. Das sei ein bescheidener Monatslohn, das müssten wir zugeben. Mit seinen Ausführungen über das heutige Schriftstellerleben und das Verlagswesen trübte der Autor manch idealistisches Bild des freien Autors. Immerhin musste er wiederum zugeben, dass er nicht zu den Autoren gehöre, die sich bei der alltäglichen Schreibarbeit quälten, im Gegenteil. Sie mache immer Spass. Und beim Reisen und Recherchieren lerne er sehr viel und erweitere den Horizont. In Land zum Beispiel reist der Erzähler, immer auf der Suche nach feinen Backwaren und einem Rezeptbuch, den Mittelmeer-Anrainerstaaten nach. Am Schluss der Lesung servierten wir ihm eine gelungene Überraschung, unser klasseneigenes Baklava, über das er in Land seitenweise schwelgt.

Griechenland, Ägypten, Glarus, Berlin 1966 in Glarus geboren, als Sohn Griechisch sprechender Eltern aus Alexandria/Ägypten, besuchte Monioudis in Glarus die Mittelschule, studierte darauf in Zürich Politologie und Soziologie. 1993 erschien sein erster Roman Die Verwechslung. Bis zum heutigen Tag hat er 13 Bücher veröffentlicht und zahlreiche Preise dafür erhalten. Immer wieder hat er im Ausland

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gelehrt und gelesen. In Berlin indessen ganze zwölf Jahre gelebt und publiziert. Schliesslich drängte es ihn wieder in die Heimat zurück. Heute lebt er in Zürich, bleibt aber Glarus, wo er alles und jeden kenne, herzlich verbunden.

Anna Göldin Das spürt man, als er von seinem neusten Werk zu reden beginnt, dem Mundartstück Annas Carnifex. Mit dem Begriff Carnifex ist der Folterer gemeint, der diese als letzte Hexe in Glarus schliesslich hingerichtete Frau zuvor zu einem Geständnis bringen musste. Für Monioudis liegt der Hauptfokus der Stunde ganz bei diesem Stoff, den er für einige allzu ausführlich ausbreitet. Er findet, dass man aus dieser Geschichte auch heute noch viel lernen könne. Einerseits sei das Folterverbot sehr wichtig. Andererseits solle man sich überhaupt der Bürgerrechte stets bewusst sein und die Augen offen halten. Die Verurteilung der Anna Göldin sei letztendlich ein Justizmord gewesen, wie auch der Sachbuchautor Walter Hauser geschrieben habe, dessen historische Arbeiten Monioudis für sein Stück akribisch studiert hat.

Vorlesung aus Eis Aus diesem Stück vorlesen möchte Monioudis nicht, weil ja ein Theaterstück immer verschiedene Rollen aufweist. Das Herumspringen

zwischen verschiedenen Figuren eigne sich schlecht zum Vortragen. Schliesslich aber bleiben neben all den Ausführungen und Fragen noch ein paar Minuten, in denen er aus seinem Roman Eis vorliest. Auch hier geht es wie bei Annas Carnifex um einen Vater (hier einen Eismonopolisten) und seinen Sohn. Das VaterSohn-Verhältnis, auch so eine Konstellation, die ihn, den Soziologen, interessiert. Als Monioudis zu lesen beginnt, wird es ganz feierlich im Raum. Die Worte klingen, die Sätze fliessen. Das regt zum Träumen an… (Mix sämtlicher Kritiken der Klasse W4b, aufgezeichnet von ihrer Deutschlehrerin Christa Miloradovic-Weber)

Die Schülerorganisation kennen die meisten von den zahlreichen ausserschulischen Veranstaltungen an der KEN. Hinter solchen Anlässen steckt eine Menge Organisation und Arbeit, wovon wir nicht viel mitbekommen. Das Tischtennisturnier gab mir die Gelegenheit, mit Valentina Müller, Aktuarin der SO, über den Weg von der Idee bis zur Veranstaltung zu sprechen. Tischtennisturnier – wie kommt man auf die Idee? Die Idee hatte unser Betreuer Herr Ottiger, der begeistert vom Tischtennis ist. Wir nehmen allgemein Ideen von überall auf; wenn ein Schüler eine mega coole Idee hat, führen wir eine Umfrage bei Freunden und Mitschülern durch, um zu sehen, wie diese ankommt. So haben wir es auch hier getan, und das Tischtennisturnier haben viele eine tolle Sache gefunden.

Wie funktioniert die SO als Team? Die gegenwärtige Zusammensetzung der SO besteht seit etwa einem Jahr, und wir bilden ein gutes Team. Wir haben die Aufgaben entsprechend unseren Fähigkeiten aufgeteilt. Serena Anania ist eine fähige Präsidentin, da sie immer weiss, was los ist und bedacht Anweisungen gibt. Christoph Baum gestaltet als Werbeverantwortlicher die Plakate, die du sicher schon gesehen hast. Für die Finanzen ist Johannes

Lehmann zuständig. Und ich als Aktuarin dokumentiere alles, sammle alle Unterlagen und führe Protokoll. Wir ergänzen uns wirklich, und das fördert den Teamgeist.

Teamgeist – das klingt so toll. Gibt es nie Meinungsverschiedenheiten? Natürlich sind wir nicht immer derselben Meinung, aber einen Streit hatten wir noch nie. Wir verstehen uns untereinander wirklich sehr gut.

Veranstaltungen

Am Spieltisch – mit dem Pingpongschläger

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Meine Kameraden sind alles Leute, mit denen ich auch mal etwas in meiner Freizeit unternehmen würde.

Wo warst du beteiligt? Während des Abends stand ich am Kiosk. Aber da es während des Turniers nur wenige Pausen gab, verkaufte ich auch nicht so viele Hot Dogs und Getränke. Zuvor hatte ich beim Aufstellen der Spieltische geholfen – eine Arbeit, die im Vergleich zu anderen SO-Anlässen nicht so viel Zeit in Anspruch genommen hatte. In unserem Team gilt: Wer organisiert – das wechselt jedes Mal ab – dem stehen die anderen als Helfer/ innen zur Verfügung. Ich war zum Beispiel in diesem Semester für die Filmnacht zuständig.

le zu bringen, und erledigte Organisatorisches. Konkret: Er sagte den Sportvereinen ab, welche die Hallen abends mieten. Immer aber sorgt er für Ordnung und stellt uns, falls nötig, Material zur Verfügung.

Wie finanziert ihr diesen Anlass? Jeder Teilnehmer bezahlte einen kleinen Beitrag von zwei Franken, damit wir zusätzlich ein paar Tische mieten konnten. Aber dieser Anlass kostete nicht viel, da wir die meisten Tische ausgeliehen hatten. Allgemein versuchen wir, alle Anlässe mit den Jahresbeiträgen der Schüler/innen zu bezahlen. Deshalb verlangen wir an den meisten Events nichts. Wir wollen ja keinen Gewinn erzielen.

Wie gewährleistet ihr, dass fair gespielt wird?

Wie war die Stimmung im OK danach?

Wir gehen davon aus, dass sich die Teilnehmer an die Regeln halten, aber ganz sicher sind wir natürlich nicht. Es waren immer einige von uns anwesend, und hätte es ein Problem gegeben, hätte man uns ansprechen können. An einem grossen Event wie der Fussballnacht muss immer die Securitas vor Ort sein, die bei einem Streit sofort eingreifen würde.

Danach waren wir alle ziemlich erleichtert, obwohl sich die Durchführung des Turniers nicht als wirklich stressig erwiesen hatte. Wir gingen anschliessend zusammen etwas trinken. Plant ihr etwas Ähnliches nächstes Semester? Wir überlegen uns, ob wir diesen Anlass weiterführen, aber sicher ist das noch nicht. Der Eventplan für das nächste Semester ist noch nicht erstellt.

Wie viele Schüler/innen sind gekommen? Mit wie vielen hast du gerechnet? Bei kleineren Veranstaltungen rechne ich nicht mit so vielen Leuten, das heisst mit etwa zwanzig bis dreissig. Es können aber auch deutlich weniger kommen. Beim Tischtennisturnier waren zweiundzwanzig Schüler/innen dabei – und am Schluss tauchte auch noch Herr Limacher auf und griff zum Tischtennisschläger.

Was für eine Rolle spielt der Hausdienst? Er will über jeden Event genau informiert werden. Hier half er uns, die Tische in die Turnhal-

Veranstaltungen

Prämierung der Maturitätsarbeiten

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Tiffany Sigg (N3b)

Am Freitag, dem 6.März 2009, war das Lehrerzimmer zum Bersten voll. Der Grund: die Prämierung der diesjährigen Maturitätsarbeiten. Die acht besten aus 150 Arbeiten waren ausgewählt worden und durften vor zahlreichem Publikum präsentiert werden. Etienne Destraz, einer der Nominierten (Titel seiner Maturitätsarbeit: Perkussionskonzert: War of Feelings), leitete den Anlass musikalisch auf dem Xylophon ein. Die Arbeiten, die vorgestellt wurden, könnten unterschiedlicher nicht sein, was schon ihre Titel verraten: Licht aus Bananenschalen, Königreich von Gwynedd, Die Halsbandaffäre um Marie Antoinette, Fragility of our subjective reality, Ken 4D, Elektronik: Planung und Konstruktion eines Spielautomaten, Perkussionskonzert: War of Feelings. Alle Vorträge vermochten auf ihre Art das Pub-

likum zu begeistern. Michael Müller mit seiner prägnanten Vortragsweise, Samuel Gossner mit seinem technischen Flair, Noemie Heussler mit ihrem breiten Fachwissen, Sonja Weilenmann mit ihrem Hörspiel, Etienne Destraz mit seiner Leidenschaft für die Musik, Alexandra Harshbarger mit ihrem psychologischen Gespür, Meret Vollenweider mit ihrer Kreativität sowie Joshu Jullier mit seinem Umweltengagement. Besonders gefiel mir die Arbeit von Michael. Er machte sich zur Aufgabe, das Schulhaus der KEN virtuell nachzubilden. Für ihn war das, so hatte ich den Eindruck, die perfekte Maturitätsarbeit. Michael hatte zuvor schon einmal probiert, das Schulhaus auf dem Computer zu animieren, wobei er wegen fehlender Erfahrungen gescheitert war. Nun bot sich ihm die Gelegenheit, das Projekt nochmals aufzugreifen – mit Erfolg, wie es das Resultat zeigt. Denn

dieses Mal stand er unter Zeitdruck und musste sich Kenntnisse zwingend aneignen. Dass die Freizeit darunter litt, versteht sich. Eindruck machte mir auch Etienne Destraz‘ Arbeit. Anfänglich wusste Etienne nicht, ob er nun ein Musical, ein Streichkonzert oder doch etwas anderes schaffen wollte. Aber als er bemerkte, wie aufwändig das Komponieren eines Musicals ist und dass er nicht genügend über Streichinstrumente wusste, entschloss er sich für ein Perkussionskonzert. Später beabsichtigt Etienne auf jeden Fall Musik zu studieren. Ob er dann komponieren oder Musik unterrichten möchte, steht noch offen. Auch wenn ihn der schriftliche Teil der Arbeit einiges an Überwindung kostete, hatte er immer sein Ziel vor Augen und lieferte am Ende eine solide Arbeit ab.

Jahresbericht 2009/2010

Prämierte Arbeiten 2010 Die folgenden Maturitätsarbeiten wurden 2010 von einer Jury prämiert:

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■■

Oliver Mendelin (W4i):

Besondere Würdigungen für ihre Arbeiten erhielten ausserdem: ■■

Affinity in pictures ■■

Urbane Kunst als gesellschaftskritische Kommunikation – Analyse am

Lisa Rabner (N4d): Im Zeichen des

Beispiel der urbanen Kunstszene im

Olivenbaumes – eine Erzählung ■■

westlichen Raum & eigene Interpreta-

Jill Brütsch (W4e):

tion von gesellschaftskritischer Kunst

Schokolade aus Leidenschaft ■■ ■■

■■

Säure/Base-Haushalt des Menschen –

sperling im Zürcher Hauptbahnhof

Kritische Beurteilung der Messmetho-

Sophia Moeschlin (W4i):

den mit Urin ■■

■■

3D tumor cell cultures Simon Spirig (W4a):

Vanessa Rosenberger (W4d): Sexuelle Selektion beim Guppy

Norina Gassmann (W4d): Comparing DNA damage in 2D and

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Kathrin Studer (W4a):

Dominic Martin (W4e): Der Haus-

Fashion  frame ■■

Isabella Furler (N4b):

Andrina Brunner (W4i): The Influence of Wisdom on Mankind

■■

Lukas Storz (N4b):

Die Verschmutzung des öffentlichen

Blutveränderung durch ein Höhen-

Raumes durch Gratiszeitungen

training – ein Selbstversuch ■■

Sarah von Werdt (W4i): Funktionelle Magnetresonanztomographie – Am Beispiel der kognitiven Leistungssteigerung durch Koffein

■■

Saskia Weilenmann (W4d): Die französische Volksseele von Troubadix bis heute

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Veranstaltungen

Jahresbericht 2009/2010

Staatskundewoche Andrea Roth (W3f)

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Am ersten Tag der Staatskundewoche lernten wir vor allem das Leben von Jung- und Altpolitikern kennen. Dies fand ich sehr gut, da einige von uns vielleicht auf den Geschmack kamen, selber einer Partei beizutreten. Mitzuerleben, wie jeder Mensch eine ganz andere Meinung über die Welt hat und diese in der Politik durchzusetzen versucht, erschien mir spannend. Eine solche Staatskundewoche macht insofern Sinn, als man sich wirklich mit dem Staatswesen des eigenen Landes befassen muss. Ich zum Beispiel bin in einer nicht wirklich politisch interessierten Familie aufgewachsen und habe mich deshalb bis jetzt noch nie wirklich mit politischen Themen auseinandergesetzt. Diese Woche weckte jedoch meine Neugier. Laura Schmid (N3c)

Nachmittags hatten wir die Ehre, Jungpolitikern zuzuhören. Es überraschte mich, dass einige Politiker gleich alt oder jünger sind als wir. Spannend war, wie Altpolitiker die Arbeit vergangener Jahre beurteilten, ebenso, wie die jungen Politiker begeistert von der Politik und ihrer Partei erzählten und von Zukunftsplänen sprachen. Zu begrüssen war, dass die eingeladenen Politker/innen das ganze Spektrum abdeckten. Von links bis rechts war von jeder Partei ein Vertreter dabei. Es ergab sich so die Gelegenheit, sich von allen politischen Richtungen ein Bild zu machen. Die Veranstaltung bot ein tolles, abwechslungsreiches Programm, von dem ich viel lernte.

Dienstag, 24.11.

Mittwoch, 25.11.

Donnerstag, 26.11.

Freitag, 27.11.

Politiker

Türkei

Bundespolitik/ Exkursion nach Bern

Bundespolitik/ Exkursion nach Bern

Schweiz–EU

Begrüssung/Aula

Workshops

W3a, W3b, W3c, W3e, N3b (1–10)

N3a, N3c, W3d, W3f, TK N3b (11–21)

Exkursion Bern – Besuch Bundeshaus – Gespräche mit Natalie Rickli (SVP), Barbara Schmid (CVP)

Exkursion Bern – Besuch Bundeshaus – Gespräche mit Bastien Girod (GP), Doris Fiala (FDP)

Workshops Vorbereitung Politikertag

Auswertung Politikertag Studium Reader Vorbereitung auf das Fachreferat

Gruppengespräche

Erfahrungsberichte

Lohnt sich Politik? Altpolitiker/innen nehmen Stellung

Gespräche mit Menschen aus der Türkei (bzw. Fortsetzung Workshops)

«Jungpolitiker im Test»

Fachreferat/Aula

Mittag 14–16 Uhr

PD Dr. Hans Lukas Kieser Die Türkei und Europa

Studium Reader: Der bilaterale Weg Vorbereitung auf das Schlusspodium Kurzvorträge

Erarbeitung von Fragen 10–12 Uhr

Workshops

N3a, N3c, W3d, W3f, N3b (11–21)

W3a, W3b, W3c, W3e, TK N3b (1–10)

8 bis 12 Uhr

8 bis 12 Uhr

Fallstudie Bundespolitik – Workshops zum Fachreferat Türkei – Film «Mais im Bundeshaus»

Fallstudie Bundespolitik – Workshops zum Fachreferat Türkei – Film «Mais im Bundeshaus»

Veranstaltungen

8–9.30 Uhr

Montag, 23.11.

Wettbewerb

Schlusspodium/Aula Die Schweiz und Europa Hans Kaufmann, NR, SVP Franz von Däniken Staatssekretär a.D.

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Musischer Tag in Augusta Raurica und im Schaulager Basel

Thomas Rutherfoord

Am 26. August 2009 entführte die Fachschaft BG im Rahmenprogramm zur mündlichen Matur in künstlerischer Absicht alle Zweitklässler der KEN mit zwei Cars in die Region Basel. Beim ersten Halt in den römischen Ruinen von Augusta Raurica und bei trockenem Wetter bestand die Aufgabe darin, mit Graphitstiften und Zeichnungspapier Frottagen, also Abreibungen von der Oberflächenstruktur römischer Mauern oder Inschriften zu machen. Danach wurden die Skizzenblöcke verteilt und alle zeichneten den Ort, den sie für die Frottage ausgewählt hatten, aus grösserer Distanz; die meisten blieben in der Nähe des halbrunden Theaters, andere erforschten das weitläufige archäologische Gelände bis hinüber zum Wäldchen vor der Autobahn zum Amphitheater. Dieses war erst 1957 vom Flugzeug aus entdeckt worden. Der Nachmittag gehörte dem Besuch des Schaulagers in Basel. Es handelt sich dabei um eine hochkarätige Sammlung moderner Kunst, die nur beschränkt öffentlich ist, ein Mittelding zwischen Museum und Lager, erdacht von den Architekten Herzog und de Meuron. Darin finden jeweils im Sommer Sonderausstellungen statt. Wir durften von Führungen mit pädagogisch geschulten Kunsthistorikern profitieren,

um, in Gruppen zu 20, durch die Ausstellung Von Holbein bis Tillmans – Prominente Gäste aus dem Kunstmuseum Basel geführt zu werden. Es ging in den Gesprächen vor den einzelnen Kunstwerken darum, die unterschiedliche Darstellung von Realität in Malerei und Fotografie zu erkunden.

Thomas Rutherfoord (Fachschaft BG)

Seit diesem Herbst ist eines der alten Gartenhäuschen neben dem BG-Haus im Schöllergut eine Camera obscura, die mit Schulklassen begangen werden kann. Camera obscura ist lateinisch und bedeutet «dunkles Zimmer». Auch das Wort «Kamera» stammt davon ab. In diesem völlig lichtlosen Gartenhaus ist ein Naturphänomen zu betrachten, das die Grundlage für Fotografie und Film darstellt. Es braucht dazu nur ein vier Millimeter grosses Loch in der Wand und vier Minuten Zeit, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Ohne jegliche technische Hilfsmittel zaubert das Loch im verdunkelten Raum ein auf dem Kopf stehendes Bild der Aussenwelt auf die gegenüberliegende Innenwand des Raumes – in unserem Fall die weisse Fassade des BG-Hauses mit dem Apfelbaum davor. Auf dieser Projektion, die bei sonnigem Wetter stärker sichtbar ist als bei grauem Himmel, sind auch Schüler zu erkennen, die gerade – auf dem Kopf – aus dem Haus kommen und nicht wissen, dass sie von einer ganzen Klasse, die im Dunkeln des zwanzig Meter entfernten Gartenhauses steht, beobachtet werden. Der Unterschied zu einer Fotokamera ist der, dass der schwarze Raum so gross ist, dass wir darin stehen können und dass statt einer Glas-

linse, die die Lichtstrahlen bündelt, nur ein Loch mit Durchmesser (D) da ist. Somit gibt es auch keinen Brennpunkt und keine Brennweite (f), sondern nur eine Bildweite (b), also den Abstand vom Loch zur Projektion. Ob ein Gegenstand nahe vor dem Gartenhaus steht oder weit entfernt ist, spielt für die Abbildungsschärfe keine Rolle. Eine Camera obscura ist selbst einer modernen Digitalkamera darin überlegen, dass sie Nahes und Fernes genau gleich scharf darstellt. Macht man das Loch kleiner (zB. D ≤ 1mm), wird das Abbild schärfer, dafür verliert man an Lichtstärke. Diese Prinzipien waren schon im 4. Jh. v. Chr. des griechischen Altertums, bei den Arabern im 10. Jh. n. Chr. und Leonardo da Vinci zur Zeit der Renaissance bekannt. Die Lichtstärke erhöhte man später, indem man anstelle des Lochs eine geschliffene Glaslinse setzte. Im Jahre 1686 konstruierte Johann Zahn eine transportable Camera obscura. Ein Spiegel, der im Winkel von 45 Grad zur Linse im Inneren der Kamera angebracht war, projizierte das Bild nach oben auf eine Mattscheibe, wo es bequem abgezeichnet werden konnte. Die Maler waren so in der Lage, eine Landschaft auf Papier abzumalen und dabei die Proportionen richtig wiederzugeben. Als es ab 1820 Niepce und Daguerre gelang, dieses Bild auf chemisch präparierten Trägern auch festzuhalten, begann der Siegeszug der Fotografie.

Veranstaltungen

Begehbare Camera obscura im Schöllergut

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Kunst im öffentlichen Raum – eine Annäherung mit Text und Bild Eine Projektwoche der Klasse W2d – begleitet von Agnes von Däniken und Urs Bigler

In der Stadt Zürich beleben viele Kunstwerke namhafter Künstler/innen den öffentlichen Raum. Oft gehen die Menschen an ihnen vorbei, ohne wirklich ein Bewusstsein dafür zu entwickeln. Das Ziel der Schüler/innen war es deshalb, einen bewussteren Zugang zur Kunst im öffentlichen Raum zu finden, ihre Wahrnehmungen fotografisch festzuhalten und Beobachtungen und Eindrücke in Worte zu fassen.

Kopf im Gehäuse Mevina Studer, Manuela Aquilone, Fabian Graf (W2d)

Otto Müller schuf 1979 einen Kopf aus Bronze, den er in ein von vier Seiten offenes Gehäuse mit geschlossenem Dach stellte, das ebenfalls aus Bronze gefertigt ist. Die Skulptur Kopf im Gehäuse ist insgesamt 2.5 m hoch, 1.7 m breit und 1.6 m tief, mit einer Patina überzogen und steht in der parkähnlichen Grünanlage des Völkerkundemuseums an der Pelikanstrasse 40. Durch die starren Augen und die markante Stirn erhält der Kopf etwas Strenges. Auffällig ist, dass der Hals im Vergleich zum Kopf viel zu lange ist. Das Gehäuse weckt mehrere Assoziationen – zum einen wirkt es wie eine Art Schutz, zum anderen aber erinnert es an ein Gefängnis, was eine gewisse Beklemmung auslöst. Ein Eindruck, der allerdings gemildert wird, weil die Skulptur in einer derart wohlgestalteten, grünen Umgebung aufgebaut ist.

Pavillon Skulptur Mevina Studer, Manuela Aquilone, Fabian Graf (W2d)

Im Oktober 1983 errichtete Max Bill im Auftrag der damaligen Schweizerischen Bankgesellschaft und der Stadt Zürich die Pavillon Skulptur. Sie besteht aus 63 gleichgrossen Schwarzwaldgranit-Blöcken und steht im Herzen der Stadt Zürich an der Bahnhofstrasse 45. Die Skulptur ist inmitten von zwei Geschäftsgebäuden errichtet, die im Besitz der UBS und CS sind. Der Boden, auf dem die Skulptur steht, weist ein strenges geometrisches Muster auf: Vier quadratische Platten (Länge: 0.6 m) sind umgeben von vier kleinen quadratischen und vier langen rechteckigen Platten, die alle zusammen eine Fläche von 3.24 Quadratmeter belegen. Diese Anordnung wie-

derholt sich mehrmals, so dass insgesamt 280 Quadratmeter Boden abgedeckt sind. Die Skulptur erinnert an kleine Holzklötze für Kinder und besitzt keine runden Formen. Die Sonne scheint um 09.11 Uhr direkt von der Bahnhofstrasse her, so dass praktisch die ganze Figur beleuchtet ist. Ein interessanter Schattenwurf entsteht, in dem aber wohl nicht eine wirkliche Absicht des Künstlers gesehen werden kann. Beim Vorbeigehen fällt einem die Installation zwar auf, aber man befasst sich nicht weiter mit ihr. Erst beim genaueren Betrachten sticht die fast perfekte Symmetrie ins Auge, die jedoch durch einen losen torähnlichen Aufbau gebrochen wird (in der ganzen Skulptur gibt es vier integrierte und drei lose solcher Aufbauten, von allen Seiten kann der

Veranstaltungen

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Betrachter so in die Figur gelangen), der gegen die Bahnhofstrasse hin steht. Der höchste Punkt liegt etwa 3.5 m über Boden. Alles in allem ist die Pavillon Skulptur sehr schlicht und weckt den Eindruck von etwas Leichtem, Spielerischem in hektischem Grossstadttreiben.

Ein Brunnen von Charlotte GermannJahn auf dem St.Peterhofstatt-Platz Hanae Rodriguez, Delia Frigg, Anja Rumberger , Chantal Ruggli (W2d)

In einer Ecke des St. Peterhofstatt-Platzes, vor dem Kirchgemeindehaus, in dem C. Lavater lebte, findet sich ein Brunnen, der von Charlotte Germann-Jahn gestaltet worden ist. Er steht vor einer engen Passage, die zwischen zwei Häusern durchführt. Wer durch diese schmale Gasse geht, nimmt automatisch Notiz vom Brunnen. Denn wegen seiner skurrilen Form wird man eigentlich sofort auf ihn aufmerksam. Der Brunnen, dessen Untergrund aus Kopfsteinpflaster besteht und der aus vier Elementen zusammengesetzt zu sein scheint, verfügt über zwei Wasserebenen. Das Wasser nimmt sich dabei folgenden Weg: Aus dem Hahn in einem flachen Bogen auf die gegenüberliegende Brunnenwand gespritzt, sammelt es sich in einem zweiteiligen Becken der oberen Ebene und wird durch einen Seitenabfluss ins untere Becken geleitet, wo es überläuft und durch ein unschein-

bares Loch im Boden verschwindet. Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass dort, wo das Wasser durchfliesst oder gesammelt wird, der Gussstahl stärker glänzt als an anderen Stellen. Vielleicht möchte die Künstlerin mit diesem Umstand die Kraft und Stärke zum Ausdruck bringen, die Wasser besitzt. Schon 1538 wurde in der St.Peterhofstatt ein Brunnen erwähnt. Im 19. Jahrhundert nahm der Verkehr stark zu, somit fiel ihm der Brunnen zum Opfer. An dessen Stelle wurde eine Linde gesetzt. Als die Kirche St. Peter renoviert wurde, wünschte man sich wieder einen Brunnen. 1974 erhielt die Bildhauerin Charlotte Germann-Jahn den Auftrag, ein passendes Werk zu kreieren und zu gestalten.

moderne Lampe und vom ständig hinuntertriefenden Wasser her an einen kleinen, über einen Vorsprung abfallenden Waldbach. Der Brunnen ist als ein ewiger Kreislauf gestaltet; das Wasser, das über den tischförmigen Aufbau ins Becken plätschert, wird umgehend wieder nach oben gepumpt. Wenn die Sonne durch die Bäume auf den Brunnen scheint, fängt das Wasser an zu glitzern, was dem Brunnen eine gewisse Lebendigkeit verleiht. Auf einer Seite des Kunstwerks findet sich zusätzlich ein kleinerer Brunnen, der ebenfalls aus Metall ist und dem grossen Gesellschaft zu leisten scheint.

Heureka Pascal Wenger, Sasa Vidic, Dario Schwendener, Lukas Mantel (W2d)

Brunnen am Werdplatz Hanae Rodriguez, Delia Frigg, Chantal Ruggli, Anja Rumberger (W2d)

Auf dem Werdplatz, unter schattenspendenden Bäumen und in der Nähe des Arbeiterdenkmals findet sich ein von Trudi Demut gestalteter Brunnen. Er besteht aus vier Teilen: einem quadratischen, metallenen Wasserbecken, einem flachen, tischförmigen Gebilde, einer darauf stehenden ca. drei Meter hohen Metallsäule und einer daran befestigten quadratischen, metallenen, an den Ecken abgerundeten Platte, von der das Wasser fortwährend hinuntertropft. Das Kunstwerk erinnert von der Form her an eine

Ein Gebilde aus Schrott – dieser Eindruck entsteht, wenn man Tinguelys rostiges Werk aus unzähligen metallenen Industrieteilen das erste Mal zu Gesicht bekommt. Obschon der riesige Wirrwarr von Zahn-, Eisenrädern, Eisenstangen, Rohren, Bändern und Ketten eigentlich nicht unbedingt in eine von Rasenflächen geprägte Parklandschaft passt, ergibt sich zwischen dem Kunstwerk und dem See sowie den Bäumen nicht ein überaus starker Kontrast. Das mag daran liegen, dass das Werk von einer dornigen Hecke gesäumt ist und sich somit gut in die Umgebung einfügt. Das ganze Gebilde lässt na-

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türlich auf eine Maschine schliessen, tatsächlich können seine Innereien bewegt werden, doch ergeben die Funktionen keinen wahrnehmbaren Sinn. Mit den vier Beinen, die das Konstrukt auf einem Sockel abstützen, erinnert es auch an ein Tier, das vom Menschen erschaffen wurde. Die Anlage ist sehr lichtdurchlässig gestaltet und vom matten Rost wird nichts reflektiert. Ein interessantes Licht-Schatten-Spiel entsteht, wenn sich das mechanische Monster in Bewegung setzt und seine Glieder ihre Schatten auf den Boden werfen. Wie von Geisterhand beginnt sich das verwitterte Ungetüm zweimal am Tag zu bewegen. Das Quietschen der unterdessen in die Jahre gekommenen Maschine quält das Ohr des Betrachters. Überall rasseln Ketten und knarren Rädchen im Getriebe. Kein Wunder, dass das mechanische Kunstwerk viele verblüffte Blicke von Spaziergängern auf sich zieht.

Der Blaue Platz (1995) Nicolas Marty, Osman Emurli, Laurenz Shi und Tobias Menzi (W2d)

Im nördlichen Teil der Uni-Irchel, zwischen dem Gebäude 17 und 27, findet sich der von G. Honegger gestaltete, mit Kunststoffplatten belegte, 40 mal 40 Meter grosse Blaue Platz. Er ist zu vier Seiten offen und für jede Person frei zugänglich, behindert wird der Zutritt nur von vier keilförmigen Betonmauern, die sich jeweils über einen Teil der

Länge erstrecken. Ihre Masse: 32 m, 24 m, 16 m, 8 m. Wie ein Sonnenstrahl wirkt eine gelb bemalte Stahlsäule, die hinter einer solchen Mauer 17 m in die Höhe ragt. Die Raumgestaltung soll ein Stück Lebensfreude in die graue Umgebung und in den Uni-Alltag bringen. Steht man auf diesem Platz, überkommt einen das Gefühl von Freiheit, und man mag den Eindruck kriegen, man sei ein Stück weit im Himmel, fern vom Prüfungs- und Lernstress, der in den angrenzenden Gebäuden herrscht.

Sheep Piece Pascal Wenger, Sasa Vidic, Dario Schwendener, Lukas Mantel (W2d)

Inmitten einer idyllischen Parklandschaft, erhöht auf einem kleinen Grashügel und in unmittelbarer Nähe zum See steht das massige Kunstwerk von Henry Moore. Die imposante Grösse und die Lichtreflexionen auf der spiegelglatten Oberfläche ziehen sofort alle Blicke auf sich. Die Skulptur besteht aus zwei Teilen, wobei die überdimensionierten, rundlich-wuchtigen Körper für alltägliche Tiere stehen mögen, die in der Natur kaum mehr beachtet werden. Im Zusammenspiel mit dem nahen Blätterwerk, dem kurz geschnittenen Rasen und dem leichten Wellenschlag des Sees ergibt sich eine ruhige Stimmung. Auf den ersten Blick scheint es, als wäre die Skulptur aus glatt geschliffenem, dunklem Marmor – ein

Klopfen auf die Oberfläche verrät jedoch, dass es sich bei den Figuren um hohle Metallkörper handelt. Auf drei Punkten abgestützt, erscheint das Kunstwerk fest im Boden verankert. Gleich nebenan lädt ein bunt bestuhltes, farbenfrohes Café zum Verweilen und Betrachten von Henry Moores Sheep Piece ein.

Farblichtfelder (1983) Nicolas Marty, Osman Emurli, Laurenz Shi und Tobias Menzi (W2d)

Am Rande des Lichthofplatzes, im Hörsaalfoyer, finden sich die Farblichtfelder von Marguerite Hersberger. Sie können als Fortsetzung des Schattenspiels verstanden werden, das die Dachfenster des Lichthofes erzeugen. In vier Dreiecken, die zickzackförmig an einer Linie liegen, sind je zehn, in der Mitte unterbrochene, längliche Acrylgläser im Boden eingelassen, die in den Farben Blau, Gelb und Weiss leuchten. In vier Säulen, die auf dieser Linie liegen, werden die Farbgläser auch in die Höhe bis in die Decke hinein gezogen. In der Nähe des Kunstwerks fühlt man sich von Anfang an wohl und geborgen. Das Blau erinnert an das Meer und das Wasser und gibt einem das Gefühl, auf einer Insel zu stehen. Das Gelb vermittelt Wärme, die man im ganzen Gebäude vermisst.

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen

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Wahlkursangebot im Überblick Im Herbstsemester 2009 / 2010 wurden in den 4. Gymnasialklassen die folgenden Wahlkurse durchgeführt:

Fach

Lehrer /in

Titel

Englisch

M. Aeschbach

Talking about literature

S. Paproth

The Short Story

Th. Weber

Global English

A. Haag

Grundfragen des Menschseins

R. Huber

Neurobiologie

F. Ottiger

Diverse Themen

F. Ottiger

Various Topics

S. Stucki

Wirbeltiere

R. Bucher

Neurochemie

M. Meyer

Chemical Fascination

P. Pfister

Gute Chemie – böse Chemie

Biologie

Chemie

S. Rüegg

Kein Ding ist ohne Gift

Physik

U. Battaglia

Physik für Medizin, Technik- und Naturwissenschaften

M. Simon

Business & Physics

Geschichte

O. Burri

Menschenrechte

N. Häne

Afrika und Asien

H. Spuhler

Spannende Zeiten

M. Anderhalden

Armut und Entwicklung

D. Hartmann

Liegt die Zukunft in Asien?

R. Merian

Grenzräume

R. Moor

Die Stadt – die Siedlungsform der Zukunft?

Bildnerisches Gestalten

S. Schütz

Analoge Schwarz-Weiss-Fotografie

Musik

M. Jäger

Konzert – Oper - Musical

Wirtschaft und Recht

N. Brockhaus / K. Hunkeler

business@school

M. Haefelin

Globalisierung

Italienisch

P. Deller

La letteratura e il film

Spanisch

R. Caspar

Grandes temas del mundo hispánico

E. Negreira

España y America latina

Sport

M. Novakovic / O.Nideröst

Sport

Mathematik

G. Lüdi

Anwendungen der Statistik

Geografie

Im Herbstsemester 2009 / 2010 wurden in den 3. Gymnasialklassen die folgenden Projekte durchgeführt:

Leitung

Titel

Michael Aeschbach, Annette Ehrlich, Beat Dähler

Musical «Berlin brennt»

Pascal Pfister, Thomas Stähli

Sozialeinsatz

Olivier Burri, Ruth Caspar

Engagement in der Dritten Welt

Klaus Burri, Gisela Jost

Schweiz - Slowakei

Peter Deller, Martin Lüscher

Ausdauersport in Theorie und Praxis

Charles Spillmann, Ofelia Toler

Argentinien

Nick Golder, Thomas Lenzhofer

Wirtschaftskrisen – Strukturwandel

Andreas Scheiner, Thomas Schmidt, Roger Eberhard

From Literature to Film

Hans Spuhler, Daniel Hajdu

Zürich – Global City

Marco Zanoli, Peter Meyer

Strafen

Reto Bonifazi, Valeria Soriani

Kunst im Dialog

René Bucher, Andreas Haag

Molekulare Küche

Hildegard Leimgruber, Jürg Dreifuss

Filmprojekt

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen

Projektunterricht im Überblick

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Projektkurs Molekulare Küche René Bucher (Chemie) und Andreas Haag (Biologie)

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Die Drittklässler/innen des Gymnasiums besuchen jeweils im Herbstsemester einen Projektkurs nach Wahl, der interdisziplinär (siehe Tabelle) und klassenübergreifend geführt wird. Der Projektkurs «Molekulare Küche» fand im Schuljahr 2010/2011 zum zweiten Mal statt. Sein Ziel war es, dass die 16 Teilnehmer/innen selbständig und erfolgreich eine Art Gastromesse veranstalteten und 40–50 Besuchern und Besucherinnen in der Haupthalle die erworbenen Kenntnisse präsentierten.

Probleme, die in dem halben Jahr Unterricht von den Schüler/innen zu lösen sind Am Anfang des Kurses steht eine vertiefte Auseinandersetzung mit relativ komplizierten Inhalten der (Bio-)Chemie: Die wichtigsten Nahrungsinhaltsstoffe sind kennenzulernen und in ihrer Bedeutung für Geschmack, Zubereitung und Konsistenz so gut zu erfassen, dass Kochrezepte verstanden, variiert und korrigiert werden können. Manchmal sind dazu eigenständige Recherchen notwendig.

Didaktische Kompetenzen für die Präsentation Um diese Fachkenntnisse den Messebesuchern zu vermitteln, brauchen die jungen Köche und Köchinnen neben fachlichen auch didaktische Kompetenzen. Die Schüler/innen lernen, wie

informative Poster zu erstellen sind und mit welchen multimedialen Mitteln – Comic, Animationen, Kurzfilmen oder Podcasts – die theoretischen Grundlagen der Rezepte und die aufwändigen Vorarbeiten an der Messe am besten präsentiert werden. Darüber hinaus haben die Schüler/innen die Umsetzung der Rezepte auch handwerklich so einzuüben, dass sie während der Vorführungen mit Leichtigkeit gelingen.

Minutiöses Projektmanagement Handwerkliche und theoretische Kompetenzen reichen allerdings nicht, wenn die ganze Gastromesse nicht minutiös bis ins Detail geplant wird. In einem durchdachten zeitlichen Raster sollen die Besucher/innen die von verschiedenen Projektgruppen präsentierten Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts sowie die zugrunde liegende Theorie als Gesamtprodukt erfahren. Alle benötigten Zutaten und Geräte sind genügend früh zu bestellen, der Einsatz des mobilen Schulofens ist so zu planen, dass er von verschiedenen Gruppen bei unterschiedlichen Temperaturen gebraucht werden kann, die behelfsmässige Stromversorgung darf ob all der Heizplatten, Wärmebäder und Mikrowellenöfen nicht zusammenbrechen und auch die knappen Abwaschgelegenheiten sind zu berücksichtigen. Kurzum, die Schüler/innen erfahren in einem Projekt, das auf den ersten Blick keine besonderen Ansprüche zu stellen scheint, dass sorgfältiges Projektmanagement unerlässlich für den Erfolg ist und auch eingeübt werden muss. Wie gut ihnen Planung und Umsetzung gelun-

gen sind, reflektieren sie selber am Schluss des Kurses. Ihre Selbsteinschätzung wird anschliessend mit der Beurteilung der Lehrkräfte verglichen. Die Schüler/innen sollen dadurch ein Bewusstsein erlangen, in welchen Bereichen eine Verbesserung ihrer überfachlichen Kompetenzen nötig ist – ein Prozess, der ihnen hilft, in der Maturitätsarbeit zu reüssieren, die zukünftig als volle Note im Maturitätszeugnis zählt.

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Unterricht, Projekte und Arbeitswochen

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YES-Miniunternehmungen: Gründungsversammlung

Anja Rumberger (W3d)

Wieder einmal war es so weit: Am 25. Juni präsentierten die Jungunternehmer/innen der KEN, alles HMS+-Schüler/innen, die YES-Miniunternehmen. Unterstützt von Young Enterprise Switzerland versuchen sie, ihr theoretisches Wissen umzusetzen, indem sie Dienstleistungen anbieten und Produkte verkaufen. An der Generalversammlung in der Aula der Kantonsschule Enge zeigten sich die verschiedenen Unternehmer/innen von ihrer besten Seite. Schick angezogen legten sie ihr Geschäftskonzept dar, stellten ihre Produkte vor und warben für sie. Witzig ging zum Beispiel das Team von PenCan vor: In seiner Werbung erscheint ein Lehrer im Klassenzimmer, der eine Bierdose auf dem Schülerpult entdeckt. «Bier in der Schule? Das gibt’s ja nicht!» Es stellt sich heraus, dass die vermeintliche Bierdose ein praktisches Etui ist – das Etui, das PenCan vermarktet. Die weiteren Unternehmen, die an diesem Abend die Bretter der Aula für sich hatten: 5 Young Business (Produkt: Gläser, bedruckt mit unserem schönen Zürcher Wappen), Sleepless (Stadtplan von Zürich für Nachtschwärmer), Nanas Honig (Brotaufstrich aus Serbien), Zürich Sweatshirts (Sweatshirts mit der Aufschrift «ZÜRICH»), Sweet Zürich (Guetzli für glamou-

röse Hotels), LiteUpYourDrink (ein Feuerzeug mit Flaschenöffner), Liächt is Gsicht (Spiegel mit integriertem Licht). Wie vielleicht auffällt, drehen sich die Ideen hauptsächlich um Zürich. Die Jungunternehmer/innen der Zürich Sweatshirts bedrucken ihre Sweatshirts mit der Aufschrift «ZÜRICH», um einerseits den Stolz auf die Weltstadt zum Ausdruck zu bringen und andererseits auch ein gutes Geschäft damit zu machen. Schliesslich sind Sweatshirts mit anderen Aufschriften die totalen Renner in den Läden. Ein weiteres zürichorientiertes Unternehmen ist Sweet Zürich mit den feinen Guetzli für glamouröse Hotels

der Zwingli-Stadt. Gewiss fallen sie auf dank der attraktiven Verpackung, auf der das Zürcher-Wappen prangt. Aber auch andere Ideen überzeugen: Das Feuerzeug von LiteUpYourDrink, das dank dem integrierten Flaschenöffner zwei Utensilien in einem vereint. Ein Raucher und Bierchentrinker kann das bestimmt gebrauchen und reisst sich in Zukunft nicht mehr die Finger auf, da er das Feuerzeug gewiss dabei hat. Ein raffiniertes Endprodukt kommt von der Unternehmung Liächt is Gsicht – der Spiegel mit integriertem Licht. Dieses Produkt ist hauptsächlich für Frauen gedacht, denn ein solches braucht ein Mann ja wohl kaum. Für alle Nacht-Schminkerinnen ist es ausgesprochen hilfreich, denn dank ihm verschmiert die Tusche nicht mehr so schnell im Ausgang. Nach den Präsentationen galt es für die Unternehmer, möglichst viele Kunden und Aktionäre zu gewinnen. Mit Häppchen für den kleinen Hunger ging der Abend langsam zu Ende, und dank der vielen Interessenten konnten die meisten Unternehmen ihre offenen Kosten noch am selben Abend decken.

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Unterricht, Projekte und Arbeitswochen

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YES-Miniunternehmungen – eine Zwischenbilanz Martin Wüthrich (H3a)

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Mittlerweile sind nach der Gründungsversammlung einige Monate vergangen. Praktische Erfahrungen in der Berufswelt wurden gesammelt, aber auch Schwierigkeiten begegneten die Jungunternehmer/innen. Davon sei hier kurz berichtet. Die Miniunternehmung Light Up Ur Drink, die Feuerzeuge mit integriertem Flaschenöffner herstellt, wurde mit harscher Kritik bezüglich der Ethik ihres Produktes konfrontiert. Denn dieses Produkt locke die Menschen geradezu an, zu trinken und zu rauchen. Ein noch rauerer Wind wehte Sleepless entgegen. Die Jungunternehmer/innen mussten kurz nach Beginn der Gründungsversammlung die Herstellung des Ausgangsführers abbrechen. Schuld daran war Orell Füssli. Der Verlag hat das Monopol für alle Schweizer Karten im Massstab unter 1:25‘000. Er verlangte Fr. 5000.–, um das Copyright aufzuheben. Da das Budget aller Miniunternehmungen auf Fr. 3’000.- begrenzt ist, wurde Sleepless gezwungen, einen Strich zu ziehen. Derzeit läuft daher ein neues Projekt. Auch die Guezli, die Sweetzüri verkauft, bereiten den Vertreibern Kopfzerbrechen. Das Hauptproblem dieser Kekse besteht darin, dass sie nur drei Wochen haltbar sind. Die Hoteliers hätten nun gewisse Bedenken geäussert, dass

sie diese Ware nicht vor Ablauf des Verfallsdatums an die Kunden verabreichen und auf ihrer Ware sitzen bleiben könnten. Das heisst nun für Sweetzüri, dass vorsichtig beim Bäcker bestellt werden muss, damit keine Ertragseinbussen drohen. Wie geschmiert scheint es Liächt is Gsicht zu laufen – abgesehen von kleinen Klagen wegen Batterieproblemen hört man von dieser Verkaufsfront nichts Negatives. Das folgende Interview, das ich kurz nach der Gründungsveranstaltung mit Amaru Mendoza führte, gewährt Einblick in dieses Projekt.

Welches ist euer Produkt? Unser Produkt ist ein Makeup-Spiegel mit integriertem Licht. Die Idee dazu hatte eine Kameradin unserer Gruppe. Den Frauen fehle nachts häufig ein Licht, weshalb sie sich schlecht schminken könnten und ihre Makeup-Utensilien in der Handtasche kaum fänden. Wir dachten sofort, dass wir eine Marktlücke entdeckt hätten.

Gab es Schwierigkeiten in der Entwicklung eures Produkts? Weil wir alle von Anfang an von unserem Makeup-Spiegel begeistert waren, stritten wir nicht lange über Alternativen. Darum hatten wir mehr Zeit, uns auf die Gründungsversammlung vorzubereiten. Als wir nach

langem Suchen einen chinesischen Hersteller gefunden hatten, mussten wir weitere Hürden überwinden. So erwiesen sich die Banküberweisungen und das Bestellungsprozedere als kompliziert. Bis das Geld in China ankam, dauerte es drei Wochen. Erst danach konnten wir den Prototyp bestellen. Das Geld machte bei jeder Überweisung einen Umweg über die Vereinigten Staaten. Und ebenfalls drei Wochen mussten wir warten, bis das Produkt in die Schweiz gelangte. Wir entschieden uns, das Geld künftig der Western Union anzuvertrauen, die das Überweisungsgeschäft zuverlässig und sicher meistert. Wir wollten um jeden Preis den Prototyp an der Gründungsversammlung dabei haben, um potenzielle Aktionäre besser anzulocken. Das klappte auch, wir mussten allerdings 500 Stück bestellen, was ein beträchtliches Risiko darstellte.

Wie finanziert ihr das Produkt? Natürlich finanzieren wir das Produkt mit der Zeichnung von Aktien. Verwandte und Nachbarn helfen uns, Aktionäre zu finden. Zusätzlich investieren wir selbst in unser Produkt, da wir daran glauben und wir schon viele Interessenten (Freundeskreis, Facebook) haben, die nur darauf warten, einen Spiegel mit integriertem Licht zu ergattern. Nach der Präsentation kamen viele begeisterte Eltern auf uns zu und zeichneten Aktien.

Wir legten grossen Wert auf die Präsentation und rechneten mit einem starken Konkurrenzkampf unter den Miniunternehmungen. Wir setzten alles auf eine Karte. Im Gegensatz zu den meisten Unternehmungen waren nur zwei Mitglieder unserer Miniunternehmung auf der Bühne präsent. Wir trafen etliche Vorkehrungen, um an diesem Tag zu brillieren. Eine davon war, die ganze Präsentation auswendig zu lernen. Wir, nämlich Flutra und ich, trafen uns an drei Nachmittagen, an denen wir die Präsentation bis zu zehnmal probten. Diese mühsame Arbeit wurde vom tosenden Applaus der Zuschauer belohnt. Wir hinterliessen bei unserem Publikum offenbar einen guten Eindruck. Nach der Präsentation besuchten viele sogleich unseren Stand. Ziel erreicht, kann ich nur sagen!

Werden die Aktionäre ihr Geld vollständig zurückerhalten? Könnte allenfalls mit einer kleinen Dividendenausschüttung zu rechnen sein? Die vollständige Rückgabe des Aktienkapitals hat für uns Priorität. Es wäre erfreulich, wenn wir unsere Kapitalgeber mit einer kleinen Dividendenausschüttung belohnen könnten (lacht), da sie uns ihr Geld anvertraut haben. Unser Break-Even-Point, besser bekannt als die Gewinnschwelle, liegt bei 220 Stücken. Das heisst, dass wir bei 220 verkauften Stücken weder Gewinn noch Verlust machen.

Ist dieses Ziel blosses Wunschdenken? Nein, natürlich nicht (lacht)! Anfangs herrschten innerhalb der Gruppe Bedenken, ob dieses hochgesteckte Ziel auch zu errei-

chen sei. Mittlerweile können wir uns vor Anfragen nach unserem Spiegel kaum noch retten. Wir schätzen uns glücklich, dass sich unsere Anspruchsgruppen unmittelbar in der Nähe unseres Verkaufsstandortes befinden und ebenfalls unserem Alter entsprechen. So gibt es viele Jugendliche an der KEN, die von der Geschenkidee begeistert sind und einen Spiegel für ihre Freundin ergattern wollen. Auch planen wir, am kommenden Weihnachtsmarkt Ende Dezember präsent zu sein.

Gibt es Massnahmen zur Ankurbelung des Verkaufs? Dafür ist der Marketingbereich unserer Unternehmung zuständig. So sieht der Marketingchef vor, auch in der Schule einen Verkaufsstand aufzustellen. Neu ist, dass wir auf Facebook Werbung für unser Produkt machen, da so neue Freundeskreise entstehen können. Doch am meisten schwören wir auf die Mund-zu-Mund-Propaganda, die scheint am effektivsten zu sein. Also liebe potentielle Aktionäre, kauft Aktien! Dänn es hätt solangs hätt!

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen

Wie leicht war es, die Aktionäre von eurem Produkt zu überzeugen?

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W3i in San Francisco

tions. The school has been very generous by offering us a lunch card which helped us save money and gave us the opportunity to meet a lot of new kids in the cafeteria. Their system of free class choice seems to be very convenient, so you do not actually have to take classes you do not want to.

Kevin Fardel (W3i)

After a very long flight we finally arrived at San Francisco Airport. Everyone was warmly welcomed by their host families and then the students of W3i parted ways. The weekend was spent individually and we got to know the city. Monday came and we all saw each other at school, where we were welcomed by Bih-Shah, UHS‘s coordinator. After a tour through campus and an explanation of the complex timetable all of us went to their first lesson. The lessons are very different from ours, the student-teacher relationship is much closer and the teachers are all very open-minded. The school offers a wide variety of subjects from Chinese through ceramics to film and theatre. On Wednesday the whole W3i met downtown to do some sightseeing (yes, of course, on foot) through parts of the city. Mr. Bonifazi told us about the architectural features of some of the houses. We then continued our tour up to Coit Tower and then back down to Pier 39. There we had lunch. To finish our trip, we had a ride on the cable car down to Market Street. That evening we were invited to have dinner at the home of Mike Diamonti, who is the principal of University High School. Everyone‘s host families were there too, so he had quite a full house.

We had adjusted to the American way of life and were looking forward to another two weeks in San Francisco. Matthias and friends (W3i) Sometimes it’s hard to keep up with the American students, but by trying hard we always managed to. I am astonished by the discipline and honesty of the UHS students – never would they copy anything from a neighbor or try to cheat on a test. They always have a full load of homework, but it always gets done. Just do not forget that the parents pay a $40,000-tuition fee a year to let their kids go to this school, so it is obvious that failure or laziness are no op-

The last day of the first week had started and I felt like I had not even finished the first day. What could I do on a Friday that brought me into contact with something typically American? Taste Jelly Belly! We went to the factory producing the typical American candy and another dream came true. Jelly Belly used to be Ronald Reagan‘s favorite candy, he would have a pot full of Jelly Belly beans on every table he signed documents on, even on Airforce One! And as the cherry on the cake David took Kai and me to an NBA game of the Oakland Warriors. It is surprising how they keep entertaining you in every little break with games, free pizza, free t-shirts or with cheerleaders... There is always something going on, the crowd is always in a mood to sing and everyone has some extra large beverage and nachos in their hands. To celebrate the game, which the Warriors won, we went to Fenstons, a deluxe ice creamery. They make their own fresh ice cream!

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen

Gäste aus San Francisco 2009

Lisa Hohmann (N3b) 103

San Francisco meets  Zürich. Drei Wochen lang besuchten amerikanische Austauschschüler/ innen die KEN. Während ihres Aufenthalts wohnten die Jugendlichen aus Kalifornien bei den Schülern der Klasse W3i. Diese kannten ihre Kameraden aus den USA bereits, denn im November 2008 waren sie in der gleichen Zeitperiode in San Francisco. Lisa und Tiffany redeten mit Alejandro Pellegrino, Andrina Brunner (beide aus der W3i) sowie den amerikanischen Gästen Nathan und Bianca, die bei Alejandro beziehungsweise Andrina wohnten. Aus diesem Gespräch entstanden der folgende Artikel (Andrina und Alejandro) und das Interview (Bianca und Nathan). Kurz vor den Sommerferien war es so weit: Die Gäste aus Amerika reisten an. Viele Schüler der Klasse W3i bemühten sich sehr, das zurückzugeben, was sie erhalten hatten, als sie im November 2008 in San Francisco das Gastrecht genossen. Doch die Ankunft der Amerikaner löste bei manchen Schülern nicht nur Freude, sondern auch Stress aus (denn wir alle wissen, dass in den letzten Wochen vor den Sommerferien viele Prüfungen angesagt sind). Für Andrina Brunner aus der Klasse W3i waren die Wochen in San Francisco und auch die Wochen, die sie mit den Amerikanern in der Schweiz verbrachten, aussergewöhnlich. Be-

sonders lässig fand sie die geleiteten Aktivitäten. Die Schule organisierte z.B. einen Ausflug ins Berner Oberland oder einen Grillplausch. Auch brachte Andrina ihrer Austauschschülerin Bianca die Schweiz ein bisschen näher. «Bianca ist eine unkomplizierte, sympathische und einfache Frau. Wir sind sehr unterschiedlich, aber wir verstehen uns gut», erläuterte sie mir. Alejandro Pellegrino, ein anderer Schüler der Klasse W3i, nannte uns auch Probleme: «Wir waren in unserem Handeln in San Francisco sehr eingeschränkt, weil wir wegen des schlecht ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzes stets auf das Auto der Gastfamilie angewiesen wa-

ren. Auch mussten wir dort immer die Schule besuchen, hier aber können die Austauschschüler auswählen, welchen Stunden sie beiwohnen wollen.» Alejandro versteht sich ziemlich gut mit Nathan, seinem Austauschschüler, und er hätte mit ihm auch gern mehr unternommen, was ihm leider nicht möglich war, da er sich während der drei Wochen, die die Amerikaner in der Schweiz verbrachten, auf viele Prüfungen konzentrieren musste. Das ist wohl mitunter ein Grund, warum er der Ansicht ist, dass die Gastschüler/innen eine bessere Zeit in der Schweiz verbracht hätten als er und seine Kameraden in San Francisco.

Jahresbericht 2009/2010

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Projekt Schweiz – Slowakei Partnerschaft zwischen Zürich und Sered´ seit 1998 – Projekt seit 2000

Klaus Burri, Gisela Jost

Seit 1998 besteht zwischen der Kantonsschule Enge Zürich und der Handelsakademie von Sered’ (Slowakei) eine Partnerschaft, die ein Jahr zuvor, im Herbst 1997, von PhDr. Klára Dobrovi ová, Deutschlehrerin an der Obchodná akadémia in Sered›, angeregt worden war. Während die Kantonsschule Enge ca. 950 Schüler/innen zählt, werden an der Wirtschaftsmittelschule in der westslowakischen Kleinstadt über 500 Schüler/innen (zum grössten Teil Mädchen) unterrichtet. Der im Herbstsemester 2009/10 laufende Projektunterricht Schweiz—Slowakei unter der Leitung von Klaus Burri (Geografie) und Gisela Jost (Sport) – in früheren Jahren auch geführt von Andreas Baggenstoss, Stephan Giess und Thomas Schmidt –, richtet sich an Schüler/ innen, die bereit sind, den Blick nach Osten zu wenden, und an Raum, Kultur und an der Geschichte Ostmitteleuropas interessiert sind. Es geht in diesem Projekt um eine gedankliche «Osterweiterung» im eigentlichen Sinne. Den Schüler/innen soll die seltene Gelegenheit gegeben werden, ihr Europabild aus einer zentristischen und auf den ehemaligen Westen beschränkten Perspektive zu lösen und ein erweitertes und substanzielles Bild des «Ostens» von Europa, insbesondere des slawischen Raums,

zu erwerben. Die differenzierte Wahrnehmung des östlichen Europas ist eine grundlegende Voraussetzung für das Verständnis der heutigen EU, des freien Austausches von Waren, Personen und Gütern. So setzt sich unser Projekt konkret zum Ziel, die Partnerschaft mit der Schule in Sered´ durch verschiedene Formen der Zusammenarbeit zu erhalten und dabei das relativ junge EU-Mitglied Slowakei umfassend kennen zu lernen.

Zu Beginn des Semesters setzten sich unsere Schüler/innen mit der Slowakei und ihrer Sprache auseinander (und übten sogar einige Redewendungen ein), um sich anschliessend mit spezifischen, selber gewählten Themen auf den zehntägigen Besuch in Sered´ vorzubereiten. Die Reise in den Osten, auf der Daisy Hartmann für Gisela kurzfristig einsprang, fand vom 24. Oktober bis am 3. November statt und ermöglichte unseren Schüler/innen, die in slowakischen Gastfamilien wohnten, eine echte Immersion in dieses osteuropäische Land. Auf der wieder sehr grosszügigen, mehrtägigen Exkursion wurden wir von unseren Gastgeberinnen zuerst in die Ostslowakei geführt, wo wir eine der weltweit wenigen Aragonithöhlen anschauen und die typischen «krummen» Formen der Mineralien bewundern konnten. Ein anderes Projekt unserer slowakischen Partnerschule brachte uns ins südliche Polen, wo wir gemeinsam das KZ Auschwitz anschauen konnten und uns die Tragik des Holocaust unmittelbar und auf erschütternde Weise bewusst wurde. Der Gegenbesuch aus der Slowakei fand vom 26. Mai bis 3. Juni statt. In dieser Zeit hatten wir die Gelegenheit, die slowakischen Schüler/ innen zu beherbergen und uns für die gewährte Gastfreundschaft zu revanchieren.

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Unterricht, Projekte und Arbeitswochen

Jahresbericht 2009/2010

Umwelteinsätze der Akzentklassen W1a in Poschiavo (Puschlav)

Alexia Panagiotidis (W3a) 106

Am Montag, dem 8. Juni, entfernte ich mit einer Spezialschere auf einer entlegenen Alp oberhalb von Poschiavo Sträucher aus dem Boden, las sie auf und legte sie auf einen Stapel. Mit mir machten acht Kameraden aus der W1a dasselbe. Der Rest der Klasse beschäftigte sich damit, Äste zu sammeln und sie auf einen Haufen zu werfen. Es war der erste Tag unserer Arbeitswoche. Umwelteinsatz stand auf dem Programm. Als Schüler/innen einer Akzentklasse hatten wir uns dazu verpflichtet. Auf den Holzstapeln würde Moos wachsen und diese würden sich Tieren als Versteck anbieten. Die Sträucher mussten wir abhacken, um zu verhindern, dass die Weiden in ein paar Jahren vollkommen von Sträuchern überwachsen und als Weideland unbrauchbar würden. Diese Arbeit muss man alle vier bis fünf Jahre verrichten. Zunächst hatten wir mit einigem zu kämpfen: mit der Müdigkeit, mit gewissen Zweifeln und mit der Technik, denn es war nicht so einfach, mit den reparaturanfälligen Scheren umzugehen. Am Schluss aber, als wir das Resultat wahrnahmen, waren wir stolz auf unseren Einsatz. Das Abendessen kochte immer eine Gruppe von vier bis sechs Schüler/innen. Das machte uns Spass und wir schöpften auch immer etwas Feines aus der Pfanne. Sogar die Knaben bekamen etwas Schmackhaftes hin.

Am zweiten Tag goss es wie aus Kübeln und wir mussten in den nassen Wald. Es war der anstrengendste und mühsamste Tag der Woche. Alles war unangenehm: Überall tropfte es von den Bäumen, stets mussten wir auf die Kuhfladen aufpassen und das Zupacken in den nassen Handschuhen verlangte doppelt so viel Kraft wie tags zuvor. Den Nachmittag durften wir dafür im Pfadiheim verbringen und unsere freie Zeit geniessen. Gelegenheit, einander in der Klasse in Gesprächen besser kennenzulernen. Am Mittwoch mussten wir das erste Mal acht Stunden hintereinander arbeiten, doch bewältigten wir das mit einer ordentlichen Portion Mittagsschlaf. Am Donnerstag konnten wir die Gruppen wechseln und eine andere Aufgabe übernehmen. Nun hiess es für uns: Äste sammeln und sie stapeln. Es gab zwar Unmengen von Spinnen und Ameisen, doch irgendwie überlebten wir das auch. Am Nachmittag durften wir uns während eines Minigolfspiels und eines Aufenthalts am See entspannen. Dann der letzte Tag. Einige arbeiteten wieder auf der Weide, andere blieben im Pfadihaus und erledigten die Putzarbeiten. Was mir von diesem Einsatz geblieben ist: Auch mit wenig kann man viel erreichen, und wenn alle ein bisschen mehr Bereitschaft zu sozialem Engagement zeigten, würde die Welt besser aussehen.

Alle Schüler/innen der dritten Klassen haben die Möglichkeit, einen Projektwahlkurs zu besuchen. Einer von den dreizehn Kursen im Angebot läuft unter dem Titel «Sozialeinsatz».

Vanessa Amberg (N3a)

Im Kurs «Sozialeinsatz» geht es darum, unseren Mitmenschen zu helfen und neue Erfahrungen zu sammeln, z.B. im Umgang mit fremden Kulturen oder der Organisation von Events. Eine Auswahl möglicher Einsatzorte: Alters-, Kinder-, Asylanten-, Behindertenheime und Schulen. Man geht üblicherweise jeden Mittwochnachmittag dorthin, um seinen Sozialdienst zu leisten. Vanessa Amberg sprach mit Christof Baum aus der Klasse W3i, der vor einem Jahr das Projekt Sozialeinsatz gewählt hatte. Seine Motivation: Er wollte sich mit etwas Sinnvollem beschäftigen und zugleich Spass haben. Christof Baum leistete seinen Einsatz in der ICF Freikirche im Kreis 5 in Zürich. Er interessiert sich sehr für Kinder und fremde Kulturen und freute sich auf seine Aufgaben, da er bereits von Freunden über die tolle Stimmung in der so genannten Kinderoase gehört hatte. Diese Einrichtung hat es sich zum Ziel gemacht, sich um Kinder zu kümmern, ihnen die Grundlagen für ein erfülltes Leben zu vermitteln und sie von Gewalt und Drogen fernzuhalten. Ihre Mittel: Sport, Spiele, Hausaufgabenhilfe, Besuchsdienst, Gebete, Ausflüge und gemeinsames Essen. Als Helfer im Team begleitete Christof Kinder von 4 bis 12 Jahren auf Ausflüge in die Badi, nach Glarus mit dem Schlitten oder auf den Üetliberg zum Klettern. Er nahm auch an Kin-

dertagen teil, an denen das Leiter-Team zusammen mit den Eltern, Verwandten und Freuden assen, was diese aus ihrer traditionellen Küche mitgebracht hatten. Oder er half einen Musikwettbewerb zu organisieren, an dem die Kinder ihre besonderen Talente oder musikalischen Fähigkeiten auf die Probe stellen konnten. Diese Arbeit mache viel Spass, hält Christof fest, man solle sie aber auch nicht unterschätzen. Es gehe wirklich um selbständiges Arbeiten und nicht ums Rumhängen, darum, etwas zu erreichen und einen Draht zu den Kids zu finden. Nicht zuletzt deswegen entschied er sich dazu, anstatt zwei Stunden pro Woche (Mindesteinsatz) jede zweite Woche fünf Stunden vor Ort zu sein. Obschon sein Einsatz gelegentlich ziemlich anstrengend war und er viel Geduld im Umgang mit den Kindern aufbringen musste – schliesslich kommen sie aus verschiedenen Kulturen –, fand er in dieser Arbeit sehr viel Positives. Er lernte viel neue Leute kennen, hatte als Leiter viel Spass in einem lebhaften Umfeld und konnte mitverfolgen, wie sich die Kinder entwickeln. Man liess ihm dabei die nötigen Freiheiten. Er konnte erstaunlich viel selbst bestimmen und seinen Zeitplan so gestalten, wie er für ihn am besten passte. Er sagt von sich, dass er vieles gelernt habe und jetzt auch offener und gewandter mit anderen Kulturen umgehen könne. Auch nach dem Abschluss des Projekt-Semesters will er sich weiter für die Kinderoase engagieren und etwas für die Zukunft der jungen Menschen aus

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen

Sozialeinsatz

dem Kreis 5 tun. 107

Jahresbericht 2009/2010

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Reise nach Russland Moskau – Tula – Jasnaja Poljana – 26. April bis 4. Mai 2010

Alexander Ionov, Thomas Schmidt

Lew Tolstoi (geb. 1828) ist ein Fels in der russischen Literatur, an dem sich die Wogen brechen. Als er am 7. November 1910 (nach gregorianischem Kalender am 20.11.1910) auf der kleinen Bahnstation Astapawo starb, war die Weltpresse zugegen. Im Frühling seines 100. Todesjahrs setzten 19 Schülerinnen und Schüler aus zehn Klassen der Kantonsschule Enge mit ihren beiden Lehrern ihren Fuss auf Tolstois Grossgrundbesitz in Jasnaja Poljana in der Nähe von Tula. Hier waren Werke wie «Krieg und Frieden» oder «Anna Karenina» entstanden. Alle zwei, drei Jahre machen wir uns im Rahmen des erweiterten Russischunterrichts von der kleinen Schweiz auf ins grösste Land der Welt, das Europa und Asien verbindet. Nach 2000 (Moskau – Nowgorod – St. Petersburg), 2003 (St. Petersburg – Moskau), 2005 (Moskau), 2008 (Moskau – Iwanowo – St. Petersburg) fuhren wir diesmal von Moskau in südlicher Richtung nach Tula mit seinem fast 300 Jahre alten Waffenwerk und seiner legendären Samowarproduktion. Moskau lockte wie immer mit seinem Roten Platz und dem Kreml, mit Zwiebeltürmen und Sehenswürdigkeiten, mit Altem und Neuem. Moskau mit seinem Reichtum an Geschichte

und Kultur, Moskau mit seinem ungeheuerlichen Verkehr, der zu kollabieren droht, so dass sich die Metro mit ihren prächtigen Stationen als einziges zuverlässiges Verkehrsmittel erweist, Moskau mit seinem flimmernden Nachtleben der postsowjetischen Ära. Ein Besuch in Herrn Ionovs ehemaliger Mittelschule, der «Srednjaja schkola 598», ermöglichte uns einen Einblick in das russische Bildungswesen und offenbarte uns die sprichwörtliche Gastfreundschaft Russlands – wir wurden reich bewirtet. Die Schüler hatten sich vor der Reise in eine Reihe von Themen vertieft, die sie uns laufend präsentierten: Geschichte Moskaus, Roter Platz, Moskauer Kreml, Basilius-Kathedrale, Iwan der Schreckliche, Michail Lomonossow, die Rollen Lenins und Stalins, Ewiges Feuer, Minin und Poscharski, russisch-orthodoxe Kirche, Erlöserkathedrale, Ikone und Ikonostase, Entstehung der Metro, Moskauer Universität, die «Sieben Schwestern», Moskauer Bahnhöfe, Kreml von Tula, Lew Tolstoi zwischen Moskau und Jasnaja Poljana. Es ist dieser Wechsel zwischen Grossstadt und tiefer Provinz, der die grossen Schriftsteller umtrieb und der das Wesen und den Reiz Russlands ausmacht.



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Personen

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Wirtschaftswoche Klassen N2b und N2c

Schülertexte, zusammengestellt von Andreas Baggenstoss und Thomas Limacher

Bereits zum zweiten Mal nahmen Klassen des neusprachlichen Profils an der Unternehmenssimulation WIWAG teil. Organisiert wurde die Woche in Zusammenarbeit mit der Zürcher Handelskammer und der Ernst Schmidheiny Stiftung. Dieses Jahr begaben sich die Klassen N2b und N2c ins Schweizerische Jugendzentrum nach Einsiedeln, wo sie von je zwei erfahrenen Führungskräften aus der Wirtschaftspraxis bei der Simulation angeleitet wurden. Von Seiten der Kantonsschule Enge wurden die Klassen von den beiden Handelslehrern A. Baggenstoss und Th. Limacher betreut, die neben der Lagerleitung einen Teil des fachlichen Coachings übernehmen konnten. Alexia Hehli (N2c) und Chawi Oehlbaum (N2c) berichten: Die Simulation eines Unternehmens in der Wirtschaftswoche vom 6. bis 11. Juni 2010 rüttelte in uns allen den Homo oeconomicus wach, und das schon bei unserer Ankunft am Sonntag im Schweizer Jugendzentrum, als wir mit einer kurzen Einführung auf die kommende Woche eingestimmt wurden. Um mit gleicher Ausgangslage in einem Markt die Unternehmenssimulation namens WIWAG zu starten, mussten sich die vier konkurrierenden Gruppen auf ein Produkt einigen. Wir

waren danach gefordert, je eine klare Unternehmensstrategie zu formulieren, damit die späteren Entscheide zielgerichtet erfolgen würden. Jedes Gruppenmitglied spezialisierte sich in einem bestimmten Bereich (CEO, Produktion, Marketing, Finanzen, usw.), für den es die ganze Woche zuständig war und die Verantwortung übernahm. In den einzelnen Gruppen bzw. Unternehmen wurden die verschiedenen Investitionen und Sparmassnahmen in den gegebenen Bereichen besprochen und jeweils mithilfe von Software am Computer überprüft. Unsere Coaches, Experten aus der Wirtschaft, beobachteten anhand von Infos auf Entscheidungsformularen die Leistungen und Entwicklungen der Unternehmen und erstellten nach jeder Entscheidungsrunde eine Auswertung. Dank dieser konnten anschliessend unter anderem der Marktanteil und die Aktienkurse miteinander verglichen werden. Für die Unternehmungen wurden mit individuellen Daten die Gewinnentwicklung, Lagerhaltung, Kostenentwicklung, Mitarbeiterzufriedenheit und weitere Messgrössen zur Verfügung gestellt. Wir analysierten unserer Entscheide und diskutierten deren Wirkungen auf den Erfolg der Firma in der Gesamtrunde, was uns zusätzlich Sicherheit in der Ausführung unserer Entscheide gab. Spannend war dieser Prozess vor allem im Hinblick auf das Preis- /Leistungsverhältnis,

da wir nicht wussten, wie der Markt reagieren würde und uns das Verhalten der Konkurrenz nicht bekannt war. Neben dem interessanten Unternehmensspiel standen Sport und eine Betriebsbesichtigung im Seminarhotel Seedamm-Plaza in Päfffikon SZ auf dem Programm. Wir durften Einblick nehmen in die verschiedenen Bereiche des Hotelbetriebs, und von der Organisation der Küche bis zur Personalentwicklung wurde uns alles gezeigt. Wir profitierten von dem Wissen und dem Praxisbezug, indem wir zum Beispiel Erkenntnisse der strategischen Ausrichtung und der Fokussierung auf Kundenbedürfnisse auf unsere Unternehmung übertragen konnten. Die Woche haben wir als anspruchsvoll und intensiv empfunden. Freiwillig waren wir teilweise bis spät in die Nacht mit finanziellen Entscheiden oder mit dem Ablauf der Generalversammlung beschäftigt, die den Höhepunkt der Woche bildete und die unternehmerischen Erfolge zeigte. Die Anstrengung hat sich gelohnt. Unser Blick auf die unternehmerische Tätigkeit hat sich geschärft und wir sehen den bevorstehenden Wirtschaftslektionen mit Motivation und Begeisterung entgegen.

Lukas Wolfensberger (LW) hat Niowi Amgwerd (NA), Gian Luca Bonanomi (GLB) und Julian Osborne (JO) zu ihren Maturitätsarbeiten befragt.

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen

Lukas Wolfensberger (M09)

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Maturitätsarbeit – Hürden, Freuden, Zeitnot

LW: Wovon handeln eure Arbeiten? NA: Meine Arbeit handelt von den Printmedien, genauer gesagt von den Tageszeitungen 20 min, NZZ, TA und Blick. Ich habe diese Zeitungen inhaltlich analysiert, und zwar in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit, ihren Anteil an Information und Unterhaltung sowie ihr Machtpotential und ihre Zielgruppe. In einem etwas theoretischeren Teil untersuche ich die allgemeine Entwicklung der Printmedien und deren Situation auf dem Schweizer Markt. GLB: Mein Thema ist die Jugendgewalt im Zusammenhang mit der Migration. Einer eingehenden Analyse ging eine Umfrage unter Jugendlichen voraus. JO: In meiner Arbeit widme ich mich den Stammesstrukturen im Irak und deren Beeinflussung durch die Einführung der Demokratie, welche die westlichen Invasoren (besonders jene aus den USA) zum Ziel hatten. LW: Wie teiltet ihr eure Zeit ein? GLB: An den Zeitplan, den ich mit meiner Betreuerin festgelegt hatte, hielt ich mich nicht so streng. Schliesslich schrieb ich meine Arbeit nach ständiger Recherche und Auswertung der Umfragebögen in ca. einer Woche, kurz vor und nach Neujahr. JO: Ich wollte mich nach dem Zeitplan des Ma-

turitätsarbeitleitfadens richten. Da ich diesen aber nicht ganz so konsequent verfolgte, war am Ende ein Kraftakt notwendig. LW: Was bereitete euch am meisten Kopfzerbrechen? NA: Mir bereiteten die Analyse der Interviews mit den Medienvertretern sowie jene der Zei-

tungsartikel einige Kopfschmerzen, da mir eine sehr sorgfältige und objektive Auswertung besonders am Herzen lag. GLB: Die Eingrenzung des Themas bereitete mir Mühe, denn ich hätte immer noch weitere Aspekte mit einbeziehen können. Eine vertiefte Analyse der Medienberichterstattung zog ich

Jahresbericht 2009/2010

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zum Beispiel in Erwägung. Als der Abgabetermin näherrückte, musste ich aufpassen, mich nicht zu verzetteln. Ich bemühte mich, meine bisherigen Erkenntnisse auf den Punkt zu bringen. JO: Auch mich forderte die Eingrenzung des Themas heraus. Ausserdem war die Zeitknappheit am Ende ein Problem. LW: Wann, wo und wie konntet ihr am besten arbeiten? NA: Ich arbeitete eigentlich immer zu Hause und vorwiegend am Abend. Wenn wegen der Prüfungen unter der Woche die Zeit knapp war, versuchte ich wenigstens, am Wochenende etwas mehr in mein Projekt zu investieren. GLB: Ich arbeitete zu Hause während der Nacht, wenn es schön ruhig war. Auch im PC-Raum der Schule verbrachte ich einige Nachmittage. JO: Die meiste Zeit arbeitete ich daheim, gelegentlich beim Recherchieren auch in Bibliotheken.

LW: Was würdet ihr im Nachhinein anders machen? NA: Ich würde noch kritischer an die Herausforderung herangehen und mir von Anfang an noch genauer überlegen, was ich mit meiner Arbeit wirklich zeigen möchte. GLB: Ich würde früher anfangen zu schreiben, damit ich mehr Zeit für die Überarbeitung hätte. JO: Ich würde von Anfang an mein Thema eingrenzen und dann mich aufs Wesentliche konzentrieren. Und die Quellen besser aufbewahren – eine sorgfältigere Sammlung hätte mir sehr viel nachträglichen Aufwand erspart. LW: Inwiefern habt ihr von eurer Arbeit profitiert? NA: Ich habe insofern profitiert, als ich nun weiss, wie man eine wissenschaftliche Arbeit verfassen sollte, besonders, dass man auf fundierte Recherchen und Quellenangaben achten

muss. Ebenso habe ich gelernt, was es heisst, innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens zu arbeiten. GLB: Ich habe zum ersten Mal an einem so grossen Projekt selbstständig gearbeitet. Somit war alles, vom Zeitmanagement über das Schreiben bis hin zum Redigieren eine wichtige Erfahrung, von der ich sicherlich profitieren kann. JO: Ich profitierte insofern, als ich nun besser weiss, was in einer wissenschaftlichen Arbeit zählt.

Partner und Organisationen

Partner und Organisationen

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Jahresbericht 2009/2010

Die Arbeit des Elternvereins der KEN zeigt Kontinuität Inge Thees

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Es war nicht einfach, eine Nachfolge für die scheidende Präsidentin des Elternvereins der Kantonsschule Enge (EVKEN), Corinna Glaus, und den Kassenführer, Markus Diethelm, zu finden. Ihr langjähriges und großzügiges Engagement bei der Mitwirkung zu einer förderlichen Schulkultur war prägend. Unter dem neuen Präsidenten, Roberto Frigg, konnte sich Mitte des Jahres nun ein neuer Vorstand konstituieren. Die bewährte Arbeit wird weitergeführt. In wichtigen und richtigen Momenten der Elternsicht eine Stimme zu geben, mit zurückhaltenden Gesten und Aktivitäten im Hintergrund zu einer positiven Schulkultur beizutragen, einen konstruktiven Dialog und Gedankenaustausch mit Schulleitung und Lehrerschaft zu pflegen sowie den Eltern eine wirksame Plattform zu geben zum Informationsaustausch, zur wirkungsvollen Vertretung ihrer Interessen und als Anlaufstelle für ihre Belange - das sind die Hauptanliegen des EVKEN. Dafür setzen sich auch die neu gewählten Elternvertreter mit Engagement ein. Vor dem Hintergrund, dass es heute zunehmend schwieriger wird, Eltern zu finden, die bereit sind, sich in Form von Freiwilligenarbeit für die Schule zu engagieren, ist dies besonders erfreulich. Die Partnerschaft Eltern-Schule hat sich bei der Kantonsschule Enge als förderlich erwiesen und

sich über die letzten 12 Jahre gefestigt. Für den neu konstituierten EVKEN-Vorstand ist es wichtig, diese Partnerschaft weiterhin aufrechtzuerhalten und zu verbessern. Er schätzt dabei die positive Unterstützung der Schulleitung, die für die Anliegen und die Sicht der Eltern offen ist. Durch den konstruktiven Dialog ergibt sich auch die Chance, aus Elternsicht interessante bzw. aktuelle Themen frühzeitig zu erkennen und zu besprechen. Damit leistet der EVKEN gewissermassen auch eine ideelle Unterstützung für die Schule. Die bewährten und als Tradition schon liebgewonnenen Aktivitäten des EVKEN konnten auch in diesem Jahr wieder durchgeführt werden, vom kleinen Begrüssungspräsent für Erstklässler am ersten Schultag über den Probezeitapéro für die Eltern, die Unterstützung der YES-Miniunternehmen durch Aktienkauf bis zur Ausgabe des leckeren Znüni bei der jährlich stattfindenden Projektwoche. Auch der Einsitz zweier Vertreter des EVKEN in der Kontaktgruppe hat sich als sehr nützlich erwiesen. Der EVKEN-Vorstand wird sich im möglichen Rahmen für ein gutes Schulklima einsetzen und mit der Elternschaft und der neuen Schulleitung im Gespräch bleiben. Er wird auch weiterhin seine Aufgaben und seine Tätigkeit kontinuierlich reflektieren und bei Bedarf an neue Gegebenheiten ausrichten, damit der EVKEN auch in Zukunft einen positiven Beitrag zur Entwicklung der Schule leisten kann.

Bericht des Präsidenten, Davide Loss

Die Generalversammlung hat mich am 12. November 2009 zum Nachfolger von Felix Rogner gewählt. Das war ein bewegender Moment. Mit mir wurden zahlreiche Jungabsolventinnen und Jungabsolventen in den Vorstand gewählt. Der Verein hatte den jüngsten Präsidenten seiner Geschichte und die Macht definitiv an die Jugend abgegeben! «Für mich bedeutet dies Einsatz für unsere Schule. Mein Traum ist es, dass jede Schülerin und jeder Schüler, der unsere Schule besucht hat, mit Freude auf die hier verbrachte Schulzeit zurückblicken kann. Alle Ehemaligen sollen stolz sein, die Kantonsschule Enge besucht zu haben. Ich wünsche mir sehr, dass die Absolventinnen und Absolventen sich als ein Team sehen und dass sie auf das Netz unserer Schule zählen und bauen können.» Dies sagte ich Ihnen als frischgebackener Präsident gleich nach meiner Wahl und versprach dabei, Neues zu wagen und Bewährtes fortzuführen. Und ich kann Ihnen sagen: Der Generationenwechsel hat bestens funktioniert. Zahlreiche neue Projekte und Ideen sind aufgekommen. Der Verein blickt auf ein intensives Jahr mit vielen Veränderungen zurück. So haben wir seit diesem Jahr einen «Ehemaligenstamm» ins Leben gerufen, der jeweils am ersten Dienstag des Monats in der Almodobar gleich neben der Tramstation Tunnelstrasse stattfindet. Der Vorstand würde sich ausserordentlich freuen, Sie dort auf ein Glas begrüssen zu dürfen.

Der Fonds für kulturelle und sportliche Belange, den wir vor zwei Jahren ins Leben gerufen haben, hat zwei Beiträge gesprochen. Der eine Beitrag ging an die grandios gelungene und traditionsreiche Musiktheaterproduktion unserer Schule. Dazu wurden CHF 3´000.– gesprochen. Weiter wurde den Teilnehmenden des Schneesportlagers ein Curlingabend gesponsert. Auch das war ein voller Erfolg. Der Fonds für kulturelle und sportliche Belange möchte in Zukunft insbesondere auch im Bereich der Kultur unterstützend wirken, beispielsweise zur Vergünstigung eines Konzerteintritts. Damit diese Form der Unterstützung weiterhin sichergestellt werden kann, sind wir auf weitere Spenden zwingend angewiesen. Nebst der Verwaltung des Fonds für kulturelle und sportliche Belange beschäftigte sich der Vorstand auch mit unserem Vereinsmagazin «m». Wir sind daran, dieses neu zu gestalten und mit weiteren spannenden Rubriken zu erweitern. Dazu wurde ein neues Reglement erlassen. Schliesslich hat der Vorstand unter Initiative von Thomas Limacher eine Fussballnacht für Ehemalige organisiert. Diese Veranstaltung war ein voller Erfolg. Acht Mannschaften spielten eine ganze Nacht lang Fussball und hatten dabei Riesenspass. Der Vorstand richtete sein Augenmerk weiter auf die Zusammenarbeit mit der Schule. Wir wollen den engen Kontakt mit der Schule fortführen und Synergien nutzen, wo immer das möglich ist. Ein Highlight aus dem zu Ende gehenden Ver-

einsjahr war sicherlich der Kontaktapéro mit Reinhard Meier. Der ehemalige NZZ-Redaktor berichtete lebendig und packend von seinen journalistischen Abenteuern in der ganzen Welt. Der von Felix Rogner initiierte Kontaktapéro ging mit der 50. Ausgabe unter dem Titel «Die Besten der Besten» zu Ende. Zu Gast waren die Jahrgangsbesten aus verschiedensten Jahrgängen. Der Vorstand spricht Felix Rogner für sein langjähriges Engagement einen ganz besonderen Dank aus. Im Zentrum der Vereinsaktivitäten stand demzufolge die Neuregelung unserer Vereinsaktivitäten. Nach dem erfolgreichen Kontaktapéro möchte der Vorstand neue Formen für die Mitgliederzusammenkünfte finden. Die solide Finanzlage unseres Vereins lässt uns dazu genügend Spielraum. Zum Abschluss bleibt mir noch zu danken. Meinen Dank geht an alle meine Kolleginnen und Kollegen des Vorstands, die mich stets tatkräftig unterstützt haben und zur Seite gestanden sind. Jeder und jede stellt ein wichtiges und unerlässliches Glied unseres Teams dar. Einen ganz besonderen Dank geht auch an unsere Schule, namentlich an Rektor Christoph Wittmer, der mit seiner einfachen und engagierten Art und insbesondere seinem unermüdlichen Einsatz den Draht zum Ehemaligenverein pflegt. Wir sind stolz auf diese gute Zusammenarbeit mit der Schulleitung. Nicht minder herzlich möchte ich auch unseren Mitgliedern für ihre Treue danken, die für unseren Verein unentbehrlich ist.

Partner und Organisationen

Ehemaligenverein

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Schülerorganisation Serena Anania, SO-Präsidentin (bis Juli 2010)

Fussballnacht 116

Teilnehmeranzahl: ca. 200 Die Fussballnacht wurde bereits im vergangenen Vereinsjahr versuchsweise durchgeführt. Wir hatten daher keine grossen Probleme bei der Organisation des Events. Es waren 19 Mannschaften anwesend, und praktisch alle hatten grossen Spass an diesem Anlass. Zwar kam es zwischen zwei Mannschaften zu Streitereien, doch diese wurden schnell wieder gelöst. Insgesamt war der Anlass aber ein Erfolg, der vielen Teilnehmern grosse Freude bereitete.

Unterrichts. Dieses Jahr verkauften wir die Rosen, sodass nur diejenigen Rosen erhielten, die auch ein Kärtchen hatten. Dem Anschein nach kam diese Variante sowohl bei den Schülern als auch bei den Lehrern gut an.

Rosentag Teilnehmerzahl: ca. 600 Der Rosentag ist einer der beliebtesten Events in der Schülerschaft. Auch in diesem Jahr wurde dieser Anlass genau geplant. Vor allem die Lehrerschaft freute sich sehr über den guten Informationsfluss und die kurzen Störungen des

Teilnehmeranzahl: ca. 800 Dieses Jahr wollte die Schülerorganisation etwas ganz Besonderes für die Schülerschaft machen. Wir entschieden uns, statt eines grossen Sacks viele kleine Samichlaussäcklein zu machen. Mit dieser Geste versuchten wir, der Schülerschaft zu zeigen, wie viel Arbeit und Mühe wir auf uns nehmen, um ihnen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Wie praktisch jedes Jahr verlangten wir von der Klasse ein Sprüchlein, wobei man bei vielen Klassen den Klassengeist zu spüren bekam.

Barbecue

Pokernight Teilnehmeranzahl: ca. 50 Auch dieses Semester konnte eine erfolgreiche Pokernight durchgeführt werden. Wir konnten uns auf eine gut geplante Pokernight von der letzten SO stützen und sogar noch bei der Sicherheit gewisse Einsparungen machen, da wir ganz auf Security verzichteten. Auch dieses Mal wurden den Gewinnern ein Bargeldpreis übergeben. Die ganze SO konnte mit grossem Spass an einem ihrer ersten Events teilnehmen.

Samichlaustag

Filmnacht Teilnehmeranzahl: ca. 15 Unsere erste Filmnacht war leider nicht gut besucht. Wir hatten uns entschieden für jeden Geschmack einen Film zu zeigen. Leider war das Interesse bei der Schülerschaft nicht besonders gross. Es ist ganz klar, dass beim nächsten Mal neuere und beliebtere Kinofilme gezeigt werden müssen. Die Stimmung hielt sich in Grenzen. Das nächste Mal werden wir eine bessere bzw. attraktivere Lösung finden müssen.

Teilnehmeranzahl: ca. 900 Das Barbecue war ein unschlagbarer Erfolg. Abgesehen von einer Klasse waren alle Schüler anwesend. Der Anlass wurde mit dem Jubiläum der Kanti Enge verknüpft und war daher für die ganze Schülerschaft kostenfrei. Er gelang dank der ausgezeichneten Hilfe des Hausdienstes und einiger Lehrer/innen. Mit vier Grills und vielen motivierten Helfern, darunter auch Herr Günthart und seine Frau, denen dafür ein sehr grosses Lob zusteht, haben wir es geschafft, alle Personen zufriedenzustellen. Das Wetter war ausgezeichnet und die Stimmung dementsprechend gut. Auch die Prorektoren Wittmer und Limacher halfen bereitwillig mit. Der gesamte SO-Vorstand ist stolz und glücklich, dass ein so grosser Event so gut bei den Schülern und Lehrern angekommen ist.

Partner und Organisationen

Schulkommission

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V. l. n. r.: A.K. Zingg, Th. Gächter, A. Caprez, K. Rierola, L. Appert-Sprecher (Präsidentin), M. Ziegler, H. Heimgartner, H. Goetz (nicht auf dem Bild: Th. Grob, J. Badertscher, D. Soller)

118 Jahresbericht 2009/2010

Verzeichnisse

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Verzeichnisse

Jahresbericht 2009/2010

Schulkommission

Präsidentin 120

Rektorat

Grob Thomas Prof. Dr., Ordinarius für Slav. Literaturwissenschaft 8002 Zürich, Hans Huber-Strasse 12

Schulleitung

Kantonsschule Enge

Wittmer Christoph Dr., Rektor 8700 Küsnacht, Wiesenstrasse 8a

044 286 76 11 8002 Zürich, Steinentischstrasse 10 [email protected], www.ken.ch

Rierola Karina lic. phil. I, Redaktorin SF Tagesschau 8004 Zürich, Badenerstrasse 378b

Brockhaus-Soldenhoff Nicole Prorektorin 8049 Zürich, Vorhaldenstrasse 39

Rektor

Ziegler Belluati Marianne lic. phil. I, Erwachsenenbildnerin 8001 Zürich, Augustinergasse 44

Giess Stephan Prorektor 5400 Baden, Stockmattstrasse 47a

Nicole Brockhaus-Soldenhoff Beeke Rusch Stephan Giess

Badertscher Jürg dipl. Wirtschaftsprüfer 8426 Lufingen, Rebstrasse 14, Augwil

Zingg Anna Katharina Sekundarlehrerin phil. I 4054 Basel, Sulzerstrasse 18

Rusch Beeke Prorektorin 8903 Birmensdorf, Risistrasse 9a

Adjunktin

Caprez Hunter Andrea Lebensmittel-Ing. ETH, Geschäftsführerin Hunter + Caprez AG 8126 Zumikon, Ebnet 7

Soller Denise Leiterin Kant. Opferhilfestelle 8032 Zürich, Pestalozzistrasse 66

Böni Karin Adjunktin 8903 Birmensdorf, Breitestrasse 10

Appert-Sprecher Lukretia lic. iur., Unternehmensberaterin 8053 Zürich, Lehfrauenweg 4

Stellvertreter Heimgartner Heinz Prof. Dr. phil., emeritierter Extraordinarius für organische Chemie, Universität Zürich 8636 Wald, Glärnischstrasse 24

Dr. Christoph Wittmer

Prorektorinnen/Prorektoren

Mitglieder Karin Böni

Schulsekretärinnen

Vertreter der Lehrerschaft Gächter Thomas Prof. Dr., Rechtswissenschaftliches Institut, Universität Zürich 8052 Zürich, Ausserdorfstrasse 12g Goetz Heinz Head Site Management Siemens Schweiz AG, Building Technologies Division 8712 Stäfa, Gerenstrasse 28

Schmidt Thomas 8802 Kilchberg, Paradiesstrasse 33

Stellvertreterin Hunkeler Hofmann Karin 8002 Zürich, Schulhausstrasse 6a

Brigitte Egger Janine Frei Marianne Trüb

Verzeichnisse

Lehrerinnen und Lehrer Aeppli Rahel Wirtschaftsinformatik 079 458 67 04 8008 Zürich, Delphinstrasse 14

Andermatt Jasmin Englisch, Deutsch, Kunstgeschichte 043 288 55 45 8050 Zürich, Emil-Oprecht-Strasse 3

Bernasconi-Niederhauser Patrick Sport 043 540 14 39 8810 Horgen, Mühlebachstrasse 7

Bucher René, Dr. Chemie 044 768 32 42 8912 Obfelden, Kalchtarenstrasse 7

Calonder Andri Sologesang 043 844 00 47 8708 Männedorf, Hofenstrasse 68

Burri Klaus Geografie 044 463 35 45 8045 Zürich, Wannerstrasse 9/1

Cardinò André Sologesang 044 713 12 32 8135 Langnau, Gartendörfliweg 11

121

Aeschbach Michael, Prof. Englisch, Deutsch 052 222 29 60 8400 Winterthur, Winzerstrasse 26

Angstmann Ueli Saxophon 044 201 91 50 8064 Zürich, Grünauring 29

Aisslinger-Gubler Anne-Marie Englisch 044 341 69 90 8049 Zürich, Tobeleggstrasse 12

Baggenstoss Andreas Wirtschaft & Recht 044 240 48 43 8805 Richterswil, Erlenstrasse 52

Bigler Urs Deutsch 044 788 26 55 8911 Rifferswil, Mülimatt 2

Burri Olivier Geschichte, Französisch, Informatik 044 311 39 21 8057 Zürich, Begonienstrasse 3

Caspar Ruth, Prof. Französisch, Spanisch 044 432 55 15 8048 Zürich, Sustenstrasse 16

Albrecht, Urs Deutsch, Latein 043 255 02 64 8006 Zürich, Riedtlistrasse 6a

Battaglia Urs Mathematik, Physik, Informatik 043 540 84 85 8953 Dietikon, Holzmattstrasse 25

Bonifazi Reto Deutsch, Kunstgeschichte 043 495 23 07 8620 Wetzikon, Bahnhofstrasse 191

Buschbeck Hans Martin, Dr. Physik, Mathematik 043 300 37 67 8003 Zürich, Bertastr. 34

Classen Andrea Wirtschaft & Recht 043 501 07 10 8044 Zürich, Klosterweg 8

Anderegg Ulrich Mathematik, Informatik, Netzadministrator 044 381 71 74 8008 Zürich, Säntisstrasse 1 Anderhalden Martin Geografie 044 461 73 51 8049 Zürich, Gsteigstrasse 31

Baumann Peter, Prof. Dr. Deutsch 044 725 93 89 8810 Horgen, Eggweg 11a

Brady Friedrich Mary Cello 044 869 33 16 8196 Wil, Im Wendelbuck 6

Busenhart Terje Sport 044 793 33 33 8706 Meilen, General-Willestrasse 327

Dähler Beat Schulmusik 044 781 31 80 8804 Au, Mittelortstrasse 33b

Becker Linus Chemie 043 299 06 52 8046 Zürich, Riedenhaldenstrasse 248

Brockhaus-Soldenhoff Nicole Wirtschaft & Recht 043 818 40 42 8049 Zürich, Vorhaldenstrasse 39

Büttner Martina Mathematik 044 923 02 22 8706 Meilen, Dorfstrasse 57

Darms Claudio Schulmusik 043 211 98 12 8152 Opfikon, Lindenstrasse 15

Bernet-Durrer Christin Geografie 044 271 77 76 8117 Fällanden, Unterdorfstrasse 8

Jahresbericht 2009/2010

122

Daumas Shirine Französisch 068 935 82 66 8051 Zürich, Glattstegweg 76

Ehrlich Annette Französisch 044 845 03 49 8107 Buchs, Kirchstrasse 2

Gloor Ursina Geografie 044 313 17 19 8057 Zürich, Guggachstrasse 23

Grütter Manuel Gitarre 044 451 28 25 8008 Zürich, Inselhofstrasse 3

Häne Nikolai Geschichte 044 272 17 70 8037 Zürich, Scheffelstrasse 20

Deller Peter Französisch, Italienisch 044 450 52 49 8045 Zürich, Arbentalstrasse 30

Emge Birgit Harfe 044 381 38 14 8008 Zürich, Signaustrasse 14

Gmür Renato Mathematik, Informatik 055 534 52 62 8853 Lachen, Hafenstrasse 2

Gubler Stefan Physik 079 229 23 30 8610 Uster, Sonnenbergstrasse 88

Hartmann-Misteli Beatrice Biologie 044 361 20 86 8620 Wetzikon, Im Zil 52

Dieterle Regina, Dr. Deutsch 044 312 49 87 8001 Zürich, Predigerplatz 2

Flisch Raetus Elektro-/Kontrabass 044 750 25 00 8103 Unterengstringen, Gut Sonnenberg

Golder Nick Geschichte, Englisch 043 499 05 10 8810 Horgen, Neudorfstrasse 7

Gubser Felix Klavier 041 750 31 70 6314 Unterägeri, Höhenweg 17

Hauenstein-Huber Susanne Mathematik 044 709 09 49 8134 Adliswil, Schürbachstrasse 6

Dreifuss Jürg Deutsch, Latein 052 212 23 74 8400 Winterthur, Buchackerstrasse 9

Fluri Dominique Martin Informatik, Physik 044 350 23 43 8037 Zürich, Imfeldstrasse 95

Gómez Susana Französisch, Spanisch 044 201 96 34 8037 Zürich, Zeunerstrasse 17

Haag Andreas Biologie 044 955 95 32 8610 Uster, Rebenweg 24 D

Hubatka Lita Maria Französisch 076 200 61 69 8055 Zürich, Hanfrose 18

Droz-dit-Busset Sauvain Sandra Französisch 043 288 96 15 8057 Zürich, Begonienstrasse 3

Friberg Claudia Geschichte 076 389 38 44 8045 Zürich, Rüdigerstrasse 1

Grisch Ricardo Wirtschaft & Recht 056 442 26 56 5412 Gebenstorf, Terrassenweg 7

Hackett Elaine Englisch 8037 Zürich, Röschibachstrasse 6

Huber Regula, Dr. Biologie 044 271 85 01 8005 Zürich, Hardturmstrasse 298

Dürig-Robledo Clara Spanisch 044 261 76 90 8032 Zürich, Freiestrasse 19

Gasser Marc Informatik 078 808 43 44 8005 Zürich, Neugasse 34

Grob Seraina Geografie 081 322 14 33 7206 Igis, Bannwaldweg 18

Haefelin Mirjam Wirtschaft & Recht 043 399 91 67 8038 Zürich, Moosstrasse 8

Hunkeler Hofmann, Karin Wirtschaft & Recht 043 344 55 67 8002 Zürich, Schulhausstrasse 6a

Eggimann-Fravi Antonia, Prof. Französisch, Italienisch 044 720 85 35 8800 Thalwil, Alsenstrasse 37

Giess Stephan, Prorektor Geschichte, Englisch 056 222 29 15 5400 Baden, Stockmattstrasse 47a

Grosjean Martine, Prof. Französisch 044 261 59 62 8044 Zürich, Hadlaubstrasse 14

Hajdu Daniel Wirtschaft & Recht 044 500 25 59 8802 Kilchberg, Pilgerweg 96

Ionov Alexander Russisch 043 299 02 64 8002 Zürich, Bederstrasse 121

Kost Raphael Kunstgeschichte 043 243 31 69 8047 Zürich, Altweg 10

Lüdi Gregor Mathematik, Informatik 044 451 87 39 8055 Zürich, Goldbrunnenstrasse 39

Meier Rita Karin Klarinette 044 381 80 59 8706 Meilen, Burgrain 37

Morant Willi Blasorchester, Trompete 044 462 20 97 8055 Zürich, Im Tiergarten 20

Jeger Silvan Kontrabass 043 818 69 92 8004 Zürich, Norastrasse 6

Laino Müller Teresa Sport 044 939 27 25 8344 Bäretswil, Lettenbergstrasse 10

Luginbühl Andreas Kunstgeschichte 078 835 89 59 8542 Wiesendangen, Stationsstrasse 94

Merian Ruedi, Prof. Geografie 044 771 86 10 8135 Langnau, Rebackerweg 14

Müller Manuel E-Bass 8049 Zürich, Im Wingert 5

Joób Stucki Judit Englisch 052 242 18 12 8404 Winterthur, Rychenbergstrasse 350

Lang Samuel Physik, Mathematik, Informatik 079 333 25 59 8005 Zürich, Klingenstrasse 38

Lüscher Martin Biologie, Informatik 044 311 76 28 8057 Zürich, Ringstrasse 62

Metzger Anita Wirtschaft 043 541 55 26 8610 Uster, Zeltweg 24

Jost Gisela Sport 079 340 85 90 8057 Zürich, Allenmoosstrasse 106

Leimbacher Mario Bildnerisches Gestalten 044 463 41 15 8165 Schöfflisdorf, Bergstrasse 38

Lustgarten-Eggenberger Seraina Englisch 044 991 36 40 8703 Erlenbach, Loostrasse 9

Meyer Markus, Dr. Chemie 056 640 34 34 8916 Jonen, Mitteldorfstrasse 28

Kachel Markus Bildnerisches Gestalten 043 818 68 09 8910 Affoltern a. A., Alte Hedingerstrasse 25a

Leimgruber Hildegard Bildnerisches Gestalten 044 462 57 15 8003 Zürich, Dietzingerstrasse 4

Maier Hans-Christof Block- und Querflöte 043 305 71 05 8942 Oberrieden, Kirchstrasse 7

Meyer Peter, lic.iur. Projektunterricht 044 915 12 61 8704 Herrliberg, Strehlgasse 26

Kägi Nina Kunstgeschichte 043 243 74 75 8032 Zürich, Freiestrasse 23

Limacher Thomas, alt Prorektor Wirtschaft & Recht, Sport 044 715 48 58 8802 Kilchberg, Alte Landstrasse 94

Marxer Patrik Informatik 076 467 93 02 8003 Zürich, Nussbaumstrasse 4

Miloradovic-Weber Christa, Dr. Geschichte, Deutsch 044 482 56 23 8038 Zürich, Rainstrasse 66

Kenel Guillain Susanne Wirtschaft & Recht 044 726 29 82 8810 Horgen, Drusbergstrasse 15

Löpfe Clemens Wirtschaft & Recht 044 241 42 37 8047 Zürich, Dennlerstrasse 27

Mattle Beat Biologie 044 821 17 71 8044 Gockhausen, Binzenstrasse 21

Moor Reto Geografie 079 212 23 06 8057 Zürich, Allenmoosstrasse 101

Verzeichnisse

Jäger Martin, Dr. Schulmusik 079 203 78 87 8143 Stallikon, Balderenweg 15

123

Najdi Fatima Arabisch 044 867 50 78 8192 Glattfelden, Gartenweg 1 Negreira Maria Elena Spanisch, Französisch 044 291 13 57 8049 Zürich, Frankentalerstrasse 35 Neuenschwander Tina Wirtschaft & Recht 044 771 77 00 8802 Kilchberg, Schwellestrasse 6 Neumann Peter Geschichte 044 362 88 67 8006 Zürich, Blümlisalpstrasse 71 Nideröst Oliver Sport, Informatik, Stundenplanordner 052 672 86 92 8212 Neuhausen, Buchenstrasse 61

Jahresbericht 2009/2010

Novakovic Mirko Sport 043 542 19 31 8810 Horgen, Meilibachweg 11

Radvila Lutz Monika Wirtschaft & Recht 052 222 30 39 8408 Winterthur, Weinbergstrasse 91

Rohner Urs Deutsch, Geschichte 052 620 39 58 8200 Schaffhausen, Engehaldenweg 48

Ottiger Fabian Biologie 043 960 20 85 8044 Zürich, Schlössliweg 9

Refghi Silke Französisch 043 534 05 94 8004 Zürich, Hallwylstrasse 75

Rosa Tiziana Klavier 044 858 14 26 5466 Kaiserstuhl, Rheingasse 34

Reichen Peter Querflöte 044 721 40 04 8942 Oberrieden, Bahnhofstrasse 9

Rubin Stefan, Prof. Mathematik, Physik, Informatik, 052 345 10 47 8400 Winterthur, Wylandstrasse 27

Reinfried Heinrich, Dr. Japanisch 044 382 27 87 8008 Zürich, Flühgasse 33

Rüegg Stammbach Sonja Chemie 044 363 74 83 8037 Zürich, Rotbuchstrasse 58

Relly Livia Bildnerisches Gestalten 044 251 44 63 8003 Zürich, Albisriederstrasse 98

Rusch Beeke, Prorektorin Mathematik, Informatik 044 363 09 56 8903 Birmensdorf, Risistrasse 9a

Richard Andreas Französisch 044 722 32 01 8942 Oberrieden, Püntstrasse 4

Rutherfoord Thomas Bildnerisches Gestalten 052 242 68 45 8409 Winterthur, Reismühlestrasse 11

Richard Michel, Prof. Dr. Mathematik, Informatik 044 761 64 18 8908 Hedingen, Alte Haldenstrasse 8

Schäfer-Schafroth Elfi Steptanz 044 262 10 90 8032 Zürich, Dolderstrasse 32

124

Paproth Alexander, Prof. Dr. Englisch 043 300 35 20 8038 Zürich, Bellariastrasse 63 Pasic Vita Mathematik 079 815 65 19 8057 Zürich, Dörflistrasse 31 Pfister Pascal, Dr. Chemie 062 723 25 20 5035 Unterentfelden, Erlifeldstrasse 10 Piroddi Haupt Daniela Italienisch, Französisch 044 272 59 10 8037 Zürich, Zeunerstrasse 7 Preziosa-Di Quinzio Ivana Italienisch, Spanisch 044 950 59 56 8330 Pfäffikon, Güchstrasse 2

Schär Annette-Caroline Violine 044 361 08 46 8049 Zürich, Wieslergasse 22 Schärer-Li Li Chinesisch 044 790 16 20 8707 Uetikon a. S., Oeltrottenstrasse 40

Schütz Samuel Bildnerisches Gestalten 043 255 02 15 8006 Zürich, Riedtlistrasse 37 Schweri Chantal Sport 043 333 85 52 8610 Uster, Hohfurenstrasse 4

Schmid-Aerne Beatrice Sport, Deutsch 044 780 44 69 8045 Zürich, Rüdigerstrasse 7

Sieber Rahel Englisch 055 616 16 87 8718 Schänis, Steinen 5

Schmidt Thomas Englisch, Russisch 043 377 58 60 8802 Kilchberg, Paradiesstrasse 33

Simon Martin, Prof. Dr. Physik, Mathematik, Informatik, 044 919 08 17 8126 Zumikon, Rütistrasse 4

Schmucki Claudia Sport 8003 Zürich, Dubsstrasse 33

Soriani Valeria Deutsch 044 481 70 15 8003 Zürich, Zentralstrasse 1

Schnitter Valérie Französisch, Englisch 044 461 64 53 8045 Zürich, Bachtobelstrasse 209 Schroeder Goujon Barbara Sologesang 044 790 23 15 8708 Männedorf, Dreinepperstrasse 68

Späh Müller Claudia Latein 044 709 00 14 8134 Adliswil, Förliweidstrasse 46 Spuhler Hans, Prof. Dr., alt Prorektor Geschichte, Deutsch 044 915 12 27 8704 Herrliberg, Schulhausstrasse 70

Tomasini Pietro Geschichte 055 442 01 38 8852 Altendorf, Vorderbergstrasse 93

Wenger Irene Spanisch 044 991 80 90 8700 Küsnacht, Zürichstrasse 101

Stähli Severin Sport 8050 Zürich, Hofwiesenstrasse 378

Trousselle Laurent François Französisch 043 477 89 30 8820 Wädenswil, Schönenbergstrasse 6

Wettstein-Pfister Sarah Musik 043 343 14 23 8005 Zürich, Josefstrasse 28

Vannotti Isabelle Französisch 079 646 16 15 8002 Zürich, Mutschellenstrasse 8

Wirth Roland, Dr. Wirtschaft & Recht 052 202 19 56 8406 Winterthur, Eisweiherstrasse 169

Vollenweider Stefan Sport, Informatik 044 780 90 39 8820 Wädenswil, Schlossbergstrasse 30

Wittmer Christoph, Dr., Rektor Geschichte, Deutsch 044 911 00 39 8700 Küsnacht, Wiesenstrasse 8a

von Däniken Agnes Bildnerisches Gestalten 044 272 18 69 8037 Zürich, Waidfussweg 27

Zanoli Marco Geschichte, Informatik 043 311 05 20 8048 Zürich, Dachslernstrasse 95

Weber Thomas, Prof. Englisch 044 482 42 16 8038 Zürich, Bellariarain 2

Zaugg Xue Doris Mathematik, Informatik 044 777 61 15 8903 Birmensdorf, Brunnenmattweg 13

Weber-Zbinden Sandra Karin Wirtschaft & Recht 044 700 57 57 8907 Wettswil, Ackerweg 7

Zihler Andreas Schlagzeug 044 291 13 49 8047 Zürich, Schützenrain 2a

Stucki Silvio Biologie 043 811 47 35 8052 Zürich, Köschenrütistrasse 99 Stähli Thomas Sport, Englisch 044 481 11 10 8038 Zürich, Redingstrasse 13 Szenogrady Janos Gitarre 044 380 54 64 8008 Zürich, Wildbachstrasse 39 Tanner Brigitte Geschichte, Englisch 076 470 77 22 8600 Dübendorf, Chaletstrasse 4 Toler Walti Ofelia Spanisch 044 273 00 91 8037 Zürich, Corrodistrasse 3

Zumbühl Susanne Deutsch 044 724 02 58 8803 Rüschlikon, Bahnhofstrasse 108a

Verzeichnisse

Stadlin Judith Jazztanz 041 711 15 20 6300 Zug, St. Oswalds-Gasse 11

125

Jahresbericht 2009/2010

Lehrerinnen und Lehrer im Ruhestand Bauert Wilfred, Prof. alt Prorektor, Rücktritt August 1989 044 383 46 72 8032 Zürich, Böcklinstrasse 33

Diederichs-Maurer Anna-K., Prof. Dr. Rücktritt August 2006 044 361 57 02 8044 Zürich, Hadlaubstrasse 42

Goslicka Elisabeth, Dr. Rücktritt August 2006 052 242 43 90 8404 Winterthur, Pfaffenwiesenstrasse 115

Hotz Kurt Rücktritt August 2008 044 322 36 29 8051 Zürich, Stettbachstrasse 169

Behrens Albino, Prof. Dr. Rücktritt Februar 1994 044 923 41 42 8706 Feldmeilen, Nadelstrasse 70

Eggspühler Walter, Prof. Dr. Rücktritt August 1999 044 788 16 63 8821 Schönenberg, Im Stollen

Häberle Martin, Prof. Rücktritt August 2010 044 910 61 63 8700 Küsnacht, Tägermoosstrasse 21

Huber Max, Prof. Rücktritt August 2007 044 720 94 17 8942 Oberrieden, Bahnhofstrasse 20

Beretta Mario Rücktritt August 2005 044 261 26 18 8001 Zürich, Predigerplatz 2

Fasciati Reto, Prof. Dr. Rücktritt August 1999 044 941 20 17 8610 Uster, Meierackerstrasse 5

Hartmann-Brenner Daisy-Claire, Dr. Rücktritt August 2010 052 343 70 96 8307 Effretikon, Lindenstrasse 62

Hummel Willi-Peter, Prof. Rücktritt August 2003 044 312 49 87 8001 Zürich, Predigerplatz 2

Blatter-Schwitter Christina Rücktritt Februar 2003 056 633 13 64 5620 Bremgarten, Im Weingarten 19

Fischer Otto, Prof. Rücktritt August 2007 062 891 40 70 5603 Staufen, Goffersbergweg 3

Hensch Marcel, Prof. Dr. Rücktritt August 2000 081 404 21 43 7493 Schmitten (Albula), Hauptstrasse 53

Kilgus Ernst, Prof. Dr. alt Rektor, Rücktritt Oktober 1968 044 910 45 58 8700 Küsnacht, Neuwis 25

Buhl Hans, Prof. Rücktritt August 1998 044 780 18 23 8820 Wädenswil, Büelenebnetstrasse 11

Furrer Rolf, Prof. Dr. Rücktritt Februar 1998 052 222 14 20 8400 Winterthur, Rundstrasse 33

Hess Arthur, Prof. Rücktritt August 2006 044 740 18 37 8953 Dietikon, Mühlehaldenstrasse 14

Kronbichler Walter, Prof. Dr. Rücktritt Februar 2000 044 492 52 82 8003 Zürich, Zurlindenstrasse 295

Büsch Walter, Prof. Dr. alt Rektor, Rücktritt Februar 1996 044 830 62 71 8304 Wallisellen, Glärnischstrasse 19

Gasser Franz, Prof. Dr. Rücktritt August 1995 044 720 17 77 8800 Thalwil, Säumerstrasse 14

Hess Rudolf, Prof. Rücktritt April 1981 044 710 99 55 8134 Adliswil, Blumenauweg 2

Kübler Robert, Prof. Rücktritt April 1988 044 302 04 29 8052 Zürich, Seebacherstrasse 32

Büttiker Heinz, Prof. Dr. Rücktritt Februar 1992 044 710 08 04 8134 Adliswil, Pfeifenweid 3

Gassmann Hansruedi, Prof. Dr. alt Prorektor, Rücktritt August 1991 044 810 72 57 8152 Opfikon, Grossackerstrasse 32

Holderegger Hans, Prof. Dr. Rücktritt Februar 2008 044 724 01 78 8803 Rüschlikon, Bahnhofstrasse 108a

Kubli Fritz, Prof. Dr. Rücktritt August 2007 044 341 57 54 8049 Zürich, Bäulistrasse 26

126

Verzeichnisse

Kundert-Bohnenblust Johanna Rücktritt Februar 1999 044 491 68 96 8142 Uitikon, Under Mangoldwis 10

Moor Peter, Prof. Rücktritt August 1999 044 813 41 62 8302 Kloten, Obstgartenstrasse 6

Shann-Heini Liselotte, Prof. Rücktritt August 2010 044 920 60 96 8708 Männedorf, Weinrebenstrasse 80

Weber Max, Prof. Dr. Rücktritt August 1989 091 793 42 47 6614 Brissago, via Ferabò 1

Kuster Otto, Prof. Dr. Rücktritt August 2006 044 722 15 76 8800 Thalwil, Alte Landstrasse 25

Moosmann Rolf, Prof. Dr. Rücktritt August 1998 044 910 01 36 8700 Küsnacht, Erlenweg 3

Slan Thekla, Dr. Rücktritt August 2008 044 422 67 52 8053 Zürich, Schäracher 5

Wehrli Beatrice, PD Prof. Dr. Rücktritt August 2006 044 202 94 27 8038 Zürich, Scheideggstrasse 76

Landau Hans Rücktritt August 1998 044 462 35 45 8003 Zürich, Rotachstrasse 8

Müntener Mathias, Prof. Rücktritt August 2006 044 482 39 34 8041 Zürich, Stotzstrasse 57

Spillmann Charles, Prof Dr. Rücktritt August 2010 044 761 23 13 8913 Ottenbach, Isenbergstrasse 24

Wolf Werner G., Prof. Rücktritt Februar 2007 044 991 67 05 8704 Herrliberg, Holzwiesstrasse 16

Lenherr-Schlosser Yvonne, Prof. Rücktritt August 2000 044 710 79 85 8134 Adliswil, Birkenstrasse 13

Rüegg Werner Rücktritt, August 2002 044 710 90 12 8134 Adliswil, Rifertstrasse 7

Storni Bruno, Prof. Dr. Rücktritt Februar 1994 044 710 27 06 8134 Adliswil, Birkenstrasse 8

Wüthrich Beat, Prof. alt Rektor, Rücktritt Februar 2010 044 722 18 08 8942 Oberrieden, Langweg 1

Leschhorn-Rüegg Maria-L., Dr. Rücktritt Februar 2002 043 244 03 14 8810 Horgen, Steinbruchstrasse 30B

Schmid Gilli, Prof. Dr. Rücktritt August 2001 044 825 45 63 8122 Pfaffhausen, Mooswiesstrasse 5

Thalmann Peter, Dr. Rücktritt August 2007 044 932 30 72 8624 Grüt, Grüningerstrasse 62

Wyss Paul, Prof. alt Prorektor, Rücktritt Februar 1998 081 850 10 58 7502 Bever, Cha Sur

Meli Emil Rücktritt August 1995 044 780 94 04 8805 Richterswil, Glarnerstrasse 33

Semadeni Ottavio, Prof. Dr. Rücktritt Februar 1991 044 915 27 60 8704 Herrliberg, Rebhaldenstrasse 14

Tobler Peter Rücktritt August 2007 044 885 47 00 8157 Dielsdorf, Altmoosstrasse 58

Zingg Peter, Prof. Dr. Rücktritt August 1997 044 710 78 71 8134 Adliswil, Birkenstrasse 1

Merz Jürg Walter, Prof. Rücktritt August 2010 044 926 42 14 8712 Stäfa, Laubstenstrasse 30

Schnetzler Kaspar, Prof. Dr. Rücktritt Februar 2006 043 499 70 73 8614 Bertschikon, Stockerstrasse 26

Wasser Ernst Rücktritt August 1995 056 666 21 32 5623 Boswil, Chrümble 1

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Jahresbericht 2009/2010

Personal

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Kantonsschule Enge

Turnhallen und Aula

Elternverein

Sekretärinnen siehe «Rektorat»

Erich Fux, Hausmeister 044 286 76 71 8002 Zürich, Brandschenkestrasse 125

Roberto Frigg 044 781 35 87 8804 Au, Johannes Hirt-Strasse 86

Peter Roth, Hauswart 044 286 76 75

Verein der Ehemaligen der Kantonsschule Enge

Marcel Günthart, Hausmeister 044 286 76 21 Hans-Rudolf Rüfenacht, Hauswart 044 286 76 23 Rosa De Macedo Fernandes, Hauswartin 044 286 76 24

Vereine

Luigi Drazza, Hauswart 044 286 76 74

Medientechnik Mediothek/Lehrerbibliothek Ruth Brühlmann, Silvia Bürgisser Zimmer 015 (Untergeschoss)

Marc Philip, Techniker 044 286 76 26

Biologie Weiteres Personal, teilweise gemeinsam mit der Kantonsschule Freudenberg

Sonja Krebser, Biologielaborantin Peter Mäder, Biologielaborant

Schülerbibliothek

Chemie

Anita Etterli, Ruth Brühlmann, Silvia Bürgisser, Bibliothekarinnen, Pavillon P1, Steinentischstrasse 10 Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr

Ivanka König, Stanislawa Mackowiak, Laborantinnen

Physik Ernst Burri, Daniel Suter, Techn. Fachspezialisten

Naturwissenschaften Norbert Collenberg, Hausmeister 044 286 77 21

Parkanlagen Alfio Leanza, Zari Zekiri, Gärtner

Davide Loss [email protected]

Verzeichnisse

Schülerinnen und Schüler

Klasse A1a: Adelmann Lisa, Alber Emma, Arazim Pavel, Berardi Gabriel, Blöchliger Tatjana, Dändliker Hanna, Engel Valerie, Erdin Andri, Frei Tatjana, Frommenwiler Ariane, Galeano Anna-Maria, Hnilicka Chantal, Loganathan Tharmirtha, Mahendran Kageepana, Minci Doruntina, Munsch Estelle, Pfister Tim, Rossalidis Eleni, Scepanovic Damjan, Stehli Vera, Studer Philipp, Tandler Fabian, Tanner Patrizia, Wiggers Saskia Klasse H1a: Acar Alizée, Attar Jeremy, Baumgartner Felizia, Bollhalder Lara, Eicher Yannik, Halilaj Edona, Hubeli Anastasija, Huber Nicolas, Lazarevic Lara, Mariano Loris, Matovic Aleksandar, Meier Laszlo, Müller Kathia, Renda Aline, Rigo Sabrina, Riner Geraldine, Rose Murielle, Salivon Mikhail, Siegenthaler Seraina, Stajic Natasa, Wettstein Christian, Wyssling Samuel

Klasse H1b: Abiassi Salomon, Acker Geraldine, Aebli Valeria, Bekic Tanja, Cannazza Enrico, Dzonlagic Merima, Grubenmann Francy, Huwyler Jennifer, Kallenbach Maximilian, Kummer Julian, Lampl Sarah, Largier Michel, Memic Dinka, Naegeli Anouk, Neumann Olivia, Pescia Chris, Schrepfer Samantha, Zeller Niklas, Zumstein Zoe

Engetschwiler Seraina, Fröhli Daniel, Günter Kevin, Gut Fabienne, Gysin Michèle, Halili Berat, Jenni Simon, Lovric David, Martin Lesley-Ann, Penev Vasil, Quitiongco Sheree Ann, Rogantini Paulina, Schinagl Marco, Scholl Lara, Sipic Kristijan, Teodoropol Cristina, Ugarte Carlos, Von Graffenried Gregory, Widmer Dennis, Zuzaku Brikena

Klasse H2a: Baumgartner Luzius, Beerli Leonie, Bühlmann Oliver, Erdin Michelle, Erhardt Tamara, Fehr Martin, Fleming Jeremy, Frei Carina, Fuchs Colin, Gross Severin, Hegetschweiler Roya, Hossle Benedikt, Iten Naomi, Kozak Chang Dominik, Mafé Fabian, Mundadan Roshan, Ongaro Iara, Pedraita Samira, Riedel Cederic, Sonderegger Dominic, von Albert Leonie, Wiederkehr Dorian

Klasse H3a: Acimovic Vanja, Bürgler Joel, El-Nashar Maryam, Fusco Giuliano, Gerber Thomas, Huber Nicole, Hürlimann Ninja, Jäggi Jonathan, Knieling Julia, Kollegger Jasmin, Moser Matteo, Naumann Chantal, Rutschmann Laura, Schertenleib Stefan, Vignoni Joey, Wirtner Jasmin

Klasse H2b: Allemann Sandra, Dinkelmann Claire, Djeunkam Fiona, Dürmüller Simona,

Klasse H3b: Abarquez Roxanne, Amendola Francesco, Balleriano Elisa, Bilali Kujtim, Frick Jonas, Hofmann Linda, Ivic Valentina, Kulatunga Maureen, Licanin Klaudia, Osman Ismail, Preissle Liliane, Rajmohan Janarthan,

Resta Valentine, Schmied Pilar, Sivec Nubia, Thommen Remo, Waldvogel Janine Klasse I1a: Arackal Lanz, Arichchandran Apila, Brown Thomas, Farina Manuel, Korkmaz Suayib, Lauener Marius, Lukic Nebojsa, Münch Jan, Raveendran Monisa, Rüegsegger David, Schroedel Tim, Vanetta Nicola, Zurmühle Patrick Klasse I2a: Bächli Svenja, Bechara Karel, Behzadirad Arman, Dielli Diellor, Furrer Felizitas, Ganzorig Hongorzul, Hollander Gunnar, Imhof Thomas, Pillai Sasha Jason, Rothmund Alexander, Talebi Puja, Vitic David, Wolf Jochen, Zehnder Matthias Klasse I3a: Anthamatten Adrian, Bächli Sacha, Behzadirad Arasch, Biefer Andrin, Bruppacher Jari, De Tomasi Marco, Florjancic Andreas, Iff Manuel, Mächler Raul,

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Jahresbericht 2009/2010

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Meier Jonathan, Michel Leandro, Poopalasingam Sainuka, Ravasio Mario, Ravindran Jeyanthan, Romer Jonas Klasse N1a: Barun Sibel, Büsser Nora, Daniele Paloma, Emurli Dilara, Farah Mahamoud, Gailloz Valérie, Goldschmid Saskia, Guthauser Luana, Hansen Lukas, Katkute Aiste, Lautenschlager Fabian, Lompayen Kanrawee, Milutinovic Marija, Moonjelil Aleena, Naydina Elizaveta, Nelson Anna, Nevzadi Semi, Rabner Julia, Silva Pinheiro Luis, Timirsultanov Albert, Vetterli Fabienne Klasse N1b: Aguirre Francisco, Allenspach Cyril, Arulselvam Niyana, Bleuler Salome, Bratschi Nina, Dominguez Virginia, Eid Amira, Kolb Robin, Lachenmeier Sophie, Lichtlen Carolina, Margiotta Joana, Meier Céline, Mendez Vera Luis, Moshir Omer Rejin, Rodriguez Gabriel, Schärer Marisa, Serra Michelle, Wohlgemuth Jan, Zehnder Fabio, Zehnder Alissa Klasse N1c: Aranda Samantha, Badihi Ariane, Battaglioli Sarah, Biffi Carlotta, Boos Ursina, Corbelli Giulia, Crespo Cristina, De Paola Yole, Derungs Janice, Fischer Silvio, Furler Mattia, Gagliardo Debora, Gruber Vanessa, Hoffmann Charlotte,

Kalu Kevin, Kaygisiz Muguet, Lutz Pascal, Pedrazzoli Lorenzo, Preissle Lisa, Reim Mason, Ritter Désirée, Wüest Giulia, Zeller Tobias, Zimmermann Désirée

Schiestl Chiara, Sellathurai Viththagan, Soares Correia Gabriela, Tahiri Hava, Tejpar Jasmin, Viggiano Martina, Wittwer Melena

Klasse N2a: Altmann Luca, Becker Daniel, Boan Antonio, Bühler Angelika, Cadosch Seraina Romana, Hartleb Friederike, Hopbach Jeanne, Klijnsma Marc, Klingler Rahel, Moreiras Maximilian, Müller Oliver, Nordmann Yannick, OyuntsetsegRubino Undram, Pelichet Vincent, Popaj Pashtrik, Rui Rixa, Troxler Laeticia, Tuggener Christina, Velvart Michelle, Weis Manuél, Würzburger Laura

Klasse N2d: Albertani Tiziana, Bekhoeva Medina, Bertschinger Remo, Bonanomi Flavia, Caforio Andrea, Dall›O Janine, Fancelli Alina, Forghani Sepinod, Gargiulo Damiano, Grunow Damian, Jovanovic Natalija, Karpf Friederike, Rek Nadja, Schaber Fabiana, Streiff Christoph, Usta Furkan, Von Gunten Maria, Vrhovac Ranka, Winkler Nadine

Klasse N2b: Brazerol Jennifer, Brühwiler Simona, Brunner Sascha, Christen Lea-Martina, Decorvet Catherine, González Díaz Jesús, Grahovac Jovana, Hunziker Nicole, Iezzi Victoria, Margey Kelsang, Mastel Pascale, Pascual Martinez Lucia, Piranfar Golzar, Plesac Michelle, Romeu Cobas José, Stehrenberger Cécile, Trujillo José, Varela Encarna, Wong Paula, Yilmaz Koray Klasse N2c: Amstutz Irina, Beltramini Leana, Carlone Valeria, Devige Luca, Giese Pérez Melanie, Gisler Marcela, Gulla Ilaria, Hanke Lena, Hürlimann Sara, Krauer Carlotta, Riccardo Sara, Rusterholz Andrea,

Klasse N3a: Amberg Vanessa, Baum Johanna Victoria, Burri Tanja, Cepeda Santiago, Derendinger Deborah, Gojkovic David, Graf Marina, Hocaoglu Melike, Ibrahimi Adeljina, Nordmann Géraldine, Pino Delia, Rabner Ana, Rosenberger Lomelí Michelle, Rosero Romel, Wünn Daniel, Zangger Sarah Klasse N3b: Ahmed Hassan, Brunner Lorena, Brusconi Andrea, Eid Dina, Epprecht Annik, Grillone Valeria, Hohmann Lisa, Hollenstein Maurus, Huber Sabrina, Jurkschat Nora, Kapfer Julia, Korkomaz Rana, Licci Chiara, Müller Simona, Oved Lior, Raeber Valentin, Rom Sharon, Schwarzenbach Michèle, Sigg

Tiffany, Stefania Aida, Steffen Roberta, Strittmatter Yannick, Tondi Timea Klasse N3c: Albanese Luca, Bello Samuele, Carlone Alessia, Catella Rebecca, Crum Lagos Daniela, Hehli Alexia, Hitz Sabrina, Javanmard Fardin, Keller Mjriam, Ladner Sabrina, Navaratnarajah Thanuja, Oehlbaum Eva, Schuiki Sara, Sivasambu Kapilga, Stauber Olivia, Stünzi Simone, Thangasivam Priyangaa, Uenal Gamze, Usta Aysegül Klasse N4a: Ates Deniz, Barresi Laura, Becker Lukas, Bigler Sarah, Borruso Virginia, Boyeni Pauline, Brütsch Salome, Fernández Barro Julián, Firouzian Nina, Fischer Jana, Fritschi Lara, Lang Benjamin, Lopez Noémi, Nievergelt Alexandra, Philipp Stefanie, Rychener Larisa, Saner Basil, Signer Luana, Strübin Chantal, Summerauer Anna, Willi Omar Klasse N4b: Bill Carol, Brunner Alexandra, Brüschweiler Mischa, Gailloz Fabienne, Gilon Alina, Jimenez Manchego Ximena, Keller Claudia, Kessler Sharon, Klingelhoffer Sofia, Knab Anja, Koch Sara-Linda, Lessis Anastasia, Mohasseb Keivan, Müller Diana, Pichler Layla, Rovegno Aladino, Salzmann Yolanda, Vogt Cédric, Weinberg Lia

Klasse W1a: Benelli Allan, Gertel Ron, Gilli Dominique, Gut Sandra, Hamidi Egzon, Hug Alonso Teresa, Janett Andri, Kaufmann Oliver, Klarer Emil, Kuna Yannic, Lussault Pierre, Mehmed Tarik, Meier Nicolas, Nehr Lars, Niederhauser Joelle, Noseda Alessandro, Oppenheim Marc, Rehm Reto, Ruprecht Neil, Seiler Carol, Steinemann Nadja, Wartmann Aylin, Zehnder Philippe, Zulauf Anna Klasse W1b: Baumgartner Sophie, El Nasr Samira, Giger Quirin, Gsell Noah, Halilovic Kenan, Hermann Gustav, Knecht Elias, Kramer Luka, Küng Jérémie, Kuster Simona, Lanz Lukas, Loos Isabel, Partner Alexander, Planincic Mak, Ramljak Viktoria, Randegger Nora, Reisman Amon, Sierro Luc, Theaver Flavio, Trippel Martina, Trojer Marcelo Catherine, Winkler Manuel, Zollinger Sarah

Klasse W1c: Baumgartner Moritz, Chalackal Deepa, Cohen Joel, Damev Adèle, Diener David, Eicher Nadine, Fischer Ronen, Froidevaux Jakob, Gabriel Dominic, Gallacher John, Gutzwiller Olivia, Illi Noreen, Lätsch Amanda, Mühlemann Reto, Müller Patrick, Rüegger Stephanie, Ruppen Joëlle, Schlatter Fabrice, Sivakumaran Karthiga, Sommerhalder Benno, Spirig Samira, Uenal Sibel, von Koss Maximilian, Vukadin Mario, Weber Lukas

Catherine Hélene, Mian Tehreem, Popov Andriy, Schärer Timothy, Steiner Fabian, Trüb Tilla, Wallin Benjamin, Weilenmann Chiara, Yurtseven Gizem Klasse W2a: Bärlocher Lukas, Bisagno Lisa, Christen Ines, Goetsch Tymen, Golliez Cyrano, Häberle Marvin, Hitz Janine, Jäger Jenny, Jäggi Jasmine, Kaufmann Yves, Krones Rasmus, Kupper Alexandra, Meyer Frédéric, Ouchraa Jasrina, Rychener Melina, Schmid Luis, Weixler Rebecca, Witteveen Anne

Klasse W1d: Abplanalp Annika, Aliu Albiona, Aquilone Sabrina, Biberstein Patrik, Brkic Emina, Class Vincent, Dreifuss Leonard, Frick Alexander, Giacone Luana, Hamzai Visar, Jeker Dana, Kumarasamy Indhirajith, Marty Florian, Micheletti Remo, Misio Joel, Nikabadse Maria, Rambeas Roopesh, Scherrer Daniel, Scheynen Samara, Segessemann Selina, Selimi Driton, Shishkin Konstantin, Weber Remi, Weideli Andrej, Wiedmer Thomas

Klasse W2b: Abdel-Aziz Ahmed, Alapinar Ibrahim, Bollier Isabelle, Frick Sandro, Fumagalli Sidon, Grass Christian, Grujic Aleksandra, Ljubojevic Djordje, Meier Giulia, Meier-Wickihalter Robin, Meuli Diego, Milanovic Maja, Scherrer Lisa, Someswaran Thuraiappah Vanuchija, Spescha Stefanie, Stelly Ralph, Washington Fionn, Würmli Anthony, Yalcin Kemal, Zuber Viviane

Klasse W1i: Anderegg Timothy, Arioli Sophie, Brändli Lynn, Brunner Debora, Dällenbach Dylan, Deller Robin, Dykeman Nicholas, Fischer Olivia, Gerber Joel, Grieder Mike, Kohler Robin, Landis Henning, Langhart Alexandra, Léger Eric, Lehmann Anja, Martens Nils, Meyer

Klasse W2c: Bollier Sabrina, Breitenmoser Simon, Bucher Mischa, Dimovski Damian, Gloor Dominic, Hasler Felix, Hiller Aimée, Jurcevic Matea, Klee Felix, Kuhn Benjamin, Marchukov Dmitrij, Meiler Claudio, Nelius Eric, Ott Michael, Ratnacumar Shankeernan,

Riza Edona, Schalbetter Adrian, Schick Lea, Schmid Melanie, Simon Ben, Wädensweiler Moritz, Wildi Lucia Klasse W2d: Brun Franziska, Bujupi Alma, Erkol Selda, Fischer David, Hamida Linda, Hoidal Antonia, Hollenweger Yannick, Holtmann Kirill, Meier Christoph, Menzi Tobias, Meyer Alain, Rohner Colin, Schneider Flavio, Schwarz Tiziana, Thiam Maimouna, Von Planta Cora, Wehrli Helen, Zeller Céline Klasse W2e: Bartesaghi Laura, Benz Robin, Ben-Zur Yoni, Brönimann Pascal, Bucher Jerome, Forrer Elias, Forschirm Liron, Frey Deya, Fry Vanessa, Gosteli Jonathan, Kuster Patrik, Meier Matthias, Müller Sarah, Runjic Ivo, Schächter Avner, Schlatter Laura, Vuckovic David, Weber Lenny Klasse W2i: Bade Vanessa, Bernheim Camille, Boillat Luc, Gloor Natasha, Halter Quentin, Jordan Nicolas, Klaus Xenia, Lehmann Timo, Leibssle Gina, Menichelli Massimiliano, Merzbacher Sharon, Ming Emily, Seinecke Anais, Semadeni Giorgio, Struchen Patrick, Sunitsch Dominique, Trüb Nora, Walther Barbara

Verzeichnisse

Klasse N4c: Andresen Silke, Azoulay Sarah, Barisic Doris, Berli Chloé, Dauner Paula, Degonda Nicole, Dressler Yasmin, Duc Gilles, Furrer Chantel, Gyagang Samden, Jovic Tamara, Karaaslan Alper, Kleiber Kim, Racine Valentin, Rein Dalia, Sachs Tanja, Schmid Laura, Sigg Patrick, Thangasivam Sivarshana, Züger Sophia

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Jahresbericht 2009/2010

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Klasse W3a: Bauer Isabella, Brügger Luca, Egli Robert, Kempter Lara, Krieg Joanna, Lang Jakob, Lehmann Johannes, Lützelschwab Thomas, Marty Léonie, Meirich David, Mohr Dominik, Osborne Joanna, Panagiotidis Alexia, Perich Gregor, Raschle Maximilian, Sopa Laura, Sugimoto Ken, Thees Oscar, Zellweger Daniel Klasse W3b: Bellmont Saskia, Bloch Isabelle, Ericsson Petter, Faes Leo, Kozan Yasin, Mabrouk Zina, Manganelli Manuela, Milovankic Pavle, Perlberger Ron, Prum Sophear, Ramovic Nermina, Rey Nathalie, Schelling Lena, Schoppig Jérémie, Schweizer Nadin, Spahr Christian, Stünzi Hannes, Tran Minh, Widmer Miriam

Brader Caroline, Cassidy Sinéad, Chennamparampil Franz, Diebold Fabian, Doden Sebastian, Douls Lewis, Fuhrer Marc, Gadient Pascal, Gubser Timo, Heinrich Sarah, Jäger Jennifer, Jeker Robert, Koutrios Jahn, Künzli Livio, Ledergerber Corina, Nelius Stephan, Rimle Sarah, Vockrodt Jessica Klasse W3f: Bütler Robert, Danieli Keven, Doka Floyd, Firat Gül, Gianinazzi Fabio, Grandjean Olivier, Gretsch Camilla, Gross Désirée, Grünenfelder Janay, Haselbach Gabriel, Izadyar Farbod, Kind Mira, Lendenmann Christoph, Mehmed Haris, Muntwyler Roger, Odabasi Rodi, Schlumpf Patrick, Schmid Per, Sykamiotis Iason, Thomas Caroline

Klasse W3d: Aquilone Manuela, Da Cruz Vanessa, Emurli Osman, Fegerl Bastian, Frigg Delia, Graf Fabian, Hohmann Sabrina Jaqueline, Hug Svenja, Hunter Stephan, Mantel Lukas, Marty Nicolas, Messinger Ethan, Mogy Pascal, Pajarola Louisa, Rodriguez Hanae, Ruggli Chantal, Rumberger Anja, Schwendener Dario, Shi Laurenz, Studer Mevina, Vidic Sasa, Weitzel Laura, Wenger Pascal

Klasse W3i: Burri Angela, Burri Patrik, Derkatch Ekaterina, Derron Nina, Eck Moritz, Eichholzer Bigna, Fravi Rosanna, Graf Sara, Grunow Tim, Hauser Muriel, Hinder Alena, Lanz Robin, Mihajlovic Isidora, Münger Lisa, Oyewale Marina, Rötheli Nils, Schächter Micha, Scharf Maximilian, Steinegger Isabelle, Stöckli Djuna, Theswet Nanee, Tölle Lyle

Klasse W3e: Baumberger Katja, Bencivinni Joyce,

Klasse W4a: Almeida Carvalhais Patricia, Altun Ezgi,

Amzai Labinot, Bächler Luc, Boulamatsis Xenia, Elbaum Taly, Fisch Kevin, Hotz Céline, Janshekar Patrick, Kattupalam Bonny, Kilic Sah Hasan, Morf Moritz, Prcela Antonio, Stehli Patrik, Vatanacan Büsra, Wettstein Eugen, Zanettin Marco, Zgraggen Sophia, Zürrer Daniel Klasse W4b: Bergfreund Nadav, Blumenthal Nikolas, Bluntschli Tizian, Dévaud Daniel, Hagedorn Christian, Halilovic Abduselam, Hintermann Larissa, Hoheneck Katharina, Hug Flavia, Jacky Florian, Kluser Julia, Kürsteiner David, Lysakowski Michael, Oppikofer Simon, Salzgeber Muriel, Thomasian Catherine, Trippel Christian, Zeller Roman Klasse W4c: Auchli Yanick, Blum Rebecca Alexandra, Brodt Reto, Domazet Manuel, Dreifuss Massimo, Egli Raphael, El Nasr Soraya, Erzinger Carlo, Gertel Ethan, Heimgartner Alina, Keller Oliver, Merseburger Laura Natalie, Möhle Felix, Schalbetter Raphael, Steinemann Robin, Wälchli Philipp, Wyssen Jessica, Yasa Filiz, Zimmermann Pascal Klasse W4d: Baumgartner Cédric, Baumgartner Lisa, Engeli Lukas, Galkovski Filip, Grapow Lukas, Grenacher Nadja, Kaufmann Till, Meier Caroline, Meier Fabian, Misini Rilindje, Moll Merlin,

Rüegg Valentina, Rutz David, Saner Isabelle, Shkodra Ramadan, Vogel Ramon Klasse W4e: Bucklar Nico, Caveng Estelle, Erni Sandra, Hagemann Jonas, Jevtic Nikola, Korotkow Marina, Liebhart Michelle, Noseda Giulia, Otto Carsten, Rutschmann Alain, Saner Melanie, Schwager Sacha, Seidler Tobias, Shala Agron, Sherif Yasmin, Turan Tuncay Ramazan, Wüthrich Daniela Klasse W4f: Arslan Çagdas, Burla Julian, Daxelhoffer Yannick, Donath Amir, Egger Seline, Grahovac Nikolija, Grunbaum Benjamin, Guskin Orly, Habegger Lukas, Husi Philipp, Kessler Shai, Mathis Piet, Rinaldo Carmen, Roth Andrea, Saracho Louie, Scherrer Nino, Studer Andri, Wyrsch Kim Klasse W4i: Baum Christof, Bürgler Matthias, Caprino Stefania, Fardel Kevin, Fischli Charlotte, Hilti Florin, Hirt Michelle, Lüthi Nico, Moragon Dunladda, Nordmann Rebekka, Notz Jeremy, Outry Joël, Räbsamen Patrizia, Rajmohan Janani, Roth Alex, Schad Anaïs, Schmid Fabio, Thoma Sereina, van Gulpen Michiel, Welsh Eve, Winkelmann Joseph

Impressum

Schulhausanlagen Enge und Freudenberg, 8002 Zürich

Kantonsschule Enge Zürich

Kantonsschule Enge 044 286 76 11 Fax 044 286 76 19 Steinentischstrasse 10 www.ken.ch Kantonsschule Freudenberg 044 286 77 11 Gutenbergstrasse 15 Aula, 044 286 76 11 Brandschenkestrasse 125 Mensa 044 286 76 66 Brandschenkestrasse 125 Turnhallen-Hauptgebäude 044 286 76 71 Brandschenkestrasse 125

Steinentischstr. 10 8002 Zürich www.ken.ch Tel. 044 286 76 11 Fax 044 286 76 19

Redaktion Urs Bigler Christoph Wittmer

Fotos Andreas Haag Urs Bigler Andrea Zihler Marco Zanoli

Gestaltung Markus Kachel

Druck Bader + Nideröst AG

Turnhalle Schoellergut 044 286 76 71, Parkring 60 Musikunterricht 044 286 76 81 Parkring 50 Stellenvermittlung Personalberatung Hottingen und Enge 044 221 31 54 Löwenstrasse 1, 8001 Zürich Kaderschule Zürich (KSZ) 044 286 76 40, Fax 044 281 08 83 Steinentischstrasse 10

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Adressen

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