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30. Apr. 2013 ... mit Schwerpunkt. Elektro und Metall - insbesondere für die Ausbildungs- situation . ... werden sie in die Lage versetzt, in Deutschland eine betriebliche .... realistische Lösung: Mediziner aus dem Ausland. Doch der Anstieg an ...
ESF-News

Ausgabe 2013-03 Sehr geehrte Damen und Herren,

mit den beiden letzten Trägerrundschreiben wurden Sie bereits über das MobiProEU-Programm der ZAV

sowie die neue Pauschale des ESF-BAMF-Programms für Beschäftigtenkurse, welche zum 01. Mai 2013

eingeführt wird, informiert.

Beide Themen stellen wir noch einmal in dieser Ausgabe der ESF-News vor.

Darüber hinaus möchten wir Sie auf ein Kursangebot für DaF/DaZ-Dozenten (Medizinische Fachsprache)

der EKA (Externe Krankenhaus Akademie) hinweisen.

Auf den Seiten 6 - 8 stellt das BBZ

Augsburg einen Ärztekurs vor.

Ihre ESF-Verwaltungsstelle

Neues Lehrwerk Europa-Lehrmittel, der Fachbuchverlag für die berufliche Aus- und Weiterbildung, wird in diesem Monat ein neues Lehrwerk für den Bereich der berufsorientierten Sprachförderung herausgeben. Das Lehrwerk vermittelt technisches Deutsch mit Schwerpunkt Elektro und Metall - insbesondere für die Ausbildungssituation. Beim Verlag können Probeexemplare angefordert werden.

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MobiPro-EU Sonderprogramm des Bundes zur "Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen und arbeitslosen jungen Fachkräften aus Europa Mit dem Sonderprogramm MobiPro-EU leistet der Bund im Rahmen der in der EU garantierten Freizügigkeit einen Beitrag gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit und zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in Deutschland. Das Programm setzt die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV) in Bonn um. Förderrichtlinie MobiPro-EU Laut Förderrichtlinie, die am 18.01.2013 in Kraft getreten ist, können im Rahmen des Sonderprogramms junge Menschen aus der EU im Alter von 18 bis 35 Jahren (in besonders zu begründenden Ausnahmefällen, z. B. in den Gesundheitsberufen bis zum Alter von 40 Jahren) gefördert werden, die auf Grund der angespannten Ausbildungsund Arbeitsmarktsituation in ihren Heimatländern nur geringe berufliche Perspektiven haben. Dadurch werden sie in die Lage versetzt, in Deutschland eine betriebliche Berufsausbildung oder eine qualifizierte Beschäftigung in einem Engpass­ bzw. Mangelberuf aufzunehmen. Sprachförderung über beim BAMF zugelassene Kursträger Wesentlicher Inhalt des Programms MobiPro-EU ist die Sprachförderung im EU-Ausland und in Deutschland. Dabei werden je nach Situation des Zuwandernden unterschiedliche Stundenkontingente vorgesehen. Die Sprachförderung aus dem Sonderprogramm erfolgt in Deutschland ausschließlich über die beim BAMF zugelassenen Kursträger sowie die Goethe Institute. Die ZAV verweist also Interessenten, Kammern und Arbeitgeber insbesondere auf die Liste der Träger, die vom BAMF zur Durchführung der ESF-BAMF-Kurse berechtigt wurden. Dabei werden bei Kooperationen sowohl die zugelassenen Hauptträger Ƅ„Hutträger‟ƅ als auch deren Kooperationspartner benannt. Daneben verweist die ZAV auch auf die Liste der zugelassenen Integrationskursträger. Auch diese sind

berechtigt, Maßnahmen im Rahmen des Sonderprogramms MobiPro-EU anzubieten. Kombination von MobiPro-EU und ESF-BAMFProgramm Die Förderbedingungen des Programms MobiPro-EU ermöglichen auch mit kleinen Personenzahlen der adressierten Zielgruppen eine Kursdurchführung. Diese Kurse richten sich ausschließlich nach den Vorgaben des Programms MobiPro-EU. In Einzelfällen kann es aber sinnvoll sein, einen Zuwanderer, der aus MobiPro-EU für eine Sprachförderung in Deutschland gefördert wird, in einen ESF-BAMF-Kurs aufzunehmen. Dies ist angezeigt, wenn für einen einzelnen Kursinteressenten kein wirtschaftliches Angebot aus MobiPro-EU abgebildet werden kann. Sollte zeitglich vor Ort ein passender ESF-BAMF-Kurs geplant sein, kann der Interessent auch in diesen aufgenommen werden. Dieser Teilnehmer unterliegt dann den curricularen und verfahrenstechnischen Vorgaben des ESF-BAMFProgramms und wird genauso behandelt, wie ein regulärer Teilnehmer an einem ESF-BAMF-Kurs. Um eine Doppelförderung auszuschließen, ist der umsetzende Kursträger verpflichtet, dem BAMF im Rahmen der Verwendungsnachweisprüfung die Höhe der Mittel mitzuteilen, die er aus dem Sonderprogramm MobiPro-EU erhält oder erhalten hat. Um diesen Betrag wird das BAMF die Zuwendungssumme aus dem ESF-BAMFProgramm kürzen. Das ESF-BAMF-Programm sieht eine kursbezogene Förderung vor. Daher hat das BAMF einen Wert ermittelt, der pro Teilnehmer für die Finanzierung eines Kurses – unabhängig von dessen Stundenumfang – im Schnitt mindestens anfällt. Dieser Wert beläuft sich auf 1.000,00 Euro und wird als verbindliche Vorgabe zur Abrechnung gegenüber dem Programm MobiPro-EU festgesetzt. Sollte ein durch das Programm MobiPro-EU geförderter Teilnehmer an einem ESF-BAMFKurs teilnehmen, so darf der umsetzende ESF­ BAMF-Kursträger dem Programm MobiPro-EU nur die festgesetzte Summe in Höhe von 1.000,00 Euro in Rechnung stellen. Dies gilt auf Grund der Seite 2

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kursbezogenen ESF-Förderung unabhängig davon, wie viele Stunden der betroffene Teilnehmer an dem ESF-BAMF-Kurs teilnimmt. Entsprechend reduziert sich die Zuwendung aus ESF-Mitteln für den Kurs um 1.000,00 Euro. In der Summe der Mittel des MobiPro-EUProgramms und des ESF-BAMF-Programms erhält der Träger also auch in dieser Konstellation die Erstattung aller förderfähigen Kurskosten. Eine Doppelförderung wird mit diesem Vorgehen ausgeschlossen. Die Erstattung aus dem MobiPro-EU-Programm wird nicht als Kofinanzierung für einen ESFBAMF-Kurs angerechnet. Diese Erstattung wird lediglich als Teilfinanzierung der Kurskosten aus nationalen Mitteln betrachtet. Allen Teilnehmern, die ihr Fördervolumen aus dem Programm MobiPro-EU ausgeschöpft haben, steht außerdem – bei Vorliegen der üblichen Voraussetzungen – der Besuch eines fortführenden ESF-BAMF-Kurses offen. Auch dann richtet sich die Teilnahme am ESF-BAMFKurs allein nach den Vorgaben des ESF-BAMFProgramms.

Kombination von MobiPro-EU und Integrationskurs Die Finanzierung einer Interationskursteilnahme aus dem Programm MobiPro-EU ist nicht zulässig. Allerdings steht es den Zuwanderern frei, bei Vorliegen der Voraussetzungen eine gesonderte Teilnahmeberechtigung für die Integrationskurse zu erwirken. Weiterführende Informationen MobiPro-EU adressiert neben jungen Fachkräften insbesondere ausbildungsinteressierte Jugendliche. Daher ist mit einer erhöhten Nachfrage nach Sprachlernangeboten über das Sonderprogramm vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres im September 2013 zu rechnen. Für weitere Fragen zum Sonderprogramm MobiPro-EU wird auf die Internetseite www.thejobofmylife.de sowie den auf dieser Seite genannten Email-Kontakt [email protected] verwiesen.

Verfahrensänderungen im ESF-BAMF-Programm 01.05.2013

Pauschale für Beschäftigtenkurse Zum 01.04.2011 wurde eine weitreichende Pauschale eingeführt, die die Beantragung und Abrechnung von Kursen für Arbeitsuchende, Arbeitslose und erwerbsfähige Hilfebedürftige nach SGB II, SGB III und AsylblG deutlich vereinfacht hat. Für Kurse mit der Zielgruppe Beschäftigte wird nunmehr zum 01.05.2013 eine ähnliche Pauschale eingeführt, die sich auch aus einem Grundaufwand und einer von der Teilnehmeranzahl abhängigen Pauschale zusammensetzt. Diese ist konkret wie folgt ausgestaltet: Für Kurse mit einem Stundenumfang von 300 Unterrichtseinheiten wird künftig eine Pauschale in Höhe von 4.100 € pro Kurs sowie zusätzlich eine Pauschale in Höhe von 250 € für jeden Teilnehmer, der den Kurs abschließt, angesetzt. Bei Kursen mit weniger oder mehr als 300 Unterrichtseinheiten reduzieren bzw. erhöhen sich die beiden Pauschalbeträge anteilig. Die anteilige Erhöhung der Pauschalbeträge ist auf den Bezugswert von max. 730 Unterrichtseinheiten

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Verfahrensänderungen im ESF-BAMF-Programm begrenzt. Wie in den bisherigen Pauschalenkursen können z. B. Personal- und Honorarausgaben für Lehrkräfte, Miet­ und Mietnebenkosten sowie Ausgaben für Lehrmaterial zusätzlich abgerechnet werden. Ferner können Ausgaben für Tätigkeiten abgerechnet werden, die im Förderhandbuch aufgeführt sind. Diese umfassen sowohl eine pädagogische teilnehmerbezogene Betreuung als auch eine konzeptionelle Abstimmung mit Arbeitgebern. Zur Erreichung der Projektziele in Beschäftigtenkursen sind diese Tätigkeiten in erhöhtem Umfang notwendig. In den Pauschalen wurden die administrativen Tätigkeiten und Ausgaben für Sachkosten den Unterrichtseinheiten (Grundaufwand) sowie den Teilnehmern (Teilnehmeranzahl abhängige Pauschale) zugeordnet. Die genannten Änderungen gelten für alle Maßnahmen mit Beschäftigten, die ab dem 01.05.2013 beantragt werden. Für Kurse, die bis zum 30.04.2013 beantragt, aber noch nicht bewilligt wurden, können überarbeitete Anträge nachgereicht werden, so dass auch in diesen Fällen die neuen Pauschalen zur Anwendung kommen können. Für Projekte, die bereits auf Basis der bisherigen Förderbestimmungen bewilligt wurden, gelten die neuen Pauschalen nicht. Das Förderhandbuch und die entsprechenden Formulare, z.B. Projektantrag, Finanzierungsplan und Mietberechnungsbogen, werden seitens der ESFVerwaltungsstelle überarbeitet und zum 01.05.2013 auf der Internetseite www.bamf.de eingestellt. Die Belegliste wird zeitnah zur Verfügung gestellt.

Termine Nachfolgend stellen wir ein Kursangebot der EKA (Externe Krankenhaus Akademie GmbH) vor, welches sich an DaF/DaZ-Dozenten richtet, die im medizinischen Bereich unterrichten werden. Die Kurskosten können im Rahmen eines ESF-BAMF-Projektes abgerechnet werden.

Medizinische Fachsprache für DaF/DaZ-Dozenten Als Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen im Arbeitsfeld "Berufsbezogenes Deutsch" bietet die Externe Krankenhaus Akademie das Train the Trainer - Programm: „Medizinische Fachsprache für DaF/DaZ-Dozenten‟ an-

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Interessierten Sprachlehrern werden unter fachärztlicher Leitung an zwei Wochenenden die Hintergründe der medizinischen Sprachwelt und der Alltag im Krankenhaus präsentiert: Die medizinischen Inhalte der Anamnese, Aufnahmeuntersuchung und Aufklärung werden vermittelt. - Das Hintergrundwissen zum Fachwortschatz für Anamnese, Aufnahmeuntersuchung, Patientenvorstellung und Patientenaufklärung wird detailliert behandelt. - Authentische Redemittel des Krankenhausalltags werden vorgestellt. - Originalunterlagen und Formulare für die ärztliche Dokumentation im Krankenhaus werden bearbeitet. Die ärztliche Gesprächsführung darf nicht nur auf Grammatik- und Wortschatzübungen reduziert werden. Vielmehr ist das Arzt-Patienten-Gespräch auf Empathie und Vertrauen aufgebaut. -

Ein besonderer Schwerpunkt unseres Train the Trainer-Programms liegt in der Beleuchtung der psychologischen Aspekte des Arzt-Patienten-Gesprächs. Wir demonstrieren, wie ein therapeutisch effizientes Arzt-Patient-Verhältnis aufgebaut wird. Das Auftreten und das Verhalten der ausländischen Ärzte gegenüber ihren Patienten und Kollegen sind wesentliche Bausteine einer erfolgreichen Integration im Krankenhaus und somit wichtige Bestandteile des medizinischen Fachsprachentrainings. Wir trainieren das Überbringen schlechter Nachrichten, sowie den Umgang mit Konfliktsituationen. Das Train the Trainer – Programm: „Medizinische Fachsprache für DaF-Dozenten‟ ist für Sprachlehrer konzipiert, die sich bei Fachsprachenkursen für ausländische Ärzte engagieren wollen. Es vermittelt das notwendige (medizinische) Handwerkszeug zur Vorbereitung und Gestaltung von Deutschkursen für ausländische Ärzte.

Folgende Termine werden speziell für Lehrkräfte des ESF-BAMF-Programms angeboten:

Kosten: je Kurstag 240,- Euro bzw. 799,- Euro für ein gesamtes Kurspaket. Die maximale Teilnehmerzahl je Kurs beträgt 15. Das Anmeldeformular der EKA sowie weitere Auskünfte oder Informationen erhalten Sie per Email: [email protected] oder telefonisch unter: 0221 – 500 856 0 .

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Deutsches Fachvokabular für zugewanderte Fachärzte im Rahmen des ESF-BAMFProgramms Ärzte aus dem Ausland – so lautet die gegenwärtig gängige Lösung für den Mangel an eigenen Fachmedizinern in Deutschland. Selten jedoch verläuft die Integration in den Klinikalltag reibungslos. Komplikationen in der Zusammenarbeit mit Kollegen und im Kontakt mit Patienten begründen sich allerdings in der Regel nicht mit der fachlichen Kompetenz der zugewanderten Mediziner. Das Problem ist im Grunde trivial: Die betroffenen Ärzte verfügen nicht über ausreichende Kenntnisse der deutschen Fachsprache. Fehlende Erfahrungen im Umgang mit regionalen Dialekten verschärfen diese Situation. Für den Patienten steigt dadurch das Risiko, durch fehlerhafte Kommunikation falsch behandelt zu werden – ein eindeutiger Handlungsbedarf. Seit September 2012 organisiert das Berufsbildungszentrum (BBZ) Augsburg der Lehmbaugruppe gGmbH daher gemeinsam mit ausgewählten Kliniken eine Projektkampagne gegen die mangelnde Integration ausländischer Fachärzte. Das Projekt findet großen Anklang. Ärzte sind in Deutschland längst Mangelware. Rund drei Viertel aller Krankenhäuser sind nicht mehr in der Lage, Ihren Bedarf an freien Stellen mit Fachärzten zu decken – und die Nachfrage nimmt weiter zu. Oft bleibt kurzfristig nur eine realistische Lösung: Mediziner aus dem Ausland. Doch der Anstieg an vor allem osteuropäischen Ärzten macht zunehmend auf ein grundsätzliches Problem deutscher Kliniken aufmerksam. Die zugewanderten Mediziner werden zumeist nur unzureichend in Klinikalltag, Mentalität und Sprache eingeführt. Der rumänische Chirurg Radu Scurtu erinnert sich an seinen Berufseinstand in Deutschland: „Das Problem war, dass ich eigentlich aufgrund der Größe des Krankenhauses und dem Fachkräftemangel keine wirkliche Einweisung bekam-‟ Die Folgen: Eine erhöhte Belastung für die ausländischen Ärzte sowie

deren deutsche Kollegen, gesteigerte Risiken für den Klinikpatient. Der berufliche Erfolg eines jeden Arztes basiert auf der gekonnten Kommunikation mit Patienten und Kollegen – von der körperlichen Untersuchung bis zum Anamnesegespräch. Internationale Mediziner sehen sich daher in ihrem beruflichen Alltagsleben mit einer doppelten Hürde konfrontiert. Zum einen sind sie in der Regel gezwungen, ihre Muttersprache zu verlassen, um mit den Patienten und anderen Ärzten zu sprechen. Zusätzlich müssen sie sich aber auch mit den kulturellen Besonderheiten der Arzt-Patienten-Kommunikation in Deutschland, mit dem deutschen Versicherungssystem und vielen weiteren hiesigen Besonderheiten vertraut machen. Dazu zählen auch individuelle Eigenheiten, Ängste und Vorlieben, die ihrerseits oft gesellschaftlich bedingt sind. Sie zu verstehen und zu deuten ist für die ausländischen Mediziner mit einer langwierigen Einarbeitung verbunden. Dieser Umstand wird durch die Zwangslage verschärft, neben der allgemeinen deutschen Sprache auch die medizinische Fachsprache zu erlernen und erfolgreich anzuwenden. Hürdenabbau durch Kommunikationstraining –

spezielles

Doch es gibt Hilfe für zugewanderte Ärzte und betroffene Kliniken. Seit 2012 organisiert das BBZ Augsburg in Zusammenarbeit mit den Partnern Vincentinum Augsburg, Klinikum Augsburg, Krankenhaus Ostallgäu Kaufbeuren, Betriebskrankenhaus Kaufbeuren und Krankenhaus Kirn der Diakonie Bad Kreuznach ein spezielles Kommunikationstraining unter dem Titel: „Sprachliches und interkulturelles Training für Mediziner und Medizinerinnen im Klinikalltag‟Ziel der weiterbildenden Qualifizierung ist es, Ärzten aus EU- und Nicht­ EU-Ländern an deutschen Kliniken die Chance einzuräumen, sich in jeder beruflichen Situation eloquent zu verständigen und kompetent zu behaupten.

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Erfolg auf allen Ebenen: Die erfolgreichen Teilnehmer auf der Abschlussfeier des Pilotprojektes gemeinsam mit BBZGeschäftsführerin Maria Klingelstein (l.) sowie Projektmitarbeitern, dem beteiligten Klinikpersonal und einem Vertreter des Bundesamtes. Fotograf: Alexander Kreutzburg

Im Zentrum des Projekts steht die Arbeit mit den drei bedeutenden Bereichen medizinischer Fachsprache: die Wissenschaftssprache, die Praxissprache und die Transfersprache. Eine Kombination aus Workshops, Rollenspielen und Fallbearbeitung vermittelt die relevanten Informationen verständlich und praxisnah. Dabei liegt der besondere Schwerpunkt auf Übungen zu Aussprache und Hörverständnis. Das Ergebnis ist ein vielschichtiges Culture Awareness Training, das den Medizinern sowohl einen sicheren Umgang mit der medizinischen Fachsprache vermittelt als auch ihre interkulturelle Kompetenz in Wort und Tat spürbar steigert. Die Reaktionen der Kliniken auf diese neue Art der Fortbildung waren zunächst zögerlich. Daher wurde der angedachte zeitliche Rahmen von 544 Kurseinheiten auf 176 Einheiten gekürzt, um die Kliniken an das Pilotprojekt heranzuführen. Trotz der Verkürzung zeigt das Projekt klare Erfolge. Teilnehmer Radu Scurtu beschreibt seinen persönlichen Erfolg im Rahmen des Projektes: „Vor allem im Bereich des Interkulturellen und bei spezifischen Problemstellungen war das

Projekt eine große Hilfe. Zu Beginn der Weiterbildung konnte man noch meinen, meine Berichte wären von einem Fünfjährigen geschrieben worden-‟ Auch von offizieller Seite her fällt das Résumé positiv aus. Auf der Feier zum erfolgreichen Abschluss des ersten Projektjahrgangs berichtet Kursleiterin und Jobcoach Britta Martin: „Die vergangenen Wochen waren insgesamt eine sehr intensive Zeit. Nicht zuletzt deswegen, weil ein enormer Wissensbedarf von Seiten der Mediziner bestand. Die Klinik entschied sich zwar für eine kürzere Laufzeit, allerdings zeigte sich im Kursverlauf, dass es für die Teilnehmer deutlich sinnvoller ist, ein länger angelegtes Konzept anzubieten-‟ Die Kliniken selbst bestätigen ebenfalls erste sichtbare Erfolge – und ziehen Konsequenzen. Nach anfänglicher Zurückhaltung setzen nun auch sie sich für eine Weiterführung des Pilotprojektes ein.

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Eingeteilt in fachgebietsbezogene Kleingruppen können die Teilnehmer der ersten Qualifizierungsrunde ganz gezielt weiter gefördert werden. Die Intention der Projekterweiterung: Die Sprachkompetenz noch effektiver zu trainieren und die fachliche Kommunikationsfähigkeit weiter auszubauen. - Potenzial zur Ausweitung des Projekts – Für das Berufsbildungszentrum ist die allseitig positive Bilanz ein klarer Auftrag, sich für die Fortführung des Projektes einzusetzen, um diese Qualifizierung auch in Zukunft weiter anzubieten. Auch die bisher einbezogenen Kliniken haben den Wert des Projektes erkannt. Abgesehen von den spürbaren Erfolgen bei den zugewanderten Medizinern ist es auch der aktuelle Mangel an medizinischen Fachkräften, der ein entsprechendes Umdenken innerhalb der medizinischen Einrichtung forciert.

Das Szenario des medizinischen Fachkräftemangels wird sich in naher Zukunft jedoch nicht nur auf den Berufsstand des Facharztes beschränken. Personalmanagerin

Ivonne Weidlich des Klinikums Kaufbeuren:

„Auch im Pflegebereich werden wir zunehmend in der Situation sein, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben. Der Bedarf wird sich somit auch auf diesen Berufszweig ausweiten. Wir sind regelmäßig auf Job-Messen im Ausland und das Interesse an einem deutschen Arbeitsplatz ist in den vergangen zwei bis drei Jahren gewaltig gestiegen. Dieses Projekt bietet also nicht nur interkulturelle und sprachliche Fortbildung. Es liefert die Chance, Erfahrungen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen-‟ Im kommenden September wird das erfolgreiche Projekt mit einer zweiten Qualifizierungsrunde fortgesetzt. Autor: Benjamin Sulzberger, BBZ Augsburg

Auf einen Blick: Die wichtigsten Informationen zum ESF-BAMF-Projekt Bezeichnung:

„Sprachliches und interkulturelles Training für Mediziner und Medizinerinnen im Klinikalltag“

Zielgruppe:

Ärztinnen und Ärzte aus EU- und Nicht-EU-Ländern an deutschen Kliniken

Veranstalter:

BBZ Augsburg

Partner 2013:

Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren Bezirkskrankenhaus Kempten Klinikum Augsburg Krankenhaus Ostallgäu Kaufbeuren Vincentinum Augsburg

Projektkurse:

Aufbaumodul: 06.03.2013 - 28.07.2013; Neuer Komplettkurs: ab 09.2013

Laufzeit:

Aufbaumodul: 160 UE; Neuer Komplettkurs: 320 UE

Kontakt:

Martin Britta Kursleitung/Coaching Alter Postweg 101 86159 Augsburg Tel.: +49 (821) 25768 23 Fax.: +49 (821) 25768-70 E-Mail: [email protected]

Informationen:

www.bbz-augsburg.de Seite 8

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Impressum Herausgabedatum: April 2013 Herausgeber: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Referat 325 ESF-Verwaltungsstelle Verantwortlich: Gerdemie Freches E-Mail: [email protected]

Anschrift der Zentrale: Frankenstraße 210 90461 Nürnberg

Anschrift der ESF-Verwaltungsstelle: Poller Kirchweg 101 51105 Köln

Weitere Hinweise zum Europäischen Sozialfonds für Deutschland finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge: www.bamf.de/ESF-BAMF-Grundlagen

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