1. Okt. 2011 ... B1 | Oktober 2011 | 3. Editorial. Liebe Leserinnen und Leser, zu Beginn eines
neuen Jahres fasse ich, wie sicher viele von Ihnen,.
B1 be one Deutschlands Magazin für die integrierte Gebäudetechnik
Ausgabe Oktober 2011
Schwerpunkt Gebäudesicherheit
Titel
Technologie
Weiterbildung
Energiespar-Contracting saniert Museumskomplex
Sinteso Swing – der weltweit erste drahtlose Loop
Umzug der BT Academy in Frankfurt am Main
Mit intelligenter Gebäudetechnik ist der Return on Investment garantiert. Erfolgreiche Unternehmen setzen auf intelligente Gebäudetechnik. www.siemens.de/buildingtechnologies
Megatrends wie Urbanisierung und Ressourcenknappheit sind die Herausforderungen von heute und morgen. In immer mehr Unternehmen werden Energieeffizienz sowie Schutz und Sicherheit zur Chefsache. Siemens unters tützt weitsichtige Unternehmen mit intelligenter Gebäudetechnik, die effizient mit Energie umgeht, Ressourcen schont sowie Menschen und Geschäfts
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prozesse schützt. Ganz gleich, ob Bürogebäude, Flug hafen, Krankenhaus, Life-Science-Unternehmen oder Rechenzentrum: Die konsequente Integration sämtlicher Disziplinen der Gebäudetechnik in eine vernetzte Gesamtlösung macht aus vier Wänden ein Hochleistungsgebäude, das mehr Return on Investment garantiert – ein ganzes Gebäudeleben lang.
Answers for infrastructure.
Editorial
Uwe Bartmann
Liebe Leserinnen und Leser, zu Beginn eines neuen Jahres fasse ich, wie sicher viele von Ihnen, gute Vorsätze. Das gilt auch für das gerade begonnene Geschäftsjahr. Seit 1. Oktober 2011 gehören meine Mitarbeiter und ich zum neuen Sektor Infrastructure & Cities der Siemens AG. Mit Gründung dieses vierten Sektors stellen wir Sie, unsere Kunden, noch stärker in den Mittelpunkt. Zugleich rücken die weltweit wachsenden Märkte der urbanen Lebenszentren die Gebäude noch weiter in den Fokus. Neben der Sicherheit in unseren Städten und auf öffentlichen Plätzen gewinnen vor allem Erzeugung, Verbrauch und effizienter Einsatz von Energie zunehmend an Bedeutung. Als Leiter der Building Technologies Division Deutschland sehe ich diesen gesellschaftlichen und unternehmerischen Herausforderungen sehr zuversichtlich entgegen. Siemens war und ist ein Unternehmen von Pionieren. Das gute Gefühl, für den Schutz und die Sicherheit von Menschen und Unternehmen zu sorgen, motiviert uns dabei täglich aufs Neue. Das gilt zudem für neue und alte Bauprojekte. Denn wir sanieren dank unseres Einsatzes, Wissens und unserer Erfahrung auch ältere Gebäude energetisch. Damit reduzieren wir Kosten, schonen Umwelt und Klima. Viele Gründe, weshalb ich sehr positiv in die Zukunft blicke – und auf Ihre guten Vorsätze baue. Investieren Sie in die Sicherheit Ihrer Prozesse und in die Leistungsfähigkeit Ihrer Gebäude: Jeder Euro macht sich bezahlt. Sprechen Sie mich und meine Mitarbeiter an. Wir wollen Ihre Bedürfnisse präzise bedienen – das ist mein wichtigster Vorsatz für das neue Geschäftsjahr.
Uwe Bartmann Leiter Building Technologies Deutschland
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Inhalt
Inhalt | SiemensOne 6 Hamburg sieht grün Die Elbmetropole ist Umwelthauptstadt Europas 2010. Auch im Green City Index von Siemens schneidet Hamburg sehr gut ab. 12 „Nachhaltigkeit ist für mich Sparsamkeit“ Interview mit Eugen Block über Nachhaltigkeit und hanseatische Tugenden.
| E-Installation 14 Auch beim Müll ist Zeit Geld Die Niederspannungs-Schalttechnik der Müllverbrennungsanlage Bielefeld wurde modernisiert. Sivacon S8 war dafür die ideale Lösung.
| Gebäudesicherheit
| Gebäudeautomation
18 Neue Technik für alte Schätze Im Bautzener Domstift sichert eine leistungsfähige Brandschutz technik wertvolle Dokumente und Kunstgegenstände.
32 Galerie der Effizienzmaßnahmen Die gebäudetechnischen Anlagen des Kulturforums am Potsdamer Platz bedurften einer Erneuerung. In der Haushaltsplanung waren jedoch keine Finanzmittel eingeplant.
22 Weltkulturerbe gesichert Auch nach seinem Deutschlandbesuch genießt Benedikt XVI. im Vatikan höchste Standards bei Sicherheit und Komfort – durch gewerkeüber greifende Total Building Solutions. 26 Mitarbeiter und Campus sicher vernetzt Das ThyssenKrupp Quartier in Essen beeindruckt mit Architektur und hochmoderner Sicherheitstechnik.
| 12 „Hamburger des Jahres“: Eugen Block in seinem Hotel Grand Elysée
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| 26 Branding by buildings: ThyssenKrupp Quartier in Essen
| Technologie
| Weiterbildung
38 D er erste drahtlose Loop Sinteso Swing eröffnet neue Perspektiven für die funkbasierte Brandmeldetechnik.
42 Das Wissen rückt ins Zentrum Zentrale Lage, mehr Platz, großes Angebot: Die BT Academy hat einen neuen Sitz. 44 Hier gibt’s Praxis, die weiterbringt Nach dem Umzug erwartet die Teilnehmer ein einzigartiges Schulungsspektrum für Gebäudeautomation, Sicherheits- und Brandschutztechnik.
| Service 46 Kundenmagazine der Gebäudetechnik
Zusätzliche Informationen sind mit folgenden Symbolen gekennzeichnet: Im Fokus
Fazit
Glossar
Linktipps
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| 42 Neue Räume: Building Technologies Academy in Frankfurt am Main
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SiemensOne
Hamburg sieht grün Hamburg ist „Umwelthauptstadt Europas 2011“. Auch beim German Green City Index schneidet
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die Stadt überdurchschnittlich gut ab
Im Rahmen der weltweiten Studie „Green City Index“ ließ Siemens die Nachhaltigkeit von zwölf deutschen Großstädten und Metropolregionen untersuchen. Im Blickpunkt standen dabei deren Engagement beim Umweltschutz sowie ihr Umgang mit Ressourcen. Mit dem Rad oder zu Fuß zur Arbeit – in Hamburg ist das häufig Alltag. Mehr Menschen als in jeder anderen deutschen Großstadt setzen beim täglichen Arbeitsweg auf Muskelkraft statt Pferdestärken – und tragen damit zum guten Abschneiden der Hansestadt im „German Green City Index“ bei. Im Rahmen der Städtestudie ließ Siemens alle deutschen Großstädte und Metropolregionen von der unabhängigen Economist Intelligence Unit (EIU) untersuchen. Die Daten wurden dabei nach dem gleichen Schema erhoben und ausgewertet wie 2009 beim „European Green City Index“, um die europäischen und deutschen Städte anschließend vergleichen zu können. Untersucht wurden alle wichtigen Umweltkategorien: Gebäude, Emissionen von Kohlendioxid (CO2), Energie, Verkehr, Wasser, Abfall und Landnutzung, Luftqualität und Umwelt management. In sechs der acht Kategorien war Hamburg besser als der Durchschnitt der 41 im Rahmen von European und German Green City Index untersuchten Städte und erreichte damit auch insgesamt das Ergebnis „überdurchschnittlich gut“ – die zweite von fünf möglichen Bewertungsstufen. Nur in zwei Kategorien, CO2-Emissionen und Energie, erzielte die Stadt lediglich „durchschnittliche“ Ergebnisse. In allen anderen Berei chen blieb die norddeutsche Metropole über dem europäischen Durchschnitt. Hohe Energieeffizienzstandards 85 Prozent der Wohngebäude Hamburgs sind älter als 25 Jahre und stammen damit aus einer Zeit, als Gebäudeisolierung und Energieeffizienz noch kein Thema waren. Heute sind Hamburgs Energieeffizienzstandards insbesondere für städtische Gebäude hoch, und die Stadt fördert die nachträgliche Isolierung älterer Gebäude. Mit Erfolg: Schon heute verFortsetzung auf Seite 8
Erfahren Sie mehr über den German Green City Index
Seit 2008 lassen LED von Osram die Weltkugel auf dem Hotel Atlantic in allen Farben erstrahlen, zu Weihnachten beispielsweise in Rot und Grün.
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SiemensOne
Glossar
German Green City Index 74 Prozent der Deutschen leben in urbanen Ballungs räumen, Tendenz steigend. Dies führt zu besonderen Herausforderungen für die Umwelt und für Infrastrukturen. Der German Green City Index bewertet zwölf deutsche Großstädte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen und der Umwelt sowie ihr Engagement für mehr Umweltschutz und vergleicht sie mit euro päischen Metropolen. Die Studie wurde im Auftrag von Siemens von der Economist Intelligence Unit durch geführt.
Erneuerbare Energien Hamburg Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien steht im Fokus gleich mehrerer Initiativen: So soll durch Investitionen in die lokale Windenergie die Kapazität von Windenergie in Hamburg mittelfristig mehr als verdoppelt werden. Darüber hinaus prüft die Stadt derzeit ein Finanzierungsprogramm für die Nutzung von Erdwärme. Die Initiative „Cluster Erneuerbare Energien Hamburg“ soll dagegen Hamburg als attraktiven internationalen Vertriebs- und Verwaltungssitz in Sachen erneuerbare Energien stärken.
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brauchen Hamburger Wohngebäude mit 600 Megajoule pro Quadratmeter deutlich weniger Energie als die Wohnhäuser in den meisten anderen untersuchten europäischen Städten (Durchschnitt: 857 Megajoule pro Quadratmeter).
In keiner anderen deutschen Großstadt nutzen so viele Menschen das Fahrrad für den täglichen Arbeitsweg wie in Hamburg.
Energiepass für Hauseigentümer Bundesweit fördern viele Programme die Wärmedämmung von Gebäuden. Hamburg hat darüber hinaus den Energiepass eingeführt, der über den Energieverbrauch und Wärmeverlust von Wohngebäuden Auskunft gibt, Modernisierungsmaßnahmen vorschlägt und potenzielle Einsparungen berechnet. Will ein Hauseigentümer bei der Stadt Fördergelder beantragen, muss er einen Energiepass vorlegen. Die Höhe der von der Stadt gewährten finanziellen Hilfe richtet sich nach den Einsparungen, die der Eigen tümer durch die Optimierung seines Gebäudes erzielt. Förderprogramm für Unternehmen Ein weiterer Pluspunkt für Hamburg ist das Programm „Unternehmen für Ressourcenschutz“, das die Behörde für
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Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) im Jahr 2001 aufgelegt hat und bisher mit 24 Millionen Euro Fördermitteln ausgestattet hat. „Mit einer Kombination aus finanzieller, beratender und praktischer Unterstützung wollen wir Betrieben helfen, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, sagt Dr. Hinrich Hartung, zuständiger Referatsleiter in der BSU. Das Programm ist offenbar ein Erfolg: Bislang wurden dank der von Hamburger Betrieben umgesetzten Maßnahmen über 146.000 Tonnen Kohlendioxidemissionen und mehr als 26.000 Tonnen Chemikalien und Abfälle pro Jahr vermieden. Grüne Verkehrsinitiativen Punkten konnte Hamburg im Green City Index auch mit seinem gut ausgebauten Netz von 2,3 Kilometern Radwegen pro Quadratkilometer (europaweiter Durchschnitt: 1,4 Kilometer). Diese werden auch rege genutzt: 38 Prozent der Bevölkerung legen ihren Arbeitsweg mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurück – mehr als in den anderen elf deutschen Metropolen. Hamburg hat bis 2015 jährlich 10 Millionen Euro eingeplant, um Radwege und Fahrradstellplätze weiter auszubauen und noch mehr Menschen fürs Radfahren zu
German Green City Index Hamburg 40 andere europäische Städte weit unter Durchschnitt
unter Durchschnitt
Durchschnitt
über Durchschnitt
weit über Durchschnitt
Kohlendioxid Energie Gebäude Verkehr Wasser Abfall und Landnutzung Luftqualität Umweltmanagement Gesamtergebnis
gewinnen. Unter dem Titel „HH = more“ („Hamburg Modell Region Elektromobilität“) will die Stadt zudem den Einsatz von Elektrofahrzeugen testen. Um den Nahverkehr attraktiver zu machen, könnte nach der Stilllegung der letzten Straßenbahnlinie im Jahr 1978 bald wieder eine „Stadtbahn“ das U- und S-Bahnnetz ergänzen. Eine Entscheidung dazu steht noch aus. Sparsame Hamburger Mit 59 Kubikmetern pro Kopf verbrauchen die Hamburger jedes Jahr deutlich weniger Wasser als der durchschnittliche europäische Großstadteinwohner, der immerhin rund 93 Kubikmeter verbraucht. Doch damit gibt sich die Stadt nicht zufrieden und setzt auch in diesem Bereich auf Bildung. Mit dem Projekt „AquaAgenten“ will der örtliche Wasserversorger „Hamburg Wasser“ Kindern der dritten und vierten Schulklassen mit Experimentierkoffern und Erlebnistagen einen bewussten Umgang mit Wasser nahebringen. Die Stadt an der Elbe hat auch mit der Herausforderung von zu viel Wasser zu tun: Im Rahmen des Projekts „Regen InfraStrukturAnpassung (RISA)“ ent
wickeln die Stadt und Hamburg Wasser derzeit Lösungsansätze für Städtebau und Raumplanung, um den Folgen erhöhter Regenmengen zu begegnen. Ziele sind unter anderem der Überflutungsund Gewässerschutz. Nachholbedarf beim Recycling Im Punkt Recycling hat Hamburg noch Nachholbedarf. Zwar liegt das Abfallaufkommen mit 482 Kilogramm pro Kopf und Jahr leicht unter dem europäischen Mittel von 517 Kilogramm, aber nur 25 Prozent des Mülls wird gegenwärtig recycelt. Das ist im bundesweiten Vergleich der niedrigste Wert und auch etwas weniger als der europäische Durchschnitt von knapp 26 Prozent. Eine „RecyclingOffensive“ soll die Sammelmengen erhöhen und die Verwertung effizienter gestalten. Über die Online-Börse „Abfall Online Informationssystem“ sollen zudem die Wiederverwendung und das Recycling der fünf Millionen Tonnen Abfälle verbessert werden, die jährlich bei Bau- und Abbrucharbeiten anfallen. Pluspunkte für Flächennutzung Gute Ergebnisse erzielt die Stadt dagegen beim Indikator Grünflächennutzungsplä-
ne, beispielsweise bei der Nachnutzung innerstädtischen Brachlands, wie im Falle der HafenCity. Innerhalb dieses Stadtentwicklungsprojekts wurde eine 157-Hektar-Fläche ungenutzten Landes im Hafenareal zu Büros und Wohnungen, Einzelhandelsgeschäften sowie Freizeit-, Gastronomie- und Kultureinrichtungen umgestaltet. Die 2010 gegründete Stiftung „Lebensraum Elbe“ soll zudem den ökologischen Zustand einer der wichtigsten Verkehrs adern verbessern. Ziele sind unter anderem neue Flachwasserbereiche zu schaffen und Wattflächen zu erhalten. Außerdem sollen Altarme der Elbe und Nebengewässer wieder an den Hauptstrom angebunden werden und die weitere Uferbebauung reduziert werden. Luftqualität: wenig Schadstoffe Abgesehen von den Ozonwerten liegen die Werte aller analysierten Luftschadstoffe unter dem Durchschnitt der 41 euro päischen Städte. Dies ist nicht zuletzt dem geringen Industrialisierungsgrad Hamburgs zu verdanken. Die Ozonwerte Fortsetzung auf Seite 10
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SiemensOne
Foto: Alstertouristik
Quantitative Indikatoren Kohlendioxid
Energie Gebäude
Zemships
Verkehr
„Zemships“ steht für „Zero Emission Ships“, also Schiffe ohne Schadstoffemissionen. Mit finanzieller Unterstützung der EU zur Finanzierung von Umweltprojekten hat die Stadt Hamburg ein Expertenteam aus Wirtschaft und Wissenschaft beauftragt, das erste brennstoff zellenbetriebene, emissionsarme Fahrgastschiff der Welt zu ent wickeln. 2008 nahm das erste Schiff dieser Art seinen Dienst auf.
Wasser
Abfall und Landnutzung
Luftqualität
CO2-Emissionen pro Kopf (Tonne/Einwohner) CO2-Emissionen pro realer BIP-Einheit (g/Euro) CO2-Einsparziele bis 2020 Energieverbrauch pro Kopf (GJ/Einwohner) Energieverbrauch pro realer BIP-Einheit (MJ/Euro BIP) Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch (in %) Energieverbrauch von Wohngebäuden (MJ/m2) Anteil der Bevölkerung, die ihren Arbeitsweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt (in %) Anteil der Bevölkerung, die ihren Arbeitsweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegt (in %) Länge des Radwegenetzes (km/km2) Länge des öffentlichen Nahverkehrsnetzes (km/km2) Jährlicher Wasserverbrauch pro Kopf (m3/Einwohner) Verlust durch Lecks im Wassernetz (in %) An die Kanalisation angeschlossene Wohnungen (in %) Jährliches Abfallaufkommen der Stadt pro Kopf (kg/Einwohner) Recyclingquote (in %) Tagesmittel der jährlichen Stickstoffdioxidkonzentration (µg/m3) Tagesmittel der jährlichen Ozonkonzentration (µg/m3) Tagesmittel der jährlichen Feinstaubkonzentration (µg/m3) Tagesmittel der jährlichen Schwefeldioxidkonzentration (µg/m3)
Die Indikatoren belegen, dass die Elbmetropole eine der umweltfreundlichsten Städte Europas ist.
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sind mit 42 Mikrogramm jedoch etwas höher als im Durchschnitt der anderen europäischen Städte (40 Mikrogramm). Mit ihrem Luftreinhalteplan will die Stadt vor allem die Emissionen durch den Fahrzeugverkehr reduzieren und prüft dazu unter anderem die Machbarkeit einer Umweltzone in der Innenstadt. Hervorragendes Umweltmanagement In der Kategorie „Umweltmanagement“ schneidet Hamburg im bundesweiten Vergleich am besten ab. Die Europäische Kommission hat die Hansestadt nicht umsonst zur „Umwelthauptstadt Europas 2011“ (European Green Capital) ernannt. Der Titel unterstreicht die Führungsrolle Hamburgs in Sachen Klima- und Umweltschutz, schließlich hat Hamburg in allen Umweltbereichen zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Umweltbilanz der Stadt zu verbessern. Die Stadt orientiert sich dabei im Wesentlichen an dem 2009 aktualisierten Klimaschutzkonzept, das 10 | Oktober 2011 | B1
mehr als 300 Maßnahmen zur Reduzierung von Kohlendioxidemissionen und Energieverbrauch umfasst. Im Rahmen des europäischen Umwelthauptstadtjahrs 2011 hat Hamburg die Initiative „UmweltPartnerschaft: Projekt 2011“ gestartet. Dieses Projekt soll Unternehmen zu freiwilligen Umweltschutz leistungen anregen, bietet Beratung und Fördermittel an und lädt ein, sich als „UmweltPartner“ der Stadt zu bewerben. Emissionen: auf gutem Wege Die CO2-Emissionen rangieren mit 9,1 Tonnen in der Elbe-Stadt leicht unter dem Durchschnitt der zwölf deutschen Städte von 9,8 Tonnen, sind damit jedoch deutlich höher als die durchschnittlichen CO2-Emissionen der 41 europäischen Städte von 6,5 Tonnen. Der Verkehr ist der größte Emittent, wobei auch der Hafen eine wesentliche Rolle spielt. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung liegen die Emissionen jedoch deutlich unterhalb des europäischen Durch-
Foto: laif
Europa* Germany* Hamburg Jahr** Quelle 6,52 326,46 18,64 85,22
9,79 249,77 30,83 95,46
9,12 208,22 40,00 99,33
2007 2007 2010 2007
4,48
2,47
2,27
2007
6,30
3,43
2,22
2007
856,97
702,18
600,27
2007
21,98
24,02
38,00
2008
37,40
27,21
19,00
2008
1,39
1,93
2,25
2004
2,44
2,61
1,85
2004
93,12
59,21
58,82
2007
18,88
8,36
10,85
2007
Statistikamt Nord Schätzung (Basis: Statistikamt Nord)
96,25
99,53
100,00
2007
Statistikamt Nord
516,77
527,88
482,24
2007
25,93
47,48
25,44
2007
33,98
30,51
26,08
2008
40,49
40,97
42,33
2008
31,30
21,92
20,53
2008
6,44
5,05
4,24
2008
Statistikamt Nord Klima Hamburg
Statistikamt Nord
Statistikamt Nord Hamburger Verkehrsverbund
Eurostat, Statistisches Bundesamt
Statistikamt Nord
Im Fokus
Daten und Fakten Hamburg European Environment Agency (AirBase)
* Durchschnitt aller 41 europäischen beziehungsweise zwölf deutschen Städte. ** Das angegebene Jahr bezieht sich auf die jeweils wichtigste Quelle.
schnitts. Positiv gewertet wurden die Bemühungen der Stadt, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Das Hamburger Klimaschutzkonzept 2007–2012 sieht eine jährliche Senkung der CO2-Emissionen um zwei Millionen Tonnen vor. Dies soll insbesondere durch Maßnahmen in den Bereichen Gebäude sanierung, Mobilität, Anlagentechnik und innovative Energiekonzepte erreicht werden. Darüber hinaus ist Hamburg Projektträger und Koordinator des internationalen Programms „EUCO2 80/50“, an dem 15 euro päische Metropolen beteiligt sind. Mit dem Programm wird das ehrgeizige Ziel verfolgt, die Kohlendioxidemissionen von 1990 bis 2050 um 80 Prozent zu reduzieren. Energieverbrauch: nur „durchschnittlich“ Ebenfalls nur „durchschnittlich“ schneidet Hamburg beim Energieverbrauch ab. Während alle 41 untersuchten europäischen Städte durchschnittlich 85 Gigajoule pro Kopf und Jahr verbrauchen, sind
Einwohner Bruttoinlandsprodukt pro Kopf Fläche Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung Durchschnittstemperatur
es in Hamburg 99 Gigajoule. Bezogen auf die Wirtschaftsleistung ist der Energieverbrauch Hamburgs immerhin eher gering: 2,3 Megajoule pro Euro Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zu 4,5 Megajoule im europäischen Durchschnitt. Hamburg bemüht sich zudem, den Anteil erneuerbarer Energien zu steigern. Noch ist dieser mit 2,2 Prozent verhältnismäßig niedrig (Durchschnitt Europa: 6,3 Prozent). Im Rahmen des Hamburger Klimaschutzkonzepts soll aber zum Beispiel mittelfristig die Kapazität zur Erzeugung von Wind energie mehr als verdoppelt werden. Grüne Energieinitiativen Seit März 2010 unterstützt die Hamburger „EnergieAgentur“ die Klimaschutz maßnahmen der Stadt. Die neue Agentur berät private Haushalte, die immerhin 25 Prozent zum Gesamtenergieverbrauch der Stadt beitragen, zum Thema Energiesparen. Darüber hinaus ist die EnergieAgentur Partner für Unternehmen in Sachen Energieeffizienz.
1.770.629 42.779 Euro 755 Quadratkilometer 16 Prozent 8 °C
Linktipps
http://bit.ly/ihrestadt http://bit.ly/europeancapital
Siemens AG
Lars Kläschen
Telefon: (040) 2889-2309 E-Mail:
[email protected] ■
Lars Kläschen (46 Jahre) studierte Politikund Kommunikationswissenschaften und ist seit 10 Jahren für Siemens tätig. Er ist seit 2003 Pressesprecher der Region Nord mit Sitz in Hamburg.
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SiemensOne
„Nachhaltigkeit ist für mich Sparsamkeit“ Eugen Block ist einer der prominentesten Unternehmer Hamburgs. Zu seiner Block-Gruppe gehören 16 Unternehmen, in denen rund 2.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Schon seit der Gründung des ersten Block House-Restaurants im Jahr 1968 setzt er auf Energieeffizienz
Hamburg ist derzeit die Umwelthauptstadt Europas. Welche Bedeutung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz aus Sicht eines hanseatischen Unternehmers haben und wie sich ökonomische und ökologische Ziele miteinander verbinden lassen, wollte die B1-Redaktion von Eugen Block wissen. Das Gespräch führte Klaus Willer.
Hotel Grand Elysée Hamburg 5-Sterne-Klima: in jedem Zimmer ein RX Controller Das Grand Elysée an der Hamburger Rothenbaumchaussee ist seit 1985 eine Institution der Hansestadt. Das Hotel mit seinen 511 Zimmern, zehn Veranstal tungssälen und 20 Konferenzräumen sowie einer rund 1.000 Quadratmeter großen Wellnesslandschaft wurde bereits mehrfach als bestes Tagungs hotel Deutschlands ausgezeichnet. Als eines der ersten Hotels in Deutschland hat das Grand Elysée seine gesamte Beleuchtung umfassend modernisiert, um im großen Stil Energie zu sparen und den Kohlendioxidausstoß um rund 500 Tonnen pro Jahr zu reduzieren. Vor allem setzt das 5-Sterne-Haus seit Jahren auf das Gebäudeautomations system Desigo: So ist in jedem Zimmer ein RX Controller zur Einzelraum regelung installiert, dazu kommen 16 Desigo PX Controller für zentrale Anlagen des Hotels. Mit verschiedenen Applikationen bietet die aktuelle Desigo-Version viele Möglichkeiten,
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in bestehenden Gebäuden oder Tradi tionshotels deutliche Energieein sparungen zu erzielen. Beispiele dafür sind eine moderne Regelungs- und Steuerungsstrategie, eine prädiktive Heizungsregelung oder integrierte Energieberichte.
B1: Herr Block, Sie wurden vor einigen Monaten als „Hamburger des Jahres“ ausgezeichnet. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für Sie als Unternehmer in der derzeitigen Umwelthauptstadt? Block: Zunächst einmal möchte ich feststellen, dass Hamburg diesen Titel zu Recht trägt. Die Stadt hat trotz ihrer wirtschaftlichen Stärke viele Grünflächen und ist im Gegensatz zu vielen anderen Städten recht großzügig bebaut. Nach haltigkeit ist so ein Modewort. Als Unternehmer habe ich schon immer darauf geachtet, nicht nur Umsatz zu machen, sondern auch möglichst wenig Ausgaben zu haben. Was andere Nachhaltigkeit nennen, heißt bei hanseatischen Unternehmern ganz konservativ Sparsamkeit. Der sparsame Umgang mit allen Ressourcen ist mir sehr wichtig. B1: Wir befinden uns im Grand Elysée, dem größten deutschen 5-Sterne-Hotel in privater Hand. Woran machen Sie Ihren sparsamen Umgang mit Ressourcen fest? Block: Wir sind in puncto Energieeffizienz sicherlich führend in Hamburg. Zum einen sparen wir mit der konsequenten Umrüstung unseres Beleuchtungssystems auf LED-Technik erhebliche Stromkosten ein. Zum anderen haben wir ein äußerst effizientes Gebäudeautomationssystem, mit dem wir den Energieverbrauch auf das Notwendige beschränken können.
Sven Kaftan, technischer Leiter des Hotels, hat vor allem ein komfortables Raumklima und die Behaglichkeit der Gäste im Blick. Seit 2006 unterstützt ihn das Gebäudeautoma tionssystem Desigo in seiner täglichen Arbeit.
B1: Ihre Restaurants und Ihr Hotel gelten unter Fachleuten als Musterbeispiele für eine gelungene Beleuchtung, ihre Kunden schätzen die behagliche Atmosphäre. Wie passen Energieeffizienz und Behaglichkeit zusammen?
Eugen Block Eugen Block (70) gründete 1968 in Hamburg sein erstes Steak-Restaurant, das Block House. Inzwischen leitet Eugen Block einen Konzern mit 16 Unternehmen und insgesamt rund 2.000 Beschäftigten. Zu seiner Gruppe gehören heute unter anderem 41 Block House-Restaurants, sieben Franchisebetriebe im Ausland, das 5-Sterne-Hotel Grand Elysée und die Block House-Fleischerei. Gegen wärtig beschäftigt ihn die Gründung einer eigenen Brauerei.
Block: Ich will das mal am Beispiel Beleuchtung deutlich machen. In jedem meiner Restaurants und auch im Hotel habe ich mich von Anfang an persönlich um eine optimale Beleuchtung gekümmert. Dabei habe ich sehr viel versucht, um mit möglichst wenig Lichtquellen ein optimales Ergebnis, sprich eine behagliche Atmosphäre, zu erzielen. Dieser Aufwand hat sich gelohnt. Es gibt hier in Hamburg heute kein Hotel, dass über eine bessere Lichttechnik verfügt. Und
mittlerweile wissen auch Architekten, dass Licht für die Raumgestaltung entscheidend ist. B1: Es gibt heute ja eine Vielzahl von technischen Möglichkeiten, um die Energieeffizienz in Gebäuden zu optimieren. Wie finden Sie die optimale Lösung für Ihr Hotel oder für Ihre anderen Betriebe? Block: Die technischen Möglichkeiten sind heute natürlich ungleich besser als
noch vor 20 oder gar 40 Jahren, als ich meine ersten Restaurants gründete. Andererseits ist Technik nur ein Aspekt, wenn auch ein wichtiger. Entscheidend aber ist es, einen Anbieter zu finden, der nicht nur versteht, was technisch möglich ist, sondern auch, was für mich als Unternehmer sinnvoll ist. Und da haben wir mit Siemens den richtigen Partner gefunden. B1: Vielen Dank für das Gespräch.
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E-Installation
Auch beim Müll ist Zeit Geld Neue Niederspannungs-Schaltanlagen erhöhen jetzt die Versorgungssicherheit in der Müllverbrennungsanlage Bielefeld Im Zuge eines Modernisierungs- und Erweiterungsprojekts der Anlage in der bevölkerungsreichsten Stadt Ostwestfalens wurden in nur drei Wochen rund 60 Prozent der Niederspannungs-Schaltanlagen ausgetauscht. Die neuen Anlagen und Systeme sind nicht nur platzsparender, sondern auch sicherer.
Strom und Wärme aus regenerativen Energien zu erzeugen ist ein wachsender Markt, besonders in Deutschland, aber auch in Europa. Dabei ist die Energieerzeugung auf Basis von Müllverbrennung ein wichtiger Aspekt. Eine Tonne Abfall ergibt etwa 600 Kilowattstunden Strom. Zudem lässt sich Müll auf diese Weise besonders ökologisch beseitigen. Gutes Beispiel dafür ist die 1996 gegründete Interargem GmbH. Sie betreibt in Bielefeld drei Verbrennungslinien und versorgt circa 40.000 Haushalte mit elektrischem Strom. Auch die Wärme, die die Müllverbrennungsanlage erzeugt, 14 | Oktober 2011 | B1
bleibt nicht ungenutzt. So werden allein vom Werk Bielefeld aus rund 300 Millionen Kilowattstunden Fernwärme in das Leitungsnetz der Stadtwerke Bielefeld eingespeist. Mit der geplanten Modernisierung und Erweiterung der Müllverbrennungsanlage stiegen gleichzeitig die Anforderungen an den Energie- und Platzbedarf der Niederspannungs-Schaltanlage. Eine Anpassung der Altanlage war in Bielefeld nicht möglich, eine Erneuerung deshalb unumgänglich. Interargem entschied sich dabei für
Erfahren Sie mehr über Einschubtechnik von Sivacon
Rund 60 Prozent der gesamten Niederspannungs-Schalttechnik in der Müllverbrennungsanlage Bielefeld wurden modernisiert beziehungsweise erweitert: Sivacon S8 war dafür die ideale Lösung.
Siemens, weil das vorgestellte Konzept neben der technischen Verbesserung auch ein deutlich höheres Maß an Versorgungssicherheit und Arbeitsschutz bietet. Es basiert auf einer Kombination von typgeprüften Niederspannungs-Schaltanlagen Sivacon S8 und Schienenverteiler-Systemen Sivacon 8PS. Knappes Zeitfenster Neben vorausschauender Planung, technischer Kompetenz und präziser Realisierung war ein weiterer Punkt für Interargem entscheidend für die Wahl von Siemens –
das knappe Zeitfenster für die praktische Umsetzung des Projekts. Denn für den gesamten Umbau war eine Stillstandzeit der Müllverbrennungsanlage von nur drei Wochen vorgesehen. Allein die Nutzungsausfälle während dieser Zeit sowie die logistischen Kosten für die Müllumleitung beziehungsweise -deponierung sind immens. Jeder Tag mehr hätte somit Zusatzkosten verursacht. Dank des variablen Konzepts und der einfachen Montage wurde der Umbau im Dreischichtbetrieb innerhalb von nur sechzehn Tagen realisiert. „Die Planung und Installation sind bemerkenswert
gut gelaufen“, sagt Uwe Holzhauer von der Interargem GmbH. Im Detail bedeutet dies: Die Niederspannungs-Schaltanlage wurde um eine aus drei kuppelbaren Teilbereichen bestehende Hauptverteilung erweitert. Darüber wird die Leistung der fünf speisenden Transformatoren den Unterverteilungen der Verbraucher zugeführt. Jede Unterverteilung hat zwei Einspeisungen von unterschied-
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E-Installation
Modernes Design und flexible Möglichkeiten der Schrankaufteilung: Die Universaleinbautechnik von Sivacon S8 eignet sich zum Beispiel ideal, um Motor Control Center aufzubauen.
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Im Fokus
Müllverbrennungsanlagen In Deutschland gibt es laut Umweltbundesamt derzeit 70 Müllverbrennungsanlagen (thermische Abfallverbrennung), die jährlich etwa 19 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle verbrennen. Das sind etwa 273.000 Tonnen Abfall pro Anlage. Deutschland hat dabei einen Anlagenpark auf höchstem technischem Niveau, ein Tragpfeiler der hiesigen Entsorgungswirtschaft. Alle bestehenden Anlagen verfügen über eine Energienutzung (Prozessdampf, Strom und/oder Fernwärme). Der Gesamtnutzungsgrad liegt im Durchschnitt aller Anlagen über 50 Prozent.
Linktipp http://bit.ly/sivacons8
lichen Teilbereichen der Hauptverteilung. Damit kann mittels Umschaltung die Last verteilt werden. Die Transformatoren lassen sich so gleichmäßiger belasten und an den gestiegenen Eigenbedarf problemlos anpassen. Im Handumdrehen ausgetauscht Die Umschaltung erfolgt über Leistungsschalter Sentron 3WL von Siemens. Charak teristisch für diese Geräte ist ihr modularer Aufbau. In Bielefeld wurden sie zum Beispiel mit einem COM15-Modul ausgerüstet, das den direkten Anschluss an Profibus ermöglicht. Mit der hier gewählten Einschubtechnik erhöht sich bereits bei der Inbetriebnahme und auch im Servicefall die Betriebssicherheit. Denn bei geschlossener Schranktür können die Leistungsschalter von außen von der Betriebs- in eine Testsowie eine Trennstellung verfahren werden. Das geschieht einfach über eine versenkbare Kurbel. Dank der Busfähigkeit war die Integration in das Prozessleit system SPPA T3000 einfach, wobei alle Umschaltungen vom Leitstand per Fernsteuerung erfolgen.
Als großer Teilbereich der neuen Elektrotechnik wurden in Bielefeld zudem neue Motor Control Center eingebaut. Sivacon bietet eine sehr flexible Aufteilung der einzelnen Felder, unter anderem gibt es eine Universaleinbautechnik zur Kombination der verschiedenen Einbauarten (Festeinbau-, Steck- und Einschubtechnik). Damit können viele Einschübe zur Versorgung und Absicherung von Elektromotoren platzsparend und besonders kompakt integriert werden, beispielsweise Abzweige für Fernwärmepumpen, Speisepumpen und Krananlagen. Kommt es in Bielefeld etwa zum Servicefall, ist ein solcher Abzweig im Handumdrehen ausgetauscht.
Siemens AG
Michael Juch
Fazit Kompakte Lösung aus einem Guss: Der gesamte Umbau einschließlich der Erweiterung war im bereits genutzten Technikraum in dieser Form nur möglich, weil die Schaltanlagen über Schienenverteiler-Systeme verbunden wurden. Denn die vorhandenen Unterboden-Kabelwege ließen bislang keinen Platz für Erweiterungen zu. Charakteristisch für die Niederspannungs-Schaltanlagen vom Typ Sivacon S8 ist ihre hohe Flexibilität bezüglich der Einbautechnik. So konnten nicht nur die Leistungsschalter Sentron 3WL in Einschubtechnik für das intelligente Verschalten der Energieversorgung eingesetzt werden, sondern für kleinere Aggregate auch Abzweig-Ein schübe im Motor Control Center. Weiterer Vorteil der Schienenlösung ist die damit erzielbare, besonders niedrige Brandlast. 16 | Oktober 2011 | B1
Telefon: (0511) 877-2821 E-Mail:
[email protected] ■
ichael Juch (52 Jahre) ist HandwerksM meister der Elektroinstallationstechnik. Er arbeitet seit seiner Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker vor 36 Jahren für die Siemens AG. Seit 1988 ist Herr Juch in verschiedenen Bereichen im Vertrieb tätig, aktuell betreut er für die Business Unit Low Voltage Kunden in der Region Nord.
Unsere Formel für vollendeten Kaffeegenuss: Technik und Design von Siemens. Die neuen Kaffeevollautomaten EQ.7 Plus blackSteel und EQ.5 macchiatoPlus. www.siemens-home.de
Jeder Mensch ist einzigartig und hat auch beim Kaffeegenuss seine ganz persönlichen Vorlieben. Der eine legt zum Beispiel Wert auf lockeren Milchschaum und perfekte Technik, der andere hingegen möchte extrastarken Espresso, ohne dabei auf intuitiven Bedienkomfort verzichten zu müssen. Bei Siemens verwandeln sich all
diese Wünsche in vollendeten Genuss: denn die energieeffizienten Kaffeevollautomaten EQ.7 Plus und EQ.5 lassen dank innovativer Durchlauferhitzer-Technologie in modernem Design jeden Kaffeetraum wahr werden. Mehr dazu bei Ihrem Fachhändler oder unter www.siemens-home.de
Vollkommener Kaffeegenuss fängt schon beim Design an: der neue EQ.7 Plus blackSteel zum Beispiel fasziniert durch eine exklusive Materialkombination aus wertigem Echtmetall und edler KlavierlackOptik.
Siemens. ein. Die Zukunft zieht B1 | Oktober 2011 | 17
Gebäudesicherheit
Neue Technik für alte Schätze Brandmelde- und Löschtechnik schützt im Domstift Bautzen wertvolle Kulturgüter
Über 1.000 Jahre reicht die Geschichte des Bautzener Doms zurück. Davon zeugt nicht nur die beeindruckende Architektur der Kirche, sondern auch das benachbarte Domstift. Wertvolle Dokumente und Kunstgegenstände werden dort aufbewahrt – zuverlässig gesichert durch ein leistungsfähiges Brandschutzsystem.
Der 83 Meter hohe Kirchturm des Domes St. Petri krönt das als „Stadt der Türme“ bekannte Bautzen in Ostsachsen. Schon um das Jahr 1000 wurde an dieser Stelle, der höchsten Erhebung im Umkreis, eine Pfarrkirche errichtet. In seiner heutigen Gestalt 1547 eingeweiht, dient der Dom seit Jahrhunderten als sogenannte Simultankirche. Das heißt: In getrennten Bereichen feiern sowohl Katholiken als auch Protestanten ihre Gottesdienste. Auch das dem Dom angeschlossene Kollegiatstift, ein prächtiges Gebäude für die am Dom beschäftigten Geistlichen, wurde nach der Reformation von protestantischen Würdenträgern genutzt. Heute beherbergt das Domstift das Diö zesanarchiv des Bistums Dresden-Meißen, die Diözesan- und Domstiftsbibliothek sowie die Domschatzkammer St. Petri. Das in seinen Ursprüngen aus dem 13. Jahrhundert stammende Domstift gehört damit zu den wenigen geistlichen Archiven und Bibliotheken in Deutschland, die seit nahezu 800 Jahren ununterbrochen am selben Ort beheimatet sind.
Wie ein Blick in die Bautzener Sammlungen zeigt, ermöglichte das friedliche Nebeneinander der Konfessionen eine besonders reiche historische Überlieferung: Insgesamt verwahrt das Archiv etwa 1.000 Urkunden und rund 750 Regalmeter Akten. In der Bibliothek lagern zahlreiche historische Handschriften und frühe Drucke. Die Schatzkammer zeigt eindrucksvoll die Pracht alter liturgischer Geräte und Textilien. Höchste Detektionssicherheit Im Jahr 2009 wurde das Domstift St. Petri für insgesamt 1,6 Millionen Euro umfassend saniert und umgebaut. Dabei wurde auch die brandschutztechnische Ausstattung zum Schutz der historischen Bausubstanz sowie der wertvollen Dokumente und Kunstgegenstände auf den neuesten technischen Stand gebracht. Siemens entwickelte dafür ein Konzept, das sowohl dem Schutz der unersetzbaren Sammlungsstücke als auch den Erfordernissen des Denkmalschutzes gerecht wird.
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Das sanierte Hauptportal, über dessen Rund
Fotos: Michael Krüger
Erfahren Sie mehr über natürliche Löschmittel
bogentor das Domstiftwappen zu sehen ist, bildet den Eingang zum Domstift und zur Schatzkammer.
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Gebäudesicherheit
Brandschutztechnik im Domstift Bautzen Brandmeldesystem Sinteso: ■ 1 Brandmelderzentrale Sinteso FC2020 ■ 108 optische Rauchmelder ■ 12 Handfeuermelder ■ 12 Funk-Rauchmelder ■ 3 Funk-Gateways ■ 3 Funk-Handfeuermelder Gaslöschsystem Sinorix N2: ■ 1 Löschzentrale X100 ■ 5 Flaschen Stickstoff
Eindrucksvoll ragt die Silhouette des 1.000jährigen Bautzens mit ihren geplanten Türmen der Domkirche wurde nur der Südturm (zweiter von
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Höchste Detektionssicherheit gewährleisten flächendeckend rund 100 optische Rauchmelder der neuesten Generation Sinteso. Algorithmenbasiert vergleichen diese automatischen Sensoren hinterlegte Signal muster mit den erfassten Ergebnissen und lösen nur im Fall eines beginnenden Brandes aus. Zur manuellen Alarmierung wurden darüber hinaus 15 Handfeuermelder im Gebäude installiert. Die Verarbeitung der Meldungen erfolgt über ein kompaktes, aber leistungsstarkes Brandmeldesystem vom Typ Sinteso FS20. In einem Archivbereich mit besonders wertvollen Dokumenten gilt es, einen beginnenden Brand nicht nur frühestmöglich zu erkennen, sondern erst gar nicht entstehen zu lassen. Deshalb kommt dort eine Gaslöschanlage Sinorix N2 mit dem Löschmittel Stickstoff zum Einsatz. Löst ein automatischer Melder aus, wird an die Löschsteuerzentrale ein Voralarm ausgegeben. Um Fehlauslösungen zu vermeiden, wird über eine Verknüpfungslogik grund-
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sätzlich auf die Auslösung eines zweiten automatischen Melders gewartet. Erst dann wird ein Löschfall erkannt. Nach einer definierten Verzögerungszeit strömt das Löschgas über Düsen aus fünf Flaschen in den Löschbereich und verdrängt dort den Luftsauerstoff (siehe unter Link tipps dazu das Beispiel der Firma Internet PoP, Anm. d. Red.). Die Folge: Das Feuer erstickt, noch ehe es entsteht. Darüber hin aus entstehen keine Löschwasserschäden. Anforderungen des Denkmalschutzes Über die Ziele einer schnellen und zuverlässigen Branderkennung beziehungsweise -vermeidung hinaus waren in den jahrhundertealten Mauern des Domstiftes auch die hohen Anforderungen der Denkmalschützer zu berücksichtigen. So konnten speziell in einem Treppenhaus mit einer prächtigen historischen Holzdecke keine Kabel verlegt werden. Zusammen mit der Ingenieurgemeinschaft Förster & Mark löste Siemens diese Aufgabe deshalb mit Funktechnologie.
Im Fokus
Dom und Schatzkammer St. Petri 1221 hatte Bischof Bruno II. von Meißen in Bautzen ein Kollegiatstift errichtet. Dabei handelte es sich um eine Gemeinschaft von Geistlichen, die gemeinsam in einem Gebäude – dem heutigen Domstift – lebten und am Dom Dienst taten. Zudem übernahmen sie die Seelsorge der Bürger. Während der Reformation zwischen 1517 und 1648 folgte der größte Teil der Bautzener dem lutherischen Bekenntnis. Verträge zwischen den Bürgern und dem katholisch gebliebenen Domstift regelten jedoch einvernehmlich die gemeinsame Nutzung des Doms als Simultankirche. 1980 verlegte der dieses Jahr seliggesprochene Papst Johannes Paul II. den Sitz des Bistums nach Dresden. Seitdem ist der Dom zweite Bischofs kirche des Bistums Dresden-Meißen. Die Ausstellung der Domschatzkammer ist von Montag bis Freitag von 10.00 bis 16.00 Uhr – mit Ausnahme der Mittagszeit – geöffnet. verschiedenen Türmen aus der Landschaft über der Spree. Von den zwei ursprünglich rechts) ausgeführt und 1664 mit einer Barockhaube versehen.
„Nach Untersuchung der örtlichen Gegeben heiten im denkmalgeschützten Bereich des Domstiftes wurde eine eindeutige Entschei dung für die Funk-Lösung getroffen“, begründet Fachplaner Hans-Christian Förster diesen Ansatz. „Andere Lösungen – wie eine drahtgebundene Brandmeldeanlage oder die Überwachung mit Linearmeldern – wurden definitiv ausgeschlossen.“
Die Funkmelder kommunizieren drahtlos über Gateways mit der Zentrale. Dabei erfüllen sie dieselben hohen Standards wie verkabelte Melder. Mit einem Testaufbau wurden die Positionen der insgesamt zwölf automatischen Funk-Rauchmelder genau festgelegt. Zusätzlich sind die Meldergehäuse in Sonderlackierung der Farbe der Holzdecke angepasst.
Linktipps
http://bit.ly/sinorixn2 http://bit.ly/bautzenerleben
Siemens AG
Carsten Hiller
Fazit Die im Domstift Bautzen realisierte Brandschutzlösung zeichnet sich durch Beachtung sehr unterschiedlicher Anforderungen – wie des Denkmalschutzes, der architektonischen Bedingungen in kulturhistorisch wertvollen Räumen –, aber auch durch die Einbindung einer Löschanlage für einen besonders zu schützenden Bereich aus“, resümiert Fachplaner Förster im Rückblick auf dieses anspruchsvolle Projekt. „Sie unterscheidet sich dadurch wesentlich von Standardprojekten wie in Schulen.“ Das Ergebnis ist in jeder Hinsicht überzeugend: höchste Detektionssicherheit im denkmalgeschützten Umfeld und zuverlässiger Schutz für wertvolle Dokumente.
Telefon: (0351) 844-3029 E-Mail:
[email protected] ■
arsten Hiller (45 Jahre) hat VerkehrsC nachrichtentechnik studiert und arbeitet seit 18 Jahren für Siemens, davon seit drei Jahren als Vertriebsleiter für die Business Unit Fire Safety & Security in der Region Ost.
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Gebäudesicherheit
Weltkulturerbe gesichert Im Vatikan ist der Schutz von Menschen und Kulturgütern oberstes Gebot Kaum irgendwo sind Tradition und Moderne, Kunst und Technik so eng verwoben wie im Staat Vatikanstadt. Total Building Solutions tragen zum Schutz und Erhalt des Weltkulturerbes entscheidend bei.
Im inneren Kuppelfries der Peterskirche steht das Zitat aus dem Matthäus-Evangelium: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und dir 22 | Oktober 2011 | B1
Im Laufe der Zeit sind die Anforderungen an öffentliche Gebäude im Allgemeinen immer größer und auch zahlreicher geworden. Das reicht vom energieeffizienten Betrieb verschiedener Anlagen, beispielsweise der Klimatisierung, über die Eintritts- und Besucherverwaltung bis hin zur Diebstahlund Einbruchsicherung. Überall dort, wo technologisch fortschrittliche Lösungen zur Erfüllung aller Anforderungen sowie Kostenoptimierung gefragt sind, bieten Total Building Solutions (TBS) die optimale Antwort. So auch im Vatikan: Denn gerade hier bedürfen die Kunstwerke eines besonderen Schutzes gegen Brand, vor Vandalismus und nicht zuletzt auch vor den Spuren der Zeit. Umfassende Lösungen Jeder kennt die Schweizergardisten, die in ihren farbenfrohen Renaissance-Uniformen die Eingänge zum päpstlichen Palast, dem Palazzo Pontificio, rund um die Uhr bewachen. Ohne Technik geht es jedoch auch in der Residenz des deutschen Papstes nicht, wenn Brandschutz, Gebäudesicherheit, aber auch ein angenehmes Raumklima gefragt sind. Dafür sorgen Systeme von Siemens, und dies nicht nur im Palazzo Pontificio, sondern in praktisch allen an deren Gebäuden der Vatikanstadt, vom Petersdom, der Sixtinischen Kapelle, dem Gästehaus Domus Sanctae Marthae über die Vatikanischen Museen und Bibliotheken bis hin zur Vatikanbank, dem Bahnhof und dem Helikopterflugplatz.
Erfahren Sie mehr über Total Building Solutions
Der Staat Vatikanstadt, kleinster Staat der Welt und eine Enklave innerhalb des Stadtgebiets von Rom, hat eine Fläche von 0,44 Quadratkilometern und knapp 1.000 Einwohner. Er erstreckt sich über einen Hügel westlich des Tiber und ist durch eine Mauer von der Stadt Rom getrennt. Er verfügt über einmalige Kulturgüter und Kunstwerke und ist seit 1984 durch die Organisation der Ver einten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) als Weltkulturerbe anerkannt. Es ist der einzige
Staat der Welt, dessen gesamtes Territorium von der UNESCO geschützt ist. Doch die Kulturgüter und Kunstwerke, die der Öffentlichkeit in den Vatikanischen Museen und in der Sixtinischen Kapelle zugänglich sind, müssen auch vor Diebstahl, Vandalismus, Brand und schädlichen Umwelteinflüssen geschützt werden. Siemens bietet hier mit Total Building Solutions die um fassende Lösung. Zusammenarbeit mit langer Tradition Seit beinahe 70 Jahren pflegt das Unternehmen mit der Vatikanstadt enge Kundenbeziehungen. Diese Zusammenarbeit geht auf das Jahr 1941 zurück, als elektrische Anlagen und Telefoneinrichtungen geliefert wurden. Seither hat sich die Kundenbeziehung kontinuierlich weiterentwickelt. 1986 wurden die ersten Brandmelder zum Schutz der wertvollen Kunstwerke installiert. Zehn Jahre später galt es, das Gästehaus der Kardinäle, das Domus Sanctae Marthae, zu erweitern, zu renovieren und mit modernster Gebäudetechnik auszurüsten. Es beherbergt Kardinäle und Bischöfe während verschiedener Feierlichkeiten, Konklaven und Konsistorien. Das Gästehaus und der Sitz der päpstlichen Zeitschrift „L‘Osservatore Romano“ wurden im Jahr 1999 saniert und mit Brandmeldern und Wärmereglern ausgestattet. Im Jahr 2001 waren bereits mehr als 90 Zentralen und 2.000 Brandmelder mit Spezialausstattung zum Schutz der Kunstwerke und Kulturgüter installiert. Zu dieser Zeit wurde der Bahnhof des Vatikans in einen Megastore umfunktioniert, in dem auch externe Personen mit Beziehung zum Vatikanstaat mit entsprechendem Ausweis einkaufen können. Innovative Technologien im Bereich des Brandschutzes wurden im Jahr 2003 in Zusammenarbeit mit den Technikern des Governatorats in weitere Sicherheits- und
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gebe ich die Schlüssel zum Himmelreich.“
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Gebäudesicherheit
Glossar Total Building Solutions (TBS) Die Gewerke in einem Gebäude funktionieren schneller, flexibler und effizien ter, wenn sie ohne Umwege miteinander kommunizieren können. Genau das bewirken Total Building Solutions. Sie befähigen zwei oder mehr Gewerke, sich direkt auszutauschen und automatisch zu interagieren, wobei das Ergebnis mehr als die Summe aller Teile ist. Die Verknüpfung der einzelnen Funktionen führt zu einer Vervielfachung der Leis tungen. Mit Total Building Solutions sind der Flexibilität kaum Grenzen gesetzt. Denn aus der intelligenten Zu sammenarbeit von Gewerken wie Gebäudeautomation, Brandschutz und Sicherheit lassen sich je nach Anforderung immer wieder neue Funktionen ableiten. TBS betrachten die Aufgaben, die eine Immobilie zu erfüllen hat, kon sequent aus der Sicht von Nutzern, Betreibern und Besitzern. Entsprechend fragen TBS als Erstes nicht nach den Eigenschaften, die ein System hat, sondern nach dem Nutzen, den es für seine Nutzer bringt. Dabei stehen die Effizienz und die Wertsteigerung einer Immobilie immer im Mittelpunkt.
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Blick auf den Petersplatz und auf die von Maderno entworfene Fassade. Der Petersplatz ist Teil der Vatikanstadt – die Kolonnaden bilden die Staatsgrenze zwischen Vatikanstadt und Italien. 24 | Oktober 2011 | B1
Brandschutzanlagen umgesetzt, die mögliche Brandrisikofaktoren frühzeitig erkennen und dadurch die kostbaren Kulturgüter, Einrichtungen und Kunstwerke noch besser schützen können. Die Lösungen im Vatikan reichen heute von Sicherheitsan lagen, Brandschutz und Klimatisierung bis hin zur elektrischen Stromversorgung und -verteilung. Inzwischen hat Siemens alle Brandschutzanlagen auf dem Staatsterritorium in Zusammenarbeit mit den Technikern des Vatikans in einem einzigen Netz zusammengefasst. Das auf Fiberoptik basierende Netzwerk umfasst über 120 Zentra len und Tausende von Brandmeldern, die mit dem Überwachungssystem MM8000 verbunden sind. Darüber hinaus werden die gebäudetechnischen Systeme kontinuierlich modernisiert und mit dem Gebäudeauto mationssystem Desigo vernetzt, darunter auch modernste Beleuchtungslösungen von Osram für verschiedene Säle.
Präsidentenpalast des Governatorats der Vatikanstadt.
Transparenz und Partnerschaft Erst kürzlich wurden die Anlagen für Brandund Einbruchschutz in der Vatikanbank mit einer Lösung erneuert, die ein Maximum an Autonomie für die Steuerung und Überwachung gewährleistet. Möglich macht dies die Managementstation Desigo Insight, mit der verschiedene Gebäude über mehrere Kommandozentralen via Web gesteuert und überwacht werden. Mit Desigo können über das Internet mindestens fünf Clients angesteuert werden, die einen passwortgeschützten Zugang zur Basisplattform von allen Teilen der Welt ermöglichen. Es werden sowohl die eigenen Netzwerke des Staats Vatikanstadt als auch das allgemeine Internet verwendet. Die Brandschutz systeme selbst sind mit dem Überwachungssystem MM8000 für die Anlagen der vatikanischen Feuerwehr verbunden, sodass in Notfällen rechtzeitig und kontrolliert ein gegriffen werden kann. Die Einsätze können durch grafische Pläne und Signalisierung des Gefahrengrads gesteuert werden. Ein weiteres gemeinsames Projekt betrifft die Biblioteca Apostolica Vaticana. In dieser Bibliothek steuert und kontrolliert die Technologie von Siemens alle technischen Anlagen. Auch hier wird die Überwachungsplattform Desigo in einer offenen und skalierbaren Version eingesetzt, die in Zukunft die Anlagen des Gästehauses Domus Sanctae Marthae mit übernehmen wird.
Innenraum mit Gang zu den Vatikanischen Museen.
handenen Systeme überwacht. Dazu kommen Anwendungen im Bereich der elektrischen Stromversorgung und -verteilung, zum Beispiel in den Privatgemächern von Benedikt XVI. (Beleuchtung und Schalt anlagen), Wohnung des Generalsekretärs (Anrufsteuerung), Cappella Paolina, Synode und Audienzhalle sowie am Hub schrauberlandeplatz, Bahnhof und bei der Gendarmerie. „Unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Vatikanstadt basiert darauf, dass wir uns nicht als Verkäufer, sondern als Partner und Berater einbringen“, betont Armando Trevisi, der zuvor Building Technologies Italien erfolgreich geleitet hat und heute direkter Berater für den Vatikan ist. Das Rezept dafür heißt: ganzheitliche Lösungen aus einer Hand, aufbauend auf Kunden beziehungen, die von technischer und menschlicher Partnerschaft geprägt sind.
Linktipps
Siemens S.p.A.
http://bit.ly/oberstesgebot http://bit.ly/benediktzubesuch http://bit.ly/vatikanzeitung
Giovanni Maraschi
Telefon: +39 02 243-64338 E-Mail:
[email protected] ■
Trotz der nötigen Unsichtbarkeit und Unauffälligkeit der installierten Technologien erforderten die verschiedenen Projekte ein umfangreiches Studium der Bedeutung der verschiedenen Kunstwerke. Zurzeit wird untersucht, ob ein System realisierbar ist, das alle in den Vatikanischen Museen vor
Giovanni Maraschi (51 Jahre) war nach einer grafischen Ausbildung in Mailand für verschiedene italienische Werbeagenturen tätig. Seit 1989 arbeitet er für Siemens und seit sechs Jahren betreut er die Kundenkommunikation für Building Technologies in seiner Heimat.
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Gebäudesicherheit
Mitarbeiter und Camp Siemens realisierte ein umfassendes Sicherheitskonzept mit hohem Automationsgrad
Hell und offen dank Atrium und großen Panoramafenstern: Das Hauptgebäude „Q1“ ist das Herzstück des neuen ThyssenKrupp Quartiers in Essen. 26 | Oktober 2011 | B1
us sicher vernetzt Das neue ThyssenKrupp Quartier in Essen beeindruckt mit seiner einprägsamen Architektur – und seiner hochmodernen Technik. In der neuen Zentrale des Technologiekonzerns hat Siemens ein integriertes Gesamtkonzept für die Sicherheits- und Elektrotechnik sowie Gebäudeautomation umgesetzt. B1 beleuchtet dieses Großprojekt in einer mehrteiligen Serie. Im ersten Teil geht es um die Sicherheit in Form von „State of the Art“-Technologie. Excellence in Security steht dabei für einen sinnvollen, fokussierten Einsatz von Sicherheitstechnologien zum Schutz von Menschen und Werten des neuen ThyssenKrupp Quartiers.
Mit dem neuen ThyssenKrupp Quartier in Essen ist eine Konzernzentrale entstanden, die in den Bereichen modernes Arbeiten und Nachhaltigkeit Maßstäbe setzt. Die Building Technologies Division hat dazu wesentlich beigetragen und für das neue Quartier ein Gesamtkonzept entwickelt, das die Gewerke Elektrotechnik, Sicherheitstechnik und Gebäudeautomation effizient integriert. Das Herzstück der technischen Ausrüstung ist die Sicherheitszentrale, die den gesam ten Campus überwacht und steuert, ob Brand- und Einbruchmeldeanlagen, Zutrittskontrollsysteme, Videoüberwachungsund Kommunikationsanlagen oder Gebäudeleittechnik. Der GMA-Manager vernetzt unterschiedliche Gefahrenmeldeanlagen zu einer Gesamtlösung. Hier laufen alle sicherheitsrelevanten Informationen und Meldungen gebündelt zusammen. Von hier aus kommuniziert das System über BACnet, Internet oder Mobilfunk in alle Richtungen. Der GMA-Manager bietet eine übergreifende einheitliche Bildschirmdarstellung zur Steuerung und Visualisierung der gesamten Sicherheitstechnik. „Der hohe Automatisierungsgrad und die komfortable Fernsteuerung des Gesamt systems entlasten das Sicherheitspersonal entscheidend“, erläutert Manfred Kemppe, Gesamtprojektleiter der Siemens AG.
Mit dem Umzug nach Essen konzentriert der diversifizierte Industriekonzern, der aktuell rund 170.000 Mitarbeiter in 80 Ländern beschäftigt, seine Verwaltung auf die zwei Standorte Essen und Duisburg. In beiden Städten ist der firmenrechtliche Doppelsitz der ThyssenKrupp AG, die 1999 aus der Fusion der beiden Stahlunternehmen Thyssen und Krupp hervorgegangen ist. Vormals waren die Verwaltungen auf die Städte Essen, Duisburg, Düsseldorf und Bochum verteilt. Historie und Moderne im Einklang ThyssenKrupp kehrt in Essen an einen geschichtsträchtigen Ort zurück. Genau dort, wo jetzt die eindrucksvolle Haupt verwaltung steht, hat Friedrich Krupp 1818/1819 mit der Gussstahlproduktion begonnen. Hier entstand 1811 die Gussstahlfabrik des Unternehmensgründers, die später zur „Fabrikstadt“ expandierte. as Gelände Im Zweiten Weltkrieg wurde d jedoch stark zerstört. Zwar siedelten sich in den fünfziger Jahren wieder Firmen auf dem alten Betriebsgelände an, doch der Großteil des Geländes der alten Gussstahlfabrik lag seitdem brach. 2006 wurde ein Neubau beschlossen. Baubeginn war im
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Gebäudesicherheit Fortsetzung von Seite 27
Juni 2007, die E inweihung folgte drei Jahre später am 17. Juni 2010. An die Ursprünge des Unternehmens erinnert das 1961 auf dem Campus wiederaufgebaute Stammhaus. Friedrich Krupp b ezog mit seiner Familie das erste „Firmenhaus“ 1824. Anfang der 1870er-Jahre ließ sein Sohn Alfred Krupp die bekannte „Villa Hügel“ bauen. Allein die Architektur des neuen ThyssenKrupp Quartiers in Essen ist beeindruckend. Alle Gebäude auf dem 17 Hektar großen Campus folgen einer besonderen Grundkonzeption: der „Architektur der räumlich erlebbaren Mitte“ als Zeichen für Dialog und Kommunikation. Jedes Gebäude besteht aus mindestens zwei L-förmigen Konstruktionen, die jeweils eine gemeinsame Mitte umschließen.
Arbeitsqualität mit Ambiente Der Konzern hat mit dem Neubau auch in eine leistungsfähige Büroinfrastruktur für seine Mitarbeiter investiert. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut und der Arbeitsgemeinschaft der Architekten JSWD aus Köln sowie Chaix & Morel aus Paris wurde ein Konzept entwickelt, das viele moderne Anforderungen an einen Arbeitsplatz erfüllt. Die Büros fördern die Begegnung und ermöglichen konzentrierte Einzel- und Team arbeit. Sie vereinen Arbeitsqualität, Ergonomie, Flexibilität und modernes Ambiente. Mit dem Neubau in Essen startet der Konzern in eine neue Epoche. „Mit der Eröffnung des ThyssenKrupp Quartiers beginnen
Foto: ThyssenKrupp AG
Das Hauptgebäude „Q1“ ist das Herzstück des neuen Quartiers und mit seiner Kubusform, dem Atrium und seinen großen Panoramafenstern ein Blickfang für jeden Besucher. Mit dem Gebäude „Q2“ entstand ein Forum für Gespräche und Projektarbeit. Ergänzt wird das Gebäudeensemble des ThyssenKrupp Quartiers mit den Gebäuden Q5 und Q7. In einem nächsten Bauabschnitt sollen später die ThyssenKrupp Academy zur Aus- und Weiterbildung der Führungs-
kräfte des Unternehmens sowie zwei weitere Verwaltungsgebäude hinzukommen. In der neuen Zentrale werden mehr als 2.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz haben. Siemens ist es gelungen, das Sicherheits system optimal in das architektonische Gesamtkonzept zu integrieren. Sonderentwicklungen und farblich-bauliche Anpas sungen gehörten ebenso dazu wie die früh zeitige Abstimmung mit allen Beteiligten. „Es war das gemeinsame Ziel, etwas Einzigartiges zu schaffen“, sagt Rolf Hülsebusch, Leiter Vertrieb Sicherheitstechnik.
Einladend – und sicher: Siemens installierte ein umfassendes Sicherheitssystem, das alle Anforderungen an Sicherheit und Gefahrenmeldung erfüllt. 28 | Oktober 2011 | B1
Ein Brandmelder als seltener Anblick: Das Sicherheitssystem wurde farblich und baulich optimal in das architektonische Gesamtkonzept integriert, sodass so gut wie keine Brandmelder zu sehen sind.
wir ein neues Kapitel unserer Unternehmensgeschichte. Die Eröffnung ist ein Symbol des Aufbruchs und der Beginn einer neuen Zukunft von ThyssenKrupp in Essen“, so Ralph Labonte, Vorstands mitglied der ThyssenKrupp AG. Hohe Sicherheitsstandards Eine weitreichende Sicherheit für Mitarbeiter und Campus auf der insgesamt 17 Hektar großen Grundfläche ist dabei natürlich von großer Bedeutung. Sie schafft Vertrauen, eine angenehme Arbeitsatmosphäre und schützt die hochmodernen Gebäude nachhaltig. Siemens hat mit dem Einsatz von modernster Technik die größtmögliche Flexibilität bei künftigen Sicherheits- und Organisationsanpassungen geschaffen. Der Zugriff erfolgt zentral über die Sicherheitszentrale auf Basis des Gefahrenmana gementsystems GMA Topsis, die den gesamten Campus überwacht und steuert. Sicherer Weitblick Ein intelligentes Videodetektionssystem mit professioneller Bewegungserkennung und integrierter Objektverfolgung gewährleistet hohe eine Sicherheit bereits für das gesamte Freigelände. Aufgrund seines Erkennungsalgorithmus erzielt Sistor CS EDS eine sehr hohe Erkennungsquote. Eine Kombination aus virtuellen Barrieren, die Einstellung und Überwachung von Bewegungsrichtung und -geschwindigkeit, G röße des Objekts sowie ein Perspektivausgleich
stellen sicher, dass alle Bewegungen tatsächlich erkannt und verfolgt werden, sobald eine Alarmbedingung erfüllt ist. Den Zugang zu den Gebäuden regelt das umfassende Zutrittskontrollsystem Siport, das höchsten funktionellen und sicherheitstechnischen Ansprüchen genügt. Das System ist skalierbar und erfüllt die hohen Anforderungen von weltweit operierenden Unternehmen. „Neuentwicklungen auf Basis der RFID-Technologie und videobasierter dreidimensionaler Sensorik inklusive Personenzählung gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit“, sagt Carsten Berghof, Vertriebsbeauftragter Sicherheitstechnik der Siemens AG in Essen. Datenschutz und Kommunikation Die eingesetzte Einbruchmeldetechnik (Transliner Ringbus) in Einheit mit den aufgeschalteten Sensoren ist perfekt auf die jeweilige Situation abgestimmt und bietet einen zuverlässigen Schutz von Gebäuden, Räumen und Objekten. Dabei geht es nicht nur um die Sicherung von materiellen Werten. Besonders der Schutz von sensiblen Daten sichert die Unternehmenszukunft. Über den gesamten Campus verteilte Sprech- und Notrufpunkte verbindet eine video- und gegensprechbasierte intelligente Kommunikationsanlage. Mitarbeiter und Besucher erhalten im Notfall eine direkte Verbindung zur Sicherheitszentrale
und Besucher werden gleichzeitig sicher an ihr Ziel geleitet. Sinteso-Brandmelder mit ASA-Technologie Maßstäbe setzen zudem die sieben vernetzten Brandmelderzentralen mit insgesamt 4.500 Brandmeldern, die dank einer patentierten Signalauswertung, der ASATechnologie (Advanced Signal Analysis), höchste Detektions- und Täuschungs sicherheit gewährleisten. Die Technik basiert auf der Erfahrung von Millionen von eingesetzten Brandmeldern und ist bereits in der zweiten Generation weiterentwickelt. Die Sinteso-Brandmelder sind gegen Umwelt- und Störeinflüsse wie Staub, Fasern, Insekten, Vibration und elektromagnetische Beeinflussung resistent. Das Brandmeldesystem sorgt auf diese Weise dafür, dass jeder Brandherd frühzeitig erkannt und gemeldet wird. Wird ein Brand in einem der Campusgebäude registriert, dann ist eine sichere Evakuierung entscheidend. Das Sprachalarmsystem E100 informiert mit eindeutigen Ansagen über die Gefahr und gibt klare Anweisungen, die von den Betroffenen sofort verstanden werden. Jeder Mitarbeiter und Besucher weiß damit, was im Notfall zu tun ist. Das verringert gegenüber reiner
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Foto: ThyssenKrupp AG
Gebäudesicherheit
Tradition mit Zukunft: Das Unternehmen ist mit seiner Zentrale an einen geschichtsträchtigen Ort zurückgekehrt. Nur eine Radlänge vom „Q1“ entfernt steht das 1961 wiederaufgebaute Stammhaus (rechts eine Originalaufnahme aus dem Historischen Archiv Krupp). 30 | Oktober 2011 | B1
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Tonalarmierung die Reaktionszeit und trägt entscheidend dazu bei, Menschenleben zu retten. Ein weiterer positiver Effekt: Panik lässt sich in diesen bedrohlichen Situationen dank beruhigender Sprachmeldungen verhindern. Mit E100 gelangen Menschen sicher ins Freie, auch aus höher gelegenen Stockwerken und bei großer Personenzahl.
Dynamische Evakuierung Damit eine Evakuierung auch unter erschwerten Bedingungen sicher und zuverlässig erfolgen kann, realisiert die E100-Technik eine moderne vollautomatische, gestaffelte Gebäudeevakuierung – selbstverständlich mehrsprachig.
Linktipps
http://bit.ly/tkquartier http://bit.ly/ruhrmuseum http://bit.ly/villahuegel
Fazit Das ThyssenKrupp Quartier verfügt über ein umfassendes Sicherheitskonzept, das Videoüberwachung, Zutrittskontrolle, Einbruchmeldung und Brandschutz in einem LAN-Sicherheitsnetz optimal miteinander verbindet. Alle Anlagen lassen sich zentral von der Sicherheitszentrale mit 18 Bedienplätzen über einen GefahrenmeldeanlagenManager steuern und überwachen – mit besonderen Dimensionen: 670 Videokanäle, 580 Kartenleser, 275 Sprechstellen, 151 Fluchttür-Sicherungen, Einbruchmeldetechnik mit 6000 Melder-Gruppen sowie 300 Infrarot-Bewegungsmelder einschließlich neu entwickelter Systeme auf Basis der RFID-Technologie, verbunden mit dreidimensionaler Videosensorik und dynamischen Algorithmen. Sieben vernetzte Sigmasys-Brandmeldeanlagen gewährleisten zudem höchste Detektions- und Täuschungssicherheit. Die 4.500 Sinteso-Brandmelder sind gegen zahlreiche Umwelt- und Störeinflüsse resistent und sprechen auf alle Brandarten an. Wird eine Gefahr registriert, warnt ein Sprach alarm mit eindeutigen Durchsagen.
Siemens AG
Huber t Dierkes
Telefon: (0201) 816-4800 E-Mail:
[email protected] ■
ubert Dierkes (56 Jahre) hat in H Osnabrück Elektrotechnik studiert und arbeitet seit 1981 bei Siemens. Seit 2008 leitet er den Standort in Essen.
200 Jahre Krupp Eine Veranstaltungsreihe der Stadt Essen ist auf den Spuren der Familiendynastie Das vor 50 Jahren, zum 150-jährigen Bestehen wiederaufgebaute Stammhaus steht direkt neben dem neuen ThyssenKrupp Quartier und ist wie die Villa Hügel ein Wahrzeichen der Familiendynastie. In der wechselvollen Firmengeschichte wurde das Aufseherhaus auch als Wohnhaus der Familie genutzt. Alfred Krupp, der Sohn des Gründers, nahm sein Elternhaus später als Vorbild für betriebliche Wohnungsbauprojekte. Die Stadt und das Ruhrgebiet f eiern das Jubiläum mit einer Veranstaltungsreihe. Dazu gehören S paziergänge, Thementouren oder Stadtrundfahrten, die mit dem Bus, zu Fuß oder per Rad zu bekannten und unbekannten Orten der Familiengeschichte führen.
Friedrich Krupp ließ das kleine Gebäude als Aufseherhaus seiner 1811 gegründeten Gussstahlfabrik errichten.
Herausragend sind die beiden Sonderausstellungen „Krupp. Fotografien aus zwei Jahrhunderten“ in der Villa Hügel, bei der 400 beeindruckende Aufnahmen noch bis zum 11. Dezember 2011 zu sehen sind, sowie „200 Jahre Krupp. Ein Mythos wird besichtigt.“ mit Originalexponaten und Mythen um das Thema Stahl im Ruhr Museum, die im April 2012 startet. Einen Überblick über die gesamte Veranstaltungsreihe gibt die Broschüre „200 Jahre Krupp – Auf den Spuren einer Dynastie“.
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Gebäudeautomation
Galerie der Effizienz Stiftung Preußischer Kulturbesitz spart 1,9 Millionen Euro an Energiekosten pro Jahr am Standort Potsdamer Platz
Durch die energetische Sanierung von sechs Museen, darunter die Neue Nationalgalerie (links neben der St. Matthäus-Kirche), wird auch die Berliner Luft pro Jahr entlastet. 32 | Oktober 2011 | B1
Foto: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung / Philipp Eder
maßnahmen
Sechs Berliner Museen und ein Verwaltungsgebäude mit Restaurationswerkstatt wurden in weniger als einem Jahr energetisch saniert und die Energiekosten fast halbiert. Die Investitionen von rund 5,7 Millionen Euro für die Modernisierung finanzieren sich innerhalb von zehn Jahren aus den erzielten Einsparungen.
Das Modernisierungs- und Finanzierungskonzept Energiespar-Contracting entwickelt sich für Bundesliegenschaften und andere öffentliche Gebäude zu einer wichtigen Stütze der energetischen Gebäudesanierung. Aktuelles Beispiel für ein im Jahr 2003 von der Deutschen Energieagentur angeschobenes Leuchtturmprojekt ist der Standort „Kulturforum Potsdamer Platz“ der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Es umfasst zwölf Einrichtungen, von denen folgende in das Energiespar-ContractingProjekt einbezogen sind:
modell Energiespar-Contracting energetisch saniert wurde. Jetzt liegen erstmals belastbare Zahlen und Fakten vor: In nur zwölf Monaten wurden die sieben Gebäude mit einer Gesamtbruttogeschossfläche von 118.000 Quadratmetern im laufenden Betrieb energetisch modernisiert und dabei eine Energiekosteneinsparung von fast 50 Prozent erzielt. Diese liegt erheblich über der vertraglich festgelegten Prognose von 29 Prozent. Gleichzeitig wird die Umwelt um mehr als 7.000 Tonnen Kohlen dioxid (CO2) pro Jahr entlastet.
Neue Nationalgalerie mit Wechselausstellung emäldegalerie G irektion mit Restauration D unstgewerbemuseum K upferstichkabinett/Kunstbibliothek K taatliches Institut für Musikforschung, S Musikinstrumentenmuseum
Insgesamt wurden im Rahmen des Energie spar-Contracting-Projektes Kulturforum 22 Energiesparmaßnahmen entwickelt und umgesetzt. Die Vertragslaufzeit beträgt 10 Jahre; danach sind alle Investitionen aus Verbrauchskosteneinsparungen finan-
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■ E ingangshalle ■ ■ ■ ■ ■
Erfahren Sie mehr über EnergiesparContracting
Das vom Konsortium Siemens, JahnConsult und MegaWatt realisierte Projekt fand bundesweit Beachtung, da es bisher keine Bundesliegenschaft gab, die über das Modernisierungs- und Finanzierungs
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um mehr als 7.000 Tonnen Kohlendioxid
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Gebäudeautomation
„Das Modernisierungs- und Finanzierungskonzept Energiespar-Contracting hat sich bei der energetischen Sanierung des Museumskomplexes Kulturforum Potsdamer Platz bestens bewährt.“ Uwe Heuer, Referatsleiter Technik, Staatliche Museen zu Berlin
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ziert. Alle weiteren Einsparungen entlasten zu 100 Prozent den Haushalt des Auftrag gebers, der Stiftung Preußischer Kultur besitz. Typische Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs, aber auch zur Verbesserung des Raumklimas oder zur Einhaltung der von Restauratoren vorge gebenen Sollwerte sind hier beispielhaft für die Neue Nationalgalerie aufgeführt: ■ U mstellung der raumlufttechnischen Anlagen mit konstantem Volumenstrom auf Regelung mit variablem Volumenstrom für die Hauptversorgungen ■ N achrüstung zentraler Außenluftauf bereitung mit Erwärmung, Kühlung und Entfeuchtung ■ E insatz effizienter Ventilatorsysteme für variablen oder konstanten Volumenstrom mit zeitgemäßen Ventilatoren, Antrieben, Motoren und Frequenzumformern ■ E inbau neuer Zentralgeräte der Raumlufttechnik (RLT) mit effizienter Luftaufbereitung und Luftförderung ■ U mstellung der Luftbefeuchtung (Wäscher) auf direkte Feuchteregelung ■ U mrüstung der Kaltwasseranschlüsse an Luftkühlern zur Vermeidung ungewollter Entfeuchtung beziehungsweise zur gezielten Entfeuchtung ■ O ptimierung der Mischluftregelung über Messung des Zuluft-, Abluft- und Außenluftvolumenstroms ■ M essung der CO2-Konzentration in der Abluft zur optimalen Anpassung der Außenluftmenge ■ N achrüstung von variablen Volumenstromreglern in ausgewählten Regelungszonen 34 | Oktober 2011 | B1
■ U msetzung
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eines veränderten Regelungskonzeptes für die Prozessführung der Luftaufbereitung einschließlich der Wärme- und Kälteanschlüsse ustausch von Pumpen und Regel A ventilen ustausch von Leuchten und Leuchtmitteln A
In allen Gebäuden gab es bis auf zu vernachlässigende Ausnahmen keine Wärmerückgewinnung. Eine Nachrüstung war aus baulichen und Kostengründen nicht möglich. Ebenso wurde auf Verbesserungen der Bausubstanz verzichtet. Denkmal Neue Nationalgalerie Das wohl markanteste und bekannteste Gebäude des Kulturforums ist die unter Denk malschutz stehende Neue Nationalgalerie mit Werken von Künstlern wie Picasso, Klee, Dix oder Kokoschka. Der quadratische Bau mit einer weithin sichtbaren gläsernen Halle – im oberen Bereich mit knapp 65 Meter Dachkantenlänge – stammt von Ludwig Mies van der Rohe, einem der bedeutends ten Architekten der Moderne. Der Gebäudeentwurf war ursprünglich als Verwaltungsgebäude eines Spirituosen-Herstellers geplant. Die Kuba-Krise im Oktober 1962 verhinderte jedoch die Realisierung. 1968 wurde der Bau – gegenüber dem ursprünglichen Entwurf etwas verkleinert – als Neue Nationalgalerie fertiggestellt. Die Besonderheit des Gebäudes liegt in der Tragkonstruktion des Daches, die einen stützenfreien Innenraum entstehen lässt. Die Raumbildung erfolgt über 8,50 Meter
„Ohne qualifiziertes Gebäudeauto mationssystem können sie heute keine Gebäude über die Inbetriebnahme hinaus energiesparend betreiben.“
Dr.-Ing Axel Jahn, geschäftsführender Gesellschafter der JahnConsult GmbH
hohe Glaswände mit Einscheibenglas, die allseitig um 7,20 Meter von der Dachkante zurückgesetzt sind. Einzige Einbauten in der Haupthalle sind zwei frei stehende Versorgungskerne für Heizung, Lüftung und Dachentwässerung sowie zwei Treppen zum Untergeschoss. Im Geschoss unter der großen Glashalle und unter der umgeben den Freifläche befinden sich, von außen kaum erkennbar, der eigentliche Ausstellungsbereich, ein Garten für Kunst sowie Magazine und Funktionsräume. Nicht nur die Architektur als Ganzes, auch viele bauliche Details der Neuen Nationalgalerie stehen unter Denkmalschutz. Das gilt für die Roste über den raumklimatisch notwendigen Fensterblasanlagen genauso wie für Türgriffe und Leuchten. Beleuchtungsexperten wollten beispielsweise die bestehende Glühlampenbeleuchtung durch moderne Lichttechnik ersetzen. Rund 90 Kilowatt elektrische Leistung hätten damit eingespart werden können. Prozessoptimierung anstatt Wärmerückgewinnung Ein Stück weit spiegelt die Neue Nationalgalerie auch die Geschichte der Raumlufttechnik in Deutschland wider. So wurde die in den 1960er-Jahren entstandene Hochgeschwindigkeitsklimaanlage mit Luftgeschwindigkeiten von bis zu elf Meter pro Sekunde nach Standards der American Society of Heating, Refrigerating and AirConditioning Engineers (ASHRAE) geplant und realisiert, inklusive der RLT-Geräte. Trotz der nicht mehr zeitgemäßen Technik musste die Hochdruck-Verteilung beibehal-
ten werden, da eine Änderung eine zeitweise Schließung des Hauses bedeutet hätte. Dies war verständlicherweise nicht durchsetzbar. Dagegen gestaltete sich der Austausch der zehn RLT-Geräte als relativ einfach, da die RLT-Anlagen strategisch günstig unterteilt sind. In der Regel werden im Zuge der energetischen Sanierung von RLT-Anlagen Wärmerückgewinnungsanlagen nachgerüstet, doch bei den zum Kulturforum zählenden Gebäuden wäre der bauliche Aufwand wirtschaftlich nicht darstellbar gewesen. Deshalb konzentrierte sich das Konsortium auf die Optimierung der Prozessführung bei der Luftaufbereitung, verbunden mit der Minimierung der umgewälzten Luftvolumina unter Einhaltung der von Kuratoren vor gegebenen Sollwerte für die Raumluft temperatur, die Raumluftfeuchte sowie die Raumluftqualität. Für bestehende Klimaanlagen wurde grundsätzlich folgender Ansatz gewählt: ■ A usstattung der vorhandenen Klimazentralgeräte mit hocheffizienten Systemen zur Luftförderung, direkter Feuchteregelung und hochwertigen Luftfiltern zur Verbesserung der Luftqualität ■ O ptimierung des Außenluftanteils in Abhängigkeit des CO2-Gehaltes der Abluft, der Möglichkeit zur freien Kühlung, der freien Entfeuchtung und der Befeuchtung ■ v ariable Zuluftmengen in den Regelungszonen in Abhängigkeit von der Wärmebelastung oder dem Wärme bedarf der Räume
■ V ermeidung
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einer an die notwendige Kühlung der Mischluft gekoppelte ungewollte Entfeuchtung der Mischluft bei der Luftaufbereitung erbesserung der Regelqualität bei V höherer Energieeffizienz durch Austausch oder Anpassung von Pumpen und Ventilen sowie der Hydraulik.
Ein anderer wichtiger Bereich der Prozess optimierung sind die RLT-Funktionen Kühlen, Befeuchten und Entfeuchten. Wo immer möglich und sinnvoll wurden folgende Regelungsstrategien hinterlegt: ■ v ariable Kaltwassertemperaturen am Luftkühler, je nachdem, ob nur gekühlt, nur entfeuchtet oder gekühlt und gleichzeitig entfeuchtet werden muss, die anstehende Kaltwassertemperatur beträgt dabei etwa 7 °C ■ N utzung des Freikühlpotenzials der Außenluft, wann immer möglich ■ f reie Entfeuchtung. Besondere Beachtung bei der energetischen Analyse der RLT-Anlagen fanden die vorhandenen Befeuchtungseinrichtungen, die weitgehend aus klassischen Luftwäschern bestanden. Wegen des hohen Wasserverbrauchs und eines unangemessen hohen Aufwandes an Pumpenenergie wurden fast alle bestehenden Umlaufsprühbefeuchter
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durch regelbare Hochdrucksprühbefeuchter oder Rieselbefeuchter ersetzt. In diesem Fall wurden auch die Regelprozesse analysiert, um eine ungewollte Entfeuchtung durch Kühlen oder Befeuchten mit anschließen dem Nachheizen zu vermeiden. Auch die gewachsenen dezentralen Strukturen bei der Kälteversorgung der Klima anlagen kamen auf den Prüfstand mit dem Ergebnis, dass für die Gebäude des Kulturforums mehr als doppelt so viel Kälteleis tung installiert war, als tatsächlich benötigt wird. Durch die Stilllegung der kleineren Anlagen und den Ausbau des vorhandenen „Notverbundes“ zum Nahkältenetz konnte rund 50 Prozent der installierten Kälteleis tung abgeschaltet werden. Leistungsreserven bei den RLT-Anlagen Nach heutigem Verständnis sind die meis ten bestehenden älteren RLT-Geräte überdimensioniert und deshalb ein sinnvoller Ansatzpunkt für Effizienzsteigerungsmaßnahmen. Beim Kulturforum, und hier insbesondere bei den RLT-Anlagen der Neuen Nationalgalerie, wurde vom Auftraggeber ausdrücklich festgelegt, die vorhandenen Luftleistungen der RLT-Geräte 1:1 zu übernehmen. Hintergrund für den Wunsch nach
Leistungsreserven sind Sonderausstellun gen mit großem Publikumsandrang, wie im Jahr 2004 „Das MoMa in Berlin“ mit 1,2 Millionen Besuchern in sieben Monaten oder „Die schönsten Franzosen kommen aus New York“ (667.000 Besucher im Jahr 2007, Anm. d. Red.). Daher wurden, wo immer möglich und wirtschaftlich, Ventilatoren der Effizienzklasse 1 mit Flachriemen oder Direktantrieb eingesetzt. Fast alle Ventilatoren sind über Frequenzumformer stufenlos drehzahlregelbar und entsprechen damit den Voraussetzungen zur bedarfsgeführten Lüftung. Übergeordnete BACnet-Leitwarte Neben einer verbesserten Klimatechnik in fast allen Museen des Kulturforums war die fast vollständige Erneuerung der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik sowie der Gebäudeleittechnik die wichtigste Maßnahme. Im nicht mehr zeitgemäßen Bestand existierte zuletzt ein Mix aus vier verschiedenen Fabrikaten. Mit dem neuen Gebäudeautomationssystem Desigo konnte die Regelgüte verbessert, komplexere Regelungsstrategien verwirk licht und ein insgesamt professionellerer Gebäudebetrieb realisiert werden.
Die unter Denkmalschutz stehende Neue Nationalgalerie ist Teil des Kulturforums Berlin. Die energetische Sanierung konzentrierte sich auf die RLT-Zentralen sowie auf deren Prozesse zum Lufttransport und zur Luftaufbereitung. 36 | Oktober 2011 | B1
Folgende Maßnahmen wurden umgesetzt: ■ E rneuerung der Gebäudeautomation von der Feld- bis zur Automationsebene auf der Basis von Desigo PX ■ A nschluss der modernisierten Gebäudeautomation an eine neue objektübergreifende Managementebene auf der Basis von Desigo Insight mit einer übergeordneten Leitwarte sowie zwei weiteren Bedienplätzen, die Kommuni kation erfolgt über den internationalen Standard BACnet/IP
■ M ess-
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und Zählkonzept zur detaillierten Erfassung von großen Elektro-, Wärmeund Wasserverbrauchern nergie-Monitoring und -Controlling zur E Verarbeitung und Aufbereitung der Mess- und Verbrauchsdaten, das System dient als Nachweis für die eingesparte Energie, gibt aber auch Hinweise auf zusätzliche Potenziale
Linktipps
http://bit.ly/auseinerhand http://bit.ly/kulturamplatz
Siemens AG
Hans Höfer
Telefon: (0341) 210-4562 E-Mail:
[email protected]
Fazit
Mit Energiespar-Contracting können innerhalb kürzester Zeit erhebliche Mengen an Energie eingespart und gleichzeitig ein Teil des Anlagenbestandes durch moderne Gebäudetechnik erneuert werden. Ein Hauptaugenmerk dieses Projektes lag auf der Überprüfung und Optimierung der Prozesse, um mit niedriginvestiven Maßnahmen möglichst hohe Einsparungen zu erzielen. Wichtigstes Werkzeug für die Sicher stellung eines nachhaltig effizienten Gebäudebetriebs ist die Gebäudeautomation sowie die sehr detaillierte Erfassung von großen Elektro-, Wärme- und Warmwasserverbrauchern in Verbindung mit einem Energie-Monitoring und -Controlling (EMC).
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Hans Höfer (57 Jahre) studierte an der Technischen Hochschule Karl-MarxStadt Automatisierungs- u nd Elektrotechnik und arbeitet seit 19 Jahren für Building Technologies, zurzeit als Teamleiter für das Energiespar- Contracting in der Region Ost.
Energiespar-Contracting am Kulturforum Potsdamer Platz Empfehlenswert für Kommunen: Energieeinsparungen setzen zusätzliche Finanzmittel frei Auftraggeber: Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin Auftragnehmer: Konsortium Contracting Kulturforum Berlin, bestehend aus den drei Partnern: - JahnConsult GmbH, Berlin - MegaWatt Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin - Siemens AG, Niederlassung Berlin
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Energiekosten: 3,96 Millionen Euro1 Investitionen: 5,71 Millionen Euro2 Vertragslaufzeit: 10 Jahre ruttogeschossfläche: B 118.000 Quadratmeter ettogeschossfläche: 95.000 Quadratmeter N auptnutzfläche: 56.366 Quadratmeter H
Vorteile auf einen Blick Energiekosteneinsparung: Garantierte Kosteneinsparung: Kohlendioxid-Reduzierung:
1,92 Millionen Euro 1,15 Millionen Euro 7.000 Tonnen pro Jahr
Von der Energiekosteneinsparung entlasten 720.000 Euro unmittelbar den Haushalt der Stiftung beziehungsweise das Budget der Staatlichen Museen zu Berlin. Zusätzlich spart die Stiftung durch das vom Auftragnehmer erbrachte Energiemanagement und den Wegfall von bisher anfallenden Wartungsarbeiten weitere 300.000 Euro pro Jahr.
Theoretische Energiekosten 2008, ohne Einfluss der Modernisierungsmaßnahmen, als Bezugsgröße (Baseline 2008) für die erreichten Einsparungen (Hochrechnung gemäß Baseline 2003 auf Preis- und Mehrwertsteuer-Situation in 2008). 2 Alle Kostenangaben brutto, da die Stiftung Preußischer Kulturbesitz nicht vorsteuerabzugsberechtigt ist.
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Technologie
Der erste drahtlose Loop Mit dem neuen Funksystem Sinteso Swing beginnt 2012 ein neues Zeitalter
Dank der sogenannten Mesh-Technologie ermöglicht das System erstmals die Realisierung drahtloser Loops. Die Verdrahtung von Brandmeldern im Loop bringt entscheidende Vorteile bei Redundanz und Verfügbarkeit der Peripheriegeräte: Wird die Leitung an einer Stelle unterbrochen, ist die Meldungsübertragung durch die Ringstruktur – anders als bei einer StichVerdrahtung – weiterhin gewährleistet.
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Deshalb haben sich Ringleitungen längst gegenüber den konventionellen Stichen durchgesetzt. Genau so stellt sich Siemens auch die Zukunft bei funkvernetzten Meldern vor: Hier beherrscht noch immer die 1:1-Verbindung zwischen jedem einzelnen Melder und dem Gateway das Bild. Die Abkürzung Swing steht für „Siemens Wireless Next Generation“. Und tatsächlich eröffnet die Neuentwicklung eine ganz neue Perspektive für die funkbasierte Brandmeldetechnik: indem sie die aus der IT-Welt bekannte Mesh-Technologie nutzt. Mesh-Technologie In einem vermaschten Netz (englisch Mesh) ist jeder Netzwerkknoten mit einem oder mehreren anderen verbunden. Daher gelten Mesh-Netzwerke als sicherste Variante von Netzwerken. Die Informationen werden von Knoten zu Knoten weiter geleitet, bis sie das Ziel erreichen. Die Verbindungswege selbst werden in so- genannte „Hops“ (Hop = Strecke) gegliedert: Zwei oder mehr „Hops“ gelten als „Multi-Hop“. Sollte ein Knoten oder eine Verbindung blockiert sein oder ausfallen, sucht sich das Netz eine neue Verbindung, um die Daten zu routen. Konkret heißt das im Fall von Mesh-vernetzten Peripheriegeräten einer Brand meldeanlage: Anders als bei den derzeit gängigen Lösungen sternförmiger Funk netzwerke, wo der Ausfall eines Knotens zu einer Unterbrechung der Datenüber tragung führt, ist das Mesh-Netzwerk nach wie vor betriebsfähig. Die Funkübertragung nutzt dann einfach eine alternative Lösung. Das kann eine andere Funkstrecke über andere Zwischenstationen, ein anderer Funkkanal oder ein anderes Frequenzband sein. Dafür stehen dem Multiband system zwei Frequenzbänder mit 868–870 Megahertz und mit 433–435 Megahertz zur Verfügung. Innerhalb der Bänder sind dann jeweils noch 29 beziehungsweise 20 Kanäle verfügbar. Jeder einzelne Funkteilnehmer kann dabei als Knoten beziehungsweise Zwischenstation dienen. Vorteile durch kürzere Funkstrecken Bei Sinteso Swing müssen nicht zwingend alle Knotenpunkte eine direkte Verbindung mit dem Gateway haben, da die
Melder untereinander verknüpft sind. Die Strecken können kürzer geplant werden. Kürzere Abschnitte gewährleisten stärkere Funkverbindungen als bei der bisherigen Technik. Damit sind größere Netzausdehnungen möglich: Bis zu 30 Meter lassen sich so innerhalb von Gebäuden zwischen zwei Knoten überbrücken und insgesamt 90 Meter vom Gateway bis zum am weitesten entfernten Melder. Sinteso Swing kann unter Berücksichtigung der entsprechenden landesspezifischen Vorschriften so auch für eine Ausdehnung über mehrere Etagen genutzt werden. Selbst bei diesen Entfernungen ermög licht Sinteso Swing einen besonders energieeffizienten Anlagenbetrieb: So arbeiten die Melder normalerweise in einem „Schlafmodus“, vergleichbar mit dem Stand-by-Zustand eines Notebooks. Sie werden in regelmäßigen Zeitinter vallen zur Übertragung ihrer Präsenzmeldung „geweckt“. Oder natürlich beim Alarmfall: Das System sucht sich dann automatisch und intelligent den besten Weg vom ausgelösten Melder zum Gateway. Dazu funkt es parallel auf allen sinnvoll möglichen Strecken, damit die Meldung schnellstens am Gateway ankommt. Das Gateway quittiert das Signal schnellstmöglich, sodass der Melder – wiederum stromsparend – nur so lange funkt wie unbedingt notwendig. Vorreiterrolle auch bei Richtlinien Bei allen Vorteilen drahtloser Loops darf jedoch eines nicht übersehen werden: Aufbau und Betrieb entsprechender Anlagen stellen sehr hohe technische Anforderungen. Als erster Anbieter von MeshTechnologien in Brandmeldeanlagen übernimmt Siemens hier auch im Hinblick auf die Richtliniensituation eine Vorreiterrolle: Eine Zertifizierung nach der neuen Hochfrequenznorm EN54-25 beim Zertifizierer VdS wird derzeit angestrebt. Damit die hohen Anforderungen der euen EN54-25 sicher erfüllt werden, hat n Siemens für Sinteso Swing eigene Grundsätze für den sicheren Betrieb von FunkRauchmeldern im Mesh-Netzwerk definiert: Fortsetzung auf Seite 40
Erfahren Sie mehr über modernen Brandschutz
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Technologie
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J eder Funkteilnehmer, zum Beispiel Funk-Rauchmelder oder -Handfeuer melder, arbeitet als Knoten beziehungsweise Zwischenstation.
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in Melder darf seine Signale über maxiE mal zwei Knoten an das Gateway übermitteln. Das entspricht maximal drei Zwischenstrecken. Die Norm EN 54-25, nach der eine Meldung spätestens nach zehn Sekunden an der Brandmelder zentrale zur Anzeige gebracht werden muss, wird damit voll erfüllt.
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J eder Melder kennt zwei separate, von einander getrennte Wege (über andere Zwischenstationen) zum Gateway.
Bei Störungen von Funkstrecken nutzt Sinteso Swing mehrfache Redundan zen, zum Beispiel eine andere Funk strecke oder Frequenz oder einen anderen Kanal.
Kombination mit ASA-Technologie Als Knoten in Sinteso Swing-Netzwerken dient der Funk-Rauchmelder FDOOT271, eine stromsparende Weiterentwicklung des bewährten kabelgebundenen FDOOT241-9. Er ist minimal höher als die bedrahteten Sinteso-Melder, damit das großzügig dimensionierte Batteriepaket Platz findet. Selbstverständlich bietet der FDOOT271 alle Vorteile der Sinteso S-LINE-Melderserie mit ASA-Technologie (Advanced Signal Analysis). Anhand von algorithmenbasierten Parametersätzen reagiert der Brandmelder spezifisch auf
Der Sinteso Swing-Melder FDOOT271 wird als Multikriterienmelder ausgeliefert. Er kann als Rauchmelder oder Wärmemelder umprogrammiert werden. Versorgt wird er mit einem Lithium-Batteriepaket. Durch ein patentiertes Energie management wird die Batterielebensdauer maximiert. Außerdem wird dank eines ausgeklügelten Verfahrens frühzeitig über einen anstehenden Batteriewechsel informiert. So kann eine garantierte Rest lebensdauer sichergestellt werden. Anwendungsbereiche Als erster drahtloser Loop in der Brandmeldetechnik kombiniert Sinteso Swing die hochverfügbare Mesh-Technologie mit den bewährten Vorzügen der ASA-Technologie der drahtgebundenen Sinteso-Brand meldetechnik. Besondere Vorteile bietet die Funklösung da, wo hohe Brandschutzstandards ohne störende Leitungen erfüllt werden müssen. Beispiele sind denkmal geschützte Gebäude mit historischer Bausubstanz wie Museen, Bibliotheken oder Kirchen. Auch Umrüstungen der Brandmeldetechnik bei laufendem Betrieb sind mit Sinteso Swing ohne Risiken und Nutzungsunterbrechungen möglich. Nicht zuletzt punktet das System bei temporären Installationen – wie zum Beispiel Ausstellungen – durch seine flexible Anwendbarkeit und einfache Projektierung.
Linktipp
http://bit.ly/newmesh
Das System findet den besten Weg zum Funk-Gateway. 40 | Oktober 2011 | B1
die individuellen Risiken und die jeweils zu erwartenden Umgebungseinflüsse am Einsatzort. Dabei führt die Echtzeitinterpretation zu einer dynamischen Anpassung des ASA-Parametersatzes der Situation. Bei echter Gefahr reagiert der Melder sensibler, bei einer Täuschung robuster. Sinteso-typische Eigenschaften für den Einsatz bei schwierigsten Anwendungen sind mit dem FDOOT271 ebenfalls verfügbar. Dazu zählen zum Beispiel die ereignisgesteuerte Parameterumschal tung, das Multizonenkonzept oder auch die komplexen Steuerungsmöglichkeiten mit den diversen Gefahrenstufen des Melders.
Mesh-Technologie – der drahtlose Loop Ein Mesh-Netzwerk wie es über verschiedene Stockwerke ausgedehnt aussehen könnte. Neben anderen Regeln gilt für jeden Melder, dass dieser immer zwei getrennte Wege zum Funk-Gateway kennt. Daher die Bezeichnung drahtloser Loop.
Funk-Rauchmelder
Funk-Gateway
Glossar
Siemens Wireless Next Generation (SWiNG) Das drahtlose Übertragungssystem Sinteso Swing nutzt die aus der Infor mationstechnik bekannte Mesh-Technologie. Jeder Netzteilnehmer – hier Brandmelder – ist dabei mit mindestens einem weiteren Netzteilnehmer verbunden. Sollte ein Teilnehmer oder eine Verbindung ausfallen, sucht sich das Netz selbstständig eine alternative Verbindung, um die Informationen weiterzugeben. Da die Funkteilnehmer untereinander verknüpft sind, müssen sie nicht alle direkt mit dem Gateway verbunden sein.
Siemens AG
Ralf Jock
Telefon: (0721) 595-8264 E-Mail:
[email protected] ■
Ralf Jock (44 Jahre) arbeitet seit 1998 bei der Building Technologies Division, zunächst als Trainer in der Produkt- und Vertriebsschulung, später als Projektleiter im Rahmen der Markteinführung der Brandmelderfamilie Sinteso. Heute ist Herr Jock Teamleiter im Sales Support für Fire Safety & Security.
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Weiterbildung
Das Wissen rückt ins Zentrum Building Technologies Academy und Niederlassung Frankfurt unter einem Dach Im Frühjahr 2011 hat die Building Technologies Academy ihren Sitz in die Rödelheimer Landstraße in Frankfurt am Main verlegt. Die zentrale Lage am Westbahnhof vereinfacht die Anfahrt – darüber hinaus erwartet die Schulungsteilnehmer im Gebäude der Niederlassung auch mehr Platz.
Erfahren Sie mehr über die BT Academy in Frankfurt
Willkommen in der Building Technologies Academy: Hier steht das Praxiswissen rund um die Gebäudetechnik im Vordergrund. 42 | Oktober 2011 | B1
Werner Hochgürtel schaut den langen Gang entlang, geht ein paar Schritte, öffnet die Tür und blickt in einen der großen, technisch komplett ausgestatteten Seminarräume. „Als ob es hier nie anders ausgesehen hätte. Dabei war der Umzug eine besondere logistische Herausforderung, weil unser Programm währenddessen ja nahtlos weitergelaufen ist“, erzählt der Leiter Product Learning der BT Academy. Das Schulungszentrum ist von der Friesstraße im Nordosten der Stadt weiter in das Zentrum von Frankfurt am Main ge zogen, in die Rödelheimer Landstraße 5–9, unter das Dach der Niederlassung. Hier hat auch die Building Technologies Division in Deutschland ihren Sitz. Park und Altstadt in Laufweite Die Anfahrt zum Schulungszentrum ist jetzt einfacher – und für die meisten Teilnehmer kürzer. Denn Hauptbahnhof, Autobahn und auch der Flughafen sind schneller zu erreichen. Zudem liegen der Brentanopark und die Altstadt von Rödelheim in Laufweite und laden am Abend zu einem Spaziergang ein. Gleich geblieben ist für die Seminarteilnehmer dennoch eines: die Qualität und Praxisnähe der Schulungen. „Darauf legen wir Wert, und wir wollen, wo es möglich ist, noch besser werden“, betont Hochgürtel. Der Blick in die Seminarräume bestätigt es. Neueste Technik und großzügige Räumlichkeiten bieten viel Platz und Optionen der Weiterbildung. „Die breiteren Schulungsräume geben den Teilnehmern jetzt auch die Möglichkeit, noch näher und besser den Ausführungen der Referenten zu folgen“, erklärt Hochgürtel. Beamer, Flipchart sowie
Die BT Academy ist innerhalb Frankfurts umgezogen. Der neue Standort liegt nun in der Nähe des Westbahnhofs.
modernste Produkte und Systeme aus ebäudeautomation, Sicherheits- und G Brandschutztechnik sind Standard in den zehn Seminarräumen der BT Academy. Über rund 1.000 Quadratmeter Fläche verfügt das Schulungszentrum in der dritten Etage der Rödelheimer Landstraße 5–9, alles klimatisiert natürlich. Parkplätze, ein Aufenthaltsbereich sowie eine große Kan tine im Erdgeschoss sind weitere Annehmlichkeiten für die wachsende Zahl an Teilnehmern. „Der Umzug passt ganz gut, denn wir haben jetzt insgesamt mehr Platz und können damit die stärkere Nachfrage gut bedienen“, ergänzt Hochgürtel, der bereits seit mehr als 15 Jahren im Bereich Weiterbildung arbeitet. Entsprechend der Nachfrage wächst auch das Angebot: Mehr als 80 unterschiedliche Themen rund um
die Gebäudeautomation, Sicherheits- und Brandschutztechnik enthält das aktuelle Seminarprogramm. „Wir haben hier perfekte Rahmenbedingun gen für unsere Schulungen, aber natürlich kommen unsere erfahrenen Referenten b ei Wunsch auch zu Gruppenseminaren in die Unternehmen. Die entsprechende Technik können sie dabei teilweise einfach in spe ziell ausgestatteten Koffern mitnehmen“, so Hochgürtel. Insgesamt arbeiten für das Schulungszentrum 110 Referenten. Dass sie gute und praxisnahe Arbeit leisten, zeigt die regelmäßige Befragung der Teilnehmer. Sie wird dem Motto der BT Academy gerecht: Vorsprung durch Wissen.
Linktipps
http://bit.ly/bt-academy http://bit.ly/rl-anfahrt
Siemens AG
Thomas Knigge
Im Fokus
Daten und Fakten zur Building Technologies Academy 80 unterschiedliche Seminarthemen aus Gebäudeautomation, Sicherheits- und Brandschutztechnik sowie Netzwerktechnologie an mehr als 200 Terminen bietet das Programm. Über 1.000 Seminarteilnehmer aus rund 500 Firmen besuchen jährlich die BT Academy, für die 110 Referenten arbeiten, die auf 10 moderne Schulungs räume auf gut 1.000 Quadratmeter Fläche zurückgreifen können.
Telefon: (069) 797-81266 E-Mail:
[email protected] ■
Siemens AG Infrastructure & Cities Sector, Building Technologies Academy Rödelheimer Landstraße 5 –9, 60487 Frankfurt am Main
Thomas Knigge (40 Jahre) hat in Kiel Betriebswirtschaft studiert und ist seit über sieben Jahren für Siemens tätig. Er betreut die Kundenkommunikation bei Building Technologies Deutschland und verfügt über langjährige Erfahrung in der Marketing- und Strategieberatung sowie im Verlagsmanagement.
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Weiterbildung
Hier gibt’s Praxis, die weiterbringt Die Building Technologies Academy bietet ein einzigartiges Spektrum an Schulungen Auch am neuen Standort bietet die Building Technologies Academy ein erstklassiges und umfangreiches Angebot an Schulungen in der Gebäudeautomation, Sicherheits- und Brandschutztechnik sowie Netzwerktechnologie. Produktneutrale Seminare runden das Spektrum ab.
„In Deutschland ist unser Schulungsangebot sicher einmalig“, sagt Petra Schwelle, Leiterin der Building Technologies Academy. Eine Bündelung von mehr als 80 unterschiedlichen Themen aus Gebäudeautomation, Sicherheits- und Brandschutztechnik sowie Netzwerktechnologie gibt es in dieser Tiefe und Praxisnähe an keinem anderen Ort. Das mehr als 100 Seiten umfassende Programm der BT Academy beinhaltet auch produktneutrale Seminare. Die Nachfrage ist groß: Mehr als 1.000 Seminarteilneh mer aus rund 500 Firmen sind jedes Jahr dabei, Tendenz steigend. „Das ist schön und auch Ansporn, unser Angebot weiter auszubauen. Wichtig ist, dass wir gleichzeitig die Qualität der Referenten und die der vorhandenen Technik beibehalten, denn das
garantiert echte Praxisnähe – und die ist unser Pfund“, ergänzt Schwelle. Produktneutrale Schulungen Auch die Bandbreite der Teilnehmer wächst. Sie reicht von Haus- und Betriebstechnikern, Schaltschrankbauern, MSR- oder Ausfüh rungstechnikern über Facility Manager, Kundendienst- sowie Service-Monteure bis hin zu Planern und Architekten. Beste Grund lagen bieten alle produktneutralen Schulungen wie „Einführung in die HLK- und Gebäudetechnik“, „Mess-, Steuer- und Rege lungstechnik“ oder „Regelstrategien in der HLK-Technik“. Weitere Themen in diesem Block sind Kältetechnik, Hydraulik sowie Lüftungs- und Klimaanlagen. Diese produkt neutralen Seminare dauern jeweils zwischen
einem und drei Tagen. Die Teilnehmer können bei den meisten dieser Schulungen zwischen mehreren Terminen wählen. Gebäudeautomation in jeder Facette Noch größer ist das Spektrum der Schulun gen in der Gebäudeautomation. Synco, Desigo, Siclimat und Visonik werden in der BT Academy umfassend behandelt. Dazu gehören Synco 200 und 700 sowie Seminare zur Synco Kommunikationszentrale und Webbedienung. Bei Desigo beginnt die Palette mit Einführungsschulungen, darunter auch für Desigo Insight und PX. Dabei gibt es sowohl ergänzende Seminare, zum Beispiel Desigo Insight Bilderstellung oder Projektierung, als auch aufeinander aufbauende Schulungen wie Desigo PX Teil 1 Grundlagen und Inbetriebnahme, Teil 2 Programmierung und Inbetriebnahmen beziehungsweise Teil 3 für Fortgeschrittene. Zu den Gebäudeautomationssystemen Siclimat und Visonik ist das Angebot ebenfalls umfänglich. Bei Siclimat X geht es bei den unterschiedlichen Seminaren um Themen wie Bedienen und Beobachten, Managementfunktionen, Engineering oder Grafik. Bei Visonik drehen sich die Schulungen unter anderem um Bedienung, Programmierung und Migration.
Neueste Technik und modernste Seminarräume treffen am neuen Standort zusammen: Das schafft bei über 1.000 Teilnehmern pro Jahr viel Vorsprung durch Wissen. 44 | Oktober 2011 | B1
Schulungen, die sicher machen Im Bereich Brand- und Einbruchmeldean lagen reicht das Angeobt des Schulungszentrums von Grundlagen und Richtlinienkompetenz der Brandmeldetechnik bis zum Vertiefungsseminar des GMA-Managers. Der GMA-Manager ist hier einer der Schwer punkte, zum Beispiel mit dem entsprechenden Basisseminar, Update V7/V8 oder der Bedienerschulung. Darüber hinaus
Technik aktiv erleben: In der Building Technologies Academy können die Seminarteilnehmer Theorie und Praxis ideal kombinieren.
werden Einbruch- und Überfallmeldetechnik ebenso als einzelne Seminare angeboten wie Grundlagen der CCTV-Videotech nik. Die DIN 14675 ist für Mitarbeiter von Planungs- und Ingenieurbüros und entsprechende Fachkräfte ein Begriff. Die BT Academy bietet Seminare zur Vorbereitung auf die Prüfung nach DIN 14675 und die Prüfung selbst an, die ein Sachverständiger vom TÜV Rheinland abnimmt.
Spezialseminare zu Gebäudeautomationsund Sicherheitssystemen für die phar mazeutische Industrie oder auch die Zertifizierung zur „Fachkraft für Gebäude automation“ sind weitere Besonderheiten der Building Technologies Academy. Unabhängig davon, um welches Thema es geht: Erstklassige Referenten und neueste Technik garantieren Praxisnähe. Siemens AG
Werner Hochgürtel
Telefon: (069) 797-81741 E-Mail:
[email protected] ■
Linktipp
erner Hochgürtel (55 Jahre) hat W Nachrichtentechnik studiert und ist heute Leiter Product Learning der Building Technologies Academy.
http://bit.ly/bt-academy
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Service
Kundenmagazine der Gebäudetechnik Unsere deutschen Kundenzeitschriften bieten Ihnen in gedruckter Form aktuelle und interessante Informationen zu allen Fragen der Gebäudeautomation und -sicherheit sowie zur Elektroinstallationstechnik.
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B1 – The Online Magazine for integrated building technology
Ganz gleich, ob Büro, Flughafen, Krankenhaus oder Rechen zentrum: Die konsequente Integration sämtlicher Disziplinen der Gebäudetechnik in eine vernetzte Gesamtlösung macht aus Ihrer Immobilie ein Hochleistungsgebäude. Be one liefert dazu gewerkeübergreifende Informationen aus einer Hand.
The aim of this online magazine is to raise awareness about our innovations and solutions around building infrastructure. We offer our customers and partners innovative infrastructure solutions for energy efficiency, safety and security.
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Ausgabe Nr. 28/2009
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Ausgabe Nr. 47/2009
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Kundenzeitschrift der Building Technologies Division
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www.siemens.de/soll-ist
Jugendstilbad Darmstadt
Deutsche Flugsicherung
Gebäudesicherheit ist keine Frage des Alters
Hohe Verfügbarkeit durch GLT-Applikationsserver
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Ozeaneum Stralsund
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BACnet sichert Leben in 44 Aquarien
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Hochwirksame Kombination gewinnt Innovation Award
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Alarm
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www.siemens.de/soll-ist
Unsere Kundenzeitschrift rund die um Gebäudesicherheit: In den veröffentlichten 28 Ausgaben wurden vor allem deutsche Referenzprojekte vorgestellt. Die Ausgaben von 2007 bis 2009 stehen im Archiv zum Download bereit.
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Die Zeitschrift der Gebäudeautomation: In 47 Ausgaben wurden Produkte und Themen aus den Gebieten Control Products and Systems sowie Building Automation vorgestellt. Die Ausgaben von 2007 bis 2009 stehen zum Download bereit.
E-Installation
Das Fachmagazin für die Kunden des Geschäftsgebiets Low Voltage Distribution. E-Installation informiert praxisnah unter anderem über Produkte und Systeme der elektrischen Energieverteilung. Die nächste Ausgabe erscheint im Dezember 2011.
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Impressum Herausgeber Siemens AG Infrastructure & Cities Sector Building Technologies Division Rödelheimer Landstraße 5– 9 60487 Frankfurt am Main Telefon (0800) 100 76 39 E-Mail
[email protected] Chefredaktion Thomas Knigge (V.i.S.d.P.) Redaktionelle Mitarbeit Murtaza Akbar, Wolfgang Schmid, Klaus Willer, Marco Vörös Herstellung Punktum Werbeagentur GmbH Marktplatz 4, 61118 Bad Vilbel Titelbild Neue Nationalgalerie am Kulturforum Berlin, Fotograf: Thomas Horn Bildnachweis Siemens AG, soweit nicht anderweitig angegeben.
Umweltnachweis B1 wird mit einem zertifizierten Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft hergestellt und mit einem Versandservice verschickt, der die beim Transport und der Bearbeitung erzeugten Emissionen von Kohlendioxid misst und durch Klimaschutzprojekte ausgleicht. Seit 2009 wurden auf diese Weise über 2,30 Tonnen Kohlendioxid kompensiert. ISSN ISSN 1862-8370 (Print) Bestell-Nr. E10003-A38-F11-10 Die Inhalte dieses Magazins sprechen Frauen und Männer gleichermaßen an. Zur besseren Lesbarkeit wird teilweise nur die männliche Sprachform wie Kunde oder Mitarbeiter verwendet. Alle Informationen beinhalten allgemeine technische Beschreibungen von Leistungen und Ausstattungsmöglichkeiten, die nicht in jedem Einzelfall in der beschriebenen Form zutreffen müssen beziehungsweise welche sich durch Weiterentwicklung der Produkte ändern können. Die gewünschten
Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden. B1, Desigo, Totally Integrated Power und andere sind geschützte Marken der Siemens AG oder assoziierter Gesellschaften. Andere in diesem Magazin erwähnte Produkt- oder Firmennamen können ebenfalls Marken oder Produktbezeichnungen der Rechteinhaber sein. Der Inhalt der Beiträge gibt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Auch enthält dieses Magazin in die Zukunft gerichtete Aussagen, für deren Eintreten der Herausgeber in keiner Weise garantieren kann. Gedruckt in Deutschland. Nachdruck von Beiträgen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung; dies gilt ebenso für die Aufnahme in elektronische Datenbanken, das Internet oder die Vervielfältigung auf CD-ROM. © Siemens AG 2011
B1 | Oktober 2011 | 47
Intelligente Gebäude schützen Menschen und Geschäftsprozesse. Investitionen in Schutz und Sicherheit machen sich täglich bezahlt. www.siemens.de/buildingtechnologies
Menschen und Investitionen schützen, Stillstandzeiten und Störfälle minimieren, Betriebsunterbrechungen weitgehend vermeiden – das sind Unternehmensziele, die ganz oben auf der Prioritätenliste von Führungskräften stehen. Dabei werden sie von intelligenten Gebäuden und von Siemens nach allen Regeln der Kunst unterstützt. Unser branchenspezifisches Know-how sowie unsere langjährigen Erfahrungen mit Großprojekten in aller Welt lassen wir in die Forschung und Entwicklung von neuen Lösungen, Systemen und Pro-
dukten einfließen. Bereits heute kombinieren wir Brandschutz- und Sicherheitssysteme mit sprachgestützten Eva kuierungssystemen, Lösch- und Notfallbeleuchtungsystemen sowie mit Gebäudemanagementsystemen. So entstehen ganzheitliche Sicherheitskonzepte, die auf modernster Informationstechnologie basieren. Sie sorgen dafür, dass sich Benutzer und Bewohner von Gebäuden rundum sicher und wohl fühlen und sich voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Und dies macht sich tagtäglich bezahlt.
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