Newsletter 2013

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18. Okt. 2013 ... ihrer Emeri erung der Heinrich-Heine-Universität im .... Reiseführer Sizilien ... sel in Anbetracht der „guerra de drogas“ und ihrer zahlreichen.
Romanistik aktuell Herbst 2013

5. Ausgabe

Grußwort des Geschäftsführers Liebe Studierende, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Romanistik! „Das Leben ist eine Baustelle“ lautete der Titel einer Filmkomödie, die in den 90er Jahren mit viel Erfolg in den Kinos lief. Seit dem letzten Newsletter könnte dieser Titel auch ein gutes Motto für die Entwicklungen innerhalb der Düsseldorfer Romanistik und der Philosophischen Fakultät, aber auch der Heinrich-HeineUniversität insgesamt abgeben. Baustellen, im konkreten und übertragenen Sinn, gab und gibt es viele, und wer über den Campus geht, der stößt immer wieder auf Neubauten, die mehr oder weniger zur architektonischen Attraktivität unserer Universität beitragen.

In dieser Ausgabe: Au revoir et merci!

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Veranstaltungen Sommer 2013

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Romanistik international

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Workshops

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Projekte und Publikationen

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Ersti-Hilfe

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Ankündigungen und Impressum

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Ins Auge fallen das bereits seit einiger Zeit fertiggestellte Ökonomikum, die O.A.S.E. der Mediziner und das neu entstehende „Tor zum Campus“, in dem das Studierenden Service Center (früher in aller Bescheidenheit „Studierendensekretariat“ genannt) untergebracht wird. Nicht zu vergessen der Neubau der Phil-Fak-Cafeteria, die einen positiven Akzent zum maroden Bahnhofsambiente der alten „Cafete“ setzen wird. Einige Hörsäle hat man renoviert, und es bleibt zu hoffen, dass man nun endlich Vorlesungen folgen kann, ohne irreparable Haltungsschäden zu riskieren. Einen vergleichsweise dezenten architektonischen Charme entwickelt das derzeit im Aufbau befindliche Containerdorf (man könnte es der universitären Sprachpolitik folgend auch als „Pavillonlandschaft“ bezeichnen) hinter der Universitäts- und Landesbibliothek. Kaum dass die neue Phil-Fak-Cafeteria fertig gestellt sein wird, werden wir im Institut unsere Koffer packen müssen, da das an sie angrenzende Gebäude 23.21, in dem auch die Romanistik untergebracht ist, komplett saniert werden muss. Ab dem Frühjahr des kommenden Jahres werden wir wie viele andere aus der Fakultät sehnsüchtig auf jenen Tag X in voraussichtlich drei bis fünf Jahren warten, an dem die Sanierungsarbeiten von 23.21. abgeschlossen sind. Bis dahin heißt es: abwarten und Teetrinken – vor diesem Hintergrund versteht es sich, dass wir erst-

mals in der Geschichte der Düsseldorfer Romanistik über eine Teeküche verfügen werden! Unser Institut hatte im vergangenen Jahr gerade hinsichtlich der Personalausstattung einige „Baustellen“ zu bewältigen, doch konnten zumindest mittelfristig für einige Probleme Lösungen gefunden werden. Hierzu hat die Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen erheblich beigetragen, das angesichts des Doppeljahrgangs von G8- und G9-Abiturienten Sondermittel für kurzfristig greifende Personalmaßnahmen bereit gestellt hat. In der Romanistik konnten aus diesen Mitteln befristete Stellen sowohl in der Linguistik als auch Literaturwissenschaft geschöpft werden, die es uns hoffentlich erlauben, in unseren Seminaren auch in den kommenden Semestern eine vertretbare ProKopf-Relation von Studierenden und Lehrenden zu gewährleisten. Dass das Leben eine Baustelle ist, dürfte gerade jenen besonders bewusst sein, die in diesem Semester ihr Studium beginnen. Damit den Erstis der Romanistik auf ihren Baustellen möglichst nichts „aus dem Lot gerät“ und sie in jeder Bauphase ihres Studiums, von den Basis- bis hin zu den Aufbauseminaren, den Überblick behalten, möchte ich gerade unseren Studienanfängern raten, das Gespräch mit jenen zu suchen, „die den Plan haben“: dies sind vor allem Ihre Studienberater, Ihre Dozentinnen und Dozenten, die Fachschaft Romanistik und alle diejenigen, die sich als Zweit- oder Drittsemester schon „alte Hasen“ nennen dürfen. Um die Baustellenmetaphorik ein letztes Mal zu bemühen: ich wünsche unseren Studierenden, dass es ihnen gelingt, sich an unserer Universität ein geräumiges und solides „Haus des Wissens“ zu schaffen, in dem sie sich lebenslang gut einrichten können. Abschließend möchte ich allen danken, die diesen Newsletter durch ihre Beiträge ermöglicht haben. Herr Gutjahr hat einmal mehr sehr kompetent die redaktionelle Betreuung übernommen. Für ihre Mitwirkung seien auch Frau Pomi und Frau Schmitz vielmals gedankt.

Prof. Dr. Frank Leinen

Au revoir et merci!

Verabschiedung von Frau Prof. Dr. Vittoria Borsò

Steckbrief - Romanistische Literaturwissenschaft, Schwerpunkte

Französisch, Italienisch und Spanisch - Mitglied des Hochschulrates der Heinrich-HeineUniversität seit Oktober 2007 - Dekanin der Philosopischen Fakultät 1998-2002

Das Institut für Romanistik verabschiedet sich von den Kollegen Prof. Dr. Vittoria Borsò und Prof. Dr. Hans Siepe

Am 17. Juni 2013 hielt Prof. Dr. Vittoria Borsò, die seit 1998 Inhaberin des Lehrstuhls I für Romanistische Literatur- und Kulturwissenschaft (Spanisch, Französisch & Italienisch) des Instituts für Romanistik war, ihre Abschiedsvorlesung. Neben dem Dekan Herrn Prof. Dr. Bleckmann und dem Rektor Herrn Dr. Dr. Piper, die jeweils das Publikum begrüßten und die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen Frau Prof. Dr. Borsòs würdigten, zählten auch langjährige Weggefährten zu den Festrednern: Zum einen, der aus Frankreich angereiste Prof. Dr. Hans Theo Siepe, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls III für Französische und Italienische Literatur/Literaturübersetzen. Zum anderen Prof. Dr. Hans-Ulrich Gumbrecht von der Stanford University – beides enge Freunde und Wegbegleiter Vittoria Borsòs. Deren fulminante Abschlussvorlesung folgte im Anschluss. Vittoria Borsò nahm ihre Zuhörer mit auf eine Reise durch die europäische und lateinamerikanische Literaturgeschichte unter dem Motto „Wissen und Leben – Lebenswissen in der Romania“. So thematisierte die Vorlesung neben einem breiten literarischen Fundus auch philosophische (u. a. im Anklang an Prof. Dr. Gumbrecht Denis Diderot) sowie aktuelle kulturtheoretische Ansätze und Forschungsgebiete. Einmal mehr bewies Prof. Dr. Vittoria Borsò ihre Fähigkeit, hochkomplexe Fragestellungen anschaulich zu erklären und ihren Analysen stets eine pluriforme und bewegliche Nuance zu verleihen. Prof. Dr. Vittoria Borsò ist nicht nur eine herausragende Wissenschaftlerin. Vielmehr ist sie auch – und vor allem – ein herausragender Mensch. Für alle Mitarbeiter ihres Lehrstuhls war es stets eine große Freude, für sie – und mit ihr – arbeiten zu können. Noch schöner ist es aber zu wissen, dass die im Begriff der „Abschiedsvorlesung“ konnotierte ‚Trennung der gemeinsamen Wege’ keineswegs eingetreten ist. Vielmehr bleiben wir – Studenten, Freunde, Mitarbeiter – in der Zusammenarbeit an einer Vielzahl von Projekten, in den wundervollen Erinnerungen an die für Prof. Dr. Vittoria Borsò organisierte Feier im Goethe-Museum, in den gemeinsa2

men Weihnachtsessen und den diversen komischen Momente, die der wissenschaftliche Alltag mitunter offeriert, auch weiterhin eng mit Prof. Dr. Vittoria Borsò verbunden. Wir möchten dennoch die Möglichkeit nutzen, Prof. Dr. Vittoria Borsò zu danken, für alles, was sie auf wissenschaftlicher und vor allem auf persönlicher Ebene für uns getan hat. Und wir sind froh, dass sie auch nach ihrer Emeritierung der Heinrich-Heine-Universität im Amt der Hochschulrätin als auch als Vorsitzende des Graduiertenkollegs erhalten bleibt. Auch wird sie der Forschung und Lehre weiter erhalten bleiben. So wurde Prof. Dr. Borsò für das Wintersemester 2013/2014 als Fellow am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie Weimar (IKKM) berufen. Für Ihre Zeit dort, sowie für alle weiteren Projekte und ihre Zukunft wünschen wir ihr von ganzem Herzen alles Gute. Das Team der Rom I

Verabschiedung von Herrn Prof. Dr. Hans Siepe Sichtlich gerührt erschien Professor Hans Theo Siepe am Nachmittag des 15. Januar 2013 zu seiner allerletzten Vorlesung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Der Hörsaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Familienangehörige, Kollegen, Freunde, ehemalige und aktuelle Doktoranden und Studenten waren erschienen, um Professor Siepe einen würdevollen Abschied zu bereiten. In Anbetracht der Aufgabe des Lehrstuhls mit der Emeritierung Professor Siepes war seine letzte Vorlesung ihm eine besondere Herzensangelegenheit. Als steter Verteidiger des Studiengangs Literaturübersetzen widmete Professor Siepe sie den Übersetzern der Weltliteratur, jenen unscheinbaren Helden, die gleichermaßen sichtbar und unsichtbar daherkommen, aus Kunstwerken etwas Neues erschaffen, das nichts Neues ist, jene rezipierenden Schöpfer und schöpfenden Rezipienten einer Weltliteratur, die ohne sie nicht sein würde. Ihre steten Begleiter sind Einsamkeit, Isolation und Unterschätzung und doch erkämpfen sie sich stets ihre Autonomie und Anerkennung – als Textpiraten, Co-Autoren, Rebellen, Autorenmörder und Geschichtendiebe. Überall haben sie Spuren hinterlassen. Auch die 12 Jahre Schaffenszeit an der hiesigen Universität, die Professor Siepe als Inhaber des Lehrstuhls für französische und italienische Literaturwissenschaft und als Dekan der Philosophischen Fakultät wirkte, haben ihre Spuren hinterlassen, die so schnell nicht verblassen werden. „Niemals geht man so ganz“ ist ein Versprechen, und Professor Siepe wird es halten.

Sarah Gröning Steckbrief

- Romanistische Literaturwissenschaft, Schwerpunkt Italienisch und Französisch - Dekan der Philosophischen Fakultät 2009-2011 - Prodekan der Philosophischen Fakultät 2009-2009

Vertretung Romanistik I

Vertretung Romanistik III

Die Vertretung des Lehrstuhls I erfolgt durch

Die Vertretung des Lehrstuhl III erfolgt durch

Frau PD Dr. Jing Xuan

Herrn PD Dr. Klaus Semsch

Sekretariat: Ursula Guinaldo Raum 23.21 02.92 Tel: 81-12987 Sprechzeiten: Mo.-Do. 10:30-11:30

Sekretariat: Eva-Maria Dahlhoff Raum 23.21 01.92 Tel: 81-12986 Sprechzeiten: Mo.-Do. 10:00-12:00

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Veranstaltungen im Sommer 2013

Französisches Theater Mafia und Sprache Pascoli und Pasolini

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Rechtsstaat Mexiko 5 Deutsch-Französisches Seminar Media Landscape 6 Come parla la Banca Europea Übersetzer im Heine-Haus Reiseführer Sizilien Il romanesco

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Französisches Theater an der HHU: Trois Versions de la vie Der Hörsaal 3E war am 12. Dezember 2012 zu später Stunde noch gut gefüllt: Die Theatertruppe „Les Apéricubes“ hatte zu einer Vorstellung in französischer Sprache geladen und spielte Trois versions de la vie der Autorin Yasmina Reza, deren Theaterstück Le Dieu du Carnage vor kurzem als verfilmte Version von Roman Polánski in den deutschen Kinos aufgeführt wurde. Trois version de la vie stellt anhand unterhaltsamer und bissiger Gespräche Konflikte zwischenmenschlicher Beziehungen zur Schau und entlarvt dabei die tiefsitzende Frustration zweier nur nach außen hin funktionierender Paare. Unter dem Einfluss von Alkohol beginnen diese beiden Paare, der Astrophysiker Henri (gespielt von Arne Zyprina), seine Frau Sonia (Dorothea Behler) und ihr nicht zu Bett gehen wollendes Kind Arnaud (Marion Carré) sowie das Paar Hubert Finidori (Louise Mathurin) und seine Frau Inès (Anne Thomas), Höflichkeiten beiseite zu lassen und die wahre ungeschönte Meinung zu sagen – über Fragen der Kindererziehung, der passenden Garderobe oder der Hoffnung auf einen Karriereschub. Hierbei werden drei verschiedene Versionen desselben Abends gezeigt, die mit geradezu unausweichlicher Fatalität jedes mal zu einer Katastrophe führen. Ein sehr unterhaltsames Stück, das unter der Regie von Isabelle Grüber und mit der Unterstützung von Christin Kunze realisiert wurde. Obwohl es sich um das erste Theaterprojekt der jungen Truppe handelt, die alles unabhängig in Eigenregie organisiert hat, waren die schauspielerische Leistung und das Bühnenbild sehr überzeugend. In der nächsten Zeit will die Truppe ein neues Stück angehen und würde sich über Unterstützung und Zuwachs freuen. Daniel Fliege

Mafia und Sprache Il ruolo del linguaggio e del simbolico nelle strategie di costruzione del potere mafioso

Vergangene Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage unter „Aktuelles - Archiv“

"È più importante come si appare di come si è." - Unter diesem Motto stand der Vortrag der renommierten Mafiaexpertin Prof.ssa Dr. Alessandra Dino. Die Soziologin lehrt an der Universität in Palermo und ist auf organisierte Kriminalität spezialisiert: Sie hat bereits zahlreiche Publikationen im Bereich Mafia und Kirche sowie Mafia und Politik veröffentlicht, in denen sie die Verstrickung zwischen den Institutionen analysiert. In ihrem Vortrag beleuchtet Prof.ssa Dr. Dino linguistische, symbolische und öffentliche Dimensionen und macht schnell deutlich, dass Präsenz in der Öffentlichkeit eine fundamentale Rolle für die Mafia spielt. So nennt sie zahlreiche Beispiele von Attentaten auf italienische Politiker und verdeutlicht, dass sie alle von einer gemeinsamen Schrift gezeichnet sind: die Schrift der Mafia. Eine Art mit der Außenwelt zu kommunizieren, die als eine Strategie von Marketing gesehen werden kann, mit der die Mafia einen Mythos schafft. Leonarda Mingirulli

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Das Geheimnis des Seins bei Pascoli und Pasolini Cent’anni dopo - hundert Jahre nach Giovanni Pascolis Tod begibt sich Dr. Stefano Jorio (Foto) auf eine literarische Zeitreise hin zu den Ikonen der italienischen Literatur: Giovanni Pascoli und Pier Paolo Pasolini - keine Zeitgenossen, und doch verbunden. Die Liebe zur Natur, die Begeisterung für das Simple, das Bodenständige, Unverbogene. Beide zeichnen in ihren Texten, Gedichten und Filmen ein Idyll, komponieren eine scheinbar perfekte Welt, heimelige Nester, nur um sie mit dissonanten Tönen zu zerschlagen. Der Tod, das Verlassen, die Einsamkeit, Depressionen; solche biographischen Elemente sind in allen Werken zu finden und scheinen die Autoren zu hindern, ihr persönliches Glück zu finden. Auf ebenso unterhaltsame wie informative Weise gelang Herrn Dr. Jorio ein Brückenschlag zwischen zwei Autoren, deren tragische Lebensgeschichten sich in ihrem Schaffen widerspiegeln und noch heute den Leser mitreißen. Niklas Gutjahr

México—ein Rechtsstaat? Rechtsstaat Mexiko? Unter dieser Frage fand vom 30. November bis zum 2. Dezember eine internationale Fachtagung in Berlin statt, die von der Heinrich Böll Stiftung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko organisiert wurde – ein symbolisches Datum, da am 1. Dezember Enrique Peña Nieto im größten spanisch sprachigen Land der Welt den bisherigen Präsidenten Felipe Calderón Hinojosa abgelöst hat. Welche Veränderungen kann dieser Machtwechsel in Anbetracht der „guerra de drogas“ und ihrer zahlreichen Opfer, den Menschenrechtsverletzungen durch Polizei und Armee und der steigenden Zahl von gestrandeten Migranten an der amerikanisch-mexikanischen Grenze herbeiführen? Mexiko gilt als aufstrebendes Schwellenland und verzeichnete in den letzten Jahren ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum, das vor allem auf dem Export von Öl und Rohstoffen basiert. Zudem erweist sich Mexiko immer mehr als lukrativer Investitionsstandort für deutsche und europäische Unternehmen; doch das ist nur die halbe Wahrheit. Nach Angaben des Berichts zur Lage der Menschenrechte in Mexiko 2012 von Amnesty International seien seit dem Beginn von Calderóns Krieg fast 60.000 Menschen getötet worden – fast 9.000 davon könnten nicht identifiziert werden und 5400 gälten seit 2006 offiziell als vermisst. Die Militarisierungsstrategie Calderóns führte zum Einsatz von knapp 60.000 Soldaten im Inland, die auch polizeiliche Aufgaben übernehmen. Auf der Tagung bezeichnete Ana Lilia Pérez, zur Zeit in Deutschland politisches Asyl suchende Journalistin aus Mexiko, ihre Heimat als „un país bañado en sangre“: „El sexenio de Calderón será recordado como el más violento para

México“. Dass die Kartelle seit 2006 immer reicher und damit mächtiger würden, indem sie ihre Geschäftsmodelle diversifizierten und auf vermeintlich legale Geschäfte ausweiteten, und der Krieg immer mehr Opfer forderte, während die Aufklärungsrate der Verbrechen minimal bleibe, „no sería posible sin la complicidad de las estructuras oficiales“, d.h. durch Korruption. Sie fasst zusammen: „La impunabilidad creciò a un nivel de criminalidad“. Die Teilnehmer der Konferenz waren sich deswegen auch weitgehend darüber einig, dass der Sicherheitsvertrag zwischen Mexiko und Deutschland nicht zur Förderung rechtsstaatlicher Strukturen beitragen Die Frage, ob Mexiko ein Rechtsstaat sei, ist also eher rhetorisch zu sehen. Die andauernde Gewalt führe zu Verzweiflung und Isolierung und zerstört ein normales gesellschaftliches Zusammenleben. Daniel Fliege

Literaturempfehlung Frank Leinen (Hg.). 2012. México 2010. Kultur in Bewegung—Mythen auf dem Prüfstand. Düsseldorf: dup.

Mehr Interesse an México? Dann sehen Sie sich doch unsere Zeitschrift iMex an: http://www.imex-revista.com.

Deutsch-französisches Seminar mit Botschafterbesuch Mitte April fand ich mich mit rund zwanzig anderen deutschen und französischen Studenten für vier Tage in Lothringen wieder, eingeladen vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW). Wir hatten uns alle auf eine Tagung beworben, der ein eintägiges Jugendseminar mit dem Titel „Die Rolle des deutsch-französischen Tandems und die Redynamisierung der Europäischen Union“ zur Vorbereitung vorangestellt war. Bei diesem Seminar arbeiteten wir unter Anleitung in mehreren Arbeitsgruppen Fragen zu Themenkomplexen wie Demografie, die Energiewende, Frankreich und die Franzosen aus Sicht Deutschlands oder der 100. Jahrestag des Élyséevertrages heraus, die dann während der Tagung, den „Entretiens de Malbrouck“, durch Experten referiert wurden und deren Vorträge mit einer Diskussion im Plenum, u. a. mit eben unseren Fragen, anschlossen. Bei den „Entretiens de Malbrouck“ – benannt nach dem Tagungsort Château de Malbrouck – wird ein aktueller Blick auf Deutschland mit einem interdisziplinärem Ansatz geworfen, eingebettet in den Rahmen der deutsch-französischen Partnerschaft und der EU. Das Pendant zu diesem, auf französischem Boden noch jungen, Konzept findet sich in Fischbachau bei München, wo seit vielen Jahren alljährlich Frankreich von renommierten Referenten betrachtet wird. Auf beide Tagungen können sich jedes Jahr auch junge Deutsche und Franzosen bewerben, die das sonst ausgewählte Publikum ergänzen, wodurch für beide Seiten ein fruchtbarer Austausch entsteht. Mir hat besonders gefallen, auf andere Studenten zu treffen, die sich genau wie ich für die deutsch-französische Freundschaft einsetzen und begeistern. Außerdem konnten die Referenten ihr Wissen gekonnt und anschaulich vermitteln und waren für eine angeregte Diskussion offen, die beim Abendessen oft weitergeführt wurde. Ein besonderes Erlebnis war das Treffen mit der deutschen Botschafterin in Paris, Frau Wasum-Reiner, die uns eine Einschätzung zur aktuellen Lage der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich gab. Ich kann nur empfehlen, an diesem oder einem anderen Angebot des DFJW teilzunehmen. Mich hat diese Erfahrung nicht nur nichts gekostet, sondern ich konnte mir viel neues Wissen aus sonst eher studienfernen Inhalten aneigne, und vor allem mich mit anderen Akteuren im deutsch-französischen Feld austauschen und vernetzen. Catherine Marie Ann Offermanns

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Italia : Media Landscape Wie sich urbane Landschaften durch die modernen Medien verändern In einem Gastvortrag unter dem Titel „Italia: Media Landscape“ stellte Dr. Simone Arcagni (Zeichnung) von der Università di Palermo den Zusammenhang zwischen der Entwicklung moderner Kommunikationsmedien und den damit einhergehenden Veränderungen von urbanen Landschaften heraus und zeigte auf, welche gesellschaftlichen Veränderungen damit einhergehen. Dr. Arcagni lieferte dabei Einblicke in ein Italien, das lange Zeit eine Vorreiterrolle in der Entwicklung von Kommunikations- und Werbetechniken einnahm. So wurden Billboards, die das Bild moderner Innenstädte prägen, in Italien entwickelt und zum ersten Mal auf dem Palazzo Carminati an der Mailänder Piazza del Duomo aufgestellt und blieben dort auch lange, bis sie aus Gründen des Denkmalschutzes auf dem Palazzo von der Stadtverwaltung verboten wurden. Damit machte Prof. Dr. Arcagni auf ein in zahlreichen Großstädten auftretendes Phänomen aufmerksam: Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben werde aus den historischen Stadtkernen verbannt, um diese für den Tourismus aufzubereiten. Die eigentlichen Stadtbewohner werden damit aus dem ehemaligen Stadtkern gedrängt. Oft werden ganze Städte in die Hände einiger weltweit agierender Stararchitekten gegeben und so die sich ehemals sehr heterogen entwickelten Städte in von Einzelpersonen erdachte Bahnen gelenkt. Die Städte der Postmoderne glichen sich weltweit und seien vor allem von Billboards, Urban Screens und (Werbe-) Bildschirmen geprägt. Die Bedeutung Italiens bei der Entwicklung moderner Kommunikationsmedien zeige sich aber auch in den zahlreichen Künstlern und Musikern wie Bruno Munari, Luciano Berio, Luigi Nono oder Bruno Maderna, die sich vor allem seit den 1960er Jahren intensiv mit den Möglichkeiten dieser Technologien auseinandersetzten und damit Werbung und Design nachhaltig beeinflussten. Auch die RAI habe mit der RAI Sperimentale in Turin und Rom diese Möglichkeiten innovativ zu nutzen versucht und mit dem Cinema elettronico große Beachtung erhalten. Ebenso sei Italien lange Zeit mit der ASI in der Robotik und Raumfahrt aktiv gewesen und habe mit der Erfindung des Arduino, einer aus Hard- und Software bestehenden Physical-Computing-Plattform, eine Möglichkeit geschaffen, den Zugang zu Programmierung und Microcontrollern zu erleichtern. Auch in Kunsthochschulen kommt der Arduino intensiv zur Anwendung, um interaktive Kunstinstallationen aufzubauen. Mit Hilfe eben solcher Kunstaktionen versuchten Städte ihre Bewohner wiederum zurück in die historischen Stadtkerne zu holen und sie an der städtischen Entwicklung teilhaben zu lassen. Gerade durch die Nutzung großformatiger Bildschirme und der Ausstrahlung von Kunstaktionen oder Großevents wie Fußballspielen werden die Einwohner zurück in die historischen Stadtkerne gebracht, man denke nur an das Public Viewing. Zudem bieten moderne Kommunikationsmedien Möglichkeiten einer Vernetzung und damit eines schnellen Austauschs von Informationen, was sich Städte wie Helsinki mit dem Urbanflow-Projekt zu Nutzen machen, mit dem Informationen in Echtzeit in der ganzen Stadt verbreitet werden können. Da Italien direkt nach Korea die weltweit höchste Dichte an mobilen Computern, d.h. Smartphones, habe, müssten auch die Städte dies in Zukunft viel stärker nutzen, da solche Technologien entgegen gängiger Vorurteile nicht zu Vereinsamung führten, sondern ganz im Gegenteil durch schnelleren Austausch Verabredungen erleichterten. Daniel Fliege, Zeichnung G. Capoano

Come parla la Banca Centrale Europea ai giovani? Aspetti della comunicazione divulgativa in economia. Un'analisi contrastiva italiano-tedesco-francese di Dr. Laura Sergo Bürge (Universität des Saarlandes) Come parla un‘istituzione a livello europeo al pubblico dei diversi paesi? E come parla ai non specialisti, in modo particolare se questi ‚non specialisti’ sono ragazzini delle scuole media e ragazzi o giovani delle scuole medie superiori, digiuni di ogni nozione di economia e finanza? Esistono nelle diverse lingue dei codici di comunicazione che parlino in modo efficace ed accessibile a questi gruppi? E se sì, questi codici sono caratterizzati da convenzioni culturali in ciascuna delle lingue o mostrano invece una standarizzazione completa, nata da quella che un linguista tedesco ha definito „Normierungsfreudigkeit der EU-Bürokratie“, cioè una tendenza estrema ad una normalizzazione in tutti i campi da parte della burocrazia europea? Di queste questioni si è occupata la Dr. Laura Sergo Bürge dell’Universitá del Saarland, presentando i suoi studi di testologia contrastiva.fornendo molti esempi presi dalle versioni italiana, tedesca e francese di testi (un opuscolo, e un cartone animato) per ragazzi. Questi testi sono stati concepiti dalla BCE in Inglese e tradotti e pubblicati poi in tutte le lingue dell’Unione europea. Se, da un lato, dal confronto di tali testi, sono risultate alcune caratteristiche sintattiche, testuali e comunicative comuni alle tre lingue, dall’altro sono emerse alcune tendenze culturali specifiche per ogni singola lingua. Il pericolo di omogenizzazione, quindi, non sembra esserci; si notano invece per le tre lingue tendenze ed atteggiamenti culturali diversi di fronte alla problematica della ricerca di un linguaggio che possa tradurre testi settoriali in un linguaggio pedagogico-divulgativo. Qui ad illustrazione un solo esempio citato e discusso dalla relatrice: - Alle Wirtschaftsakteure in einem Währungsgebiet würden dann Dinge wie Kosten, Preise, Löhne, Einkommen usw. in denselben Geldeinheiten ausdrücken. - Tous les agents économiques d’une zone monétaire peuvent ainsi effectuer dans la même unité monétaire divers calculs, de coûts, de prix, de salaires, de revenus etc. - Tutti gli operatori economici di una determinata area valutaria calcolano di conseguenza costi, prezzi, salari, redditi e quant’altro in termini della stessa unità monetaria. Chiara de Manzini-Himmrich

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Junge Literaturübersetzerinnen im Heine Haus Am 30. April 2013 war das Heine-Haus in der Düsseldorfer Altstadt voll besetzt. Vorgestellt wurde dort die Anthologie Seuils. Nouvelles franco-canadiennes /Schwellen. Franko-kanadische Erzählungen (düsseldorf university press 2012). Nach Band eins Voces. Cuentos argentinos/ Stimmen. Argentinische Erzählungen (2010) widmet sich Band zwei aus der Reihe Düsseldorf übersetzt der franko-kanadischen Literatur. Die insgesamt zwanzig Erzählungen der Autoren Marc Provencher, Mélanie Vincelette und Charles Bolduc wurden in einem vom Lehrförderungsfonds der Heinrich-Heine-Universität unterstützten Projekt von 21 Studentinnen und Absolventinnen des Studiengangs Literaturübersetzen ins Deutsche übertragen. Die mit der Herausgabe betrauten Dr. Mona Wodsak und Felix Mayer (selbst Absolvent des Studiengangs) begleiteten den Übersetzungsprozess bis ins Detail. Im Heine-Haus lasen Julia Fischer, Frauke Reimringer, Yvonne Seger und Christel Kröning aus ihren Übersetzungen. So wurde ganz konkret erlebbar, wie Übersetzerinnen den Erzählungen aus dem französischsprachigen Kanada ihre eigene Stimme zu verleihen vermögen! Moderiert wurde die Veranstaltung mit Scharfsinn und Humor von Dr. David Eisermann (WDR). In der Reihe Düsseldorf übersetzt erhalten Studierende und Absolventen des Studiengangs Literaturübersetzen die Gelegenheit, in zweisprachig herausgegebenen Bänden ihr Können unter Beweis zu stellen. In Planung für das kommende Semester ist ein Band mit italienischen Erzählungen, herausgegeben von Sieglinde Borvitz und Wiebke Langer sowie eine Sammlung mit Erzählungen des argentinischen Autors Fernando Sorrentino, herausgegeben von Vera Elisabeth Gerling und Andrea Schmittmann. Wir danken dem Konsulat von Kanada herzlich für den kanadischen Wein, bei dem anschließend noch gesellig weiter diskutiert werden konnte. Über den Verlag dup und die Reihe "Düsseldorf übersetzt" kann man hier noch mehr erfahren: www.dupress.de Das Heine Haus kann man virtuell hier besuchen: www.heinehaus.de Dr. Vera Elisabeth Gerling

v.l.n.r.: Frauke Reimringer, Yvonne Seger, Dr. David Eisermann, Christel Kröning, Julia Fischer

Sizilien im Reiseführer

Sprechsprachliche Dynamiken in der Großstadt

Gesa Wicke informierte in Ihrem Gastvortrag über das Medium des Reiseführers, welches Sie in Ihrer Dissertation Unterwegs nach Sizilien auf Entwicklung, Methodik und Funktion analysiert hat. Als Untersuchungsmaterial diente ihr eine Vielzahl von deutschen Sizilien-Reiseführern. Die Insel Sizilien, die als begehrenswertes Reiseziel vieler Touristen gilt und durch kulturelle Vielfalt geprägt ist, stellt dabei für Gesa Wicke ein besonders interessantes Forschungsgebiet dar. Der Reiseführer, nach wie vor ein wenig erforschtes Medium, schafft nicht nur Kontaktzonen zwischen Reisendem und Bereistem, sondern gibt darüber hinaus auch Blick- und Schrittanweisungen und genaue Raum-Zeit-Strukturierungen vor. Des Weiteren konstruiert er Alterität, stellt bereisbare Räume her und möchte vor allem eins: Faszinieren. Dabei werden Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, die sich negativ auf das Bild Siziliens auswirken könnten, vernachlässigt. Reiseführer können darüber hinaus Urteile produzieren, sie verstärken oder auch abschwächen und gelten als reisepraktische Gebrauchstexte. Trotz der Vielfalt der verbreiteten Massenmedien gilt der Reiseführer als ein populäres und sehr angesehenes Medium.

Am 06. Juni hielt der Romanist Herr Prof. Dr. Bernhard von der Ruhr-Universität Bonn einen Gastvortrag über „Sprechsprachliche Dynamiken in der Großstadt: das Beispiel romanesco“. Rom, eine pulsierende und schnell wachsende Großstadt, war stets aktuellen gesellschaftlich-politischen Entwicklungen unterworfen; und mit ihr seine Sprecher. Dabei lässt sich sowohl ein großer sprachhistorischer Bogen schlagen, der mehrere Jahrhunderte umfasst, als auch ein kleiner, mikrodiachroner. So führte Prof. Bernhard ebenso aufschlussreiche wie unterhaltsame Tonbandaufnahmen derselben eingesessenen Römer aus den 1980er Jahren und den 2010ern vor. Dabei ist eine Verdrängung der Dialekte feststellbar; eine Folge des Wegzugs „alter“ Römer aus dem Stadtzentrum. Ebenso lehrreich führte Prof. Bernhard durch Problematiken der sprachwissenschaftlichen Feldarbeit: Wo und wie findet man überhaupt Leute, die Dialekt sprechen? Welche Merkmale sind primär, sekundär oder gar nur tertiär? Alles in allem war es ein unterhaltsamer, informativer Vortrag, der die Schnittpunkte zwischen theoretischer und praktischer sprachwissenschaftlicher Arbeit bestens herausstellte.

Theresa Behner Niklas Gutjahr

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Romanistik international

Raus in die Welt! Das Auslandssemester ist eine wichtige Erfahrung während des Romanistik-Studiums! Ein Großteil der Romanistik-Studierende verbringt gerade ein bis sogar zwei Semester an einer ausländischen Hochschule oder sammelt Berufserfahrung in einer Firma im romanischsprachigen Ausland. Diejenige, die wieder zurück sind, möchten im Folgendem von ihren Erfahrungen berichten.

Mein Praktikum in Paris Seit Oktober 2010 studiere ich Romanistik an der HeinrichHeine-Universität Düsseldorf. Für mich war von Anfang an klar, dass ich gern einmal ins Ausland gehen möchte, um meine Französischkenntnisse zu verbessern und die französische Kultur näher kennenzulernen. Ich habe mich nie getraut ein Auslandssemester zu machen, da dies für mich, als blinde Studentin, schwierig ist. Mit Unterstützung des Scheunemann-Stipendiums der Universität Düsseldorf ergab sich für mich die Möglichkeit, ein zweimonatiges Praktikum beim Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) in Paris zu absolvieren. Das DFJW ist eine internationale Organisation, die sowohl von der deutschen als auch der französischen Regierung finanziert wird. Die Aufgabe des DFJW ist es, die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich zu fördern, die berufliche Qualifizierung Jugendlicher zu unterstützen, für die besondere Verantwortung Deutschlands und Frankreichs in Europa zu sensibilisieren und zum Erlernen der Partnersprache zu motivieren. Dazu vergibt das DFJW Stipendien an junge Menschen in beiden Ländern, die im Partnerland einen Auslandsaufenthalt, wie zum Beispiel ein Praktikum, absolvieren möchten.

Bei Fragen zum Thema „Auslandsaufenthalt“ wenden Sie sich bitte an:

Chiara Pomi 23.21 02.84

E-Mail: [email protected]

Zu Beginn stellte sich für mich die Frage nach einer Unterkunft. Glücklicherweise empfahl mir das DFJW ein Wohnheim für junge Mädchen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Aber wie käme ich jeden Morgen vom Wohnheim zum DFJW und abends wieder zurück? Alleine mit der überfüllten Metro zu fahren, ist als blinde Person ohne vorheriges Training unmöglich. Ich entschloss mich, während meines Aufenthaltes mit dem Taxi zu fahren. Doch die Organisation war nicht einfach. Dank der Hilfsbereitschaft der Mitbewohnerinnen im Wohnheim und meinen Kollegen im DFJW kam ich morgens pünktlich zur Arbeit und abends auch wieder wohlbehalten nach Hause. Das Praktikum beim DFJW bereitete mir viel Spaß. Die Arbeitsatmosphäre dort war sehr angenehm und ich verstand mich gut mit meinen Kollegen und Kolleginnen. Meine Aufgaben waren u.a. Übersetzungen vom Französischen ins Deutsche anzufertigen und das Verfassen von Synthesen über die verschiedenen Aufgaben des DFJW. Außerdem hatte ich die Möglichkeit, an der Jury zur Wahl der neuen Juniorbotschafter des DFJW, teilzunehmen. Dies und auch ein Interview mit einer vom DFJW geförderten Praktikantin vor Ort war ein Highlight meines Praktikums. Ich habe viele neue Vokabeln und Ausdrücke gelernt und meine Aussprache verbessert, was für mein weiteres Studium sehr hilfreich sein wird. Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich mich nach anfänglichen Schwierigkeiten in Paris sehr wohl gefühlt habe. Sowohl im Wohnheim als auch im DFJW habe ich viele neue Freundschaften geschlossen und Menschen gefunden, die mir in dieser lauten, hektischen, kontrastreichen aber auch schönen Stadt ein zu Hause gegeben haben. Das Abschiednehmen ist mir schwer gefallen. Nina Odenius

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Alicante – La millor terreta del mon “Cree en la mágia y la encontraras” – Nicht nur hoch oben auf dem Castillo de Santa Bárbara, geschrieben an eine Wand der Casa de Santa Claus, wird an diese Magie geglaubt. Tatsächlich liegt ein gewisser Zauber über diesem, an der sonnigen Costa Blanca gelegenem Fleckchen Erde. Vor fast einem Jahr trat ich meine Reise als Erasmus-Studentin an. Die Wahl fiel auf Alicante. Also ließ ich mich überraschen. Die negativen Stimmen einiger spanischer Freunde, die Stadt bestünde aus „einem einzigen Industriehafen“ und sei „wenig kultiviert“ überhörte ich einfach. Für einige Madrilenen gilt eben doch ausschließlich die Phrase „De Madrid al cielo“. Die Reisevorbereitungen für la vida alicantina liefen auf Hochtouren. Die Stadt und das Umland wurden mittels GoogleMaps sorgfältig erkundet, das Zimmer in einer 6er WG war gemietet, die Kurse für die Uni waren gewählt: Zeit für den Abflug, Zeit für ein wenig Magie. Angekommen am gerade modernisierten Flughafen, war von der Magie jedoch vorerst nichts zu spüren. Nach zwei Stunden Fußmarsch durch Alicante hatte ich es erreicht: Mein zu Hause für die nächsten 6 Monate. Unglaublich nett wurde ich von meinen italienischen, englischen, französischen und deutschen Mitbewohnern empfangen, was mich das Heimweh sofort vergessen ließ. Nach einer zweiwöchigen ausgiebigen „Strandinspektion“ und einigen Willkommens-Partys, begann für uns das neue Semester. Paradiesisches Ambiente wurde mir für die Universität versprochen und das, was ich dort antraf, übertraf meine Erwartungen noch bei Weitem. Die Universidad de Alicante beherbergt über 70.000 Studenten und liegt etwas abseits der Stadt

im Landesinneren. Nicht nur die Größe des Campus bringt einen zum Staunen, sondern vor allem die unzähligen Grünflächen, die zum Freiluftunterricht einladen. Das Kursangebot war vielfältig, doch fiel mein Hauptaugenmerk auf katalanischsprachige Kurse. Wo sonst könnte ich Sprache und Kultur der, für Unabhängigkeit kämpfenden Menschen, besser lernen als hier? Das Stadtbild, geprägt von einer wunderschönen Marina, dem auf einem Berg thronenden Castillo de Santa Bárbara, einem malerischen Zentrum und natürlich dem immer präsenten Mittelmeer, ließ für mich keine Fragen mehr offen: Hier bin ich richtig. Menschen aus allen Ländern der Welt wuchsen zu einer Gemeinschaft zusammen. Egal, ob Rundreisen quer durch Spanien, Tapas-Kochkurse oder meine ÜberraschungsGeburtstagsparty am Strand - wir wurden zu einer Einheit. Da merkte ich sie wieder, diese Magie. Heute bin ich froh, sie auf diesem Weg gefunden zu haben. Denn Erasmus bedeutet so viel mehr als „ein halbes Jahr im Ausland studieren zu können“. Vielmehr sind es die zu überschreitenden Grenzen, unabhängig von Herkunft und Kultur, die dieses Jahr unvergesslich machen. Julia Furgol

Ins Ausland mit Erasmus-Praktikum Das bekannteste Austauschprogramm in Europa bietet den Studenten immer mehr Möglichkeiten, Auslandserfahrungen zu sammeln. Mit Erasmus kann man im Ausland nicht nur studieren, sondern auch ein Praktikum absolvieren. Es handelt sich hier um eine einmalige Gelegenheit für diejenigen Studenten, die mit einer finanziellen Unterstützung sowohl Berufs-, als auch Auslandserfahrungen mit einander kombinieren möchten. In meinem Fall war es eine wundervolle Erfahrung und ich kann nur jedem Studenten empfehlen, diesen Schritt auch zu wagen. Mein Praktikum hat in einem Übersetzungsbüro in Spanien stattgefunden und zwar auf Ibiza. Hier treffen Kulturen aus den verschiedensten Ländern zusammen, wie an kaum einem anderen Ort der Welt und sorgen so für eine außergewöhnliche Sprachenvielfalt. Spanier, Engländer, Deutsche, Italiener und Südamerikaner bewohnen in erster Linie diese Insel. Deswegen ist Ibiza für jemanden, der sich mit Sprachen beschäftigt einer der geeignetsten Orte, um ein Praktikum zu absolvieren. Das Übersetzungsbüro DerraiMesanza wurde mir von anderen

Studenten der Heinrich Heine Universität empfohlen, die das Praktikum dort bereits absolviert hatten und sehr zufrieden waren. Nachdem das Büro meine Bewerbung akzeptiert hatte, habe ich mich bei der Universität um ein Erasmusstipendium beworben. Nachdem ich die erforderlichen Unterlagen wie z.B. das Learning Agreement, Motivationsschreiben und den aktuellen Notenspiegel eingereicht hatte, gab es nach ca. drei Monaten bereits die Bestätigung, dass meine Bewerbung angenommen wurde. Die finanzielle Unterstützung belief sich auf 300€ pro Monat. Die Arbeit des Büros, in welchem die Praktikanten einen festen Bestandteil des Teams während des ganzen Jahres bilden, konzentriert sich hauptsächlich auf die Übersetzung von juristischen aber auch touristischen und technischen Texten. Die zwei Chefinnen arbeiten sehr eng mit den Gerichten Ibizas zusammen und bieten ihren Kunden auch einen Dolmetscherdienst an. Meine Arbeit während des Praktikums bestand vor allem darin, Texte, jeglicher Art, jeweils vom Italienischen ins Spanische, Englische, Deutsche und umgekehrt zu übersetzen. Ab und zu habe ich die Möglichkeit bekommen, die Chefinnen ins Gericht zu begleiten, um zu beobachten, wie das Dolmetschen in der Realität aussieht. Durch dieses Praktikum habe ich viel über das Arbeitsleben, Überset-

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zen und Dolmetschen gelernt und meine Sprachkenntnisse verbessert. Hier habe ich in kürzester Zeit mehr gelernt, als in jedem Sprachkurs, den ich bis jetzt besucht habe. Natürlich ist auf Ibiza nicht alles nur auf die Arbeit konzentriert. Die Insel bietet, gerade im Sommer, unzählige Ausflugmöglichkeiten und hält an jeder Ecke und für jeden Geschmack neue Naturschönheiten parat. Im Büro gab es immer Broschüren, die uns, den Praktikantinnen, immer geholfen habe, die richtige Aktivität für das Wochenende zu wählen. Lernen, arbeiten und dabei Spaß zu haben, ist möglich mit einem Erasmus-Praktikum.

Semana Santa eines der heiligsten Ereignisse in Cádiz, wenn einmal im Jahr die großen Altare, von Weihrauch und imposanter Blumendekoration begleitet, von 40 Männern durch die Strassen anmutig getragen werden.

Erica Di Blanca

Cádiz ist eine sehr studentenfreundliche Stadt. Viele Menschen leben hier vom Austauschprogramm der Studenten, wie auch von den Tourismusbewegungen durch die Kreuzfahrtschiffe. So gibt es viele Möglichkeiten, eine Wohnung zu finden, da viele Gaditanos (so nennen sich die Einwohner der Stadt nicht zu verwechseln mit Gitanos) ihre Wohnung jedes Jahr ausschliesslich für Studenten zur Verfügung stellen. Es ist üblich, sich ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft zu suchen, oder sich in der Uni zusammenzufinden und eine Wohnung anzumieten. Es gibt viele Aushänge in der Stadt und Uni. Ebenfalls im Internet lohnt es sich nachzuschauen (airbnb.com, easypiso.com). Die Universität organisiert diverse Unternehmungen im Rahmen von Erasmus, doch auch unabhängig von der Universität sollte man sich in das Leben wagen, da es so viel zu entdecken gibt. Die Südseite von Cádiz ist ein einzige Strandpromenade, die vom historischen Stadtkern bis hin zur Cortadura (eine Strandmeile, welche die Halbinsel mit dem Festland verbindet), die mit weissem Sand zum verweilen einlädt. An der Cortadura kann man, unabhängig vom Sportprogramm der Universität, ganzjährig Surfkurse belegen. In der Altstadt gibt es am Plaza de España eine Yogaschule. Am Plaza de Mina bekommt man das beste Eis der Stadt. Hier ist auch el Mueso de Cádiz zu finden. Im Künstlerviertel El Populo bekommt man einen Einblick in die traditionelle Handwerkerkunst (z.B. Keramikherstellung), und kann abends den typischen Pescaito Frito oder eine Tortilla in den gemütlichen Tapas Bars verzehren. Die Kathedrale liegt gleich nebenan und formt das Zentrum der Altstadt. Sie verwandelt mit ihrer leuchtend gelben Kuppel Cádiz in einen “immerwährenden Sonnenschein”. Ich wünsche jedem Studenten eine wundervolle und fröhliche Zeit in Cádiz. Verzweifelt nicht, wenn es am Anfang schwerfällt, den Gaditano-Akzent zu verstehen.

Studieren in Cádiz Studieren in Cádiz - das temperamentvolle und genüssliche Leben im Herzen Andalusiens, im Süden Spaniens. Cádiz ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Andalusiens, im tiefen Süden von Spanien und zählt durch das gute Studienangebot zu einer der beliebtesten Universitäten im Rahmen des Erasmus-Förderprogrammes. Studieren in Andalusien klingt wie ein Traum für jeden Studenten, der gerne die Sonnenseite des Lebens, trotz eines ausgelasteten Unialltages, genießen möchte. Andalusien ist das Land der immerscheinenden Sonne. Die wunderschöne Muselman-Architektur, beeinflusst durch die Besetzung der arabischen Völker in der Geschichte Spaniens, manifestiert sich in Form von Meisterwerken wie der Alhambra in Granada, der weissen Dörfer in Ronda und der Kirchenbaukunst des Mittelalters. Die Landschaft ist gesäumt von den abwechslungsreichen Naturspektakeln und zählt 25 Unesco geschützte Natur- und Nationalparks, die man das ganze Jahre auf ihre individuellen Besonderheiten hin entdecken kann. Und natürlich prägt die Agrarkultur bis heute das Bild von einem harmonischen und idylllischen Fleckchen Erde, an dem sich die Industrie und Massenproduktion noch nicht durchsetzen konnte. Am südlichen Zipfel finden wir in der Provinz Cádiz eine kleine Halbinsel, umringt vom Atlantischen Ozean. Cádiz ist ein großes Dorf, eine kleine Insel mit einem authentisch antiken Standtkern im Norden und einem modernen parte nuevo im Norden, welcher anschliessend an das Autobahnnetz zu den umliegenden Küstenstädte führt. Mit knapp 130.000 Einwohnern scheint sich in diesem Dorf jeder zu kennen. Antike Kulturen werden in einem stets familiären Umgang auf der Straße untereinander ausgetragen: im Supermarkt wird Flamenco getanzt. Der berühmte traditionelle Karneval, welcher im Februar 3 Wochen mit einem Musikwettbewerb wie ein Riesenspektakel gefeiert wird, wird ganzjaehrig von den Gaditanos in jeder Ecke geträllert. Und natürlich ist die

Svenja Vanessa Tissen

Demnächst: Noch mehr „lebendige“ Berichte von Romanistik-Studierenden! (Raum 23.21 00.91, immer von 16:30 bis 17:30 Uhr) Am 12. November: Mit ERASMUS nach Barcelona – Praktikum im Goethe-Institut Am 26. November: Mit ERASMUS nach Bolzano- Praktikum an der Europäischen Akademie Am 14. Januar: High Potential Mobility Grant – Sprachkurs in Lyon Für mehr Informationen: [email protected]

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Ausländische Studierende aufgepasst! Am 2. Oktober 2013 haben wir unsere neuen ERASMUS-Incomings begrüßt: Die 30 ausländische Bachelor- und MasterGaststudierende aus unseren ERASMUS-Partneruniversitäten werden ab dem Wintersemester 2013/2014 ein bis zwei Semester in Düsseldorf studieren. Ähnlich bunt wie die Studienrichtungen ist die geografische Bandbreite: Die internationalen Gäste studieren Übersetzen, Dolmetschen, Europäische Sprachen und Literaturen, Kommunikationswissenschaften, Internationale Marketingkommunikation & PR sowie Germanistik und Anglistik an Heimatsuniversitäten in Alicante, Almería, Córdoba, Salamanca, Sevilla, sowie Nantes, Catania, Modena, Roma, Torino, Trieste und Udine. Die Heinrich-Heine-Universität haben die meisten aufgrund des interessanten Fachangebots und des Reizes der schönen Landeshauptstadt gewählt.

Bild: Aktuelle Incomings aus dem Ausland

Um seinen ausländischen Studierenden den Einstieg in den deutschen Studienalltag zu erleichtern, hat das Institut für Romanistik gemeinsam mit dem International Office ein Tutorien-Programm entwickelt, das neben einem Deutsch-Konversationskurs und kulturelle Ausflügen, ein Seminar zum wissenschaftlichen Arbeiten beinhaltet. Die zwei Tutorien werden über das ganze Semester von Frau Ronja Terjung und Herr Matthias Edeler durchgeführt, die sich hiermit gerne vorstellen möchten:

Tutorin Ronja Terjung, Orientierungstutorium Hallo zusammen! Ich bin Ronja Terjung und leite in diesem Wintersemester das Orientierungstutorium für ausländische Studierende im Rahmen der Romanistik. Ich studiere im 3. Semester Romanistik im Kernfach und Germanistik im Ergänzungsfach. Ich habe einen Freiwilligendienst in Chile gemacht und engagiere mich neben dem Studium weiterhin in der internationalen Jugendarbeit. Das Orientierungstutorium soll euch die Anfangsphase hier in Düsseldorf etwas erleichtern und Ihnen ermöglichen, sich über eure Eindrücke auszutauschen. Ich möchte eure Fragen beantworten, euch motivieren, die Zeit in Düsseldorf in vollen Zügen auszunutzen und vor allem auch so viel wie möglich auf Deutsch zu kommunizieren! Die Themen, über die wir sprechen, dürft ihr mitgestalten, und wir werden auch den einen oder anderen Ausflug unternehmen, um die Stadt, in der ihr lebt, zu erkunden. Ich freue mich schon sehr auf das Tutorium und darauf, euch kennenzulernen!

• Deutsch Konversationskurs • Sprachtandem • Orientierung an der Uni und in Düsseldorf

Lust darauf? Hier könnt ihr mich erreichen: [email protected]

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Tutor Matthias Edeler, Tutorium zum wissenschaftlichen Schreiben Hallo! Mein Name ist Matthias Edeler. Seit dem Sommersemester 2013 studiere ich hier am Institut für Romanistik der Universität Düsseldorf den Master-Studiengang Italienisch: Sprache, Medien, Translation, der in Kooperation mit der Universität Turin angeboten wird. Im vorherigen Semester habe ich den Bachelor-Studiengang Deutsch-Italienische Studien (Italianistik / Germanistik) der Universitäten Bonn und Florenz abgeschlossen. Wenn man so will, hat der bloße Zufall mich mit Italien verknüpft. In der elften Klasse verbrachte ich ein interkulturelles Austauschjahr, dessen Zielort mir von der Austauschorganisation mehr oder weniger willkürlich zugeteilt wurde, in einer sizilianischen Gastfamilie im Küstenstädtchen Sciacca im Süden der Insel, besuchte dort das örtliche Liceo Linguistico und lernte Land und Leute, Sprache und Kultur kennen und schätzen.

Drei Jahre später, nach dem Abitur, bestärkte mich mein Zivildienst in Padua in meinem Entschluss, mich auch im Rahmen eines Studiums weiterhin und nunmehr wissenschaftlich fundiert mit Italien, seiner Sprache, Kultur und Literatur zu befassen. Im Laufe meiner Bonner und Florentiner Studienzeit kristallisierte sich immer stärker ein hauptsächliches Interesse an linguistischen Fragestellungen heraus, weshalb ich mich zum Master hin für eine Spezialisierung meines Studienbereichs entschied. Der Düsseldorfer Master Italienisch: Sprache, Medien, Translation bot sich insbesondere aus zwei Motiven an: erstens aufgrund seines klar definierten Anwendungsbezugs, zweitens wegen des integrierten Auslandssemesters in Turin. Ab dem Wintersemester 2013/2014 werde ich im Rahmen des Bereichs Internationalisierung ein Tutorium für ausländische Studierende der Romanistik anbieten, in dessen Rahmen Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt werden sollen. Gemeinsam mit Frau Terjung, die parallel ein Orientierungstutorium leiten wird, möchte ich euch beim Einstieg in den universitären Alltag und – hinsichtlich meines Tutoriums – in den wissenschaftlichen Arbeitsalltag unterstützen. Auch meine persönlichen Erfahrungen an der Universität Florenz haben mich gelehrt, dass es weitreichende kulturraumspezifische und traditionsbedingte Unterschiede beispielsweise in der Art des Lernens und der Lehre, in den Prüfungsformen und in den zu bewältigenden administrativen Hürden gibt, die mit ein wenig Hilfe und Anleitung weitaus leichter zu meistern sind, als allein durch Versuch und Irrtum. Deshalb freue ich mich darauf, euch den Sprung ins kalte Wasser einer neuen Studienumgebung ein wenig zu erleichtern! • Kurs zum wissenschaftlichen Arbeiten • Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung (1,5 Stunden pro Woche)

Interessiert? Dann schreibt mich an! [email protected]

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Italienischer Theaterworkshop

Workshops

Seit ca. zwei Jahre trifft sich der italienische Theaterworkshop des Instituts für Romanistik einmal in der Woche. Letztes Jahr haben die Studierenden sich unter der Regie von Verena Sander dem Theaterstück „Piccoli Angeli“ von Marco Baliani gewidmet: Nach schauspielerischem Grundlagentraining, Körper- und Stimmarbeit, Improvisationen und Rollenerarbeitung, Text- und Spracharbeit haben die Teilnehmer sich intensiv auf die Premiere vorbereitet, die am 12. Mai vor einem begeisterten Publikum im Westdeutsches Tourneetheater Remscheid stattgefunden hat— natürlich auf Italienisch! Die Romanistik Düsseldorf bietet spanische und italienische Theaterworkshops an. Ebenfalls haben Sie die Möglichkeit, spanische, italienische und französische Filme in kreativer Gruppenarbeit erstmalig zu Untertiteln; Premiere in der Blackbox Düsseldorf inklusive!

Ihr liebt die italienische Sprache und möchtet diese auch praktisch anwenden? Theaterspielen und die dramatische Gestaltung von Texten auf der Bühne interessiert Euch? Dann kommt zum italienischen Workshop! Im kommenden Semester geht es literarisch ab in den Süden. Wir beschäftigen uns mit Texten neapolitanischer Schulkinder, die offen und unverblümt ihre Lebenssituation schildern, mal erschreckend realistisch und oft auch urkomisch. Wir setzen uns mit der speziellen Sprache der Kinder und mit den Möglichkeiten der theatralen Umsetzung auseinander, sodass am Ende eine szenische Lesung entstehen soll. Dabei lernt ihr auch die Grundlagen des Schauspielens kennen: Wie setze ich meine Stimme und meinen Körper gezielt auf der Bühne ein? Welche theatralen Mittel kann ich zur Gestaltung nutzen? Wie komme ich vom analytischen zum kreativen Prozess? Den Kurs könnt ihr im HisLSF unter „Romanistik – Italienischer Theaterworkshop“ belegen. Für weitere Informationen: [email protected] Verena Sander

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Workshop Filmuntertitelung

Deutschlandpremieren

In diesem Sommer präsentierte der Workshop Filmuntertitelung, ein Projekt am Institut für Romanistik, zwischen dem 21. Juni und dem 29. Juni drei erfolgreiche Filmpremieren in der Black Box des Düsseldorfer Filmmuseums. Es handelt sich um fremdsprachige Filme, die in ihren Heimatländern zum kulturellen Filmerbe gehören, einem deutschen Publikum jedoch noch nicht zugänglich gemacht worden waren. Dies haben die insgesamt 45 Studierenden der Fächer Romanistik und Literaturübersetzen geändert, indem sie unter der Leitung von Miguel Herrero, Chiara Pomi und Nathalie Voß im Rahmen des Workshops die Filme ins Deutsche übersetzt und untertitelt haben. Den Auftakt bildete die Vorführung des französischen Films MEIN ONKEL, DER GANGSTER (Originaltitel: Les tontons flingueurs) von Georges Lautner. Gemeinsam mit den Studierenden gab Nathalie Voß eine Einführung in die Gangsterkomödie aus dem Jahr 1963, die das Publikum vor allem durch den besonderen Charme der Dialoge begeistern konnte. Am darauffolgenden spanischen Filmabend setze sich die erheiterte Stimmung bei den Zuschauern fort, denn auch hier wurde mit JEDEN DONNERSTAG EIN WUNDER (Originaltitel: Los jueves, milagro/ 1957) von Luis García Berlanga eine Komödie gezeigt. Einblicke in das Leben des Regisseurs erhielt das Publikum auf ganz besondere Weise, denn zu Gast waren José Luis Berlanga, der Sohn des Regisseurs, und Nuria Cidoncha, die Leiterin des virtuellen Berlanga Museums.

Zu guter Letzt fand am 29. Juni die Vorführung der italienischen Dramakomödie ICH WEISS, DASS DU WEISST, DASS ICH WEISS (Originaltitel: Io so che tu sai che io so) von Alberto Sordi aus dem Jahr 1982 statt. Chiara Pomi führte zusammen mit den Studierenden durch diesen Filmabend, der zugleich auch eine Hommage zum zehnten Todestage des Schauspielers und Regisseurs, Alberto Sordi, war. Im Anschluss an die Vorführungen wurde die Arbeit der TeilnehmerInnen bei einem Glas Wein und kleinen Leckereien gefeiert, die vom Institut Français, der Trattoria Casa Luigi und dem Spanischen Generalkonsulat gesponsert wurden. Weitere Informationen zu den Filmen und Aktuelles zum Workshop finden Sie unter: http://www.philfak.uni-duesseldorf.de/filmuntertitelung/. Sabrina Fritsche

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Projekte und Publikationen Neues und Interessantes für Romanisten

ReLü - Rezensionszeitschrift zur Literaturübersetzung Im April ging die Zeitschrift ReLü, die im Jahr 2005 an der Heinrich-HeineUniversität ins Leben gerufen wurde, mit Ausgabe 14 online. ReLü widmet sich der Vorstellung von ins Deutsche übersetzten Büchern, um zum einen interessante Bücher zu präsentieren, dabei aber zum anderen immer auch die Bedeutung der Übersetzerin oder des Übersetzers zu berücksichtigen. Zudem werden übersetzungswissenschaftliche Bücher präsentiert und die Rubrik „Übers Übersetzen“ bietet Werkstattberichte, Essays, Interviews u.ä. Das literarische Spektrum der aktuellen Ausgabe beinhaltet neben Lea Goldberg und Vladimir Nabokov keinen geringeren als Goethe in seiner Rolle als Übersetzer. Das Besondere an Ausgabe 14 ist das Thema der Untertitelung von Filmen. Wir rezensieren untertitelte Filme, und Untertitler berichten aus ihrem Arbeitsalltag. ReLü findet sich hier: www.relue-online.de

Für Informationen rund um die Romanistik besuchen Sie auch:

Dr. Vera Elisabeth Gerling

www. Romanistik.de

Projekt: Lernerplattform Italienisch Ab diesem Wintersemester wird das Projekt Lernerplattform Italienisch durch den Lehrförderungsfonds der HHU Düsseldorf für 2 Jahre gefördert.

Ziel des Projektes (Lehrstuhl IV, Prof. Dr. E. Schafroth) ist die Erstellung einer nachhaltig verwendbaren Datenbank lernerspezifischer und lernerrelevanter Phänomene der italienischen Sprache. Die Datenbank fasst vier Bereiche zusammen:

  Erschienen Schafroth, Elmar/Nicklaus, Martina/Schwarzer, Christine/Conte, Domenico (Hg.), Italien, Deutschland, Europa: Kulturelle Identitäten und Interdependenzen (Interdisziplinäres Kolloquium der Partneruniversitäten Neapel und Düsseldorf am 12. und 13. September 2011 an der Universität Düsseldorf). Oberhausen (Athena) 2013.

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für deutsche Italienischlerner problematische Aspekte der italienischen Grammatik Zweifelsfälle der sprachlichen Norm des Italienischen sprachliches Wissen über Phraseme Mustereinträge für ein Lernerwörterbuch Italienisch

Während dieses Projektes sollen theoretische und praktische Grundlagen zur Erstellung eines Wörterbuches vermittelt werden. Dabei werden einschlägige Wörterbücher komparatistisch herangezogen, um einen Einblick in ein breites Spektrum metasprachlicher Präsentationen und unterschiedlicher grammatikographischer und lexikographischer Herangehensweisen zu gewinnen. Die komparatistische Arbeit führt dabei, auf die jeweiligen Phänomene (z.B. Konjunktiv im Italienischen) bezogen, nicht nur zu einer Art "Metagrammatik" oder "Grammatik der Grammatiken", die Studierenden lernen auch Sprachnormdiskussionen und sprachkritische Haltungen in Italien kennen. Dieser Einblick wird insbesondere durch die Auswertung von Sprachberatungsportalen (wie diejenigen der Accademia della Crusca, von Zanichelli oder Treccani), Sprachblogs und Mailinglists wie Italiano_L2 gewährleistet. Die Studierenden lernen ferner, wie man gram-

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matikalische und lexikalische Phänomene (z.B. idiomatische Wendungen oder Phraseoschablonen) mit Methoden der Korpuslinguistik ganzheitlich beschreibt und tragen dazu bei, eine in dieser Weise nirgends dokumentierte verstehensrelevante Darstellung des "Funktionierens" eines Phänomens (auch in pragmatischer und diskursiver Hinsicht) zu realisieren. Sie lernen ferner, auf der Basis ihrer komparatistischen Arbeit und ihres durch Korpusuntersuchungen gewachsenen sprachlichen Wissens eigene lernerzentrierte Vorschläge (z.B. für grammatikalische Aspekte und Wörterbuchartikel) zu erstellen. Durch die auch kontrastive Ausrichtung der Lernerplattform, die ja bereits konzeptionell und curricular im Masterstudiengang Italienisch: Sprache, Medien, Translation – dieser sieht ein Auslandssemester an der Universität Turin vor – verankert ist, ergeben sich zusätzliche Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit mit germanistischen Linguisten in Italien. Diese Kontakte existieren bereits mit Kolleginnen und Kollegen aus Turin, Triest, Verona und Rom (Roma III). Durch die geplante Veröffentlichung der Lernerplattform im Internet (kostenloser, aber anmeldepflichtiger Zugang) kann die Düsseldorfer Italianistik eine hohe Öffentlichkeitswirksamkeit erreichen.

Mehr Informationen unter: www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/rom/ forschung/lernerplattform-italienisch/

Fachschaft Romanistik

Ersti-Hilfe Liebe Erstis,

wir als Fachschaft der Romanistik heißen euch an der Heinrich-Heine-Universität herzlich willkommen. Bei eventuellen Fragen stehen wir euch gerne zur Seite, um euch den Start in den Studiengang zu erleichtern. Antreffen, um uns kennenzulernen, könnt ihr uns im Gebäude 23.21 in Raum 02.81. Dort könnt ihr uns alle grundlegenden Fragen rund ums Studium stellen: Wie gestalte ich meinen Stundenplan im HISLSF, welche Veranstaltungen muss ich belegen, auf was muss ich achten etc. Im Übrigen findet ihr alle Aushänge wie Vorlesungsverzeichnis, Klausurergebnisse etc. an unserem schwarzen Brett direkt neben unserer Fachschaftstür oder auf dem schwarzen Brettern im ersten oder zweiten Stock im Gebäude 23.21. Unsere Romanistikdozenten sitzen auch alle auf diesen beiden Fluren. Nochmals herzlich Willkommen und viel Erfolg im Studium Oftmals werden unseren Beratern ähnliche Fragen gestellt. Vielleicht werden Ihre ja bereits auf unsere FAQ-Seite beantwortet? Schauen Sie einfach mal rein: http://www.phil-fak.uniduesseldorf.de/rom/einstiegins-romanistik-studium/

Eure Fachschaft Romanistik Unsere Sprechzeiten: Dienstag: 12 bis 13 Uhr Donnerstag: 11 bis 13 Uhr in 2321.02.81 oder: E-Mail an: [email protected]

Unser Beratungsangebot Wir, das Team der Romanistik, legen sehr viel Wert auf eine umfangreiche Betreuung und Beratung unserer Studierenden. Hier die Kontaktdaten unserer Berater:

Allgemeine Beratung rund ums Studium Bitte senden Sie E-Mails nur an folgende Adresse: [email protected] Dr. Friedhelm Beckmann

Dr. Martina Nicklaus

Geb. 23.21 Raum 01.88

Geb. 23.21 Raum 01.95

Tel.: 0211-8114375

Tel.: 0211-8114377

Beratung zu Auslandsaufenthalten und -stipendien Chiara Pomi Geb. 23.21 Raum 02.84 E-Mail: [email protected]

Beratung zu Berufsperspektiven und -einstieg Niklas Gutjahr Geb. 23.21 Raum 02.85 E-Mail: [email protected]

Natürlich stehen Ihnen all unsere Mitarbeiter und Lektoren bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite.

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Orientierungswoche (14. - 18. Oktober 2013) Wie jedes Jahr bieten wir unseren Studierenden im ersten Semester eine Orientierungswoche an. Die entsprechenden Veranstaltungen und Termine finden Sie folgend:

Datum

Uhrzeit

Veranstaltung

Ort

Veranstalter

Dienstag, 15.10.

14.00 - 18.00

Einstufungstest Französisch

23.01 HS 3A

Michèle Creff Aurélien Jarry Trung Thien Tran

Mittwoch, 16.10

08.00 - 10.30

Einstufungstest Spanisch

23.21 HS 3H

Santiago Navarro Miguel Herrero

Donnerstag, 17.10

08.00 - 12.00

Einstufungstest Italienisch

22.01 HS 2D

Nachmittag der offenen Tür

Donnerstag, 17.10

Freitag, 18.10

Chiara de Manzini

Wir beantworten Ihre Fragen rund ums Studium

14.00 - 16.00

Stundenplan und Studiengang allgemein

23.21 01.88

Dr. Friedhelm Beckmann

15.30 - 17.00

Stundenplan und Studiengang allgemein

23.21 01.95

Dr. Martina Nicklaus

14.00 - 16.00

Auslandsaufenthalte und -stipendien

23.21 02.84

Chiara Pomi

14.00 - 16.00

Berufsmöglichkeiten und Praktika

23.21 02.85

Niklas Gutjahr

14.00 - 16.00

Fragen zur Anmeldung im LSF und allgemein zum Studentenleben

23.21 02.81

Fachschaft Romanistik

18.00

Campusrundgang und Abendprogramm

Statue Heinrich Heine vor ULB

Fachschaft Romanistik

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Ankündigungen und Impressum

Vorträge von Prof. Dr. Mauro Ponzi (Università La Sapienza) Von Dienstag, 5.11, bis Donnerstag, 7.11., wird der renommierte Professor für deutsche Literatur Dr. Mauro Ponzi der Universität La Sapienza (Rom) drei spannende Vorträge halten:

  

Dienstag, 05.11, 10.30-12.00, Hörsaal 2C, „Italienischer Noir. Eine verkleidete Sozialkritik?“ , im Rahmen des Seminars „Das Grauen von ‚noir‘ und ‚giallo‘: Kriminalromane und filmische Inszenierungen in Frankreich und Italien“ (Dr. Yasmin Temelli) Mittwoch, 06.11, 20.00, Abendvortrag „Melancholie und Leidenschaft beim jungen Goethe“ im Goethe-Museum Düsseldorf, Schloss Jägerhof Donnerstag, 07.11, 12.30-14.00, Raum 23.31 02.26, „Pasolini und die Kraft der Vergangenheit“, im Rahmen des Seminars „Italienische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts“ (Jun.-Prof. Dr. Sieglinde Borvitz)

Alle Interessenten sind herzlich eingeladen! Aktuelle Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage unter „Aktuelles“...oder treten Sie unserer Facebookgruppe bei!

Vortrag von Prof. Dr. Vera Viehöver (Université de Liège) „Rhythmus“ als übersetzungspoetologische Kategorie Dieser Vortrag über „Rhythmus“ als Element des abendländischen Sprach- und Übersetzungsdenkens, richtet sich an Studierende im Studiengang Literaturübersetzen ebenso wie an alle weiteren Interessierten. Montag, 16.12, 10.30-12.00, Raum 23.21 02.61 (Dr. Vera Elisabeth Gerling)

Vortrag von Prof. Dr. Strosetzki (WWU Münster) „Don Quijote“ - Ein Werk der Weltliteratur? Vortrag mit Diskussion im Rahmen Alle Interessenten sind herzlich eingeladen!

des

Seminars

"'Don

Quijote'

-

transmedial".

Montag, 18.11, 10.30-12.00, Raum 23.31 02.26 (Prof. Dr. Frank Leinen)

Die Geschäftsführung wünscht allen Kollegen und Studierenden ein erfolgreiches Wintersemester 2013/14. Die Redaktion bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden.

Redaktion: Chiara Pomi M.A., Niklas Gutjahr M.A., Marina Schmitz B.A. Institut für Romanistik Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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