CHRISTINA DODD Flammen der Nacht - Die Onleihe

6 downloads 372 Views 167KB Size Report
1. Aug. 2011 ... Christina Dodd wurde für ihre Romane bereits vielfach aus- gezeichnet – u. a. mit dem »America's Golden Heart« und dem. »RITA Award«.
bedeutet, dass du keinen Alkohol trinkst, hm?« »Ich trinke sowieso nie Alkohol. Ich bin erst zwanzig. « »Ich weiß, ich weiß, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg …« »Hey, Alter!«, brüllte jemand durch den Flur. »Beeilung, sonst ziehen wir ohne dich los, Mann!« »Ciao, ich bin dann mal weg! Man sieht sich!« Er blieb noch kurz stehen und betrachtete sie von oben bis unten. »Du siehst spitze aus.« Dann schwenkte er herum und lief durch den Gang. »Hey, wartet. Wartet doch mal, ihr Knalltüten!« Jacob war ein netter Junge. Ein halbes Kind, obwohl er ein Jahr älter war als sie, und in sie verliebt, seitdem sie in das Studentenwohnheim gezogen war. Er war ziemlich fertig gewesen, als sie Douglas kennen lernte, versteckte seinen Frust jedoch hinter einer lächelnden Fassade. Und jetzt war es ohnehin Schnee von

gestern. Es war vorbei. Die Examensprüfungen lagen hinter ihnen. Sie trat vor den Spiegel und lächelte. Ihr zarter Pfirsichteint hatte einen leichten Goldschimmer, schwarze Mascara betonte ihre schönen Augen, ihr blondes Haar war am Hinterkopf mit einem Clip hochgesteckt. Jacob hatte Recht – sie sah super aus. Sie hatte einen Hauch losen Puders aufgelegt, und ihre Haut schien von innen heraus zu strahlen. »Du bist schön wie immer«, drang es von der Tür her zu ihr. Sie drehte sich lächelnd um. »Douglas. Du hast dir früher freigenommen!« »Ich hab’s einfach nicht mehr ausgehalten. Ich musste kommen.« Er schob sich ins Zimmer, seine aschblonden Haare windzerzaust, in einem Arm einen Strauß Blumen, unter dem anderen ein riesiges goldbraunes Plüschtier.

Sie stürzte zu ihm. Er ließ das Stofftier fallen und zog sie in seine Umarmung. Sie schmiegte ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Er war warm und stark, fest und muskulös. Für Firebird verströmte er Sicherheit und Liebe – Liebe, die ewig währte, genau wie bei ihren Eltern. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie kuschelte sich inniger an ihn, hoffte, dass er es nicht mitbekam. Irrtum, Douglas entging nichts. Er schob sie ein wenig von sich. »Hey, was hast du? Ist mit den Prüfungen was schiefgelaufen?« Sie seufzte. Er merkte alles, war jedoch nicht immer so mitfühlend. »Nein, alles ist super gelaufen, und das Beste ist, die Examen sind endlich vorbei!« Er spähte zur Tür. »Hat dieser Jacob dich genervt?« »Nein, ganz ehrlich nicht! Ich bin bloß glücklich.«

Douglas wischte ihr mit seinem Daumen behutsam eine Träne von der Wange. »Du hast eine lustige Art, das zu zeigen.« Douglas sprach nie über sich selbst oder über seine Vergangenheit, und bisher hatte Firebird ihn nicht weiter bedrängt, wenn er ihre Fragen ausweichend beantwortete. Zumal in seinen Augen so viel Zynismus lag, dass es da irgendein dunkles Geheimnis geben musste, von dem sie nicht einmal ahnte. Sie waren glücklich miteinander, das war Fakt, und wann immer sie seinen Blick auffing und den verliebten Ausdruck auf seinem Gesicht las, mochte sie ihr Glück nicht herausfordern. Irgendwann würde er ihr seine Lebensgeschichte erzählen, ganz bestimmt. Jetzt waren sie erst mal schwer verliebt. »Ich hab dir Blumen mitgebracht.« Er ließ sie los und reichte ihr den Strauß aus roten Gartennelken und gelben Rosen. Dann hob er

das Plüschtier auf und hielt es ihr hin. »Und einen Kuschelwuschel. Herzliche Glückwünsche, mein Schatz – in fünf Wochen bekommst du dein Diplom verliehen.« »Danke.« Sie grinste, froh und erleichtert, dass die Prüfung hinter ihr lag und sie ihr Diplom statt in vier in nur drei Jahren geschafft hatte – noch dazu als Jahrgangsbeste. »Danke.« Sie steckte die Nase in die Blütenkelche und zog den Duft ein – es war nur ein kleiner Strauß, aber ein Campus-Cop verdiente auch nicht großartig viel. »Sie sind schön. Du hast dir tatsächlich gemerkt, welche Blumen ich mag!« »Ich weiß alles über dich.« Er beobachtete, wie sie ein Glas mit Wasser füllte und die Blumen auf ihren Schreibtisch stellte. »Ich könnte dich unter Tausenden von Leuten aus einem rappelvollen Casino in Las Vegas herauspicken.«