Buchbesprechung - Ronald Hummel

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Tanja Kinkel. Bereits mit acht Jahren begann die 1969 in. Bamberg geborene und in München lebende. Schriftstellerin, Geschichten und Gedichte zu schreiben.
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Rieser Feuilleton

Samstag, 9. Dezember 2006 RN · Nummer 284

Ein flotter Krimi, gut recherchiert

Zur Person

Tanja Kinkel Bereits mit acht Jahren begann die 1969 in Bamberg geborene und in München lebende Schriftstellerin, Geschichten und Gedichte zu schreiben. Zehn Jahre später gewann sie einen Jugendliteraturpreis, mit kaum 20 schrieb sie ihren ersten Roman. Tanja Kinkel ist bereits heute eine der produktivsten und erfolgreichsten Schriftstellerinnen deutscher Sprache. Sie hatte mehrere Bestsellererfolge. Allein ihr historischer Roman „Die Puppenspieler“ wurde über eine Million mal verkauft. 1992 erhielt sie unter vielen anderen Auszeichnungen den Förderpreis des Freistaates Bayern für junge Schriftsteller. 1996 berief sie das Bayerische Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst in das Kuratorium des Internationalen Künstlerhauses „Villa Concordia“ in Bamberg.

Tanja Kinkel über Ronald Hummels neuesten Keltenroman Eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der deutschen Gegenwart, Tanja Kinkel, hat sich nach einer entsprechenden Anfrage unserer Zeitung bereit erklärt, den neuen historischen Kriminalroman von Ronald Hummel: „Im Bann des Keltenfürsten“, zu besprechen. Der Krimi erweckt die Zeit der Kelten vor 2500 Jahren auf dem einen Steinwurf weit von Nördlingen entfernten Ipf wieder zu neuem Leben. Nachstehend die Buchkritik von Tanja Kinkel: Spione leben gefährlich. Vor 2500 Jahren nicht weniger als im Hier und Heute. Das muss auch der Köhlerssohn Aidan erfahren, der in Ronald Hummels Roman: „Im Bann des Keltenfürsten“, sowohl von seinem Herren als auch von dessen größten Rivalen auf den jeweils anderen angesetzt wird. Anlass sind ein Brand, verschwundene Eisenschwerter und, wie sich später herausstellen wird, Ronald Hummel ein weit zurückliegender Tod. Ronald Hummels Roman ist gleichzeitig ein flott geschriebener Krimi, eine Liebeserklärung an den Ipf, dessen lebendige

Schilderung einen den Ort der Handlung so gut vor Augen führt, und ein gut recherchierter historischer Roman, der die keltische Kultur glaubwürdig wiedergibt. Dabei vermeidet Hummel einfache Schwarz-Weiß-Zeichnungen – weder der Rivale des Fürsten noch der Fürst werden glorifiziert oder dämonisiert; man versteht, warum beide ihre Anhänger haben, und die Wahl fiele dem Leser nicht leichter als dem ebenfalls zwischen den Fronten stehenden Priester, einer der interessantesten Figuren des Romans (der ebenfalls dem Klischee vom bösen Ratgeber entgeht). Sogar die Skythen, die offensichtlichste Bedrohung im Roman, sind keine gesichtslosen wilden Horden, sondern ein anderes Volk.

Über Feuchtwanger promoviert

Emotionaler Realismus Die Liebesgeschichte zwischen Aidan und der Tochter des Mannes, den er bespitzeln soll, fängt überraschend unsentimental an und gewinnt dabei an emotionalem Realismus. Nur den Schurken hätte man sich etwas vertieft und dreidimensionaler gewünscht, doch die Krimistruktur des Romans macht das wohl unmöglich, und fairerweise muss man sagen, dass sein Motiv rechtzeitig (und doch diskret, wie es ein Krimi verlangt) eingeführt wird. Alles in allem ein gelungener Ausblick in die keltische Welt, der eine gute Lektüre für die Feiertage bietet.

Tanja Kinkel hat Ronald Hummels neuesten historischen Krimi gelesen und empfiehlt ihn als gute Lektüre für die bevorstehenden Feiertage. Bild: RN-Archiv

Ein Geheimtipp

Sie vertritt die Hauptschule Nördlingen beim Kreisentscheid

(RN). Musikliebhaber wissen es längst, dass sich die evangelische Kirchengemeinde Unterringingen immer mehr zum Geheimtipp entwickelt. Peter Eichert hat nun unter dem Thema „Abendmusik zum Advent“ ein buntes Programm zusammengestellt, das die Vielfalt evangelischer Kirchenmusik zum Ausdruck bringt. Mit Susanne Niedermeier an der Orgel, Ruth Förschner, Flöte, dem „duo pero“ sowie dem Kirchenchor und dem Posaunenchor Unterringingen greift er auf Interpreten zurück, die schon unter Beweis gestellt haben, dass Musik begeistern kann. Die Abendmusik findet statt am zweiten Adventssonntag um 17 Uhr in der St.-Laurentius-Kirche in Unterringingen.

Die diesjährigen Teilnehmer waren die jeweiligen Sieger aus den 6. Klassen: Manuel Rössler 6a, Laura Effenberg 6b, Julia Thum 6c und Gülsah Kevik 6d. Im ersten Durchgang stellten die Klassensieger ihr selbst ausgewähltes Buch kurz vor und lasen daraus jeweils einen Ausschnitt: Manuel Rössler „Die Wächter“ von John Christopher, Laura Effenberg „Ben liebt Anna“ von Peter Härtling, Julia Thum „Insel der blauen Delfine“ von Scott O'Dell und Gülsah Kevik „Umsonst geht nur die Sonne

Bücher über Engel (RN). Im Rahmen des Begleitprogramms zur aktuellen Ausstellung „Engel nicht nur zur Weihnachtszeit“ werden im Heimatmuseum Oettingen am Dienstag, 12. Dezember, um 19.30 Uhr Engelsbücher vorgestellt.

Adventsmusik Am Sonntag in Wemding (eh). Am morgigen Sonntag findet ab 17 Uhr in der evangelischen Christuskirche in Wemding ein Adventskonzert statt. Der Missionarische Bläserkreis Donau-Ries spielt dabei Musik aus sechs Jahrhunderten. Er will unter dem Thema „Wie soll ich dich empfangen“ – auch durch besinnliche, meditative Texte – auf die Vorbereitungen zum nahen Christfest einstimmen. Zur Aufführung kommt das „Große Halleluja“ aus dem Oratorium „Der Messias“ und der Siegesmarsch mit dem dazugehörenden Choral „Tochter Zion, freue dich“ aus dem Oratorium „Judas Makkabäus“, beides von Georg Friedrich Händel komponiert. Auf dem Programm der Feierstunde steht außerdem alte und neue geistliche Musik von Orlando di Lasso, Claudio Monteverdi, Andrea Gabrieli, Wolfgang Amadeus Mozart, Jan Bender, Herbert Peter und anderen. Zu der vor drei Jahren entstandenen Bläsergruppe unter der Leitung des Donauwörthers Erich Helmreich gehören zurzeit 19 Mitglieder aus sieben verschiedenen Donau-Rieser Posaunenchören, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, gerade in solchen Gemeinden zu musizieren, wo es noch keine Posaunenchorarbeit gibt.

auf“ von Els Pelgrom. Im zweiten Durchgang musste ein Text aus einem unbekannten Buch vorgetragen werden. Förderlehrerin Irmgard Mück wählte dafür „Herr der Diebe“ von Cornelia Funke aus. Die Jury setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Karl Stempfle, Stadt Nördlingen, die Buchhändler Tina Greno-Knief und Ralf Lehmann, Alexander Stegmeier, Vertreter des Elternbeirats, Rektor Josef Faußner, Förderlehrerin Irmgard Mück und Schulsprecher Alex Greb. Laura Effenberg erreichte den 1. Platz und wurde als Schulsiegerin ausgezeichnet. Damit ist sie zur Teilnahme am Kreisentscheid berechtigt. Rektor Faußner überreichte die Siegerurkunde, alle Teilnehmer erhielten zwei Buchgeschenke, welche die Buchhandlungen Greno und Lehmann gesponsert hatten.

Krippenausstellung in der Schranne

Tipps von der Bücherei-Leiterin

Kerstin Pflanz, die Leiterin der Stadtbücherei Oettingen, erläutert Bücher für unterschiedliche Altersgruppen und sorgt für ein wenig Orientierung in dem unüberschaubaren Angebot. Mit ihrer Hilfe kann entsprechend gute Literatur ausgesucht werden. Denn Engel haben Konjunktur, davon können sich die Besucher auch bei einem Blick in die Ausstellung überzeugen, teilte das Heimatmuseum gegenüber den Rieser Nachrichten gestern mit.

Engelsbücher im Heimatmuseum Oettingen.

1997 promovierte sie über das Werk Lion Feuchtwangers zur Dr. Phil. 2000 wurde ihr der Kulturpreis der Oberfränkischen Wirtschaft zuerkannt. Im Jahr 2001 wurde sie Gründungsmitglied der Internationalen Feuchtwanger-Gesellschaft in Los Angeles. 2006 wurde sie ausgewählt als eine von Hundert: Deutschland – Land der Ideen – 100 Köpfe von morgen; eine Initiative der Bundesregierung unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Köhler. Im Oktober stellte Tanja Kinkel ihren neuesten Roman „Venuswurf“ in der Nördlinger Stadtbibliothek vor, über den sie sagt: „Die Zeit der späten römischen Republik und das frühe Kaiserreich mit den faszinierenden Persönlichkeiten und beklemmend-aktuellen Entwicklungen hat mich schon vor langer Zeit in ihren Bann geschlagen und nie wieder losgelassen.“ (RN)

Laura Effenberg die Siegerin (pm). Auch die Schülerinnen und Schüler der Hauptschule Nördlingen nahmen am Vorlesewettbewerb teil. Rektor Faußner begrüßte in der adventlich geschmückten Pausenhalle die vier sechsten Klassen mit ihren Klassenleitern und die Jury.

Lesewettbewerb an der Hauptschule Nördlingen (vorne von links): Manuel Rössler 6a, Julia Thum 6c, Schulsiegerin Laura Effenberg 6b, Gülsah Kevik 6d. Dahinter: Irmgard Mück (Förderlehrerin), Alexander Stegmeier (Vertreter des Elternbeirats), Alexander Greb (Schulsprecher), Ralf Lehmann (Buchhandlung), Tina Greno-Knief (Buchhandlung), Karl Stempfle (Stadt Nördlingen) und Rektor Josef Faußner. Bild: oh

RN

Bild: privat

(RN). Der „Romantische Weihnachtsmarkt“, der in diesem Jahr hin zum Nördlinger Marktplatz verlängert werden konnte, erfreut sich großer Beliebtheit. Dies liegt am Markt selbst, aber auch daran, weil ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten wird. Auch in diesem Jahr wird der „Hainsfarther Krippenkeller“ wieder mit einer Ausstellung in der „Alten Schranne“ die vielen Besucher und Gäste beeindrucken. Familie Mebert stellt vom 14. bis 19. Dezember ihre handgefertigten Krippen aus. Dabei können Krippen in unterschiedlichen Stilrichtungen, handgeschnitzte Figuren sowie passende Accessoires und Dekorationen besichtigt werden.

Bläserquintett beim Schulkonzert (pm). Am morgigen Sonntag findet in Alerheim in der Aula der Johann-Wilhelm-KleinVolksschule das 10. Alerheimer Schulkonzert statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Es spielt das Faunus Quintett. Das gemeinsame Interesse der jungen Musiker für die schwierige und delikate Kunstform des Bläserquintetts und das Bedürfnis nach Auseinandersetzung mit ihren Herausforderungen führten im Jahr 2001 zur Gründung des Faunus Quintetts. Mit dem Reichtum an Klangfarben und der Hingabe an die präzise Interpretation begeistert das Ensemble sein Publikum. Die Mitglieder des Quintetts sind mehrfache Preisträger internationaler Wettbewerbe, Musiker mit großer kammermusikalischer und solistischer Erfahrung und zahlreichen Auftritten bei Musikfestivals in Europa. Das Ensemble setzt sich mit dem gesamten Spektrum der Bläserquintett-Literatur auseinander, von den Werken der Frühklassik bis hin zu den Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen.

Sabine Heilig führt weiter den Kunstverein Nördlingen an Wahlen ohne Überraschungen – Illuminiertes Tor als Gabe (RN). Die Mitgliederversammlung des Kunstvereins Nördlingen stand im Zeichen der erfolgreichen Architekturprojektionen mit dem Tübinger Künstlerteam Casa Magica im September dieses Jahres. Die Vorsitzende des Vereins, Dr. Sabine Heilig, dankte allen ehrenamtlich Aktiven und Sponsoren für deren Arbeit und Unterstützung im und für den Verein. In ihrem Jahresbericht ließ sie die vergangenen Aktivitäten des Vereins Revue passieren. Nach der Frühjahrsausstellung „Bei uns“ mit Bildern aus den Wohnzimmern der Mitglieder, stießen die Lichtbilder von Sabine Weißinger und Friedrich Förster auf eine überaus große Resonanz beim Publikum. Diese wurden an vier Fassaden in der historischen Nördlinger Altstadt gezeigt. Wegen des großen Zuspruchs und dem Bezug zur Stadt Nördlingen stellt die diesjährige Jahresgabe des Kunstvereins eine Fotografie vom illuminierten nächtlichen Reimlinger Tor dar, vom „Daniel“ aus gesehen. Das einmalige Nördlin-

ger Motiv von Friedrich Förster wird, wie die Jahresgaben der vergangenen Jahre, kostenlos an alle Mitglieder abgegeben und liegt ab sofort im Geschäft der Firma Papier Zeiträg am Nördlinger Marktplatz bereit. Die Neuwahlen des Kunstvereins bestätigten Sabine Heilig als 1. Vorsitzende und Anke Landgraf als Kassenwart in ihren Ämtern. Als Beisitzer wieder gewählt wurden Hans Engelhardt, Dr. Andreas Friz-Töpfer, Norbert Palzer und Ingrid Wörlen. Für seine knapp 150 Mitglieder möchte der Kunstverein Nördlingen auch im kommenden Jahr durch Ausstellungen, Kunstfahrten, Vorträge und andere kunstfördernde Tätigkeiten eine qualitätsvolle und spannungsreiche Arbeit leisten und weiterhin möglichst viele Kunstinteressierte für die zeitgenössische Kunst in Nördlingen begeistern. Der Verein freut sich über neue Mitglieder, die bis Ende des Jahres noch in den Genuss der Jahresgabe „Reimlinger Tor“ kommen können, heißt es in einer Pressemitteilung gegenüber unserer Zeitung.

Der Kulturverein Nördlingen blickt auf die erfolgreiche Aktion „Casa Magica“ zurück. Unter anderem wurde im September das Reimlinger Tor kunstvoll beleuchtet. Das Bild gibt es nun als Jahresgabe für die Vereinsmitglieder. Bild: oh